Qualzuchten V
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Wie sähe denn euere Lösung aus, und was würde sich dann für Hunde ändern?
Ich glaub das fände hier bei vielen keinen grossen Anklang. Dass das aber zumindest für noch sehr viele Jahre nicht so kommen wird ist mir aber durchaus bewusst.
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Ariodante : Welche Seite meinst du jetzt? Auf der Seite des VDH hab ich mich gerade durchgeklickt und auf den Übersichtsseiten nichts zu der Kampagne gefunden.
Gleich auf der Startseite im Slider - da, wo man die topaktuellen Themen verlinkt und promotet.
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Dennoch ist es eInfach ein Unterschied, ob ich etwas gründe oder ob mein Logo später verwendet wird.
In Bezug auf die Diskussion hier, für mich nicht, nein.
Wie sähe denn euere Lösung aus, und was würde sich dann für Hunde ändern?
Wir diskutieren hier ja nicht eine Lösung für das Qualzuchtproblem an sich.
Für die meisten Probleme gibt es doch sowieso nicht "die Lösung".
Hier ging um die Frage, wie glaubwürdig es ist, wenn der VDH eine großangelegte Kampagne fährt, in der behauptet wird, Rassehundezucht habe nichts mit Qualzucht zu tun- während aber unter dem Dach des VDH eindeutige Qualzuchten wie Mops und Bulldogge gezüchtet werden.
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Wie sähe denn euere Lösung aus, und was würde sich dann für Hunde ändern?
Abkehr von geschlossenen Zuchtbüchern, das würde nur die Rassezucht betreffen.
Allgemein fände ich spontan sinnvoll:
Verbot von jeder Art von Verpaarung, bei denen nicht beide Eltern nachweislich ein (zB durch die Bundestierärztekammer festgelegtes) Minimum von Untersuchungen nachweisen kann, unabhängig von Rasse/Mix-Zugehörigkeit, je nach Prädisposition ist die Liste zu ergänzen.
Absolutes Verbot von Verpaarungen mit Qualzucht-Anlagen, die Kriterien wieder unabhängig von Rasse und zB durch die Bundestierärztekammer erarbeitet.
Verbot von jeder Art von Verpaarung, bei denen ein hoher Inzucht Koeffizient nicht sicher ausgeschlossen werden kann,
Verbot von kommerziellen Handel mit Tieren, Deckelung von Preisen für Tiere, unabhängig von Rasse/Mix-zugehörigkeit
Hohe Strafen pro Welpe bei Verstoß gegen Zucht Verbote (etwa auch bei "Vater unbekannt"), womit die Verpaarung ein Negativ-Geschäft wird,
Bei wiederholten Verstoß Auflage zur Kastration des Tieres.
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Wie sähe denn euere Lösung aus, und was würde sich dann für Hunde ändern?
Abkehr von geschlossenen Zuchtbüchern, das würde nur die Rassezucht betreffen.
Allgemein fände ich spontan sinnvoll:
Verbot von jeder Art von Verpaarung, bei denen nicht beide Eltern nachweislich ein (zB durch die Bundestierärztekammer festgelegtes) Minimum von Untersuchungen nachweisen kann, unabhängig von Rasse/Mix-Zugehörigkeit, je nach Prädisposition ist die Liste zu ergänzen.
Absolutes Verbot von Verpaarungen mit Qualzucht-Anlagen, die Kriterien wieder unabhängig von Rasse und zB durch die Bundestierärztekammer erarbeitet.
Verbot von jeder Art von Verpaarung, bei denen ein hoher Inzucht Koeffizient nicht sicher ausgeschlossen werden kann,
Verbot von kommerziellen Handel mit Tieren, Deckelung von Preisen für Tiere, unabhängig von Rasse/Mix-zugehörigkeit
Hohe Strafen pro Welpe bei Verstoß gegen Zucht Verbote (etwa auch bei "Vater unbekannt"), womit die Verpaarung ein Negativ-Geschäft wird,
Bei wiederholten Verstoß Auflage zur Kastration des Tieres.
Was ändert sich dadurch für Hunde?
Was mir bei deinen Vorschlägen fehlt:
Wer darf die vorgeschriebenen Untersuchungen machen?
Manche (viele?) Vereine haben z. B. offizielle Gutachter, deren unabhängige Gutachten mittels eines anonymisierten Verfahrens erstellt werden.
Empfinde ich als sehr fortschrittlichen Vorgang, der "Klüngeleien" und fehlerhafte Gutachten sehr stark einschränkt.
Was ist mit Untersuchungen, die für Zuchttiere regelmäßig gemacht werden müssen - wie etliche Augenerkrankungen z. B.
Fällt das weg?
Was ist mit Dokumentationen über Generationen, die ja einen deutlich besseren Überblick über Entwicklungen gibt - sind die dann nicht mehr wichtig und fallen weg?
Wer kontrolliert denn die Zuchtstätten, wer kontrolliert die Aufzuchtbedingungen, wer kontrollliert ob die Züchter die Mindestanforderungen an Wissen erfüllen, um einen Wurf sach- und fachgerecht aufzuziehen - oder fällt das weg?
Was ist mit Erkrankungen, bei denen ein Erbgang zwar vermutet wird, aber noch keine Gentest zur Verfügung stehen?
Viele Vereine führen eigene Datenbanken, um über dadurch gewonnene Erkenntnisse diese Erkrankungen einzudämmen.
Ist das uninteressant, und wird verworfen?
Beim Vorschlag, kommerziellen Tierhandel zu verbieten und die Preise zu deckeln, wusste ich gar nicht, ob ich einen Lachflash oder einen Heulkrampf kriegen sollte - Ich kenne etliche Leute, eigentlich den überwiegenden Teil an Hundehaltern, die die "horrenden Preise" vom seriösen Züchter nicht bezahlen wollten, und sich lieber einen Hund aus dem Tierschutz oder aber vom Vermehrer geholt haben, "denn die VDH-Züchter verlangen ja Horrorpreise"...
Ja - es gibt Verrückte, die deutlich mehr als den Preis vom Züchter hinzulegen bereit sind, wenn sie dafür nur ein "Sondermodell" bekommen.
Aber der überwiegende Teil der Vermehrer nimmt doch deutlich weniger als ein Züchter, und "Tierschutzhunde" sind auch überall für kleines Geld zu bekommen.
Was soll denn dann der "gedeckelte Preis" verhindern?
Dass jemand in einem kleinen Zimmer ohne Sinn und Verstand 5-6 Würfe pro Jahr von seinen 3 Chihuahuadamen großzieht, und mit dem Erlös unter der Minijobgrenze bleibt?
Denn damit ist er ja nicht kommerziell.
Alle Zuchtbücher öffnen - und dann kann jeder welches Hundematerial auch immer in die Zucht mit einbringen, und mit dem Gütesiegel des Vereins vermarkten?
Welchen Sinn hat das denn?
Btw: JEDER Zuchtverein hat die Möglichkeit, eine Einkreuzung zu beantragen. Es muss nur entsprechend begründet werden, und ein sinnvolles Ziel haben - Erweiterung des Genpools z. B.
Ist vor einigen Jahren mal beim Toller versucht worden; Nach zähem Ringen und Abwägen hatte man sich darauf geeinigt, über einen geeigneten Golden-Zuchtrüden eine Einkreuzung zu starten, wobei bei der Genehmigung der Rüde noch nicht feststand.
Das war dem damaligen Vorstand, der gleichzeitig auch Haupt- Initiator dieser Einkreuzungsidee war, aber nicht genug, es entsprach nicht seinen Vorstellungen.
Er hat den Vorstandsposten hingeschmissen , ist aus dem Verein ausgetreten und hat ein eigenes Einkreuzungsprojekt gestartet (ich meine, mit Border Collies, bin mir da aber nicht sicher).
Diese Eigeninitiative ist sang und klanglos im Nirvana verschwunden, aber der Tollerverein hat diese (genehmigte) Einkreuzung dann doch verworfen.
Ich habe es dann nicht mehr weiter verfolgt.
Eigentlich könnte jeder Mops- und Frenchiebesitzer, dessen Hund deutlich unter Qualzuchtsyndromen leidet, eine Klage wegen Qualzucht gegen den Verkäufer des Hundes anstrengen.
Macht nur keiner.
Ist ja viel bequemer , schöner und auch kostengünstiger, ein Video von dem im Sitzen mit offen Maul vor sich hin schnarchenden Hund einzustellen, und sich tausende von likes und ""oh wie süß" abzuholen.
Auf Nachfrage erfährst du dann, dass 99,9% dieser Hunde ja vom "liebevollen Hobbyzüchter" kommen, weil "Rassehundezüchter im VDH züchten ja kaputte Hunde - das weiß doch jeder".
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Mehrhund du vermischt hier ein paar Dinge.
Vieles was du schreibst hat mit Aufzucht und nicht mit Qualzucht zu tun, spielt hier also eigentlich keine Rolle.
Natürlich ist es trotzdem gut, wenn es Mindeststandards für Haltung und Aufzucht gibt, da gebe ich dir vollkommen recht.
Wer genau was festlegt und kontrolliert? Erwartest du echt, daß im Rahmen eines Threads in einem Forum ein fertig ausgereiftes Programm zur Beseitigung von Qualzucht spontan aus dem Ärmel geschüttelt wird? Oder ist das nicht vielleicht mehr eine Plattform, um Ideen aus zu tauschen? So hätte ich deine Frage interpretiert. Schade, daß du offenbar nur eine Grundlage haben wolltest um zu eskalieren.
Einen Austausch von Ideen zu deiner Frage würde ich durchaus spannend finden.
Weiter interessiert mich die Politik von Rassezucht Vereinen wenig.
Wichtig finde ich, daß das TSchG stark genug ist um jede Verpaarung von Qualzucht zu untersagen, bzw daß auch bei "nur einmal Welpen haben" Standards angesetzt werden, die die Welpen möglichst gut vor vermeidbaren Schäden schützt.
Ich wünsche mir eigentlich eine gesetzliche Regel, die keinen Unterschied zwischen sog. Rassehunden und jedem anderen Hund macht. Das sollte selbstverständlich sein, oder warum sollte der Gesetzgeber sich um Rassestandards innerhalb von Vereinen kümmern?
Wer Hunde vermehrt hat sich an Mindeststandards zu halten. Wenn Rassestandards gegen diese verstoßen, dann ist die Zucht nach diesen illegal. Egal, ob der Besitzer in einem Verein im VDH ist oder nicht.
Wenn sich Leute für mehr Untersuchung, Dokumentation etc entscheiden und zu dem Zweck in einem Verein organisieren wollen, dann habe ich sicher nichts dagegen. Ich glaube auch nicht, daß eine gesetzliche Regelung Vereinen verbieten würde Anforderungen zu stellen, die über die gesetzlichen Mindeststandards hinaus gehen.
Die Rassehundezucht, wie sie seit knapp 200 Jahren betrieben wird hat zu einer massiven Verarmung des Genmaterial bei sog. Rassehunden geführt.
Das ist einfach der blanke Wahnsinn und außer mit der zugrundeliegenden Geschichte (Vergleichbarkeit bei Ausstellungen) und der einhergehenden Fokussierung auf Äußerlichkeiten nicht zu erklären.
Eine Form von Rassezucht kann man gern machen, solange sich dabei an zu bestimmende allgemeingültige gesetzliche Regeln gehalten wird.
Und ja, diese Regeln sollten so eng sein, daß zB eine Verpaarung von Halbgeschwistern, wie sie etwa beim Schweizer Sennenhund im VDH erlaubt ist, absolut indiskutabel ist, und daß die Zucht von Mops und Co illegal ist usw.
Mir tut es weh zu sehen, was "moderne" Rassezucht aus Hunden gemacht hat und wünsche mir ein Umdenken in den Vereinen. Wenn es dann keine drölfzig verschiedene Schäferhunde, Laufhunde oder nordische gibt, sondern jeweils einen Schlag Hund mit großer Vielfalt im Optischen und auch im Charakter, dann ist das für die Zukunft der Hunde sicher kein Verlust.
Klappt übrigens außerhalb des Reinzucht Gedankens ganz hervorragend, so eine breit aufgestellte "Rasse". Hab ich hier neben mir liegen und die hat mich soviel gekostet wie ihr Züchter in die Aufzucht gesteckt hat.
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Den Preisdeckel finde ich im Übrigen sinnvoll, weil ich überzeugt bin, daß es zwingend zu Lasten des Tierwohls.geht, wenn mit Tieren Gewinn erzielt wird.
Damit meine ich nicht, daß jeder einzelne Züchter seine Hunde in kleinen Käfigen einsperrt und ausnutzt, überhaupt nicht.
Aus der Vogelperspektive betrachtet hat es aber zB noch jeder Rasse geschadet, wenn sie modern wurde, weil die Nachfrage eben auch innerhalb des VDH erfüllt wird, egal ob die Zuchtbasis dafür fehlt.
Für mich sollten Tiere keine Ware sein die mit Gewinnabsicht gehandelt wird, weil es sonst quasi unmöglich ist Auswüchse zu verhindern, die zu Lasten der Tiere gehen.
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Verbot von jeder Art von Verpaarung, bei denen nicht beide Eltern nachweislich ein (zB durch die Bundestierärztekammer festgelegtes) Minimum von Untersuchungen nachweisen kann, unabhängig von Rasse/Mix-Zugehörigkeit, je nach Prädisposition ist die Liste zu ergänzen.
Eine sinnvolle Liste fehlt absolut.
Abkehr von geschlossenen Zuchtbüchern, das würde nur die Rassezucht betreffen.
Nicht alle Rassen haben geschlossene Zuchtbücher, beim Schäferhund und Mali ist das Zuchtbuch im RSV beispielsweise offen. Ob das nun so zwangsläufig die Qualität verbessert, da bin ich noch skeptisch, weil ich leider leider genau das Gegenteil beobachte. Insbesondere beim Mali sinkt die Qualität in meinen Augen gewaltig, weil Quantität vor Qualität zu gehen scheint und die Gesundheit und Leistung darunter leidet. „Diversität“ wird leider immer mehr zur Ausrede dafür schlechte oder auch kranke Linien in die Zucht zu nehmen. Sehr schade.
Auch wurde dort gekreuzt, grade für kleine Hobbyzüchter ist das nur bedingt eine Option, das Risiko ist sehr hoch, dafür braucht es schon einiges an Erfahrung welche Linien überhaupt zusammenpassen.
Verbot von kommerziellen Handel mit Tieren, Deckelung von Preisen für Tiere, unabhängig von Rasse/Mix-zugehörigkeit
für mich sind diese absurden Preise auch mit verantwortlich für die sinkende Qualität. Bei meiner Rasse sind die Welpen im Vergleich sehr billig (1000-1200), der Trend geht aktuell sogar wieder unter 1000€. Das manche Rassehundewelpen fast bei 3000€ liegen finde ich so so krass!
Das Hauptproblem ist der Zeitgeist und das Mindset, daran wird leider kein Gesetz der Welt etwas ändern. Das ist einfach die heutige Zeit.
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Mir tut es weh zu sehen, was "moderne" Rassezucht aus Hunden gemacht hat und wünsche mir ein Umdenken in den Vereinen.
Ich gehe davon aus, dass sich dieses Problem der Verbandszucht mit der Zeit auf biologischem Weg eh erledigt. Das geht sicher nicht nochmal 200 Jahre gut. Egal wieviele Tests sich ein VDH noch so überlegt, die Natur lässt sich da nicht verarschen. Leider bleiben auf dem Weg dahin noch unzählige Hunde auf der Strecke. Ich selbst war früher sehr unbedarft was Hundezucht im Verein angeht, dachte auch das ist ganz toll was da im VDH gemacht wird. Die Einblicke die ich gewonnen hab lassen mich da inzwischen sehr dran zweifeln.
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Es sind ja zwei paar Schuhe. Geht es um jegliche Hundezucht, oder geht es um die Zucht im und unter dem VDH?
Will man die komplette Hundezucht reglementieren und kontrollieren und sämtliche möglichen Probleme ausschliessen?
Ich denke, das bleibt ein Gedankenexperiment, denn um das wirklich umzusetzen, bräuchte es Big Brother Level staatliche Kontrolle, für die es den politischen Willen (zum Glück) nicht gibt. Und wenn man sich ein bisschen mit Systemtheorie beschäftigt, lernt man sehr schnell: man kann kein System erschaffen, in dem man alle Faktoren unter Kontrolle halten kann. Es entwickeln sich immer unerwartete Effekte - immer.
Statt nun ein ganzen System von Grund auf komplett regeln zu wollen, ist es pragmatischer, Grenzen zu setzen - das wird ja nun auch versucht, und es ringen verschiedenste Akteure darum, ihre Interessen und Auffassungen durchzusetzen.
Hier hätte der VDH Chancen gehabt, auf diesen Prozess sinnvoll einzuwirken. Man geht einen anderen Weg. Sich selbst als unfehlbar zu inszenieren, als über jede Kritik erhaben, obwohl jeder sich Bilder auf den Internetseiten der Mops- und Bulldoggenzüchter unter dem Dach des VDH ansehen kann, ist einfach zu unglaubwürdig.
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