Qualzuchten V
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Man muss "Atemnot" definitiv in Schweregrade einteilen. Und nein, Atemnot ist niemals akzeptabel. Aber jeden brachycephalen Hund einzuschläfern, weil er Zeichen von "Atemnot" zeigt, ist vollkommen realitätsfern.
Man tötet auch keine Hunde mit Lungenfibrose oder Bronchialkollaps oder Pferde mit gut eingestellten COPD, sofern entsprechende Linderung der Symptome machbar ist und Lebensqualität vorhanden ist.
Ja "Atemnot" ist schlimm. Aber je nach Ausprägung (!) rechtfertigt es keine Tötung und ich würde mir mit der Forderung nach der "Tötung brachycephaler Hunde" doch eine gewisse Sensibilität wünschen.
Keine Frage gibt es Hunde, die man durchaus euthanasieren muss und/oder sollte - aber das trifft bei Weitem nicht auf alle Brachys zu, auch wenn sie an BOAS leiden. Ein bisschen Differenzierung wäre hier schön.
Und damit möchte ich BOAS auf keinen Fall verharmlosen, ich hoffe, das ist klar.
Ich hatte doch geschrieben, wenn der Hund unter Atemnot leidet und man das nicht (mehr) behandeln kann..
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Indem man ihm sagt das der eigene Hund schlicht krank ist und deswegen gerade etwas ruhelos?
Ist halt die Frage ob man in so einer Situation, wo jemand so patzig ist überhaupt ein Gespräch will (du wolltest keines und das ist ja auch legitim) Aber so hätte man es machen können, hätte man aufklären wollen über das Verhalten des eigenen Hundes.
Also wenn mir jemand blöd kommt, finde ich, darf man auch blöd antworten.
Man ist ja schließlich nicht zum Spaß in der TK und ggf. selbst gestresst und braucht nicht noch ungefragte Tipps ... ich hätte da vermutlich ähnlich reagiert.
In so einem Fall hat man ja nun auch echt keinen Bildungsauftrag für andere. Immer erstmal vor der eigenen Haustüre kehren bitte
Ja auf jeden Fall, aber die Frage war ja wie man hätte aufklären können.
Bzw. hatte ich die Frage falsch verstanden, irgendwie ging es wohl eher darum wie man den anderen verklickert das der selber einen kranken Hund hat.
Mal so alles in allem finde ich die situation aber auch generell total daneben. Wer beim Tierarzt ist hat ja meist ein krankes Tier, da zu jemandem was zu sagen finde ich mehr als daneben. Ich hätte wohl einfach gar nichts geantwortet und so ein unangwbrschtes Verhalten wie von dem Mann einfach tot ignoriert.
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Ich hatte das aber mit einer Frage gepostet. Naemlich wie man so jemanden sachlich aufklaeren sollte.
Dann kommt hier die Antwort:
Ich komme umständehalber ja relativ regelmässig in solche Situationen.
Ich hab da ehrlich gesagt noch nie jemand angepamt, sondern man kommt ja relativ eigenständig in den Dialog und Austausch. Und da kann man problemlos alles auf den Tisch bringen, was einem auf der Seele liegt und sieht direkt, ob und wie das ankommt.
Ganz sachlich und freundlich. Nicht emotionslos zugegeben, aber das muss es für mich auch nicht sein.
Auch wenn man selbst keinen betroffenen Hund besitzt, kann man sich doch ganz normal mit Menschen unterhalten. Natürlich bringt das eindeutig mehr, wenn man aus eigener Erfahrung sagen kann, worum es geht. Da bin ich dann sozusagen "im Vorteil".
Würde mich jemand mit einem blöden Spruch anpampen, würde ich mich sicher nicht freundlich unterhalten und belehren lassen wollen. Aber dein Ziel mich loszuwerden, hättest du damit sicher erreicht.
Du sitzt mit deinem Hund in der Tierklinik und willst von einem anderen Patientenbesitzer im Wartezimmer neutral und sachlich darüber aufgeklärt werden, dass du einen brachyzephalen Hund dabei hast und welche Erkrankungen und Probleme für den Hund daraus resultieren können?
Warum? Was hast du davon?
Auf so ne Idee käme ich zb niemals..
hat für mich was davon, jemanden im Supermarkt anzusprechen und ihn darüber aufzuklären, dass er in nem Supermarkt ist. Das ist doch offensichtlich.
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Man muss "Atemnot" definitiv in Schweregrade einteilen. Und nein, Atemnot ist niemals akzeptabel. Aber jeden brachycephalen Hund einzuschläfern, weil er Zeichen von "Atemnot" zeigt, ist vollkommen realitätsfern.
Man tötet auch keine Hunde mit Lungenfibrose oder Bronchialkollaps oder Pferde mit gut eingestellten COPD, sofern entsprechende Linderung der Symptome machbar ist und Lebensqualität vorhanden ist.
Ja "Atemnot" ist schlimm. Aber je nach Ausprägung (!) rechtfertigt es keine Tötung und ich würde mir mit der Forderung nach der "Tötung brachycephaler Hunde" doch eine gewisse Sensibilität wünschen.
Keine Frage gibt es Hunde, die man durchaus euthanasieren muss und/oder sollte - aber das trifft bei Weitem nicht auf alle Brachys zu, auch wenn sie an BOAS leiden. Ein bisschen Differenzierung wäre hier schön.
Und damit möchte ich BOAS auf keinen Fall verharmlosen, ich hoffe, das ist klar.
Ich hatte doch geschrieben, wenn der Hund unter Atemnot leidet und man das nicht (mehr) behandeln kann..
Jeder Allergiker mit Lungenschaden? Jeder Asthmatiker?
Vielleicht haben wir unterschiedliche Definitionen von Atemnot, aber es gibt doch eine ganze Menge zwischen geringgradig und mit Einschränkungen durchaus noch lebenswert und erstickt auch ohne einschläfern demnächst.
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Ich hatte doch geschrieben, wenn der Hund unter Atemnot leidet und man das nicht (mehr) behandeln kann..
Jeder Allergiker mit Lungenschaden? Jeder Asthmatiker?
Vielleicht haben wir unterschiedliche Definitionen von Atemnot, aber es gibt doch eine ganze Menge zwischen geringgradig und mit Einschränkungen durchaus noch lebenswert und erstickt auch ohne einschläfern demnächst.
Was haben denn jetzt Menschen damit zu tun?
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Ich hatte doch geschrieben, wenn der Hund unter Atemnot leidet und man das nicht (mehr) behandeln kann..
Jeder Allergiker mit Lungenschaden? Jeder Asthmatiker?
Vielleicht haben wir unterschiedliche Definitionen von Atemnot, aber es gibt doch eine ganze Menge zwischen geringgradig und mit Einschränkungen durchaus noch lebenswert und erstickt auch ohne einschläfern demnächst.
Eine Bekannte von mir hatte ein Pony mit allergischem Asthma, das ließ sich eine ganze Weile behandeln. Aber irgendwann hat die Therapie dann nicht mehr so angeschlagen, dass das Pony hätte ein gutes Leben führen können. Die Atemnot wurde zu stark.
Ja, dieses Pony ist dann eingeschläfert worden..
Man hätte auch einfach abwarten können, bis es von alleine erstickt, aber warum? Weil man einen Asthmatiker nicht einschläfert, auch, wenn es keine Therapieoptionen mehr gibt und das Tier leidet?
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Ich sag meist 'sie ist arg krank und weil es ihr nicht gut geht, hat sie schlechte Laune', wenn mich jemand fragt, wieso Fou ihn oder den eigenen Hund anbellt. Sie ertraegt es an schlechten Tagen nicht, wenn jemand sie anstarrt und/oder andere Hunde in ihrer Naehe.
Ich hab sogar schon ueber Schutzdienst aufgeklaert, als wir nachts stundenlang im Notdienst warten mussten
War ein wirklich tolles Gespraech!
Ich weiss nur einfach nicht, wie ich jemanden sachlich ueber seine QZ aufklaeren soll, wenn der einen mAn komplett gestoerten Blick auf Hunde hat. Als Bsp. hab ich eben die Situation aus der TK neulich genommen (mein Hund (der sich echt nicht daneben benommen hat, aber eben nicht scheintot ist) = krank und gehoert verboten, die eine QZ mit all ihren Problemen = normal)
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Du sitzt mit deinem Hund in der Tierklinik und willst von einem anderen Patientenbesitzer im Wartezimmer neutral und sachlich darüber aufgeklärt werden, dass du einen brachyzephalen Hund dabei hast und welche Erkrankungen und Probleme für den Hund daraus resultieren können?
Warum? Was hast du davon?Das ist wieder dieses typische Wort im Mund verdrehen.
Ich sag mal so: mich muss niemand über irgendwas aufklären, ich wriss, was uch für einen Hund habe und wo die Probleme dieser Rasse liegen.
Ich lasse mich auch nicht (mehr) dumm von der Seite anquatschen. Das hat ne Weile gedauert, aber inzwischen kann ich da ganz gut kontern.
Aber an einem normalen Gespräch und in Austausch gehen ist doch nichts verwerfliches. Im Gegenteil.
Mit einem Rocky im Tierarztwartezimmer wird man unweigerlich häufig angesprochen. In den allermeisten Fällen darauf, dass er so niedlich ist (ich weiss, das kannst du nicht nachvollziehen). Und "man findet ja", und "man hätte ja gerne".... bäm: super Basis für ein Gespräch. Das kann ich auch nicht, wenn gerade etwas akutes vorliegt und ich in Sorge um ihn bin. Aber immer sonst: selbstverständlich. Zu mir darf immer gerne jeder für ein solches Gespräch kommen. Das kennt auch schon mein gesamtes Umfeld. Und die lieben meinen Rocky und haben auch öfter mal ne rosa Brille auf. Auch da habe ich keine Scham, das Bild gerade zu rücken.
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Man muss "Atemnot" definitiv in Schweregrade einteilen. Und nein, Atemnot ist niemals akzeptabel. Aber jeden brachycephalen Hund einzuschläfern, weil er Zeichen von "Atemnot" zeigt, ist vollkommen realitätsfern.
Man tötet auch keine Hunde mit Lungenfibrose oder Bronchialkollaps oder Pferde mit gut eingestellten COPD, sofern entsprechende Linderung der Symptome machbar ist und Lebensqualität vorhanden ist.
Ja "Atemnot" ist schlimm. Aber je nach Ausprägung (!) rechtfertigt es keine Tötung und ich würde mir mit der Forderung nach der "Tötung brachycephaler Hunde" doch eine gewisse Sensibilität wünschen.
Keine Frage gibt es Hunde, die man durchaus euthanasieren muss und/oder sollte - aber das trifft bei Weitem nicht auf alle Brachys zu, auch wenn sie an BOAS leiden. Ein bisschen Differenzierung wäre hier schön.
Und damit möchte ich BOAS auf keinen Fall verharmlosen, ich hoffe, das ist klar.
Ich hatte doch geschrieben, wenn der Hund unter Atemnot leidet und man das nicht (mehr) behandeln kann..
Naja ... "leiden" ... was ist "leiden" - klar, "leidet" ein Hund immer an Behinderungen und Einschränkungen bei der Atmung.
Gerade deswegen finde ich die Balance hier etwas schwierig. Definitiv muss man das Kind beim Namen nennen. Es ist Leid, daran gibt es nichts schönzureden. Die Frage ist ja immer, wie viel "Leid" kann man einem Lebewesen zumuten. Und ich finde, hier wird das manchmal sehr schwarzweiß dargestellt - und ich sag mal so, in der Position, wo man diese Tiere tagtäglich sieht und behandelt, muss man ganz klar Abstufungen vornehmen.
Ab wann darf man einen Hund töten?
Weil er schnarcht?
Weil er nach dem Fressen kotzt?
Weil er ab 20 Grad im Haus bleiben muss?
Oder wenn er nicht mehr schlafen kann und wenn er wirklich in todesnahe Situationen kommt, mit Zyanose, Sauerstoffmangel und wirklich Todesangst?
Das ist eben nicht immer so schwarz und weiß, wie es hier manchmal formuliert wird.
Und ja - klingt hart, aber ein Brachy hat einfach eine andere Lebensrealität als ein Mali. Das ist trotzdem - auch wenn mich das als Tierärztin extrem betroffen, hilflos und wütend macht - keine Rechtfertigung so ein Tier einfach zu töten.
Das ist eigentlich das, worauf ich hinaus will. Man formuliert das hier immer recht lapidar im Sinne von "ich würde so einen Hund euthanasieren" - aber man muss vielleicht erstmal in der Position sein, dass man das WIRKLICH tun könnte, um sich der Tragweite dieser Worte bewusst zu werden und zu sehen, dass das immer sehr indiviudelle Entscheidungen sind und es leider beim Thema "Atemnot" sehr viel Grauabstufungen gibt und nicht jedes Leid eine Euthanasie nach sich ziehen kann und darf.
Ich kann dir 10 unterschiedliche Frenchies auf den Tisch stellen, die alle unterschiedliche Ausprägungen von BOAS haben, die unterschiedlich gut klar kommen und auf ihre Weise durchaus Lebensqualität haben, auch wenn man medizinisch selbstverständlich 1000 Dinge an ihnen anprangern kann - und dann drück ich dir die Todesspritze in die Hand und sag: bitte euthanasieren, hat Atemnot. Ich denke ... wenn man dann so einen Hund vor sich hat, relativiert sich die Forderung nach Tötung von selbst.
Und nochmal - mir geht es nicht um die Verharmlosung bestimmter Symptome. Es ist absolut wichtig, dass wir die Fakten benennen, es nicht beschönigen oder die Probleme runterspielen - nur, ein bisschen Sensibilität beim Thema Euthanasie halte ich trotzdem für angebracht. Das ist nämlich, wenn es wirklich um die Ausführung geht, durchaus komplexer zu entscheiden, als es auf dem Papier aussieht.
Der Beitrag ist nicht als Kritik zu verstehen, sondern lediglich als Gedankenanstoß. Denn ich denke, es ist auch relativ normal, dass man als Außenstehender diesen Blick vielleicht auch gar nicht so direkt haben kann.
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Letztendlich kann man das auf jede chronische Erkrankung herunterbrechen, die für den Hund Leid bedeutet. Irgendwann kommt man in so einen Bereich, da stellt sich die Frage, ob das noch tragbar ist.
Ich sehe aber bei Menschen, die eh schon eine verschobene Wahrnehmung haben - wie hier ja auch immer wieder geschildert wird - eine große Gefahr, dass sie eben nicht wahrnehmen (können), wann der Absprung verpasst wurde. Das kann man übrigens auch auf viele Halter übertragen, deren Hunde zum Beispiel Probleme mit dem Bewegungsapparat haben.
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