Passt ein Hund zu mir und wenn ja, welche Rasse?

  • Hallo zusammen :),


    ich wollte als Kind immer schon einen Hund haben, da meine Eltern aber dagegen waren, hat das nie geklappt. Seit ich von zuhause ausgezogen bin und mit meinem Studium begonnen habe, bin ich stark am Überlegen, ob ich mir jetzt schon einen Hund zulegen sollte oder bis zu meinem Berufseinstieg damit warten soll. Allgemein raten ja viele (verständlicherweise) davon ab, sich während des Studiums ein Haustier zuzulegen, aber ich wollte hier trotzdem mal meine Situation schildern, vielleicht könnte es ja doch passen :).


    Was (denke ich) dafür spricht:

    Ich studiere an einer kleinen Uni, an der Hunde erlaubt sind (auch in den Vorlesungen) und wohne in einer WG mit zwei Mitbewohnern, die sehr hundefreundlich sind bzw. zuhause auch Hunde haben und nichts dagegen hätten, auch mal auf einen Hund aufzupassen. Mein Studium ist verglichen mit anderen nicht wahnsinnig zeitaufwendig. Ich wohne am Rand einer Kleinstadt, in der Nähe ist ein großes Naturschutzgebiet, in dem ich oft spazieren oder joggen gehe. An den Wochenenden gehe ich im Frühling-Herbst gerne wandern oder mache kleine Fahrradtouren, aber nicht jedes Wochenende. Ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, hobbymäßig Hundesport zu betreiben, vieles davon klingt super interessant. Ich hätte auch großen Spaß daran, meinem Hund Tricks beizubringen. Neben meinen beiden Mitbewohnern gibt es noch zwei andere Freunde, die ggf auch mal auf einen Hund aufpassen würden. Finanziell würde es auch passen.


    Was mMn dagegen spricht:

    - Ich bin noch ca. 3 Jahre an der Uni hier, danach werde ich meinen Master machen, ich weiß aber nicht, wo. Die Wahrscheinlichkeit, dass dort dann Hunde auch erlaubt sind ist eher gering, d.h. dann müsste er öfter alleine bleiben (aber auch nicht mehr als bei vielen Berufstätigen, nehme ich an).

    - Eigentlich würde ich im Laufe meines Bachelors gern ein Auslandssemester machen, ich habe Erfahrungsberichte von Leuten gelesen, die das mit Hund gemacht haben, aber ich bin mir unsicher, wie gut das funktioniert

    - Wenn ich Praktika mache, müsste der Hund unter Umständen auch öfter alleine bleiben (wobei man da vielleicht eine Lösung mit HuTa/Dogsittern oder ähnlichem finden ließe)


    Ich bin mir absolut bewusst, dass ein Hund viel Verantwortung bedeutet, ein langfristiges Commitment ist und natürlich besonders im Studium vieles komplizierter macht, aber ich glaube, dass es das wert ist :).


    Falls meine Idee nicht sowieso vollkommen unrealistisch ist, wäre natürlich die Frage, welche Rasse am meisten Sinn macht bzw. am besten zu mir passen würde. Ich habe auch Richtung Tierschutzhund überlegt, glaube aber, dass das unter Umständen schwierig sein könnte. Die Tierschutzhunde, die ich kenne, haben eigentlich alle extreme Probleme mit dem Alleinbleiben und teilweise sehr viel Angst vor fremden Menschen, das wäre mit der Uni nicht gut machbar.


    Was ich mir generell wünschen würde:

    - mittelgroß bis groß (kleine Hunde sind zwar praktischer, aber ich mag große einfach viel lieber)

    - keine Couchpotato, aber auch kein Hund, der unglaublich viel Beschäftigung braucht und unausgelastet ist, wenn mal eine Joggingrunde wegfällt (2-3h Spazierengehen täglich ist aber auf jeden Fall machbar)

    - kein extremer Jagdtrieb

    - gerne viel will to please

    - sozial und freundlich zu Menschen und idealerweise anderen Tieren (ich möchte ihn irgendwann zum reiten mitnehmen und in ein paar Jahren vielleicht eine Katze dazu holen, aber das muss man natürlich immer individuell schauen), er muss nicht jeden Fremden vor Begeisterung abschlecken (wäre aber auch nicht schlimm), aber zumindest keine Angst haben oder sogar aggressiv sein

    - kein Kläffer, ich wohne in einer Mietwohnung und auch in der Uni wäre das schwierig


    Was mir bisher überlegt habe:

    - Langhaar Collie: seit Lassie mein absoluter Traumhund :D, würde aber (glaube ich) relativ gut zu meinen Vorstellungen passen? Was für mich dagegen sprechen könnte: nach dem, was ich gelesen habe, sehr bellfreudig und zum Teil sehr nervös (ich weiß nicht, wie viel da die Linien ausmachen, ich habe gehört, dass das bei den amerikanischen besser ist?) und Probleme mit Inzucht. Vielleicht gibt es hier ja ein paar LHC Besitzer, die das besser einschätzen können :)

    - Labrador oder Golden Retriever: rational wahrscheinlich die beste Wahl, so richtig toll fand ich bisher keinen, den ich kennengelernt hab, die wirkten auf mich hauptsächlich extrem verfressen und sonst nicht so... individuell? Ich weiß nicht, ob das Sinn macht, ich würde sie auf jeden Fall nicht ausschließen, vielleicht muss ich sie nur besser kennen lernen

    - Flat Coated Retriever: ich kenne nur einen, mit dem ich als Kind Gassi gehen durfte, der war wirklich sehr süß und unkompliziert, aber ich habe gehört, dass sie oft gesundheitliche Probleme haben

    - Eurasier: klingt von der Rassebeschreibung wie die eierlegende Wollmilchsau, die Beschreibungen hier im Forum klingen teilweise dann doch sehr anders, ich würde auf jeden Fall gerne persönlich welche kennenlernen

    - Elo: Ähnlich wie beim Eurasier, Beschreibung klingt toll, aber das ist ja auch keine Rasse, ich glaube, das wäre mir zu unsicher

    - Dalmatiner: anscheinend gesundheitlich recht problematisch, ich finde sie wunderschön, aber ich weiß nicht, ob sie für Anfänger geeignet sind

    - Silken Windsprite: ganz andere Richtung, aber ich finde Windhunde generell toll, ich glaube aber, dass mir der Jagdtrieb zu extrem ausgeprägt ist, das soll er ja beim Silken Windsprite nicht soo sehr sein, nach dem, was ich gelesen habe. Ich weiß, dass der WtP bei Windhunden generell nicht so ausgeprägt ist, aber vielleicht sind sie ja trotzdem für Anfänger geeignet.


    Ich hoffe, der Text ist jetzt nicht viel zu lang geworden, vielleicht sagt ihr ja auch, dass ich mir die Idee komplett aus dem Kopf schlagen soll.

    Liebe Grüße,

    Hannah

  • wenn ich das lese, würde ich eher was kleineres suchen, das ist sehr viel einfacher zum mitnehmen oder fremd betreuen lassen. Grosse Hunde fremd betreuen ist manchmal relativ schwierig einen Platz zu finden.


    Auch mit kleineren Hunden kann man toll Sport machen, es ist auf Wanderungen sehr viel einfacher, in die Bahn etc. einfach zum mitnehmen.


    Und wenn ich die Beiträge von pinkelpirscher so lese, wäre evtl ein Whippet genau passend.


    Flats muss man mittlerweile echt aufpassen, die Bandbreite ist riesig und das Nervenkostüm teilweise- nebst der Gesundheit - ziemlich angeschlagen.

    Golden, nun klar, passt, aber ganz ehrlich, ein Hund mit langem Fell ist bei schlechtem Wetter halt ein Thema gell.

    Beim Eurasier kann das fremd betreuen zum grossen Problem werden, wenn man nicht von Anfang an eine fixe Person als Bezugsperson aufbaut, so liest man es hier oft.

  • er muss nicht jeden Fremden vor Begeisterung abschlecken (wäre aber auch nicht schlimm),

    Kannst du dich gleichzeitig auf die Vorlesung konzentrieren und den Hund vom Abschlecken der Kommilitonen abhalten? :D


    Ich würde zu einem älteren, unkomplizierten Hund raten, der zu anderen Leuten gleichgültig bis freundlich ist.

  • Ich würde einfach Mal den Chihuahua eventuell auch Zwergpinscher, Rattler oder Pudel Rennen werfen. Ja Chihuahua. Ich kenne mittlerweile echt ne ganze Menge und find die mega. Ja Patella Luxation ist ein Problem und auch Zwergenwuchs, aber beim guten Züchter sollte es machbar sein. Die kleinen Wiesel sind absolut perfekte Allrounder und sind zusätzlich perfekt wenn sie oft mitkommen sollten. So nen 4 Kilo Drops kann man easy beim Wandern, Bahnfahrt etc in den Rucksack packen, am Rad nen Korb montieren und mit kleinem gut erzogenen Hund wird oft ein Auge zugedrückt wenn eigentlich keine Hunde erwünscht sind.

    Betreuung zu finden ist mit kleinerem Hund auch seltener ein Problem.


    Was beim Chihuahua und den anderen beiden Rassen wegfällt ist der Pflegeaufwand mit dem Fell.

  • Lolalotta Ist gerade im Ausland mit ihrem Hund- aber ich glaube von der Arbeit aus. Vielleicht mag sie berichten?


    Ich würde einwerfen, dass das man die Alleinzeit eher unterschätzt. Mit Hund bist du deutlich unflexibeler was das Studentenleben angeht. Feiern gehen, Ausgehen und spontane Trips müssen dann gut durchdacht sein.

    Auch Reisen ist nicht mehr so einfach möglich. Die Wahl des Auslandssemester ist mit Hund eingeschränkt.


    Ich liebe meinen Hund bin aber froh dass ich ihn erst nach meinen Studium als ich einen geregelteren Tagesablauf hatte, bekommen habe.

  • Was mMn dagegen spricht:

    - Ich bin noch ca. 3 Jahre an der Uni hier, danach werde ich meinen Master machen, ich weiß aber nicht, wo. Die Wahrscheinlichkeit, dass dort dann Hunde auch erlaubt sind ist eher gering, d.h. dann müsste er öfter alleine bleiben (aber auch nicht mehr als bei vielen Berufstätigen, nehme ich an).

    - Eigentlich würde ich im Laufe meines Bachelors gern ein Auslandssemester machen, ich habe Erfahrungsberichte von Leuten gelesen, die das mit Hund gemacht haben, aber ich bin mir unsicher, wie gut das funktioniert

    - Wenn ich Praktika mache, müsste der Hund unter Umständen auch öfter alleine bleiben (wobei man da vielleicht eine Lösung mit HuTa/Dogsittern oder ähnlichem finden ließe)

    Dir muss halt klar sein, dass du eventuell bei den Praktika und deinem späteren Beruf nicht ganz frei wählen kannst, sondern eben nicht nur deine Wünsche, sondern auch die Bedürfnisse des Hundes mit einberechnen musst. Sei es, dass etwas vom Gehalt für einen Sitter drauf geht, du den nicht so tollen Job mit Home Office- oder Mitnahme-Option wählen musst. Du bist halt nicht mehr frei, sondern hast Verantwortung für eine anderes Lebewesen. Die Frage ist ob es dir das Wert ist oder nicht.
    Das Auslandssemester wirst du realistisch gesehen streichen müssen... oder bevor der Hund einzieht.

    Deine Rassen sind ziemlich unterschiedlich, Hütehund, Jagdhund, Nordisch/Spitz-Typ, Windhund. Lern die Rassen mal genauer kennen und schau welche dir sympatisch ist. Aber wenn du wtp willst, dann ist der Eurasier nicht die Rasse der Wahl. Unsere hatte auch keinerlei Lust auf irgendeinen Hundesport. Aber sie war ein wunderbarer, immer unauffälliger Begleiter der überall hin mit konnte und absolut unsichtbar mit dabei war.

  • Eigentlich würde ich im Laufe meines Bachelors gern ein Auslandssemester machen, ich habe Erfahrungsberichte von Leuten gelesen, die das mit Hund gemacht haben, aber ich bin mir unsicher, wie gut das funktioniert

    Ich denke, das kommt sehr stark auf die jeweiligen Umstände an. Machbar ist es in einigen Fällen vermutlich schon, oft scheint es aber auch so zu sein, dass der Hund während des Auslandssemester z.B. bei den Eltern bleibt.

    Wenn ein Auslandssemester ein wirklich großer Wunsch von dir ist, würde ich eher dazu raten, den Hund erst danach anzuschaffen. Das wird die Planung und Organisation deutlich vereinfachen.

    Wenn ich Praktika mache, müsste der Hund unter Umständen auch öfter alleine bleiben (wobei man da vielleicht eine Lösung mit HuTa/Dogsittern oder ähnlichem finden ließe)

    Ein Netzwerk zu haben für Hundebetreuung ist auf jeden Fall gut. Hundetagesstätten und Dogsitter können halt recht kostspielig sein, das sollte man bedenken, als Studentin hat man ja meist nicht so ein arg hohes Budget. Natürlich gibt es auch Möglichkeiten, z.B. einen rüstigen Rentner in der Nachbarschaft aufzutreiben oder eine junge Familie, die gerne ab und zu einen Hund sittet - so ein Arrangement habe ich tatsächlich für meinen Chihuahua, klappt seit mittlerweile fünf Jahren super =) Aber das ist halt immer ein bisschen Glückssache, ob man da eine passende Person zu findet.

    as ich mir generell wünschen würde:

    - mittelgroß bis groß (kleine Hunde sind zwar praktischer, aber ich mag große einfach viel lieber)

    Ich würde ehrlich gesagt wirklich dazu raten, da eher einen kleinen Hund aufzunehmen. Du weißt nicht genau, wie deine Zukunft aussieht - kleine Hunde sind da in vielen Punkten einfach deutlich praktischer. Man findet schneller eine Betreuung, man kann sie auch eher mal mitnehmen, wenn man einen Hund später mal zur Arbeit mitnehmen möchte, klappt das auch oft einfacher, wenn es sich um einen Yorkshire Terrier handelt als um einen Hund, der deutlich größer und zehnmal so schwer ist (da ist es dann auch unwahrscheinlicher, dass z.B. Kolleg*innen Angst haben etc.) und kleine Hunde sind auch oft deutlich günstiger im Alltag, weil sie z.B. kostenlos in den öffentlichen Verkehrsmitteln befördert werden dürfen in einer Transporttasche, weil sie weniger Futter brauchen und von Medikamenten eine geringere Dosis (mein Chihuahua nimmt seit einem halben Jahr mehrere Herztabletten - das ginge deutlich heftiger ins Geld, wenn er statt 3 Kilo 30 Kilo hätte...)

    Die kleinen Wiesel sind absolut perfekte Allrounder und sind zusätzlich perfekt wenn sie oft mitkommen sollten. So nen 4 Kilo Drops kann man easy beim Wandern, Bahnfahrt etc in den Rucksack packen, am Rad nen Korb montieren und mit kleinem gut erzogenen Hund wird oft ein Auge zugedrückt wenn eigentlich keine Hunde erwünscht sind.

    Also Chihuahuas kann ich tatsächlich auch sehr empfehlen :D Mein Chihuahua ist jetzt 9,5 Jahre und zog sogar ein paar Monate vor Beginn meines Studiums ein. Habe dann zwar nach 1,5 Jahren das Studium abgebrochen, aber darum geht es ja nicht.

    Rex ist wirklich ein irre praktischer und toller Alltagsbegleiter :herzen1: Und die oben aufgeführten Punkte treffen halt bei so einem Mini alle zu.

    Zudem war er für mich der perfekte Hund, um in Sachen Beschäftigung so einiges auszuprobieren - "alles kann, nix muss", wir haben in fast jede Hundesportart reingeschnuppert von Agility über Unterordnung bis zum Mantrailing =) Und lange Spaziergänge und ausgiebige Wanderungen findet und fand Rex auch immer super.

    Ich kenne mehrere Chis und Chimixe, die ähnlich cool drauf sind.

    Mein Zwerg ist allerdings aus dem Tierschutz und ich persönlich würde mir auch eher keinen Chi vom Züchter holen, weil mir die Richtung, die die Zucht dieser Rasse genommen hat, ehrlich gesagt nicht besonders gefällt. Gerade Chis findet man allerdings zuhauf im Tierschutz, und die sind auch meiner Erfahrung nach nun nicht alle total ängstlich oder sonstwas - müsste man halt sowieso gucken.



    Ansonsten eventuell ein Papillon, Havaneser, oder eine Spur größer ein Sheltie?

  • Eigentlich würde ich im Laufe meines Bachelors gern ein Auslandssemester machen, ich habe Erfahrungsberichte von Leuten gelesen, die das mit Hund gemacht haben, aber ich bin mir unsicher, wie gut das funktioniert

    Ist gerade im Ausland mit ihrem Hund- aber ich glaube von der Arbeit aus. Vielleicht mag sie berichten?

    Ja, ich bin gerade mit Hund in Schweden. Für mich war klar, Hund kommt mit, sonst geh ich nicht. Wollte nicht ohne ihn sein. Aber es ist ein enormer Organisationsaufwand. Das darf man nicht unterschätzen. Angefangen bei der Wohnungs-/Zimmersuche, die mit Hund auch im Ausland (je nachdem wo) viel schwerer ist als ohne. Du kannst außerdem nicht automatisch davon ausgehen, dass dein Hund am fremden Ort alleine bleibt. Meinen lasse ich gerade aus verschiedenen Gründen (u.a. war das eine Bedingung dafür, dass ich die Wohnung bekommen habe) nicht alleine. Das ist sehr teuer! Ich brauche einen Dogsitter, für den ich monatlich sehr viel zahle und muss mich enorm gut strukturieren. Was auch dazu führt, dass mein Leben hier und Erleben einer neuen, aufregenden Stadt fundamental anders abläuft als ohne Hund. Meine Freizeit besteht neben der Arbeit nur aus hundkompatiblen Aktivitäten. Für alle Museums-, Party-, etc. Besuche bräuchte ich wieder einen Hundesitter.


    Ich würde es jederzeit wieder so machen, aber ich bin in einer etwas anderen Lebensphase. Mir fehlt nichts. Ich bin hier temporär und ich bin hier gerne mit Hund. Aber ich weiß auch, dass ich eingeschränkt bin, in den Dingen, die ich erlebe. Ich habe nämlich auch den Vergleich zu Auslandsaufenthalten im Studium ohne Hund. Ich lerne z.B. auch deutlich schwerer Menschen kennen, weil es mir durch den Hund an Flexibilität mangelt. Mal eben spontan nach der Arbeit ein Bier trinken gehen ist nicht drin, da meine Hundesitterin darauf wartet, dass ich meinen Hund abhole. Während des Auslandssemesters im Studium hätte ich das nicht gewollt bzw. wären so auch viele Kontakte und wichtige Erlebnisse gar nicht zustande gekommen.

    Wenn ein Auslandssemester ein wirklich großer Wunsch von dir ist, würde ich eher dazu raten, den Hund erst danach anzuschaffen. Das wird die Planung und Organisation deutlich vereinfachen.

    Aus den Gründen würde ich diesen Einwurf hier hunderprozentig unterschreiben. Studium an sich finde ich grundsätzlich einen ganz guten Zeitpunkt für einen Hund. Aber wenn das Auslandssemester dein großer Wunsch ist, dann würde ich das versuchen schnell einzuschieben und dich so lange noch zu gedulden.


    Noch ein Einschub zum Thema großer Hund: bedenk die Betreuungssituation. Ich habe mich für die Variante mittelgroß und süß entschieden. Gerade, wenn man auf Fremdbetreuung angewiesen ist, würde ich wirklich einen Hund wählen, den sich viele potentielle Hundesitter zutrauen, körperlich und mental zu führen.


    Viel Spaß dir bei der Hundesuche! Das ist eine aufregende Zeit und wenn man wirklich mit Hund sein will, dann wird man auch die richtigen Weichen stellen. So war es bei mir. Und dann fühlt es sich auch nicht nach Entbehrung an. Alles zu seiner Zeit!

  • Hi!

    Ich denke, wenn das hier...

    Ich bin mir absolut bewusst, dass ein Hund viel Verantwortung bedeutet, ein langfristiges Commitment ist und natürlich besonders im Studium vieles komplizierter macht, aber ich glaube, dass es das wert ist :).

    ... wirklich 100% klar ist, dann kannst du dir auch jetzt schon einen Hund ins Leben holen. Ich habe mir mit 24 meinen ersten eigenen Hund geholt, es war sehr oft nicht einfach. Das muss man einfach wissen. Meist hat man ja irgendwie Pläne, du ja auch, aber nicht immer klappt alles so wie man es sich gewünscht oder vorgestellt hat, aber der Hund ist trotzdem da. Ich bin tatsächlich auch manches Mal sehr verzweifelt. Vor allem als ich mich von meinem Ex Mann getrennt hatte und in eine fremde Stadt in eine kleine Wohnung gezogen bin und ganz allein für meinen und Rubys Lebensunterhalt aufkommen musste (mit nur einer Teilzeitstelle, denn mehr habe ich nicht übers Herz gebracht, weil ich Ruby eben auch nicht so lang allein lassen wollte). Da sind viele Tränen geflossen, ich musste mir auch oft Geld leihen, weil sie häufiger zum Tierarzt musste usw. Wirklich keine leichte Zeit. Aber ja, ich würde es immer wieder genauso machen! Mir gibt ein Hund einfach so unglaublichen Mehrwert in meinem Leben. Und wenn du auch so ein Hundemensch durch und durch bist, dann wirst auch du bei jeder Herausforderung eine Lösung finden, die für dich UND deinen Hund passt. Aber es muss dir eben im Vorhinein klar sein. Auch sowas wie Parties, spontan weggehen mit Freunden o.ä. Das fällt alles schwerer mit einem Hund, man ist einfach gebunden, hat Verantwortung. Ruby konnte gut allein bleiben, dennoch habe ich sie nie gern allein gelassen, wenn ich frei hatte. Sie war meine beste Freundin. Aber ich konnte sie leider auch nicht überall hin mitnehmen, denn sie war sehr aufgedreht, schnell überfordert und sie liebte alles und jeden, das mögen nicht alle Menschen. Das muss man auch wissen.

    Wo wir auch beim Thema Rasse wären. So ein großer Hund - und dann noch als Ersthund - ist schon eine Hausnummer. Man muss viel managen, mit einem kleinen Hund sicherlich auch, aber man hat schon einige Vorteile im Vergleich. Dennoch möchte ich auf das eingehen, was du geschrieben hast.


    - Dalmatiner: anscheinend gesundheitlich recht problematisch, ich finde sie wunderschön, aber ich weiß nicht, ob sie für Anfänger geeignet sind

    Da ich nun seit letztem Jahr einen habe, kann ich auch etwas dazu sagen. Ich finde, sie sind durchaus Anfänger geeignet, man muss nur wissen, dass sie etwas sensibler sind und Lautstärke nicht so gut vertragen. Dafür sind meine Erfahrungen (gerade mit Hündinnen), egal ob von Bekannten oder die Geschwister von meiner Iloy, so, dass sie recht leichtführig sind. Rüden sind allerdings ganz anders, so mein Empfinden. Da berichten mir sehr viele, dass die ganz schlecht an der Leine laufen, nicht gut runterkommen usw. Aber das kann natürlich auch sehr am Besitzer liegen. Die Mädels, die ich kenne, sind allesamt zurückhaltend, aber freundlich. Sind gern überall dabei, man hört und sieht sie dabei aber kaum.

    Was man beim Dalmatiner wissen muss, sind die gesundheitlichen Probleme z.B. die Allergieanfälligkeit und das Thema Purine muss man auf dem Schirm haben (oder sich mit LUA Dalmatinern mal auseinander setzen). Ansonsten haaren sie halt auch echt extrem und die Härchen pieksen sehr. Damit muss man auch umgehen können und wollen. Ich persönlich finde aber, es sind sehr tolle, wunderschöne und liebe Hunde. Je mehr ich von ihnen kennenlerne, desto toller finde ich sie. :) (Auch vielleicht eine Option, dass du dir deine Lieblingsrassen mal näher anschaust)


    Und das hier:

    Wenn ein Auslandssemester ein wirklich großer Wunsch von dir ist, würde ich eher dazu raten, den Hund erst danach anzuschaffen. Das wird die Planung und Organisation deutlich vereinfachen.

    Würde ich auch so unterschreiben. Einen Hund mit ins Ausland nehmen, birgt ja nochmal ganz andere Herausforderungen. Wenn das bei dir auf dem Plan steht, würde ich damit definitiv noch bis danach warten.


    Vielleicht kannst du es auch so sehen: Du bist noch jung und wirst in deinem Leben sicherlich noch ganz viel Zeit für viele tolle Hunde haben. Du musst nichts übers Knie brechen.


    Und falls du die Möglichkeit hast, ich kann dir auch sehr empfehlen im Tierheim Gassi zu gehen, das habe ich letztes Jahr gemacht, nachdem meine Ruby verstorben ist und ich keinen Hund hatte. Dort hab ich nochmal richtig viel über Hunde(verhalten) gelernt, mehr als ich je durch meinen einen eigenen Hund lernen konnte. Sehr wertvolle Erfahrung also. Vielleicht hast du ja auch die Möglichkeit das zu machen.

  • Ich würde dir in deiner Lebenssituation ohne Back Up (also Verwandtschaft oder wirklich gute zuverlässige Freunde) tatsächlich eher abraten. Ja klar, alles geht vielleicht, vielleicht aber eben auch nicht. Wenn du Eltern hast, Tanten, Onkel, Patentanten oder was weiß ich, die dann einspringen können, damit du auch deine anderen Träume verwirklichen kannst, sodass du dich nicht zwischen deinem Hund und anderen Dingen zerreißen musst, dann tu es. Aber wenn du auf dich allein gestellt bist und dieses Back Up nicht hast, dann überlege dir das sehr gut, du bist jung und du hast gerade in dieser Lebensphase einiges vor, wofür du eine gewisse Unabhängigkeit brauchst. Überlege dir wirklich gut, ob du für einen Hund im Zweifel auf alles verzichten könntest UND damit glücklich bist!

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