Qualzuchten V

  • Da würde mich jetzt mal eine Statistik interessieren. Ich meine mich zu erinnern, dass es in meiner Jugend zum Beispiel nicht so viele Französische Bulldoggen gab. Wahrnehmungsverzerrung oder Realität? Gibt doch bestimmt irgendwo Statistiken dazu. (Kleiner Tipp: Meine Jugend ist ein paar Jahrzehnte her. :sweet:)

    Ich kann mich an einen FB Boom ca 2010 in Spanien erinnern. Davor hatte ich glaube nicht eine einzige gesehen. Und dann sah man die überall und oft zwei zusammen, teils Geschwister, dann kann man noch nebenher Geld verdienen mit paar Welpen. Ich fand das damals echt erschreckend.

    • Neu

    Hi


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    • Was wor früher mehr oder weniger wahr genommen haben kommt aber auch darauf an in welchem Umfeld wir groß geworden sind. Ich bin Baujahr 87 und da war es als Kind in den frühen 90ern für mich ganz normal Arbeitsrassen zu sehen, am typischen halt Jagdhunde und vom Umfeld mehr Boxer oder Schäferhunde. Da hatte als wir wieder zurück ins Wohngebiet gezogen sind in den kompletten Mehrfamilienhäusern (und das sind ca ü200 Wohnungen bei uns im Block) nur der Hausmeister (Boxer), wir und noch ein Nachbar (Schäferhund) Hunde.

    • Ich denke nicht, dass man die Zeiten nach den beiden Weltkriegen wirklich als „früher“ bezeichnen kann, das waren schon sehr spezielle Umstände und Zeiten, die Leute hatten mit Sicherheit andere Probleme, als die Frage wer den individuellsten Hund am Strick hat. Und was danach kommt, wissen wir doch, immerhin sehen wir momentan das Ergebnis dieser jahrzehntelangen Entwicklung.


      In der Menschheitsgeschichte gab es immer Zeiten des Luxus und mit diesen auch sicherlich Auswüchse bei den Hundetypen. Das ist doch ganz menschlich und auch in anderen Bereichen normal.


      Es gab aber mit Sicherheit nie Zeiten, wo es der Bevölkerung so gut ging wie heute und man sich den Luxus „Begleithund“ in der breiten Masse angeschafft hat. Und mit diesem Trend gehen die Extreme eben einher.


      Zum Thema Rassehundezucht ist es vereinsabhängig, beim DSH kann ich nicht behaupten, dass Dissidenz so viel besser wäre, im Gegenteil. Beim Mali hingegen würde ich beim nächsten wohl durchaus außerhalb der FCI gut fündig werden.

      So verschieden ist das.


      Hier sind ja die Britischen Hütehunde gut vertreten im Forum, und der Verein scheint ja in der Tat einige Diskussionspunkte zu haben, die Dissidenz teilweise sogar besser, aber das trifft ja deshalb nicht auf alle Vereine zu.

    • (Kleiner Tipp: Meine Jugend ist ein paar Jahrzehnte her. :sweet: )

      Dazu gerne eine Anekdote:


      Mein Papa, Baujahr 1958, würde unseren Wald am liebsten rasieren, wenn man ihn ließe. Sämtliches Totholz weg, schön aufgeräumt, usw.


      Wir, die jüngeren, verbieten ihm das immer, weil das dusselige Totholz eben so wichtig ist.


      Sein Argument ist dann immer, er sei halt anders aufgewachsen als wir.


      Ja, nicht unbedingt nachhaltiger. Das stimmt.


      Viele Ursprünge der Auswüchse haben ja ihren Ursprung 40-50 Jahre zurück, mittlerweile. Siehe Flurbereinigung in den 70igern. Beim DSH sind es ebenfalls die 70/80iger wo die Populationen sich getrennt haben und die Hochzucht anfing zu boomen.

    • Was wor früher mehr oder weniger wahr genommen haben kommt aber auch darauf an in welchem Umfeld wir groß geworden sind. Ich bin Baujahr 87 und da war es als Kind in den frühen 90ern für mich ganz normal Arbeitsrassen zu sehen, am typischen halt Jagdhunde und vom Umfeld mehr Boxer oder Schäferhunde. Da hatte als wir wieder zurück ins Wohngebiet gezogen sind in den kompletten Mehrfamilienhäusern (und das sind ca ü200 Wohnungen bei uns im Block) nur der Hausmeister (Boxer), wir und noch ein Nachbar (Schäferhund) Hunde.

      Denke auch, dass das eher ein Erziehungsthema ist und wie gut die eigenen Nerven so sind, wie verkopft man ist.


      Ich vermittle auch DSH LZ in normale Hände, mit bissl Hundeplatz, die Leute wissen aber, dass man die Erziehen muss und heulen nicht gleich los wegen ein bisschen Welpenzeit (sorry). Auf der anderen Seite hab ich Sportlern schon abgesagt, weil ich wusste, dass es da mit der Erziehung und den Umfeld nicht passt. Da ist das Forum oft auch sehr schwarz-weiß.


      Nicht nur das Nervenkostüm vieler Hunde wird schlechter, auch das der Menschen.

    • Genau so ist es. In den 70/80gern wurden Haustiere ganz selbstverständlich behandelt, da würde man heute zurecht nach dem Tierschutz kreischen. Es gab kein Wissen, wie man Meerschweinchen hält, den Begleithund mit Stachler Gassi zu führen, war normal. Im Reitstall standen die Pferde selbstverständlich im Ständer. Es gab wenig Möpse, aber ganz ganz sicher nicht, weil man sich um Qualzuchtrassen Gedanken gemacht hat. Frenchies waren einfach unbekannter, Möpse spießig, und sonst wurde gern Loriot zitiert: Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.

    • Genau so ist es. In den 70/80gern wurden Haustiere ganz selbstverständlich behandelt, da würde man heute zurecht nach dem Tierschutz kreischen. Es gab kein Wissen, wie man Meerschweinchen hält, den Begleithund mit Stachler Gassi zu führen, war normal. Im Reitstall standen die Pferde selbstverständlich im Ständer. Es gab wenig Möpse, aber ganz ganz sicher nicht, weil man sich um Qualzuchtrassen Gedanken gemacht hat. Frenchies waren einfach unbekannter, Möpse spießig, und sonst wurde gern Loriot zitiert: Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.

      Das ist so pauschal auch einfach Quatsch!


      Einfach mal Literatur aus diesen Jahren lesen. Einer der bekanntesten Jagdhundeausbilder predigt zum Beispiel, dass Junge Hunde Bewegung und wenig Einschränkungen brauchen. Damals gab es aber auch zugegeben weniger Hunde und vor allen: weniger Verkehr!


      Ja, es gab Zwinger aber auch da ist ein guter Hund nicht im Zwinger aufgewachsen.


      Ja, es gab Stachel, waren aber auch andere Hunde vom Typ („es gibt keine zu harten Hunde“) und ist ja nun nicht so, als würde man heute nur gut erzogene Hunde treffen. Ganz im Gegenteil die Hundetrainer-Branche boomt.


      Übrigens beschwert sich bereits dieser Ausbilder darüber, dass die Hunde zu nervenschwach werden würden. In den 60igern.

    • Einfach mal Literatur aus diesen Jahren lesen. Einer der bekanntesten Jagdhundeausbilder predigt zum Beispiel, dass Junge Hunde Bewegung und wenig Einschränkungen brauchen.

      Kein Normalhundehalter hat damals die einschlägige Literatur bekannter Jagdhundeausbilder gelesen (und heute auch nicht, schätze ich). Und mangelnde Bewegung war nach meiner Erinnerung nicht das Problem der Zeit.

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