Qualzuchten V

  • Es hat einfach jeder sein eigenes Bild im Kopf, wenn er von Qualzucht spricht, von Leid und von Konsequenzen. Und es gibt abweichende Ansichten zu den geplanten rechtlichen Änderungen, wenn jemand sagt „xyz% von den gelisteten Qualzuchtmerkmalen sind keine Qualzucht, sondern politische Willkür, die meine ich nicht“, dann argumentiert er von einer anderen Grundlage aus als jemand, der vom aktuellen Referentenentwurf ausgeht. Und dann missversteht man sich. Ganz einfach eigentlich. Und wenn dann noch Reizbegriffe dazu kommen, fängts automatisch an, sich im Kreis zu drehen.


    Was halt durch die aktuelle Situation wieder ins Bewusstsein geraten sein sollte: In dem Moment, in dem der Gesetzgeber entscheidet, muss er nicht die Kriterien ansetzen, die man selbst ansetzen würde. Und das würde auf hypothetische Regelungen zu Haltungsverboten auch treffen.


    Mich hat es ja auch recht unvorbereitet persönlich getroffen. Wichtig und sinnvoll finde ich es trotzdem, dass gesetzlich eingegriffen wird, würde mur da sogar mehr wünschen. Auch wenn es Punkte gibt, bei denen ich nicht zustimmen würde (und da noch einmal zu Erinnerung, dass die Merkmalsliste im Gesetz nicht auf Hunderassen zugeschnitten ist und sein kann, sondern ein grobes Einordnungsraster für alle vom TSchG erfassten Wesen. Abe4 ja: Mit der Gefahr, dass einzelne Verordnungen, die auf dieser Basis beruhen, auch fehlgehen können).

    • Neu

    Hi


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    • Ist der CEA-Test nicht theoretisch vergleichbar mit einem Markertest, auch wenn ein explizites Gen getestet wird? CEA als Erkrankung tritt ja zwar nur auf, wenn das Gen homozygot ist, aber nicht zwingend (was ja eine der üblichen Ausreden ist, um nicht auf das Gen zu achten in der Zucht)

    • Die Frage nach dem „Einschläfern“ kam auf, weil ein Forenmitglied angefragt hat, was denn bei einem hypothetischem Haltungsverbot mit den ganzen vorhandenen Toere passieren würde und ob die massenhaft getötet würden.


      Man kann jetzt von der QUEN-Datenbank halten, was man möchte. Aber dem betreuenden Team gesamt die Fachkompetenz abzusprechen, halte ich für gewagt.

    • Und es ist noch gar nicht so lange her, dass man hier festgestellt hat, man könne die Lebensqualität von Hunden insbesondere mit Brachyzephalie nicht mit denen von Hunden ohne Brachyzephalie vergleichen. Weil die natürlich Einschränkungen haben und nicht die gleiche Lebensqualität.

      Aber das sei eben der tolerierbare Rahmen.

      Muss ich total überlesen haben. Wo war das denn?



      Bitteschön


    • Also alle Hunde, die eine andere physische Lebensrealität als ein gesunder Malionis haben, euthanasieren? Neufundländer, Dackel, niederläufige Bracken, gemütliche große nordische Hunde?


      Bin entsetzt, wie dieser differenzierte Beitrag von Bonadea so missverstanden werden kann

    • Also alle Hunde, die eine andere physische Lebensrealität als ein gesunder Malionis haben, euthanasieren? Neufundländer, Dackel, niederläufige Bracken, gemütliche große nordische Hunde?


      Bin entsetzt, wie dieser differenzierte Beitrag von Bonadea so missverstanden werden kann


      Habe ich doch gar nicht gesagt, dass alle Hunde, die nicht die Lebensqualität eines Malis haben, euthanisiert werden sollen.. wie kommst du denn darauf?


      Ich habe nur gesagt, es wurde festgestellt, dass die Lebensqualität eines brachyzephalen Hundes nicht der eines Hundes ohne Brachyzephalie entspricht.


      Und ja, das lese ich oben aus dem Beitrag.

    • Ach so, ich dachte, ich hätte überlesen, dass hier Diskutierende vertreten hätten, es sei schon in Ordnung, wenn Qualzuchthunde halt leiden, das gehöre zur Rasse. Das ist ja nicht der Fall.

      Den sehr differenzierten Beitrag von Bonadea hatte ich natürlich gesehen. Ein sehr ehrlicher Text. Der übrigens deiner individuellen Betrachtung, wann es besser ist, ein Hundeleben zu beenden null Komma null widerspricht.


      Sie zeigt nur auf, wie diffizil es bei diesen Hunden ist. Oder hast du die allgemeingültige Lösung? Wo ziehst du die Grenze? Beim Schnarchen? Beim Kotzen? Doch vielleicht nicht so einfach im der Realität.

    • Ich habe nur gesagt, es wurde festgestellt, dass die Lebensqualität eines brachyzephalen Hundes nicht der eines Hundes ohne Brachyzephalie entspricht.

      Das ist doch ein no brainer und heißt doch nicht, dass man das gutheißt. Und das hattest du m.E. Insinuiert.

    • Das Thema Qualzucht ist ja nicht hundebezogen, tatsächlich machen Hunde sich den kleinsten Teil der Problematik aus, der Nutztierbereich ist wesentlich stärker betroffen, genauso gibt es zahlreiche Kleintierrassen.


      Ein konsequentes Haltungsverbot wäre zielführend, die Notschlachtung oder Einschläferung ist schon bei anderen Thematiken Satz.


      Diese Debatte betrifft eben nicht bloß Hunde, man ist momentan nur sehr bereitwillig alles mögliche als Qualzucht zu deklarieren, völlig egal wie sinnvoll das ist.


      Selbstverständlich benötigt es eine gewisse Messbarkeit, ob man da nun eine ethische Problematik, nun ja, es geht ja nicht darum, gesunde Tiere einzuschläfern, sondern Tiere die leiden und sich quälen.


      Klar kann man auch einfach einen Bestandsschutz schaffen. Haltungsverbot ab 2025, Konsequenz ist Beschlagnahmung und alles was vorher gemeldet war hat Bestandsschutz, das ist ein gängiger Weg bei solchen Dingen.

    • Zum Thema schwarz-weiß, irgendwo wird man nun mal Grenzen definieren müssen und da werden natürlich Tiere unter die Räder bei kommen. Das lässt sich doch gar nicht verhindert.


      Geht man den Weg der Niederlande und sagt, 1/3 Schnauze ist Pflicht, so als Beispiel?


      Ist wahrscheinlich die einfachste und messbarste Möglichkeit im Falle der Brachys.


      Alternativ zu haltungsverboten könnte man ja wieder Sonderabgaben einführen die abschrecken sollen. Das funktioniert sicherlich auch.


      Aber irgendwie ist es immer „wasch mich, aber mach mich nicht nass“. Einschläfern ist doof, keine Krankenversicherung ist doof, haltungsverbot ist doof, usw.


      Ja, Werkzeuge zur Regulierung sollen genau das tun. Die Nachfrage regulieren. Natürlich geht das auf Kosten der existierenden Tiere zugunsten künftiger Tiere.


      Alles hat einen Preis.

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