Macht das meinem Hund eigentlich Spaß? 🧐

  • mit Leckerlies durchgeführt durch alles.

    Bei Hürde und Tunnel spricht da nichts dagegen. Aber der Slalom ist ein sehr komplexes und langes Hindernis, welches viel Denkarbeit vom Hund benötigt, um es zu verstehen. Beim Durchführen mit Leckerchen erschwert man dies dem Hund ungemein - so hat man vielleicht früher den Slalom trainiert, heutzutage macht man das nicht mehr.


    Und auch wenn ein kompletter Parcours aufgebaut ist, so kann man doch trotzdem nur einzelne Elemente üben. Mach ich derzeit im Verein mit Sookie und Jin so. Für die Fortgeschrittenen (Jin) steht ein kompletter Parcours, aber da Sookie mit 11 Monaten natürlich noch bei weitem nicht so viel kann, such ich mir einfach einen Teil aus 2-3 Hürden/Tunnel und arbeite mit ihr dieses Teilstück. Es geht nur darum, dass sie Spaß daran hat und lernt sich an mir/meinen Signalen zu orientieren. Wippe hab ich ihr schonmal die Grundübung gezeigt (aufs nahezu am Boden liegende Ende springen und Kekse abgreifen). Daheim fang ich gerade erst das Zonentraining mit ihr an. Reifen kann ich ihr demnächst vielleicht mal zeigen. Weitsprung frühestens nächsten Monat, wenn sie ein Jahr alt ist. Über Slalom denk ich bei ihr noch gar nicht nach - vor Herbst wird sie vmtl. eh keine Turniere laufen und in der A0 kommt kein Slalom vor.


    Und bei meinem Anfängerkurs bleib ich auch erstmal an Mini-Parcouren aus Hürden und Tunnel (wobei ich ihnen diese Woche evtl. den Reifen mal separat hin stelle, damit sie den schonmal ihren Hunden zeigen können). Der Kurs ist auf 10x ausgelegt - ob wir bis zum Slalom kommen, weiß ich noch nicht. Das hängt auch vom Geschick der teilnehmenden Teams ab.

  • Beim Durchführen mit Leckerchen erschwert man dies dem Hund ungemein - so hat man vielleicht früher den Slalom trainiert, heutzutage macht man das nicht mehr.

    Aus Neugierde - wie trainiert man den den Slalom?

  • Und ja: man hat ihm richtig angesehen dass er überhaupt nicht kapiert was das grad soll alles 🙊 deshalb war ich dann so unsicher, weil wenn wir draußen über Bäume hüpfen zb findet er das richtig toll, aber dort eher so 🤷🏼‍♀️


    Das Hunde das am Anfang noch nicht verstanden haben ist ja ganz normal. Die haben ja keine Ahnung, was das ganze jetzt soll. Da ist es Sache des Menschen, denen das zu erklären und zu zeigen.


    Ich persönlich bin kein Fan davon, Hunde am Leckerli durch zu führen, einfach weil sie dann mehr dem Leckerli hinter her stolpern, als wirklich zu verstehen, was sie da machen. Ich habe das bei meinen letzten beiden Hunden auch bei Hürden und Tunnel nicht gemacht.


    Hürdenkommandos (rechts/links anfangs) haben wir zu Hause geübt, erst an ner Lochpylone, dann an ner Hürde.

    Außen/Hand/hinten habe ich der Optik eben nur an einer Hürde geübt. Wenn es nur ums erklären der Kommandos geht, kann man das auch in der Wohnung machen.


    Sah bei meinem jungen Hund zb so aus.


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    Beim Durchführen mit Leckerchen erschwert man dies dem Hund ungemein - so hat man vielleicht früher den Slalom trainiert, heutzutage macht man das nicht mehr.

    Aus Neugierde - wie trainiert man den den Slalom?


    Ich habe bei meinen letzten beiden Hunden den Slalom über die 2x2 Methode aufgebaut.

    Man bringt dem Hund anfangs bei, durch ein einziges Törchen, also 2 Slalomstangen, richtig zu laufen. Wenn das aus allen Winkeln klappt, stellt man in einiger Entfernung ein zweites Törchen dahinter und lässt den Hund nacheinander durch beide Törchen. Dann rutschen die Törchen immer enger zueinander, bis die Törchen direkt aneinander stehen und der Hund durch beide fädelt. So macht man dann weiter, bis der Hund einen ganzen Slalom fädeln kann.


    Gibt aber auch andere Methoden. Viele benutzen auch gerne die Gasse, oft in Verbindung mit Bögen.

  • Sorry, Nachtrag noch zum Thema „der Hund läuft mir nur hinterher“. Auch das ist völlig normal. Natürlich hat der Hund eine enge Bindung zu seinem Besitzer und möchte den nicht „verlieren“.


    Es ist (in der Regel) das große Ziel und die hohe Kunst, im Agility einen Hund zu haben, der Dinge abarbeitet, auch wenn man nicht mitläuft oder noch schwieriger, in die andere Richtung wegläuft.


    Damit das funktioniert, braucht es einen entsprechenden Aufbau, ein sicheres Verständnis des Hundes und viel viel Training. Das passiert (meistens) nicht einfach so.

  • Vielen Dank nochmal für alle Erklärungen und Tipps! Jetzt raucht MIR bisschen der Kopf 🙈😂 eigentlich dachte ich wir machen halt spaßeshalber einfach bisschen was anderes als nur tricksen und Grundgehorsam, aber ich sehe dass ist ja eine totale Wissenschaft für sich mit dem Agi 🙊 werd heute abend mit der Trainerin nochmal reden und dann schauen ob und wie wir weitermachen 😅

    Als total Anfänger ist das echt ganz schön schwierig auch zu verstehen alles 😬 wir machen zuhause grad so Sachen wie Target, Elefantentrick und als nächstes wollte ich mal rückwärts gehen ausprobieren, einfach um die Himterbeine bisschen mehr ins Spiel zu bringen. Wenn ich solche Einzelbausteine schlüssig erklärt kriege, schaffen wir es wirklich gut umzusetzen! Aber selbst überlegen wie so komplexere Abläufe eventuell in trainierbare Häppchen zerteilt gehören, kann ich leider (noch) gar nicht 😅

  • Noch zwei Aspekte:


    - Weniger ist oft mehr: So ein Tier versteht meist eine kurze, klare Einheit besser, als einen Riesensalat von Eindrücken

    - Neben dem Spaß des Hundes ist auch dein Spaß wichtig. Setz dich nicht unnötig unter Druck und freu dich über schöne gemeinsame Momente und Fortschritte

  • Wenn du noch Fragen hast, Hampelinchen sehr gerne =)


    Ob Wissenschaft der richtige Begriff ist, weiß ich nicht. Aber es ist eben ein Hundesport, der solide aufgebaut werden sollte. Zum einen, damit der Hund versteht, was er da macht, sich sicher fühlt und Spaß daran hat. Aber eben auch, damit der Hund weiß, was er da tut, das verringert das Risiko für Verletzungen. Und es ist definitiv mehr als den Hund nur über Hindernisse locken.


    Was halt auch schwierig ist, wie bei anderen Dingen auch: wenn man es richtig gut kann, sieht es total einfach aus. Man sieht halt nicht, wie viel Arbeit und Training dahinter steckt, bis es so aussieht, wie in den Videos, die so gepostet werden.


    Magst du mir per PN verraten, wer die Trainerin ist?

  • Gerade bei Agility ist der solide Aufbau wichtig. Und das sage ich als Obediencesportlerin. Wenn eine Obi-Übung nicht richtig aufgebaut wurde, dann wird sie halt unsauber ausgeführt und das gibt Punktabzug, hat aber keine weiteren Konsequenzen.

    Wenn in der temporeichen Sportart Agi Fehler beim Aufbau gemacht werden, können Verschleiß und Verletzungen beim Hund die Folge sein, ganz abgesehen vom sportlichen Mißerfolg.


    Nicht jede Sportlerin, die erfolgreich in ihrer Sparte ist, wird dadurch allein schon zur guten Trainerin. Daß du bei der Schnupperstunde offensichtlich nicht wirklich gut angeleitet worden bist, und das bei nur drei Teilnehmerinnen in der Gruppe, läßt mich in diesem Fall schon zweifeln.

    Hat sie vielleicht ihre Erfolge in früheren Jahrzehnten gehabt, als noch anders trainiert wurde? Denn die Entwicklung ist seit den Neunzigern natürlich erheblich fortgeschritten. Gerade als Trainerin muß man sich aber stets auf dem aktuellen Stand des Wissens halten.


    Egal ob Schnupperstunde oder nicht, man macht den Aufbau richtig oder gar nicht. Training bleibt Training. Die Vorstellung, gleich alles auf einmal zu wollen und zu probieren, hätte eine gute Trainerin den Einsteigern schon ab der ersten Minute der ersten Stunde in der Einführung nehmen müssen.

    Selbst wenn die anderen schon fortgeschritten waren, kann man bei nur drei Teilnehmerinnen problemlos auf jedes einzelne Team individuell eingehen.

  • Wenn man nur ein bisschen zum Spaß Agi machen möchte, dann braucht man eigentlich die xtausend Hürdenkommandos nicht, da mögen Hopp und Außen reichen. Der Punkt ist nur: wenn man Spaß am Agi hat, dann besteht der Spaß auch zum Teil daraus, mit seinem Hund zusammen einen Parcours zu meistern und früher oder später werden die einfachen Parcoure langweilig - nicht nur für einen selber, auch für den Hund. So ein einfacher Flitzeparcours zwischendurch ist zwar immer mal geil, aber den Hunden gefällt es auch, knifflige Situationen zu lösen und am Ende sind sie genauso stolz wie die Halter, wenn sie einen schwierigen Parcours gemeistert haben.


    Die Hürdenkommandos, die man mMn auf jeden Fall braucht sind:
    - Hopp (einfaches Sprungkommando)

    - Voran (in Laufrichtung Gas geben und über die nächste Hürde springen - egal, ob Frauchen deutlich hinterher hechelt)

    - Außen und Hinten (zwei verschiedene Arten die Hürde von der andren Seite zu nehmen)

    - Weg (über die Hürde und weg vom Menschen/der Laufrichtung drehen)

    - In (die Hürde von innen nehmen)

    - Rum (Kurzspringkommando - dies kann man ggf. auch körpersprachlich ersetzen)


    Das sind die Kommandos, die Jin kann (außer Voran - wir haben ein Problem damit, uns voneinander zu lösen) und mit denen ich auch A3-Parcoure laufen kann (nur im Training, turniermäßig schaffen wir's nicht über die A2, weil Jin sich beim Agi sehr schwer tut, sich von mir zu lösen).


    Sookie lernt mehr Hürdenkommandos, dadurch ist sie weniger auf meine Körpersprache angewiesen, was hoffentlich dazu führt, dass ich sie nicht ebenso zum Kleben bringe wie Jin |)


    Wobei man mit einem kleineren Hund durchaus den Vorteil hat, dass man ihn lauftechnisch oft besser unterstützen kann. Durch die kleineren Galoppsprünge hat man oft mehr Zeit auf sie einzuwirken als bei einem größeren Hund (und Border Collies sind oftmals nochmals eine ganz andere Nummer).

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