Qualzuchten V

  • Und dann hat man noch viel mehr solche Geschichten, wie GilianCo vorhin berichtet hat. Hund leidet, wrd aber mangels finanzieller Mittel nicht behandelt.


    Fände ich nicht besonders erstrebenswert.

    Ja, nu. Irgendeinen Tod muss man sterben. Wenn ich mir eine Qualzucht kaufe, dann muss ich mit rassetypischen Krankheiten, erhöhten Futterkosten aufgrund von Allergien, usw. rechnen.


    Ich finde es schon nicht erstrebenswert, sich sowas überhaupt anzuschaffen.

    • Neu

    Hi


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    • Sind z.B. Golden Retriever dann auch unter Qualzuchten einzuordnen? Ich habe gelesen (weil mich die Rasse interessiert), dass fast die Hälfte von ihnen an Krebs stirbt und ein Drittel nicht mal 8 Jahre alt wird,und viele so gravierende Gelenkprobleme haben, dass sie nur noch mit OPs und Dauerschmerzmedikation einigermaßen leben können. Das ist doch dann eigentlich auch eine Entwicklung in Richtung Qualzucht, oder sehe ich da was falsch?


      Unter dem Begriff Qualzucht fallen mir als Erstes die brachyzephalen Rassen ein, dann Dackel und die ganzen immer winziger werdenden Taschen- und Schoßhündchen mit hervorquellenden Augen wie Chihuaha, Papillon, etc. oder die Hunde mit immer mehr Fell wie Spitze, Shelties etc. - wobei ich mir bei diesen riesigen Pelzwuschelhunden nicht im Klaren bin, ob das als Qualzucht zu bewerten ist, weil der Hund das sicher nicht angenehm findet, oder ob es "nur" eine züchterische Fehlentwicklung auf Kosten der Hunde ist?


      Bis auf ganz klare Qualzuchtkriterien tue ich mich echt etwas schwer damit, bei all den Rassen, die es gibt, und ihren Krankheitsrisiken zu unterscheiden, wo man eindeutig Abstand nehmen sollte, um Züchter und Verkäufer nicht zu unterstützen, und wo nicht. Wenn ein Hund kaum mehr atmen oder laufen kann, ist es klar. Wenn man aber den Hund fast nicht mehr im Fellvolumen sieht, wie ist das dann einzuschätzen?

      Da musst du vermutlich einfach etwas weiter unterscheiden.

      Qualzuchten sind permanente Einschränkungen wie deformierte Knochen, Nacktheit etc. und hat erstmal weniger mit Rassetypischen Erkrankungen zutun.


      Ich persönlich würde einen Goldi erstmal nicht kategorisch als Qualzucht sehen. Die rassetypischen Erkrankungen muss man halt kennen und entsprechend mit umgehen können.

    • Ich kenne ja 1-2 solcher Vermehrer. Die sind tatsächlich nur aufs Geld aus, da ist auch egal wer den Hund abholen kommt.


      Und das verrückte ist, die müssen nicht mal Gewährleitung erfüllen, weil man ja bei Qualzuchten wissentlich kranke Hunde kauft.


      Absolut bekloppt. Und man selbst muss sich als Züchter ggf. Nackig machen bei normalen Hunden.

    • Sind z.B. Golden Retriever dann auch unter Qualzuchten einzuordnen? Ich habe gelesen (weil mich die Rasse interessiert), dass fast die Hälfte von ihnen an Krebs stirbt und ein Drittel nicht mal 8 Jahre alt wird,und viele so gravierende Gelenkprobleme haben, dass sie nur noch mit OPs und Dauerschmerzmedikation einigermaßen leben können. Das ist doch dann eigentlich auch eine Entwicklung in Richtung Qualzucht, oder sehe ich da was falsch?

      Wo konkret hast du diese Infos denn gelesen?


      Mal nur zu den Gelenkproblemen (hier HD und ED) :

      In der Clubzeitschrift des DRC wurden die aktuellen Röntgenauswertungen von etwa 200- 250 Golden (Veröffentlichung ist verpflichtend) abgedruckt.

      Das ist in jeder Ausgabe der Fall.


      Kein einziger dieser Hunde hatte etwas schlechteres als ED frei/frei, gerade mal zwei Hunde mit D1 Hüften waren dabei. Sonst A/B in überwältigender Mehrheit.


      Wenn du dir jetzt in den Tasso-Statistiken anguckst, wie viele Golden pro Jahr neu registriert werden und in den VDH-Statistiken die Wurfzahlen zur Rasse, wirst du feststellen, dass nur ein Bruchteil aus verantwortungsvoller Verbandszucht (DRC/GRC) stammt.


      Ergebnisse wie du sie oben nennst, sollten immer differenziert betrachtet werden.

    • Ich hoffe sehr, die Versicherung schließen bestimmte Rassen und Mixe einfach aus. Dann kosten diese Hunde künftig eine Menge Geld und das wird den Großteil der Käufer erfolgreich abschrecken.


      Außerdem muss man selbst sowas nicht mehr mitfinanzieren.

      Und dann hat man noch viel mehr solche Geschichten, wie GilianCo vorhin berichtet hat. Hund leidet, wrd aber mangels finanzieller Mittel nicht behandelt.


      Fände ich nicht besonders erstrebenswert.


      Aber anderseits: wenn die ganzen Behandlungen der rassetypischen Menschen Erkrankungen von Hunden mit Qualzuchtmerkmalen von den Versicherungen bezahlt werden, zahlen das andere Hundehalter mit - mit immer höheren Prämien. Kann man ja auch hier im Forum prima in den diversen Threads mitlesen, wie die Beiträge steigen.


      Und ja, natürlich ist das immer eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Auch ein Hund einer Rasse ohne Qualzuchtmerkmale kann schwer erkranken und viele Kosten verursachen. Ich habe da mit meiner verstorbenen Hündin ein gutes Beispiel.


      Aber für mich hat es schon einen gewissen Faden Beigeschmack, wenn sich Leute bewusst einen Hund mit Qualzuchtmerkmalen kaufen und den durch die Versicherung umfangreich zurecht behandeln lassen, damit er ein einigermaßen erträgliches Leben haben kann.

      Weil klar, ist natürlich die kostengünstigere Alternative als wenn man die ganzen Kosten selbst tragen muss - sagst du ja auch.


      Sinnvoller wäre doch folgendes: keinen Hund kaufen, der Qualzuchtmerkmale hat. Dann spart man sich die vorhersehbaren Tierarztkosten, die zur Behebung der rassetypischen Probleme entstehen nämlich ganz.


      Ganz schrecklich finde ich es, wenn man sich einen Hund mit dem Wissen anschafft, dass man ihn ja zurecht operieren kann und dass dann die Versicherung zahlen soll.


      Zum einen, weil es in meinen Augen offenbart, das einem Tierleid egal ist, man kalkuliert das ja ganz bewusst ein, aber auch, weil das auf Kosten von jemand anderem „korrigiert“ werden soll..


      Und ja, ich weiß, so funktionieren Versicherungen. Ich zahle für meine Hunde auch mehr ein, als ich raus bekomme. Ich habe sie aber auch nicht mit dem Gedanken versichert, dass umfangreiche Behandlungen anstehen, die ich nicht finanzieren kann und möchte.

    • Wären Leute vernünftig, dann würden sie gar nicht erst so kranke Hunde haben wollen. Und dann würde der profitorientierte Züchter/Vermehrer nämlich auf die Hunde sitzen bleiben und die Produktion entsprechend einstellen.

      Rein von der Qual her, wäre es aber zielführender, wenn gar nicht erst produziert würde.

      Würden die Verkäufer ab morgen früh plötzlich vernünftig, würden trotzdem erstmal noch tausende bemittleidenswerter Kreaturen produziert, bis eingesehen wird, dass der Markt nicht mehr da ist, die dann irgendwie untergebracht werden und sich durchs Leben schleppen müssen, wenn man nicht im großen Stil euthanasieren will.


      Nicht vorhandene Ware tut niemandem weh, wenn die Produktion eingestellt wird.

      Aber ist es komplett utopisch, von beiden Seiten.

      Käufer werden sich immer einreden, dass es nicht so schlimm ist oder dass sie nur eh schon vorhandene Hunde retten und Produzenten werden sich einreden, dass sie alles richtig machen, ihre Hunde nicht krank sind und sie ja die Hundezucht revolutionieren mit ihrer absolut durchdachten Produktion, die ganz anders ist als bei allen anderen, oder sie pfeifen eh drauf und sehen nur die vielen Scheinchen, die sie damit machen können.

    • Der ganze Markt hat ein absolutes Geldproblem. Ausgelöst durch Hundehalter die bereitwillig sehr viel Geld in die Hand nehmen für ihre Lieblinge. Mittels Hundezucht lässt sich wunderbar das Portmonee aufbessern. Neues Auto? Machst nen Wurf Dobermänner, Sanierungen am Haus? Da investiert man in eine „Zuchthündin“ Franz Bulldog. Alles schon erlebt.


      Diese Bereitschaft viel Geld auszugeben, ist extrem verlockend Hunde zu vermehren.


      Und als Hundehalter will man sich ja auch nicht nachsagen, dass man am Hund sparen würde. Kaum ein Hundehalter hat Ahnung von der Kostenstruktur eines Wurfes und wie viel da eigentlich wirklich hängen bleibt, was gerechtfertigt ist und was man hinterfragen sollte.

    • Mit dem Wissen, dass ich bei dieser Diskussion nur verlieren kann.

      Ist er nicht, nein. Aber momentan wird ja ausschliesslich an einer Seite appelliert :winking_face:

      Das ist doch der Punkt. Es muss ein Zucht- UND Haltungsverbot her. Eine Stellschraube allein kann nicht funktionieren.

      Sieht man doch schon jahrelang? Oder hat sich etwas daran geändert, dass Leute "Kofferraumwelpen" oder bei der Welpenstube kaufen? Nicht, dass ich wüsste. Sonst wäre der Laden schon längst dicht.

      siehe oben.

      das bestreite ich ja gar nicht.

      Ich finde es nur nicht legitim, wenn es unter dem Siegel "seriöser Züchter" nicht verwerflich ist, Qualzuchten zu produzieren.

      Ja, nu. Irgendeinen Tod muss man sterben. Wenn ich mir eine Qualzucht kaufe, dann muss ich mit rassetypischen Krankheiten, erhöhten Futterkosten aufgrund von Allergien, usw. rechnen.

      Ich weiss, ich denke da seit Jahren ziemlich eindeutig vor allem an den einzelnen Hund. Weil den trifft das nehr als den Halter, wenn er nicht behandelt wird.

      Und das verrückte ist, die müssen nicht mal Gewährleitung erfüllen, weil man ja bei Qualzuchten wissentlich kranke Hunde kauft.

      ...und produziert.

      Ich kenne ja 1-2 solcher Vermehrer. Die sind tatsächlich nur aufs Geld aus, da ist auch egal wer den Hund abholen kommt.

      Den "seriösen" Züchtern ist das natürlich nicht egal, dass sie Leid produzieren. Weil Züchter ja kein Geld verdienen wollen.


      Hmm...

      Und ja, natürlich ist das immer eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Auch ein Hund einer Rasse ohne Qualzuchtmerkmale kann schwer erkranken und viele Kosten verursachen. Ich habe da mit meiner verstorbenen Hündin ein gutes Beispiel.

      Richtig. Es gibt ja nun bereits reichlich Ausschlüsse bei den Versicherungen. Und Beitragsstaffelungen. Bin sicher, dass das in Zukunft auch noch mehr werden wird.

      Rein von der Qual her, wäre es aber zielführender, wenn gar nicht erst produziert würde.

      Beides. Keine Produktion, keine erlaubte Haltung. Dann stirbt das Problem im wahrsten Sinne des Wortes aus.

    • Aber für mich hat es schon einen gewissen Faden Beigeschmack, wenn sich Leute bewusst einen Hund mit Qualzuchtmerkmalen kaufen und den durch die Versicherung umfangreich zurecht behandeln lassen, damit er ein einigermaßen erträgliches Leben haben kann.

      Da gehe ich mit, ist ja auch völlig absurd, dass diese Hunde erst bewusst so gezüchtet werden und dann wieder "gesund" operiert werden müssen.


      Ich kann auch den Wunsch Qualzuchten aus den Versicherungen zu nehmen verstehen, aber wie viele machen sich denn vor der Anschaffung überhaupt um sowas Gedanken? Ich sehe da nur noch mehr Tierleid.


      Wir können uns im Kreis drehen, es wird wenn nur über ein komplettes Zucht- und Haltungsverbot Änderungen geben.

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