Qualzuchten V
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Interessant zu wissen wäre halt, ob da ein Hund mit normalen Pfoten auch so rein und raus kann.
Wenn man bei Youtube Bissl sucht findet man bspw auch Videos zu sog "Cliff Climbing Dogs", da sieht man dann halt Hunde an Klippen rum klettern und springen. Das funktioniert offensichtlich auch mit normalen Pfoten.
Aber unter dem Aspekt dass ein Lundehund in rutschige Steinhöhlen rein und raus klettern können sollte, kann ich mir so durchaus vorstellen dass das hilfreich ist wenn man mehr Weite hat um besser Halt zu finden. Kann mir also durchaus vorstellen dass das hilfreich ist, ich wüsste jetzt allerdings nicht warum ein Hund mit normalen Pfoten da nicht auch rein und raus könnte.
Wobei man auch sagen muss, wenn der Rasse die Backenzähne weggezüchtet wurden, damit die die Vögel nicht knautscht... Es gibt ja sehr viele Jagdhunde die speziell Vögel apportieren und die haben alle ein vollständiges Gebiss. Es geht also auch anders.
Insofern frage ich mich bei der Geschichte ob die Jäger sich das eventuell nicht auch einfach nur eingeredet haben oder die Hunde so besser verkauft bekommen haben, weil da sieht man ja schon optisch wie toll er das kann. -
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Ja das mit den Weg gezüchteten Backenzähnen frag ich mich auch.
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Zum Beauceron:
"Sie hatten den Eindruck" ist hier wohl der Kernsatz. Es gab recht viele Hunde mit Afterkrallen, als die Rasse einen Standard bekam. Ob dieser Eindruck korrekt war, konnte damals nicht überprüft werden. Wäre vermutlich auch egal gewesen, denn der Mensch als Augenwesen freut sich immer über optisch leicht erkennbare Zeichen um ein Ding sicher zuzuordnen. Hat doppelte Afterkrallen, ist ein Beauceron, prima. Gerade in der Zeit der Rassegründungen gab es ja unendliches Bemühen um sichere Definition, Einschluß und Ausschluß. Beim Pudel wurden drei Farben anerkannt, der Rest blieb draußen. Beim Deutschen Schäferhund flogen die weißen raus, usw.
Ich sage mal so laienhaft, würden doppelte Afterkrallen wirklich beim Laufen helfen, dann wären Wölfe ab Werk damit ausgestattet, die bekanntlich sehr ausdauernde Läufer sind und beim Jagen auch verdammt wendig sein müssen. Oder solche Rassen, die für die Hetzjagd auf den extrem wendigen Hasen gezüchtet werden.
Warum dieses Merkmal sich schon vor der offiziellen Rassegründung mit Standard sich weit unter den Beaucerons verbreiten konnte, läßt sich leicht mit der Inzucht erklären, die bei allen Rassen schon lange vor der Standardzucht an der Wiege stand. Es wurden halt im regionalen Umfeld Hunde mit bestimmten Eigenschaften immer und immer wieder untereinander verpaart. Wobei dann neben den eigentlich erwünschten Eigenschaften auch unütze, aber für den Gegrauch unschädliche Eigenschaften "zufällig" mit gefestigt werden können.
Die eigentliche Standardzucht verfestigt das dann noch, wenn nur noch Hunde mit Merkmal XY als echt anerkannt werden. Von "kommt in der Population häufiger vor" geht dann der Weg ganz fix zu "nur echt mit...".
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Interessant zu wissen wäre halt, ob da ein Hund mit normalen Pfoten auch so rein und raus kann.
Wenn man bei Youtube Bissl sucht findet man bspw auch Videos zu sog "Cliff Climbing Dogs", da sieht man dann halt Hunde an Klippen rum klettern und springen. Das funktioniert offensichtlich auch mit normalen Pfoten.
Aber unter dem Aspekt dass ein Lundehund in rutschige Steinhöhlen rein und raus klettern können sollte, kann ich mir so durchaus vorstellen dass das hilfreich ist wenn man mehr Weite hat um besser Halt zu finden. Kann mir also durchaus vorstellen dass das hilfreich ist, ich wüsste jetzt allerdings nicht warum ein Hund mit normalen Pfoten da nicht auch rein und raus könnte.
Ist wahrscheinlich wie mit der Afterkrallen Geschichte und der Erklärung dass das bspw bei Wendemanövern in hoher Geschwindigkeit besser stabilisiert und zusätzlich greift - nützlich aber braucht es das wirklich?
Vielleicht liegt der Vorteil in der doppelten Afterkralle nur darin begründet dass die einfach stabiler sind, sprich man evtl nicht Gefahr läuft dass man Hunde züchtet die lediglich eine lose baumelnde Afterkralle hat ( die is ja eher hinderlich).
Ansonsten würde mich einfach interessieren wie sich die Pfoten beim Lundehund sonst so auswirken können. Andere Pfoten-/Zehenstellungen können sich ja durchaus negativ auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken. Wenn die Pfote dadurch loser wird, sehe ich das dadurch irgendwie kritisch.
Afterkrallen hingegen finde ich, sofern diese fest verankert sind, nur insofern lästig dass man da eben mehr Krallen schneiden muss.
Lose Afterkrallen hingegen find ich wie gesagt absolut unnötig, die bringen nur die Gefahr mit dass sich der Hund die locker flockig abreißen kann oder man bspw beim Bürsten dran hängen bleibt wenn man nicht aufpasst.
Hm, ja das wäre interessant, das habe ich tatsächlich nie weiter hinterfragt, weil die wohl nur vor 1850 wirklich aktiv zur Jagd eingesetzt wurden und da oben sind so schwierige Lebensverhältnisse dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass etwas überflüssiges aus reiner fanciness entwickelt wurde 👀
Edit: auf dieser Seite zum Standard steht, dass die extra Zehen gut bemuskelt sind was sie funktionstüchtig macht. Ansonsten aber nichts über den restlichen Bewegungsapparat:
Norsk lundehundNorsk lundehund er en eldgammel norsk hunderase som ble benyttet til jakt på sjøfugler over store deler av Norges kyst. Etter andre verdenskrig var rasen…canis.noWobei man auch sagen muss, wenn der Rasse die Backenzähne weggezüchtet wurden, damit die die Vögel nicht knautscht... Es gibt ja sehr viele Jagdhunde die speziell Vögel apportieren und die haben alle ein vollständiges Gebiss. Es geht also auch anders.
Insofern frage ich mich bei der Geschichte ob die Jäger sich das eventuell nicht auch einfach nur eingeredet haben oder die Hunde so besser verkauft bekommen haben, weil da sieht man ja schon optisch wie toll er das kann.Sowie ich das verstehe, wurden die nicht verkauft in dem Sinne, also es gab keine Züchter wie heute. Die Verkehrsanbindung war ja quasi nicht existent und die Leute auf den Inseln haben alles selbst gezogen was sie brauchten an Nutztieren.
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Okay, also jetzt interessiert mich das wirklich 😅 und das finde ich zum Thema, das müsstet ihr einfach durch einen Translator jagen können:
Die fehlenden Zähne sind wohl Folge der Inzucht und nicht erwünscht, aber akzeptiert: (seite 3, kjever/tenner)
Seite 21, oben:
https://lundehund.no/wp-content/uploads/2024/03/LHN-2018-4-web.pdf
Übersicht über Krankheiten und Sterbeursachen von 2018, Seiten 10-12:
https://lundehund.no/wp-content/uploads/2024/03/LHN-2018-4-web.pdf
Edit: und grade wegen der Abgeschiedenheit ist die Inzucht dann wohl schon immer das größte Problem dieser Rasse, wenn ich das richtig verstehe 🧐
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Das dachte ich mir. Bei einer Inselpopulation auch nur logisch. Da werden automatisch eben auch zufällige Eigenschaften mitgefördert, die zwar nicht nützlich sind, die aber auch das Überleben nicht einschränken. Und irgendwann landen sie dann unter Umständen sogar im Standard und sind dann offizielles Selektionsmerkmal.
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Is halt auch irgendwie pervers ein Lebewesen so doll inzuzüchten dass sich neue Körperteile oder deformierte Körperteile bilden und dann zu sagen : Ja das muss irgendwie praktisch sein, DAS züchten wir weiter.
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Is halt auch irgendwie krank ein Lebewesen so doll inzuzüchten dass sich neue Körperteile oder deformierte Körperteile bilden und dann zu sagen : Ja das muss irgendwie praktisch sein, DAS züchten wir weiter.
Heutzutage ja, damals war es einfach überlebenswichtig denk ich mal. Großwild gibts da ja keins und vom Meer sind auch viele nicht wieder gekommen 🤷🏼♀️
Andererseits, wenn es stimmt, dass die extra Zehen den Hund nicht einschränken sondern bereichern, ist es ja auch kein Problem mMn. Bei den Menschen haben sich ja auch verschieden Merkmale wie Größe und Hautfarbe nach den äußerlichen Bedingungen angepasst, ohne helle Haut hätten wir in sonnenärmeren Gebieten der Erde zb gar nicht überleben können.
Das gleiche könnte ich mir vorstellen ist da bei den Hunden passiert: erst hat die Natur ein paar extra Zehen spendiert, damit der Hund sich in seinem natürlichen Umfeld sicherer bewegen kann und erst später hat der Mensch dann eingegriffen indem er nur noch Hunde zur Zucht eingesetzt hat, die dieses Merkmal hatten.
Das mit den Zähnen ist allerdings Mist, falls es die Hunde in irgendeiner Weise beeinträchtigt, das finde ich auch! Ob es das tut, weiß ich leider nicht 🤷🏼♀️
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Das dachte ich mir. Bei einer Inselpopulation auch nur logisch. Da werden automatisch eben auch zufällige Eigenschaften mitgefördert, die zwar nicht nützlich sind, die aber auch das Überleben nicht einschränken. Und irgendwann landen sie dann unter Umständen sogar im Standard und sind dann offizielles Selektionsmerkmal.
Das fett markierte ist meiner Ansicht nach das Entscheidende. Wobei mir nicht reichen würde, wenn das Überleben uneingeschränkt möglich ist, ich würde gern schauen ob ein normales Hundeleben uneingeschränkt möglich ist.
Ich weiß nicht, ob die sechste oder siebte Zehe ein Problem ist. Das ist genauso wie mit den Vibrissen: es gibt augenscheinlich keine Erkenntnis darüber und mangels Wissen kann man viel Meinung haben. Aber wenn Meinung die Grundlage für Gesetzgebung wird, dann ist das (meiner Meinung nach ) einfach Mist.
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Ich möchte kurz anmerken, dass nicht der Wolf hier der "bessere"/leistungsfähigere part ist, sondern der Hund bzw die einzelne Hunderasse. Weil der Vergleich kam.
Hütehunde hüten besser als der Wolf, Schlittenhunde ziehen Schlitten besser, als der Wolf und Treibhunde treiben besser, als der Wolf.
Nur, weil der Wolf etwas nicht hat (oder weil er es hat), heißt das nicht, dass das funktionale Ideal so auszusehen hat.
Hunde(rassen) sind oft in ihren Bereichen perfekt designte Spezialisten für hohe Belastungen und Ansprüche. Der Wolf ist dagegen eher son moderater Allrounder.
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