Er ist wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Hallo.
Unser Hund trägt anscheinend 2 Seelen in sich. :angel: und :devil2:
Zu Hause ist er der liebste und gut erzogene Hund. Er hört aufs erste Wort und macht auch sonst keinen Blödsinn. Er bellt nicht, macht nix kaputt etc. Manchmal merkt man gar nicht daß man einen Hund im Haus hat, so unauffällig ist er. Draußen klappt auch alles super - so lange uns kein Hund begegnet. Dann kommt sein anderes ICH zum Vorschein!!! Aus dem Lieben und gut erzogenen Hund wird urplötzlich eine richtige Bestie!!! Er wittert die Hunde schon, bevor ich sie überhaupt sehe. Ich merke dann nur, daß sich die Nackenhaare oder besser gesagt ALLE Haare hochstellen und dann springt er plötzlich vor. Kurze Zeit später sehe ich dann auch den "Feind" und unser ist nicht zu bremsen!!! Er will mit aller Gewalt zu dem anderen Hund hin. Er macht ein RIESENTHEATER mit Gebell, Geknurre und Ziehen an der Leine. Ich erkenne ihn dann nicht mehr wieder!!! In dieser Phase ist er auch nicht mehr ansprechbar!!! Er reagiert NULL. Ich habe schon alles versucht. Schimpfen, Ignorieren, einfach weitergehen, absitzen lassen, umdrehen, etc. Nix hilft. Ich bekomme mit NICHTS seine Aufmerksamkeit. Ist der "Feind" außer Sicht - geht er urplötzlich wieder lammfromm bei Fuß als ob nix gewesen wäre. Er reagiert und hört dann auch wieder super ... bis der nächste "Feind" anrückt.:barb:
Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich das Gassi-Gehen verbessern kann?! So langsam macht es nämlich keinen Spaß mehr. Ich schaue nun schon weit voraus, um andere Hunde ausfindig zu machen und dann ggf. eine andere Richtung zu nehmen. Aber manchmal muß man halt aneinander vorbei. Wir wohnen ganz hinten in einer Sackgasse und vor uns wohnen einige Hunde, an denen man zwangsläufig vorbei muß.
Bin über jeden Tipp sehr, sehr dankbar.
Übrigens: OHNE Leine kommt er im Freilauf mit jedem sehr gut klar.
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Wie alt ist euer Hund denn?
Hört sich für mich ein wenig nach Pupertät anPubertätsphase (7. -12. Monat) Dauer ist rasseabhängig!
Der Rüde hebt (in der Regel) erstmalig sein Bein, die Hündin hat die erste Läufigkeit, Konkurrentinnen werden weg gebissen. In dieser Phase erlebt man oft regelrechten Trotz bei den Hunden und er scheint alles bereits erlernte einfach wieder "vergessen" zu haben. In dieser Zeit sollte man keinesfalls resignieren, sondern mit liebevoller aber unnachgiebiger Konsequenz weiter mit dem Hund arbeiten.Ansonsten gibt es hier auch einiges Tips,
was das verhalten angeht:
http://www.welpen.de -
Zitat
Er wittert die Hunde schon, bevor ich sie überhaupt sehe. Ich merke dann nur, daß sich die Nackenhaare oder besser gesagt ALLE Haare hochstellen und genau hier, ist dein Einsatz!
und dann springt er plötzlich vor.Hier ist es schon zu spät!
Er macht ein RIESENTHEATER
Das "RIESENTHEATER", solltest du für deinen Hund machen. Mach dich ruhig zum "KASPER", zeig ihm durch Stimme und Körpersprache,dass es nur bei dir schön ist. Ich habe FLUFFY auf einen "Chefspieler" konditioniert. Bei uns ist es ein Ball an einer langen Schnur.
"Chefspieler" bedeutet, dieses Spielzeug gehört nur FRAUCHEN.
Wenn ich merke, Fluffy hat "Flausen im Kopf" kommt von mir ein
"SCHAU MAL" und der "Chefspieler" wird aus der Tasche geholt.
Schon ist die Situation entspannt und der Hund ist Aufnahmefähig,
sich auf mich und nicht auf andere Dinge zu fixieren. Wenn es die
Situation zulässt, wird mit dem Ball kurz gespielt und dann kommt
er wieder in die Tasche. In der Anfangszeit hat es auch immer wieder
Leckerchen gegeben..
Liebe Grüße Brigitte
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Hallo.
Er ist gerade 4 Jahre alt geworden. Also Pubertät kann es nicht sein. Wir haben ihn Anfang des Jahres aus dem Tierheim geholt. Er kam aus Griechenland aus einer Tötungsstation. Als wir ihn holten konnte er nix. Mittlerweile beherrscht er perfekt die Grundkommandos. Nur halt das Theater an der Leine bekomme ich einfach nicht aus ihm raus, da er wie gesagt auf NIX reagiert, wenn er erstmal einen "Feind" gewittert hat.
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Hallo matota,
das kenne ich gut. Ich habe auch so eine Leinenpöblerin. Deshalb hier meine etwas lang geratene Antwort.
Nach diversen Fehlversuchen, das ohne Hilfe in den Griff zu bekommen, habe ich mich von einer Trainerin beraten lassen, weil ich nicht einschätzen konnte, was das Verhalten zu bedeuten hat.In Wahrheit ist es wohl meistens hausgemacht. Als Welpenbesitzer wird einem eingebleut, dass der Hund unbedingt Sozialkontakt mit anderen
Hunden braucht und brav rennt man zu jedem Hund hin. Wird der Hund älter, springt man irgendwann nicht mehr über die Straße, damit sich die Hunde "Guten Tag" sagen können. Da der Hund nicht versteht, warum sich das ändert, fängt er an zum anderen Hund zu zerren. Hilft das nichts, bellt er aus Frustration darüber. Aus dem Frust wird Übellaunigkeit. Bei uns hat sich das dann aufgeschaukelt, so dass sie sich mit ihren 12 kg wie eine Kampfbestie aufgeführt hat und dem anderen Hund, wenn ich Kontakt zuließ, in die Nase gezwickt hat. Dann kommt die andere Seite. Irgendwann hat man Angst, beim Gassi gehen einen fremden Hund zu treffen, weil Hundi sich aufführt. Man fängt an zu verkrampfen und ständig Ausschau zu halten. Hundi merkt das natürlich und denkt, hier ist Gefahr im Verzug und wird auch nervös. Wenn dann ein anderer Hund auftaucht, geht es los. Soweit die Entstehungsgeschichte, zumindest bei uns. Übrigens: ohne Leine ist sie völlig verträglich.Was tun? Das allerwichtigste ist: Ruhe bewahren! Du bist nicht allein mit diesem Problem.
Nach dem Gespräch mit der Trainerin, habe ich konsequent mit dem Training begonnen.:- Hunden, die uns direkt entgegenkommen, ausweichen bzw. Bogen laufen
- dabei immer versuchen, die Aufmerksamkeit des Hundes auf dich zu bekommen, und wenn man ihm ein Super-Leckerchen vor die Nase hält
- am Anfang aus der Distanz beginnen, in dem Moment wo der Hund sich anspannt "Nein", sobald er aufhört, loben wie blöd und Leckerchen
- ich arbeite mit den "Discs" als Abbruchsignal, wenn sie auf "Nein" nicht reagiert, Discs werfen, sobald der Hund dich anschaut, loben und Leckerchen
- grundsätzlich kein Hundekontakt an der Leine, auch nicht bei bekannten Hunden, damit der Hund lernt, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuführen
- "immer" auf den eigenen Hund schauen, auch wenn das manche Hundebesitzer unhöflich finden, wenn man nicht "Guten Tag" sagt, aber in diesem Moment hat der eigene Hund Vorrang
Wir arbeiten jetzt seit 5 Monaten daran und es wird besser und besser!! Was sich meiner Meinung auch bewährt hat, ist das Zusammentreffen mit vielen unbekannten Hunden an der Leine. Schau doch mal, ob es eine Leinenübungsgruppe oder sowas gibt. Josi war da nämlich ganz anders bei Begegnungen mit einzelnen Hunden auf der Straße. Mittlerweile schaut sie mich an, wenn wir einen Hund treffen und rastet nur noch selten völlig aus. Wenn es doch mal passiert, dass man den Moment zum Eingreifen verpasst hat, wird das Verhalten völlig ignoriert und weitergegangen. Nie stehenbleiben! Das ist zugegebenerweise sogar bei 12 kg Hund nicht immer einfach.
Hab Geduld und bleibe selbst entspannt. Sieh es als Herausforderung und nicht als Strafe, Gassi zu gehen. Die Arbeit mit deinem Hund lohnt sich und die Bindung wird auch besser.
Viel Erfolg.
Sonja -
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Helfen kann ich Dir leider nicht - aber ich habe das selbe Problem :motz: Letztens hat mich mein 30 kg Rotti-Schäfer-Mix zu Boden gerissen, weil ich praktisch über die Leine gefallen bin. Mittlerweile werde ich tatsächlich nervös, wenn uns andere Hunde entgegenkommen.
Am WE bin ich mit Halti durch ein Strassenfest gelaufen, weil ich mich der Situation stellen wollte; aber selbst mit Halti hat er sich bei anderen Hunden aufgeführt wie'ne Bestie.
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Palinka
Ohne vorher LANGE geübt zu haben, würde ich Straßenfeste und Ansammlungen, an denen Hunde zu erwarten sind, vermeiden. Das bringt gar nichts. Ich übe mit Josi seit 5 Monaten und wir sind noch lange nicht soweit, dass wir mal in die Stadt gehen könnten. Bei zusätzlichem Stress durch viele Menschen, Lärm, Essensgerüche etc. riskiere ich damit nur einen für beide frustrierenden Rückschlag.
Erst einmal in wenig belebten Gebieten mit Ausweichmöglichkeiten üben und dann langsam die Distanz verringern. Wenn du ohne Riesentheater an einem Hund vorbei laufen kannst, kannst du mit dem Training in der Stadt beginnen. Ein Straßenfest ist meiner Meinung nach der letzte Test. Wenn es in solchen Situationen klappt, dann habt ihr das Problem gemeistert. Ich wünschte ja auch, wir wären schon soweit, aber ein Erziehungsproblem ist leider viel schneller an- als abgeschafft.
Sonja -
Hallo Sonja.
Vielen Dank für die Antwort. Manchmal denkt man ja, daß man mit seinem Problem völlig alleine ist, denn andere Hunde in unserem Umfeld benehmen sich auch an der Leine völlig normal.
Deine Tipps werde ich ab sofort mal ausprobieren. Vielleicht hilft es ja bei uns auch. Ich habe es nämlich bisher meist immer so gehandhabt, daß ich stehen geblieben bin, um ihm zu zeigen, daß von dem "Feind" gar keine Gefahr ausgeht und er kein Theater machen braucht. War anscheinend total falsch.
Muß gleich mit ihm raus und werde mich gleich ans Werk machen.
Vielen Dank noch mal.
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Macht er ein Riesentheater, weil er zu denen hin will, oder um sie sich vom Hals zu halten?
Beschreib mal Körpersprache.
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Hallo Martina.
Also es gehen alle Haare nach oben. Vom Kopf bis hin zur Schwanzspitze und er versucht zu dem anderen Hund zu zerren. Seine Rute hängt normalerweise nach unten, aber selbst diese wird aufgestellt. Er bellt dabei wie verrückt und fletscht die Zähne.
Mit einer Bekannten aus unserer Straße haben wir es mal ausprobiert, was passiert, wenn die Hunde dann aufeinander treffen. Sie hat einen absolut lieben Bernersennen-Rüden im gleichen Alter. Wir also gleichzeitig aufeinander zu und schwups war alles in Ordnung. Er spielt, schnuppert, fordert zum Spielen auf, etc. Leider trauen sich andere Besitzer nicht, ihn in dieser Situation auf ihren Hund zugehen zu lassen, so daß es immer bei dem Theater auf der anderen Straßenseite bleibt.
Da "komische" an der Sache ist, daß er selbst bekannte Hunde so anmotzt. Treffen wir uns wenige Minuten später auf dem Feld ohne Leine, ist alles super und sie spielen friedlich miteinander. Es gab noch nie eine Auseinandersetzung, wenn er ohne Leine läuft. Im Gegenteil. Wird ein Mitspieler zu grob, unterwirft er sich sofort ohne auf die Rauferei einzugehen.
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