Wir wollen, wir wollen nicht, wir wollen, ...

  • Hallo liebe alle,


    wir, 2 E + 2 K (7, 12), überlegen gerade, ob wir uns ein neues Familienmitglied ins Haus holen. Die Kinder haben damit angefangen und uns Eltern nun schon ins Überlegen gebracht. Ich wollte als Kind auch immer einen Hund, ging aber nicht und nun hätte ich die Chance. Mein Mann würde es mittragen, ist aber jetzt nicht super euphorisch.

    Die Rahmenbedingungen (Finanzen, Haus und Homeoffice) passen bei uns. Es ist auch nicht so, dass wir unzählige Hobbies haben, bei denen ein Hund nicht mitkann oder es uns in den Urlauben immer mit dem Flugzeug in die Ferne zieht. Im Gegenteil, Haupt-Familienaktivität sind Wandern und Radfahren und Urlaube finden nur zwischen Dänemark und Süditalien mit dem Auto statt und da lassen sich genug Behausungen mit Hund finden. Hotels sind nicht unser Ding.


    Dennoch habe ich Angst, dass uns ein Hund zu viel werden würde. Einige kennen das sicher, das Engelchen auf der einen Schulter "macht es, ein Hund wird zwar euer Leben verändern, aber vor allem bereichern..." und das Teufelchen "lasst es, ein Hund wird euer Leben sehr verändern und erst die Arbeit, die auf euch zukommt...".


    Gestern morgen war ich bspw. pro Hund, denn eine Runde Bewegung schadet sicher nicht und dann auch noch mit einem Hund dabei "spielen" ist sicher lustiger, als einfach eine Runde alleine um den Block. Gestern Abend sind wir dann im Schütt nach Hause gekommen und dann noch mal Gassi? Brrrr. Da war ich doch ganz froh, dass wir nicht mehr raus mussten. Wäre ein Hund da, würden wir es natürlich machen, aber die Begeisterung würde sich in solchen Momenten sicher in Grenzen halten. Heute morgen dafür wieder: ach, ich muss eh Nr. 2 in die Schule bringen, da ergibt sich die erste Gassirunde von ganz alleine. Je nach Situation schwankt meine Stimmung halt.


    Was mir auch zu schaffen macht: können wir einem Hund gerecht werden? Für uns kommen nur die Nicht-haarenden Rassen in der Größe Kleinpudel in Frage und da sind sämtliche Charakter-Beschreibungen mit "muss viel beschäftigt werden". Nicht, dass ein Hund nur leise in der Ecke liegen soll, aber wie viel ist denn viel bei bspw. einem Pudel?

    Kleinere Hunde schließe ich aus, denn wenn wir unterwegs sind (geht auch schon mal 2 Stunden den Berg hoch), dann will ich einen Hund nicht nach 30 Minuten tragen müssen.

    Nicht-haarende Rassen deshalb, weil wir Allergien nicht ausschließen können. Zum Thema Test machen, könnt ihr gerne meinen Beitrag in diesem Thread Hundeallergie - Profis hier? hier lesen und dann seht ihr, dass die Ergebnisse von Allergietests auf Hunde sehr kritisch zu sehen sind.


    Tja, und was will ich nun von euch? Keine Ahnung! Macht mir Mut, redet es mir aus, egal, Hauptsache, ich konnte es mal loswerden.


    Jedenfalls, danke euch fürs Zuhören!

    banzai

  • Mir kam dieser mehr oder weniger aktuelle Thread gerade in den Sinn. Ähnliche Frage, ähnliche Ausgangslage. Vielleicht findest du hier ein paar wertvolle Einblicke:


  • Nur kurz dazu, hier machen einige User mit ihren Chihuahuas und Zwergpudeln und co lange Bergwanderungen, also das hängt wirklich nicht von der Größe ab. Das Gute ist, wenn der Hund sich mal vertritt, kann man ihn locker tragen. Bei einem größeren Hund eher schwierig.

  • dann will ich einen Hund nicht nach 30 Minuten tragen müssen.

    Das ist Quatsch. Ein gesunder Hund kann einen erg hochlaufen, und die kleinen sind oft sogar fitter als die Großen.


    da sind sämtliche Charakter-Beschreibungen mit "muss viel beschäftigt werden".

    Ein Alltag mit zwei KIndern dürfte turbulent genug sein, da wird euer Problem eher sein, dass der Hund genug Ruhe bekommt.

    Wichtig finde ich, dass der Hund nicht nur auf dem Schulweg und bei Kinderaktivitäten mitgenommen wird, sondern auch wirklich eine richtige Gassirunde in hundegeeignetem Gebiet bekommt, mit Freilauf etc.

    Hast du eine Stunde pro Tag für den Hund und dich, zum gemeinsam Draussen sein?


    "lasst es, ein Hund wird euer Leben sehr verändern und erst die Arbeit, die auf euch zukommt...".

    Meine Antwort ist immer: Wenn man das Gefühl hat, ein Hund sei Arbeit, dann sollte man es lieber lassen.


    Ich finde nicht, dass der Hund Arbeit macht. klar, Fellpflege, Futter bereiten, man muss mehr putzen etc - das fällt jetzt aber nicht so krass ins Gewicht.

    Natürlich ist ein Hund Zeitaufwand, v.a. für Gassigänge oder andere Beschäftigung mit dem Hund. Für mich ist das aber ja genau das, wozu ich den Hund habe.

    Wenn ich mir diese Hundezeit als "muss das jetzt auch noch sein?" vorstellen würde, dann hätte ich lieber keinen Hund.


    Wichtig wäre mir noch: Überlegt euch, wer die Hauptverantwortung hat. Ein Kind kann das nicht. Dein Mann wäre nicht soooo begeistert - also ist es DEIN Hund.

    Willst DU einen Hund?

  • Meine Antwort ist immer: Wenn man das Gefühl hat, ein Hund sei Arbeit, dann sollte man es lieber lassen.


    Ich finde nicht, dass der Hund Arbeit macht. klar, Fellpflege, Futter bereiten, man muss mehr putzen etc - das fällt jetzt aber nicht so krass ins Gewicht.

    Natürlich ist ein Hund Zeitaufwand, v.a. für Gassigänge oder andere Beschäftigung mit dem Hund. Für mich ist das aber ja genau das, wozu ich den Hund habe.

    Wenn ich mir diese Hundezeit als "muss das jetzt auch noch sein?" vorstellen würde, dann hätte ich lieber keinen Hund.

    Ich stimme dir grundsätzlich absolut zu.


    Aber zwischen "muss das jetzt auch noch sein?" und dem Gedanken, dass es Arbeit werden wird, gibt es ja noch Grauzone. Wenn man sehr verkopft ist in der Vorbereitung, dann sieht man womöglich nur die objektiven Stunden und die Energie, die man für einen Hund braucht. Man lässt aber so ein bisschen außer Acht, dass man zu dem Hund ja dann auch eine Beziehung aufbaut.


    Ich finde, mein Hund macht Arbeit. Ich find's auch doof, dass ich mehr putzen muss und wenn er sich die Krallen selbst schneiden könnte, hätte ich auch nichts dagegen. Aber: ich mach das gerne für ihn, weil wir eine Beziehung haben und weil ich Verantwortung für ihn übernommen habe. Deswegen bin ich bei -1 Grad und Schneeregen um 22 Uhr dennoch nicht jeden Abend gerne in Jogginghose vor der Tür, wenn ich eigentlich schon im Bett liegen will. Aber es fällt trotzdem nicht ausschließlich als Arbeit ins Gewicht, sondern als selbstverständliche Zuwendung in einer Hund-Mensch-Partnerschaft.


    Deswegen finde ich, kann man vor der Entscheidung pro Hund nicht immer nur ganz objektiv aufrechnen, wieviel Mehraufwand da auf einen zukommt. Wenn einen das aber grundsätzlich und ausschließlich abschreckt, ja dann ist ein Hund wirklich nicht das richtige Haustier.

  • Kennt ihr nicht vielleicht jemanden, dessen Hund ihr mal zb eine Woche in Betreuung nehmen könnt, um einfach mal ein feeling für den Alltag mit Hund zu haben?

  • Was die Teufelchen auf den Schultern angeht, das ist ja eine Frage der (Lebens-)Einstellung und gilt ja genauso für andere Lebensbereiche, wie Familie, Job etc…

    Für mich waren meine (5) Kinder und die vielen Tiere nie in dem Sinn Arbeit, sondern mein Lebenskonzept.

    Ich finde auch nicht, dass ein (Begleit-)Hund explizit Inklusivzeit braucht, sondern sehr wohl mit der Familie mitlaufen kann. Außer natürlich, wenn die Familie sonst gar nicht vor die Tür gehen. Es ergibt sich von ganz allein, dass man trotzdem auch mal mit dem Hund alleine spazieren geht, weil eh nicht immer jmd mit will.

  • Du stellst Dir das zu schwierig vor. Die Bedingungen bei Euch sind super, ein Hund kann prima in den Familienalltag integriert werden, die Rassewahl passt auch. Wenn Du noch täglich ungefähr eine Stunde Zeit hast, um mit dem Hund eine schöne Runde im Grünen zu gehen und einmal die Woche vielleicht einen Termin für Hundeschule oder -training einbauen kannst, ist das im Grunde der zusätzliche Zeitaufwand, um den es geht. Das ist nicht nichts und diese Stunde wird natürlich an anderer Stelle fehlen. Aber weil es halt auch entspannend ist, ein bisschen durchs Grüne zu laufen, fühlt sich das nicht wie verlorene Zeit an. Die Beschäftigung mit dem Hund unterwegs läuft eigentlich spielerisch nebenbei – das ist nichts, wo man einen Trainingsplan abarbeiten muss oder sich irgendwie drauf vorbereiten muss. Und wenn man einfach nur Gassi geht und die Natur zusammen genießt, ist das auch voll okay. Und falls es mal aus Eimern schüttet oder wenn es einem ansonsten grad nicht so gut geht, kann man die Runde auch mal abkürzen. Der Hund muss drei-, viermal am Tag raus, damit er seine Geschäfte verrichten kann, klar. Aber da muss man nicht jedesmal eine Wanderung für veranstalten. Habt Ihr einen Garten? Bei uns gehen die Hunde morgens für das erste und spätabends für das letzte Pipi auch einfach in den Garten.


    Bei den Urlauben mach Dir keine Sorgen. Der angedachte Hund ist klein genug für einen Fahrradkorb/-anhänger. Und bei Wanderungen kann ein gesunder kleiner Hund problemlos mit Euch mithalten. Besser und länger als die großen.

  • Was mir auch zu schaffen macht: können wir einem Hund gerecht werden? Für uns kommen nur die Nicht-haarenden Rassen in der Größe Kleinpudel in Frage und da sind sämtliche Charakter-Beschreibungen mit "muss viel beschäftigt werden". Nicht, dass ein Hund nur leise in der Ecke liegen soll, aber wie viel ist denn viel bei bspw. einem Pudel?

    Kleinere Hunde schließe ich aus, denn wenn wir unterwegs sind (geht auch schon mal 2 Stunden den Berg hoch), dann will ich einen Hund nicht nach 30 Minuten tragen müssen.

    Nicht-haarende Rassen deshalb, weil wir Allergien nicht ausschließen können. Zum Thema Test machen, könnt ihr gerne meinen Beitrag in diesem Thread Hundeallergie - Profis hier? hier lesen und dann seht ihr, dass die Ergebnisse von Allergietests auf Hunde sehr kritisch zu sehen sind.

    Mein Kleinpudel geht problemlos 30 km Wanderungen mit, hat aber auch kein Problem damit mal einen Tag nur zum lösen in den Garten zu kommen und ansonsten mit mir auf der Couch kuschelnd zu verbringen, wenn ich z.B. krank bin.


    Pudel sind da recht anpassungsfähig und wären wahrscheinlich keine schlechte Rassewahl für euch. Ich würde mir aber heutzutage den Züchter und die Elterntiere gut anschauen, Pudel sind in den letzten Jahren ziemlich geboomt und das führt leider dazu, dass viel gezüchtet wird mit nicht so wesensstarken Hunden. Pudel sind sensibel, aber das heißt nicht, dass sie ängstlich oder huschig sind, wie man es leider inzwischen oft mitbekommt.


    Bei mir funktioniert es trotz Hundehaarallergie mit Pudeln, aber das ist nicht bei jedem so garantiert.

  • Was die Teufelchen auf den Schultern angeht, das ist ja eine Frage der (Lebens-)Einstellung und gilt ja genauso für andere Lebensbereiche, wie Familie, Job etc…

    Für mich waren meine (5) Kinder und die vielen Tiere nie in dem Sinn Arbeit, sondern mein Lebenskonzept.

    Ich finde auch nicht, dass ein (Begleit-)Hund explizit Inklusivzeit braucht, sondern sehr wohl mit der Familie mitlaufen kann. Außer natürlich, wenn die Familie sonst gar nicht vor die Tür gehen. Es ergibt sich von ganz allein, dass man trotzdem auch mal mit dem Hund alleine spazieren geht, weil eh nicht immer jmd mit will.

    Sehe ich ganz genauso, wenn man die entsprechende Einstellung hat (Hund ist nun da, also organisiere ich mein Leben entsprechend), sollte das bei den Voraussetzungen irgendwie klappen können.


    Mein Tierschutztier wurde aus dem Tierheim von einer Familie adoptiert, die ihn nach 2 Wochen mit dem Satz des Vaters "ich kriege meine Kinder schon nicht erzogen, das Tier ist leider zuviel" zurückgegeben haben. Welche Einstellung da vorher existierte, entzieht sich meiner Kenntnis.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!