Stadthunde
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Meine Hunde kamen alle im Erwachsenenalter in die Stadt. Nur einer von vier Hunden hatte länger mit der Umstellung zu tun. Ali ist sehr isoliert aufgewachsen und die Großstadt war ein Kulturschock für ihn. Gerade große Fahrzeuge, wie LKWs und Busse, aber auch S-Bahnen haben Panik in ihm ausgelöst. Aber je länger er bei mir lebte, desto sicherer wurde er und schließlich war er the king of the city.
Ebby war sehr unerschütterlich. Ihr hat das alles nie was ausgemacht. Öffentliche Verkehrsmittel? Platsch, bin da.
Bones hat ungefähr eine Woche gebraucht. In der Zeit habe ich ihm die Reize der Stadt nur dosiert zugemutet und man hat gemerkt, dass ihn das plättet. Danach? Kein Thema mehr.
Ryder war am Anfang aufgeregt und generell etwas unsicher, hatte aber keine größeren Probleme, im Stadtleben anzukommen. Anfangs habe ich ihn aber gut abgesichert.
Nein, ich denke nicht, dass sich jeder Hund an die Stadt gewöhnen kann und ich denke auch nicht, dass jeder Hundetyp und jede Hunderasse gut in der Stadt aufgehoben ist. Wozu muss z.B. ein Kangal oder Maremmano in der Millionenstadt gehalten werden?
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Aber ist sicher wie bei Menschen, man lernt sehr viel auszublenden. So ein Gehirn arbeitet ja sehr effektiv und filtert extrem, was wichtig ist oder auch was nicht einzuordnen ist. Alles andere wird Nebensache.
Bei Nastro merke ich das sehr deutlich:
Beispiel Hundesichtungen. Auf dem Land reagiert er auf alle Hunde, die er sieht - und wenn es am Horizont ist. In der Stadt kommt es sehr auf den Typ Hund an. Aber alles was weiter als 30 Meter entfernt ist (egal wie viel Spannung in der Körperhaltung des anderen) wird komplett ignoriert. Ältere, gemütlich vorbeitrödelnde Hunde? Können ihm über die Pfoten laufen und er hebt nur den Kopf.
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Ich hatte Mal einen Hund, der derartig reizoffen war, dass er in der Stadt nicht gut zurecht kam.
Den nächsten Hund habe ich dann nach besonderer Ausgeglichenheit ausgesucht.
Man kann schon mit der Auswahl des Hundes beeinflussen, ob das in der Stadt gut klappt oder nicht. Es gibt ja die sogenannten "überall dabei"-Hunde und die, die den Trouble nicht gut schaffen.
Dass es nur eine Frage der Gewöhnung ist, wage ich zu bezweifeln
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PS: Ich merke allerdings auch, dass andere Kompetenzen unter dem "Stadtleben-sozialisieren!" gelitten haben. Er kann in 99% der Fälle dabei sein, daher ist er nicht sonderlich gut im alleine bleiben. Ich bin Verfechterin des ÖPNV, so dass er problemlos mitfährt und inzwischen die wichtigsten Haltestellen an den Ansagen erkennt (nicht immer hilfreich 🧐), aber er kennt nur kurze Autofahrten.
😅 wie kann man sich das Haltestelle kennen vorstellen 🙈 Wirst du dann ans aussteigen erinnert (also nur, wenn es zum spielen oder Fressnapf geht)? Stelle mir das gerade lustig vor.
Bei der Haltestelle bei der Arbeit springt er aus seiner Tasche raus, wenn die Haltestelle angesagt wird. Ich dachte erst, dass er auf mich reagiert, aber er macht es auch, wenn ich abgelenkt bin und die Ansage kommt auch sehr früh.
Am Hauptbahnhof stupst er mich an (da wird er im Normalfall in der Tasche getragen, wenn es sehr voll ist). Er wird allerdings auch ungeduldig, wenn die Ansage kam und es dann nicht raus geht.
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Ich gehe mit meinen Hundekursen ja auch zum Üben in die (Innen)Stadt. Passenten kommentieren das gern. Häufig kommt die Aussage, dass das mit dem eigenen Hund nicht ginge in dieser Umgebung.
Man bekommt also in der Regel wohl die Auswahl an Hunden zu Gesicht, die das (meistens ohne viel Training) hinbekommen.
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Man bekommt also in der Regel wohl die Auswahl an Hunden zu Gesicht, die das (meistens ohne viel Training) hinbekommen.
Hm. Das kam ja jetzt einige Male in der Richtung, ist die Rasse. Und dazu gibt es natürlich Hunde, die z.B. sehr isoliert aufgewachsen sind etc.
Was ich aber tatsächlich sehr selten auf Städtetripps sehe, sind Gebrauchshunde (wenn überhaupt, dann HZ-DHS). Hütehunde und viele Vorsteh-Jagdhunde dagegen z.B. eher häufig.
Würde die Frage aufwerfen, wie ein Hund mit "Stress" umgeht. Also ob vorwärts (auch gegen andere) oder eher durch andere Stress-Handlungen.
Ich hab hier ja aktuell 5 "reizoffene" Rasse-Hunde (Border, Aussie und 3 Shelties) und finde die alle sehr interessiert in der Stadt (was sie sein dürfen für mich), aber nicht unsicher. Wir haben hier ja nie 2 Stadttage hintereinander, ist die Frage, ob es einige Rassen tendentiell nicht packen?
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Möglich. Stellt sich aber auch die Frage, ob der Typ Mensch, der durch (Innen)Städte mit Hund flaniert und/oder dort wohnt, eine bestimmte Präferenz bezüglich der Anschaffung von Hunderassen hat. Also, platt gesagt: Vielleicht wohnen Besitzer von Malis oder was auch immer eher seltener in der Stadt und gehen seltener shoppen etc ...
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Ich wohne mit meinen beiden Tierschutzhunden auch in der Großstadt (Wien). Rex kam als Junghund zu mir und ist Typ coole Socke. Jasmin zog 3,5jährig aus dem Tierschutz ein und kannte nur wenig. Stadtleben hat sie trotzdem schnell akzeptiert. Ich glaube, wichtiger war für sie, eben bei jemandem zu landen, der Hunde gut lesen kann, sie behutsam an Neues ranführt, und sie souverän und einfühlsam führt. Das ist meiner Meinung nach oft - nicht immer! - viel bedeutsamer als der genaue Wohnort.
Ich wohne in einem Außenbezirk, es sind gerade mal 2 Straßenbahnstationen zum Wienerwald wo man stundenlang spazieren und wandern kann. Auch die Donau ist nicht weit entfernt. Am WE geht es für uns öfter mal nach Niederösterreich zum Wandern.
Auto habe ich keines und brauche auch keins. Meine Hunde sind klein, können also in einer Hundetasche etc in den Öffis befördert werden. Wien hat ein ausgezeichnetes öffentliches Verkehrssystem.
Freilauf bekommen meine Hunde hier in der Stadt übrigens nicht weniger als während der 3 Jahre, die ich zwischendurch in einer niederösterreichischen Kleinstadt am Fuße der Weinberge gelebt habe. Stadt ist halt nicht gleich Stadt. Ich liebe ja die Natur und Ausflüge im Grünen, aber das kann ich hier bzw von hier aus auch haben. Die Vorteile des Stadtlebens schätze ich sehr, mittlerweile denke ich, dass ich dauerhaft gar nicht auf dem Land leben wollen würde.
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Ich sitze gerade (als Landei und ohne mein Tierschutztier) in einem Cafe in einer großen Stadt und bewundere die vielen Hunde, die hier recht entspannt mit ihren HH durch den Trubel gehen.
Nun stellt sich mir die Frage: Kann es sein, dass es für die allermeisten Hunde vor Allem eine Frage der Gewöhnung ist, ob sie mit dem Stadtleben klarkommen? Ich bin kein Freund von Flooding, aber welche Wahl bleibt denn Menschen, die gezwungenermaßen in der Stadt wohnen und einen Hund aufnehmen müssen (mal angenommen)?
Meine Schwester ist Hundetrainerin in der Hamburger City.
Ihr Trainingsgebiet ist der Volkspark, gerne unten am Stadion.
Glaub mir, es kommen mehr als genug HH mit ihren Hunden, die Probleme mit dem Stadttrubel haben.
Sie selber hat zwei Hunde aus Rumänien, die eine kommt prima mit dem Stadtleben klar, für die andere ist das, gerade mit den ganzen Menschen, oft etwas schwieriger.
Sie fährt im übrigen auch selber gerne mal raus mit den Hunden, um ihre Ruhe zu haben.
Ich glaube, die Hunde, die so durch die Innenstadt einfach mitlaufen, bringen das auch ein Stück weit mit.
Mein Dackel war auch so, den habe ich auch überall mit hingeschleppt, auch mitten in die Hamburger Innenstadt.
Er war ein Meister darin, Dinge zu ignorieren, das würden meine Border so nicht schaffen.
Auch wenn sie mit viel Trubel kaum Probleme haben und auch ohne Probleme mit durch Fußgängerzonen laufen aber jeden Tag?
Das wäre nichts für die.
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Bestimmte Vorlieben bei der Wahl der Hundeanschaffungen würde ich bei 'Stadt-Menschen' auch vermuten.
Mein Junior lebt seit einigen Monaten in Friedrichshain, zuvor lebte er viele Jahre in Moabit. Sein Hund brauchte einige Zeit -obwohl schon vier Jahre und von Welpe an bei ihm- um mit dem tierischen und menschlichem Trubel klar zu kommen. Jetzt ist alles easy für ihn.
In beiden Berliner Bezirken sind eher bis kniehohe Hunde unterwegs, in Moabit vermehrt Jagdhund Typen.
Friedrichshainer Hundeleute haben ihre Vierfüßler selten angeleint, egal wo! Der Boxhagener Platz ist platt geschrieben eine Hundefreilauffläche, das RAW Gelände ist dann wieder mit größeren Hunden besiedelt. Es gibt auch einige große umzäunte Freiflächen eigens für Hunde, dort treffen sich aber irgendwie andere Hundeleute, Helikopter Typen und es ist recht laut.
Meine Tochter lebt in KuDamm Nähe (sie ist die Hauptsitterin unserer Hunde) und findet ihren Bezirk super entspannt. Ihr O-Ton: hier will eh nur jeder seine schicken Leinen -Halsband Sets zeigen und mit seinen Fiffis flanieren quer durchgemischte Hundetypen, viele Jagdhunde, noch mehr Kleinsthunde, aber im Schnitt gesittet.
Wir leben in einem ruhigeren Bezirk und da ist die Hundedichte enger/größer und auch die Wahl der Hunde eine andere. Obwohl mehr Grünflächen und gewiß auch weitläufigere Spaziergebiete, empfinde ich die Hundehaltung in unserem Bezirk schier anstrengender.
Mein aktueller Youngster hat nirgendwo ein Thema, die kommt einfach klar mit allem wo sie unterwegs ist.
Meine vorherigen Hunde hatten auch kein Thema, egal in welcher Stadt, sie waren viel mit mir verreist und einiges gewohnt.
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