Der Rüde und die läufige Hündin

  • Ich fasse es man zusammen:


    Du möchtest keinen Kurs mit läufiger Hündin.


    Ich schlage daher vor: Sag das dem Trainer und findet eine Einigung.

    So wie ich es im ersten Beitrag schrieb, ich war immer dafür, dass läufige Hündinnen natürlich am Training teilnehmen sollen und ich habe nie verstanden, warum das auf manchen Hundeplätzen ausgeschlossen wird. Die Situation, die ich jetzt erlebt habe, hat mir zumindest ein Verständnis dafür vermittelt, warum es evtl. auch mal sinnig sein könnte, läufige Hündinnen nicht immer zuzulassen. In dieser Hundeschule ist es so, wie es ist, ist auch okay so, ist ja mein Problem dann und das aktuelle Problem hat sich doch jetzt sowieso erledigt.

    Ich wollte einfach nur sehen, welche Erfahrungen andere Hundehalter mit ihren Rüden gemacht haben und wie in anderen Hundeschulen damit umgegangen wird.

  • Du forderst Gehorsam ein, aber wie "verbietest" du nun deinen Hunden gestresst zu sein?

    Naja, das wohl eher indirekt: indem ich Gehorsam einfordere, sorge ich ja schon dafür, daß sie sich nicht mit Schnuppern, Mumu-Anlecken etc. selbst ins Jenseits schießen. Man fordert ja damit auch aktiv die Aufmerksamkeit vom Hund, sodaß er sich nicht so sehr auf den Duft konzentrieren und da reinsteigern kann. Damit ist er ja schon deutlich ruhiger. Ein Kommando zum Runterkommen direkt gibts wohl eher nicht. Außer vlt. n Abbruch oder so, aber der stoppt auch nur das Hochfahren und macht deutlich, daß ich hier auch noch anwesend bin und etwas vom Hund erwarte (Aufmerksamkeit, Mitarbeit, oder daheim dann halt einfach "Mädelinruhelassen".

  • Bei uns im Verein war dies früher erlaubt gewesen, läufige Hündinnen mit zum Training zu nehmen.


    Dann kamen so Aussagen, wie da oben. Überwiegend von Rüdenhaltern, die ihre Ruhe beim Training haben wollten. Wurde auch so durchgesetzt, und als ich damals mit meinem ersten Sheltie angefangen habe, mußten wir 6 Wochen insgesamt pausieren, und das, obwohl wir eigentlich auch nur Training machen wollten und ebenfalls Beiträge zahlen, wie alle anderen auch.


    Ich muß gestehen, daß ich das damals nie verstanden habe! Den Rüden wurde quasi beigebracht, daß es sowas nicht gibt, bis sie in ihrem Sport in der höchsten Klasse gestartet sind, und spätestens dort dann doch wieder mit diesen Gerüchen direkt vor der Nase ausgesetzt wurden, mit dem Unterschied, daß sie nun "normal funktionieren" sollten.


    Diese Regel wurde bei meinem zweiten Sheltie wieder gekappt, und sie dürfen wieder am Training teilnehmen.

    Jetzt lernen die Rüden halt viel früher damit irgendwie umzugehen. Und verkehrt ist es nicht :ka:

    Wir nehmen soweit Rücksicht, daß die Hündinnen mit Höschen auf dem Platz sind, und nur in den Stehtagen besser doch zu Hause bleiben. Statt 6 Wochen fehlen sie halt nur wenige Tage im Jahr!

    Das ist fairer!

  • Ja, das ist generell blöd. Also, wenn mich ne Hundeschule deswegen allen Ernstes vom Platz werfen /drauf nicht zulassen würde, weil die Hündin läufig ist... Naja, die Hundeplätze sind ja meist in freier Natur - wer will mich hindern, die Hunderunde um den Platz herum zu drehen, wenn das öffentliches Gelände ist...... :smiling_face_with_halo: :see_no_evil_monkey: :person_shrugging: Einmal herum, zweimal,....... Der Hund braucht schließlich Bewegung...... *ggggg


    In der Standhitze, das würd ich grad noch verstehen. Aber generell in der Läufigkeit nicht auf den Platz? Nö. Echt nicht. Ich würde anbieten, Abstand zu halten, wenn ein Höschen jemanden beruhigt, ok - wenn ich den Hund an der Leine halten soll, auch ok. Am Tag vor einer Prüfung - ok, das wär unfair, weil vielleicht die eigenen Teilnehmerhunde den Geruch dann schon kennen, aber Fremdhunde nicht, die auch antreten. Das würd ich dann wieder verstehen. Aber dieses generelle pauschale Ablehnen - nö. Echt nicht.


    Bleibe auch gern MAL fern, aber wenn ich für die Teilnahme gezahlt hab, dann möchte ich die Stunde auch haben. Notfalls hinterher als Einzeltraining, wenn der Trainer auf Abwesenheit während der Stunde besteht. Oder halt im Anschluß an die Stunde noch ne Viertelstunde für mich. Dann könnt ich ohne Hund an der Stunde teilnehmen, und hinterher in 1:1 die Übungen kurz machen und angucken lassen. Wenn jemand also möchte, daß die Hündin nicht antritt, erwarte ich (wenn ich gezahlt habe!) ein Angebot. In nem Verein würd ich gern Kompromisse eingehen, aber nur echte - sprich, die andre Seite arbeitet auch daran und muß irgendwas hinnehmen.

  • BieBoss
    Der Stress zeigt sich bei Timur in nervösem herumtänzeln, Nähe und Körperkontakt suchen, sprunghafterem Verhalten, wenn ich ihn anspreche, Fiepen in der Ablage und Lecken (an Gegenständen und Händen). Ach ja, und darin, dass er den Maulkorb abstreifen will.

    SheltiePower
    Ich halte immer noch überhaupt nichts davon, wenn man läufige Hündinnen ausschließt und schon gar nicht 6 Wochen. Aber irgendwie ist das andere Extrem eben auch doof, denn aktuell hab ich mich dann tatsächlich teilweise echt ausgeschlossen gefühlt, wenn alle beieinander stehen und üben und ich dann mit meinem Rüden 20m weggehe und dann warte/alternativ beschäftige bis die anderen auch fertig sind, weil der Hund halt fiept, wenn man dichter geht.

  • Bist du der einzige Rüden-HH in dem Kurs? Wie geht es den anderen Hunden? Das fände ich auch noch ganz interessant.

    Die einzige mit intaktem Rüden. Sonst noch ein kastrierter Rüde und der Trainer hat auch zwei kastrierte Rüden. Das war eben auch ein Grund für den Thread hier, dass ich da keine Vergleiche habe.

  • BieBoss
    Der Stress zeigt sich bei Timur in nervösem herumtänzeln, Nähe und Körperkontakt suchen, sprunghafterem Verhalten, wenn ich ihn anspreche, Fiepen in der Ablage und Lecken (an Gegenständen und Händen). Ach ja, und darin, dass er den Maulkorb abstreifen will.

    Eigentlich ist das ja schon ziemlich gut! Er bleibt ansprechbar, und er macht seinen Job. Viiiel loben, würde ich mal sagen, und Leckerlies in ziemlich kurzen Abständen dauer-reinschieben. Weil das ist schon ne Leistung, wenn er trotzdem arbeitet!


    Und bei den Übungen, wo Du merkst, er wird voraussichtlich aufstehen, die kannste auslassen oder mit mehr Abstand von der Hündin versuchen, und dabei auch geringere Distanz vom eigenen Hund nehmen. Also nicht Abruf auf 50 Meter, sondern halt nur auf 15-20 Meter, wenn er dann dabei liegenbleiben kann. Quasi die Übung machen, aber so leicht wie möglich gestalten, die Ansprüche an die Entfernung von Dir und die Zeitdauer, die er liegenbleiben muß, runterschrauben. AUch dabei lernt er schließlich. Die Übungen selbst, aber auch, mit dem Duft zu arbeiten.


    Zwischendurch, wenn er rumtänzelt, bissel beruhigen, vlt. hilft ruhige Stimme, mal die Hand leicht auflegen, quasi Halt geben im Körperlichen Sinne, und das Lob halt jeweils seeehr ruhig mit tiefer Stimme: "soooooooo ist fein, tooooller Kerl, suuuuper machst Du das!". UNd n paar Schritte laufen dun dabei Konzentration auf Dich fordern. Die Bewegung nimmt Streß, und er schafft es wieder, sich auf Dich zu konzentrieren.

  • Eigentlich ist das ja schon ziemlich gut!

    Eben. Der Meinung bin ich ja tatsächlich auch, ich mecker finde ich, diesbzgl. auf recht hohem Niveau. Bzw. ich meckere ja gar nicht über das Verhalten meines Hundes, sondern über die für mich unbefriedigende Trainingssituation. :D Aber irgendwie bekomme ich das hier nicht richtig rübergebracht. :D
    Sicherlich kann man mit Gewöhnung und Übung und noch mehr Stressresilienz irgendwann noch mehr erreichen, das spreche ich doch gar nicht ab. Hilft mir aber nichts in aktuellen Trainingssituationen, wenn ich halt einfach gerne an anderen neuen Herausforderungen arbeiten möchte und nicht das Thema läufige Hündin vertiefen will, weil der Köter das mMn eben schon echt mega macht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!