Qualzuchten V
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Die Grundsatzdiskussion ob Zucht zwangsläufig zu Qualzucht führt? Das Mischlinge gesünder sind?
Oder was genau meinst du? Ich kann dir gerade nicht folgen.
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Die Grundsatzdiskussion ob Zucht zwangsläufig zu Qualzucht
Ab wann hier in diesem Thread eine Rasse diskutiert werden darf oder nicht. Beim Sheltie und den Fellbergen oder den beinlosen Corgies wurde es ja recht schnell abgewürgt
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An Corgis kann ich mich nicht erinnern über Shelties wurde doch seitenweise diskutiert.
Ich empfinde ja Übertypisierung generell als Problem in der Rassehundezucht. Und rein optisch gefallen mir Mixe deshalb oft besser.
Aber wie man das Problem lösen könnte finde ich tatsächlich sehr spannend und sehr schwierig.
Nimmt man den Punkt mehr Toleranz in der Auslegung des Rassestandards, dann denke ich an den Golden Retriever. Wenn man da einen blonden, plüschigen Familienhund vs. rote, schlacksige Sportzucht betrachtet sehe ich zwei Extreme mit kaum Gemeinsamkeiten die trotzdem der selben Rasse angehören.
Nimmt man Leistung statt Optik, dann denke ich an den Border Collie. Ganz persönlich finde ich es diskussionswürdig wie viel Neigung zu Zwangsverhalten ist in Ordnung, wenn sie nur ihren Job gut machen. Rein vom Körperbau ist da ein Großteil funktional.
Nimmt man wildes Gemixe, denke ich bei großen Hunden einfach nur ein paar Jahrzehnte zurück. Hallo HD und andere Späße, die bei den Rassehunden kaum noch Thema sind.
Genauso wie die philosophische Frage, lieber wissen welche Krankheiten typisch sind, mit dem Vorteil das man Vorsorgeuntersuchungen betreiben kann oder lieber Roulette und alles kann passieren, mit der Gefahr, dass man so Manches viel zu spät diagnostiziert, weil man nicht auf die Idee kam und Vorzeichen übersehen hat.
Fazit: keine Ahnung, alles doof.
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Also niemand schrieb "ja, das Fell ist super beim Sheltie! Mehr, mehr, mehr"
Es wurde durchaus kritisch besprochen, mit dem Hinweis, dass trotz dessen der Sheltie eben keine Qualzucht ist. Und es gibt auch wirklich viele Shelties, mit moderater Fellmenge (siehe Fotos ...). Was genau hat dich denn jetzt daran gestört?
Viele Sheltiehalter wollen das Fell gar nicht.
Shelties sind durchaus aktiv und im Leistungssport eine der führenden Rassen im Agility. Meine Shelties sind mit 9 und 6 Jahren bei knapp 28 Grad knapp 2000 Höhenmeter auf die Zugspitze gewandert. So schlimm kann es einfach nicht sein mit der Qual und dem Fell ;-)
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Die Grundsatzdiskussion ob Zucht zwangsläufig zu Qualzucht
Ab wann hier in diesem Thread eine Rasse diskutiert werden darf oder nicht. Beim Sheltie und den Fellbergen oder den beinlosen Corgies wurde es ja recht schnell abgewürgt
Nur kurz für mein Verständnis: Bei wie viel Seiten bzw. Beiträgen einer Diskussion zum Thema gilt eine sie denn als abgewürgt?
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Der Trend ist bei so ziemlich jeder Rasse, ins Extreme zu züchten. Beim Rottweiler wird der Stop immer absurder, beim Boxer wird die Nase auch irgendwann hinter den Augen sein etc. Aber nein, hauptsache man sieht von den ganzen Rassen weg, die vielleicht noch irgendwie zu retten wären, wenn Rasse nicht mehr = Optik wäre (aber allein dieser Gedanke ist für "Rasseliebhaber" ja undenkbar) und zieht über "Brachyhalter" her, wie blind und emotionslos sie sind.
Ich beziehe das mal auf mich, weil ich hier einfach vor allem zwei Rassen regelmäßig vor der Nase habe, und das sind (leider) brachycephale Rassen. Und doch ist das meist nicht ihr einziges Problem.
Ein wenig muß ich jetzt an den Vortrag auf einer Fortbildung vor einem halben Jahr denken, wo Dr. Gruber trocken meinte, beim Menschen ist man mittlerweile darauf gekommen, dass Rassezucht sch**** ist, bei Tieren wird es fleißig weiter betrieben.
Ich kann die Beweggründe dahinter komplett verstehen, gerade, wenn man eher auf die Charakteristika und Eigenschaften der Hunde eingeht - da hat man dann, wenn man X sucht, in der Rasse Y meist viele passende Vertreter, und das ist ein guter Ansatz. Zusätzlich ist natürlich die Kontrolle der Rassen tatsächlich eine spannende Geschichte, die auch sinnvoll und wichtig ist, und definitiv nützlich. Somit würde ich das auch nicht vollständig unterschreiben, aber ich sehe die Brisanz darin.
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Es bleibt für mich vor allem ein Kuriosum, wie das zusammengeht, dass einerseits jede Rasse offenbar separat gezüchtet werden muss/kann/darf/soll, weil sie offenbar so einzigartig ist.
Gleichzeitig machen sich aber Leute, die erst die Rasse, dann den Züchter und dann die Elterntiere samt Vorfahren sorgsam studiert haben, dann Sorgen, welchen Welpen sie nehmen sollen, weil die ja so krass unterschiedlich sein können…
Und wenn man letzteres eh tun muss, wär dann ersteres nicht mehr oder weniger wurscht?
Ausnehmen würde ich da Rassen, die heute noch überwiegend Spezialisten sind (Schäferhunde und bestimmte Jagdhundrassen vielleicht) aber abseits davon muss es doch Mix-Möglichkeiten geben.
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Der Thread heisst immer noch QUALzucht nicht "bißchen viel Fell für meinen Geschmack" und da kann man es drehen und wenden wie man will da gehören Shelties einfach nicht rein.
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Es bleibt für mich vor allem ein Kuriosum, wie das zusammengeht, dass einerseits jede Rasse offenbar separat gezüchtet werden muss/kann/darf/soll, weil sie offenbar so einzigartig ist.
Gleichzeitig machen sich aber Leute, die erst die Rasse, dann den Züchter und dann die Elterntiere samt Vorfahren sorgsam studiert haben, dann Sorgen, welchen Welpen sie nehmen sollen, weil die ja so krass unterschiedlich sein können…
Und wenn man letzteres eh tun muss, wär dann ersteres nicht mehr oder weniger wurscht?
Nein.
Denn die Unterschiede über die man da spricht liegen auf sehr verschiedenen Ebenen.
ich fange mal noch weiter oben an, weil ich vermute, dass es da leichter nachvollziehbar ist: es gibt ganz viele Tiere. Zum Beispiel Vögel und Säugetiere. Die haben einiges gemeinsam und sie haben ganz viele Unterschiede. Wenn ich mich nun dafür entschieden habe, die Säugetiere genauer anzuschauen, stelle ich ganz schnell fest dass die auch gar nicht so gleich sind sondern dass es da auch krasse Unterschiede gibt. Zum Beispiel die zwischen (überwiegend) Herbivoren und Karnivoren. Und dann schaue ich genauer auf die Karnivoren und sehe Hundeartige, Katzenartige und Bären...
Jedesmal finde ich auf der nächsthöheren Detailebene wieder krasse Unterschiede. Genauso ist es beider Rassehundezucht. Wenn ich Jagdhunde und Gebrauchshunde vergleiche habe ich ziemlich gut erkennbare Unterschiede. Wenn ich Deutsch Kurzhaar und Drahthaar vergleiche, habe ich wieder klare Unterschiede - aber auf einer ganz anderen Ebene. Das sind Unterschiede, die beim Vergleich zum Gebrauchshund überhaupt keine Rolle spielen.
Man könnte nun überlegen, ob es sinnvoll ist, Spezialisten zu züchten die nur eine Handvoll Leute überhaupt in ihrer Spezialisation nutzen kann. Man kann erst recht anmerken, dass immer mehr Detailsicht den Blick aufs Ganze verstellen kann. Vor allem letzteres gehört ins Thema Qualzucht denn genau das passiert da im Extrem. Trotzdem führt nicht jede (manchmal betriebsblinde) Detailverliebtheit automatisch zu Qualzucht und auch darüber muss man bei der Kritik der übertypisierten Details immer wieder nachdenken.
Sagt eine, die schon lange vermutet, dass es deutlich bessere Hundezuchtkonzepte gäbe als die derzeitige Rassehundezucht und die gleichzeitig so detailverliebte Vorlieben hat, dass sie sich ihren perfekten Hund selber backen müsste.
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Danke!
Wenn man wollen würde gäbe es sicher auch einen Mittelweg zwischen komplett unberechenbaren Multimixen und der aktuellen FCI Zucht.
Es gibt Gebrauchsmixe für Diensthunde, für Jagdhunde, für Sporthunde und eigentlich auch für reine Begleiter.
Es gibt den legendären Club der sagt: „Was hütet wie ein BC ist ein BC.“
Working und Showlinien sind manchmal so krass unterschiedlich, dass sich niemand wundern würde, wenn es unterschiedliche Rassen wären — bis auf optische Ähnlichkeit.
Und schaut man auf Threads wie „Rasseberatung“, dann könnten viele Leute mit verschiedenen Rassen glücklich werden.
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