Qualzuchten V

  • Für den Menschen ist es in manchen Einsatzgebieten praktischer, wenn der Hund körperliche oder geistige Behinderungen hat.


    Körperlich: z.B. er kann nicht so schnell laufen, also kann man ihn leichter einfangen,

    wenn er versucht Wild zu hetzen, kann das ohne Stress gemütlich von dannen schreiten


    geistig: zB er ist leichter zu dressieren, „verzeiht“ Trainingsfehler,

    oder zB er spürt nicht mehr, wann er körperlich Schaden nimmt und macht trotzdem weiter


    Trotzdem sollten die Vorteile für den Menschen, nicht das Tierwohl übertrumpfen.

    Erst recht nicht, wenn es nur um Hobbys geht.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Qualzuchten V* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ja, aber genau da sind wir ja wieder beim Ausgangsthema. Die meisten Dinge, die heute als Qualzucht bezeichnet werden, haben halt nun mal keinen tieferen Sinn, als dem menschlichen Auge zu gefallen. Ob es dem Tier auch gefällt interessiert einfach zu viele nicht.


      Ob ich nun den Beauceron deswegen als Qualzucht bezeichnen würde, dessen Zucht verboten gehört, kann ich nicht wirklich sagen, da ich mich bei der Rasse und ihren eventuellen sonstigen Problemen nicht genau auskenne. Aber diese zusätzliche Zehe aus dem Rassestandard zu streichen täte ja nun echt keinem weh.

    • Aber ist da nicht das Problem, dass bei den ganzen nicht deutschen Rassen, egal wie bei uns das Gesetz ist, nix aus dem Standard gestrichen werden kann? Wenn man sowas dann hier nicht will, bleibt im Prinzip ja nur zu verbieten mit den entsprechenden Tieren zu züchten, diese hier zu halten usw.

    • Es ist aber nun nicht so, dass der Wolf per se nur perfekt ist.

      Der kann genauso Erbdefekte und dies oder jenes haben.

      Der Natur ist das Individuum ziemlich egal. Wird genug Wölfe geben, die an irgendwas leiden und sich sehr tierunwohl fühlen.

      Welpen- und Jungtiersterblichkeit ist enorm und hohes Alter frei von Wehwehchen erreichen is eher auch nicht, altern ist immer ein Degenerationsprozess. Wobei hohes Alter sowieso von vielen Wildtieren nie erreicht wird.


      Auch der Wolf ist frei von Perfektion. Unterliegt halt anderen Selektionsmechanismen, als Hunde. Die sind womöglich effektiver, eine Population als solche stabil zu halten und Übertreibungen in jede Richtung auszugleichen, dafür halt wesentlich brutaler.

      Die Natur verstößt regelmäßig gegen Tierschutzgesetze.

    • Wuerden wir den Wolf als DAS perfekte Beispiel nehmen, wieso genau sollen wir dann z.B. daran arbeiten HD auszumerzen? Kommt bei Woelfen immerhin vor und mWn gar nicht mal so selten.




      Aber diese zusätzliche Zehe aus dem Rassestandard zu streichen täte ja nun echt keinem weh.

      Das kann DE aber nicht. DE ist nicht standardfuehrendes Land und Frankreich duerfte es so gar nicht interessieren, was ein deutscher Tierschutzbund so fordert.

      Btw. wuerde eine Streichung zu dem fuehren, was eben z.B. beim Mali/Belgier gemacht wird: Zuechter entfernen die nach der Geburt. Entweder durch abbinden oder mittels Nagelknipser. Empfinde ich persoenlich als falsch, aber andere finden das passend und halb so wild.





      Laut diesem Entwurf sind Taubheit und Blindheit QZ (-Merkmale). Ohne Differenzierung. Wenn ich das falsch im Kopf habe, bitte korrigieren.

      Eine Zucht, die das in Kauf nimmt, ist (mAn) absolut scheisse! Aber..es gibt auch Faelle von Missbildungen, die einfach passieren. Ohne das es in Kauf genommen wurde o.ae.

      Wenn das also ohne Differenzierung ist (und so durchgehen wuerde), dann waere die Haltung (und der Import) eines solchen Hundes verboten. Was genau machen wir dann in DE mit solchen Welpen? Alle toeten? Obwohl sie damit leben koennen (anders als z.B. die meisten Faelle bei Atresia ani)!?

    • Ich glaube, das vielen dieser körperlichen Merkmale bei Arbeitshunden aus dem Reich der Märchen und Legenden stammt. Da gab es dann mal einen Hund, der richtig gut war und "Berühmtheit" erlangte und irgendso was hatte und schwupps, denken alle DAS ist jetzt der Schlüssel zum tollen Arbeitshund. Und dann wurde drauf selektiert und dann bastelt man sich Begründungen dazu, damit es Sinn macht.

    • Leistungsfähiger, bezogen auf jeweils bestimmte Merkmale (Spezialisierungen) hat wohl auch niemand gesagt.


      Leistungsfähiger - wurde das hier so gesagt?


      "Leistungsfähiger" ist da irgendwie der falsche Ausdruck.


      "Der Wolf ist dagegen eher son moderater Allrounder."


      Streicht moderat, und formuliert um in: "Der Wolf ist dagegen ein überaus erfolgreicher Allrounder."


      Leistung und Anpassungsfähigkeit machen seinen überaus großen Erfolg aus, die einen Fortbestand dieser Spezies über Millionen von Jahren und einer nahezu weltweiten Verbreitung führte.

      Dabei waren seine Intelligenz und das überaus, auf familiäre Strukturen basierende, Sozialverhalten die ausschlaggebenden Faktoren, die es ermöglichten, ihn zu einem idealen Begleiter des Menschen, dem Haushund zu domestizieren.


      Es ist dieser fantastische, über Jahrmillionen entwickelte und gefestigte genetische Bauplan, aus dem alle durch menschliche Manipulation entstandenen Spezialisierungen resultieren.


      Der Wolf ist kein Hund, und der Hund ist kein Wolf (mehr) - aber dem genetischen Bauplan des Wolfes kann der Mensch nichts hinzufügen.


      Was sich tatsächlich verändert hat durch die Domestikation beim Hund: Das Gehirn.


      Hier hat eine Abnahme im senso-motorischen Bereich stattgefunden; Gleichzeitig haben sich aber die Bereiche, die an assoziativem Denken beteiligt sind, vergrößert (s. Aldington, "Von der Seele des Hundes").


      Der Hund ist kein Wildtier mehr, sein natürlicher Lebensraum ist die Menschenwelt (s. Miklósi).

    • Beim Aussie ist der Standard doch auch nicht in Deutschland definiert ? Soweit ich weiss steht oder stand da mal was, das die Rute beim Aussie sehr kurz oder nicht vorhanden sein soll. In den USA wird daher die Rute amputiert , wenn der Welpe nicht eh schon ohne geboren wird ,was hier auch passiert, aber hier ist Ruten-Amputation zum Glück verboten. Aber trotzdem werden hier in D Aussies im VDH gezüchtet. Warum geht sowas dann nicht beim Beauceron ?

      Ich denke man sollte sich erstmal um die ganzen Plattnasen kümmern, Ständige Atemnot ist immer noch schlimmer , als zusätzliche Krallen oder Taub-, Blindheit oder gekürzte Vibrissen

    • Beim Aussie ist der Standard doch auch nicht in Deutschland definiert ? Soweit ich weiss steht oder stand da mal was, das die Rute beim Aussie sehr kurz oder nicht vorhanden sein soll. In den USA wird daher die Rute amputiert , wenn der Welpe nicht eh schon ohne geboren wird ,was hier auch passiert, aber hier ist Ruten-Amputation zum Glück verboten. Aber trotzdem werden hier in D Aussies im VDH gezüchtet. Warum geht sowas dann nicht beim Beauceron ?

      Ich denke man sollte sich erstmal um die ganzen Plattnasen kümmern, Ständige Atemnot ist immer noch schlimmer , als zusätzliche Krallen oder Taub-, Blindheit oder gekürzte Vibrissen

      FCI-Standard sagt:

      Zitat

      RUTE:

      Gerade, naturbelassene Länge oder mit natürlicher Stummelrute. Sofern kupiert (nur in den Ländern die kein Rutenkupierverbot erlassen haben) oder mit natürlicher Stummelrute nicht länger als 10 cm

      Quelle: http://www.fci.be/nomenclature/Standards/342g01-de.pdf

      Der AKC hat ggf. einen anderen Standard, aber das ist bzgl. FCI-Zucht in den FCI-Mitgliedslaendern egal.



      Beim Beauceron sind einzelne oder ganz fehlende Afterkrallen ein disq. Fehler. Das ist der Unterschied.

    • Die Natur ist ein ökologisches System, das funktioniert und uns Menschen am Leben erhält — wenn wir‘s mit der Ausbeutung nicht übertreiben.


      Jedes Mal, wenn der Mensch versucht hat ein ökologisches System zu „verbessern“ — sei es durch Entfernen/Ausrotten von Dingen oder Hinzufügen von Dingen —

      waren die Auswirkungen katastrophal.


      Das Beste/Einzige was wir tun können, ist genügend Bereiche herzustellen, in denen wir uns (und unseren Müll, Chemikalien, Temperaturmanipulation) komplett raus halten.


      JA, es gibt Leid in der Natur.

      Und es dient keinem geringeren Zweck, als dass unser einziger Planet bewohnbar bleibt.


      So — und welchem Zweck dient das angezüchtete Leid unserer Haushunde??

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!