Qualzuchten V
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Was heißt denn für dich Umdenken?
Ich finde die Zahlen halt wirklich bitter.
Frei aus dem Gedächtnis, aus den beiden Quellen zum Thema.
Inzuchtkoeffizienten über 10% führen zu erkennbaren Defiziten, andererseits liegen Rassehunde im Schnitt bei 25%, teils deutlich höher, beim Mali waren es 12-24%?
Alaskaner sind genetisch eine Rasse, das offene Zuchtkonzept führt zu einem COI um die 5-6%.
Tatsächlich werden nicht nur "sehr ähnliche" Hunde eingekreuzt, sondern je nach Ziel auch zB Windhunde und Pointer.
Wobei dragonwog richtig darauf hinweist, daß man sich da vermutlich die Epi Problematik mit eingekauft hat.
Ich denke, Alaskaner denken den Begriff Rasse anders. Ein Alaskaner ist grob gesagt ein Hund, der den Anforderungen gewachsen ist, die an die Hunde gestellt werden.
In den großen Rennen ist eine Anforderung auch, daß es sich um Hunde von nordischen Typ handelt, damit sie den Wetterbedingungen gewachsen sind (das berühmte Pudel-Team dürfte heute nicht mehr starten). Das ist das einzige optisch sichtbare Merkmal, das ich kenne.
Ob die europäischen Schlittenhunde, Hounds, Greyster und co bei den Rennen zugelassen würden bezweifle ich bei den typischen Hunden. Inwieweit die genetisch als AH gelten weiß ich nicht.
Die machen natürlich nicht alles richtig, bei weitem nicht. Darum geht es mir überhaupt nicht.
Aber wenn man sich die Gesundheit und Leistungsfähigkeit anschaut, die genetische Vielfalt und dabei im Kopf behält, daß es sich hier um eine sehr gezielte Zucht handelt, also kein sinnbefreites Vermehren, aber eben auch ohne die Festlegung auf Rassestandards und bestimmte Stammbäume, dann lohnt sich ein Blick auf die Zucht, oder?
Was kann man von denen lernen, was läuft da schief, was könnte man in andere Rassezucht übernehmen?
Genetische Verarmung ist ein Problem. Unsere Züchter haben das vor 40 Jahren gesehen und die Zucht deshalb aufgegeben.
Der Stammbaum, den ich oben skizziert habe ist für mich worst practise. Ich hoffe sowas wird nicht viel praktiziert.
Und ja, ich hoffe auf Gesetze, die sowas verhindern oder unter Strafe stellen, unabhängig von Rassezugehörigkeit.
Genetische Diversität bedeuten leider für viele Züchter das mit Hunden gezüchtet wird, die nicht in die Zucht gehören
Das ist dann irgendwie sinnlos, ja. Aber eben auch ein ganz anderes Vorgehen, als es die AH Züchter überwiegend betreiben.
Ich vermute, der Fokus auf Leistung ist hier ein Faktor, der den Hunden zugute kommt.
Der AAH wäre so ein Beispiel dafür das Gesundheit auch im Arbeitsbereich ohne geschlossenes Zuchtbuch schwierig sein kann.
Weist du woran das liegt? Sehr kleine Zuchtbasis?
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- Vor einem Moment
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Mit "wie vor 150-200 Jahren" meine ich, daß das Rasse Verständnis eben das ist, was vor Einführung von Crufts und äußeren Rasse Merkmalen praktiziert wurde.
Ich meine damit nicht die Haltung, wie sie vor 150 Jahren normal war.
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Ich finde die Zahlen halt wirklich bitter.
Frei aus dem Gedächtnis, aus den beiden Quellen zum Thema.
Inzuchtkoeffizienten über 10% führen zu erkennbaren Defiziten, andererseits liegen Rassehunde im Schnitt bei 25%, teils deutlich höher, beim Mali waren es 12-24%?
Alaskaner sind genetisch eine Rasse, das offene Zuchtkonzept führt zu einem COI um die 5-6%.
Tatsächlich werden nicht nur "sehr ähnliche" Hunde eingekreuzt, sondern je nach Ziel auch zB Windhunde und Pointer.
Wobei dragonwog richtig darauf hinweist, daß man sich da vermutlich die Epi Problematik mit eingekauft hat.
Ich sehe auch das wir da handelsbedarf haben, aber in der Realität leider häufig nicht so einfach. Wie gesagt, bei meinen Rassen gibt es die Möglichkeit, es werden auch DSH und Mali gekreuzt.
Bei Mali ist es mAn etwas schwieriger, durch die vielen Linien und Selektionen wird das Bild da mit Sicherheit verzerrt werden, dort ist enge Linienzucht eigentlich Satz, deutlich enger als ich sie beim homogeneren DSH erlebe, wo es das zweifelsohne aber auch gibt, aber bei 3/3 ist Schluss, nach ZO.
Das ist dann irgendwie sinnlos, ja. Aber eben auch ein ganz anderes Vorgehen, als es die AH Züchter überwiegend betreiben.
Ich vermute, der Fokus auf Leistung ist hier ein Faktor, der den Hunden zugute kommt.
Ja, der Leistungsfokus fehlt. Auch bedingt durchs Tierschutzgesetz und die Mentalität. Belastungen sind strafbar, die Mentalität fehlt einfach. Die Hunde werden ja schon bemitleidet weil sie zur AD 20km Rad fahren sollen. Früher gab es auch im IGP die Palisade noch, heute will man 80cm Hürden. Wenn eine im Winter baden kriege ich Stress mit den Mitmenschen. Die armen Hunde. Wie soll man da noch selektieren?
Weist du woran das liegt? Sehr kleine Zuchtbasis?
Zu kleine Zuchtbasis, der Arbeitsbereich ist so gut wie obsolet. Aber auch etwas was ich ungünstig finde, wir haben so viele Rassen mit Kleinstpopulationen, da sind Probleme doch vorprogrammiert. Im Geflügelbereich hol ich mir solche Rassen gar nicht erst ins Haus, das wird nichts, zu wenige Züchter, alles zu eng, die sind nicht robust.
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beim Mali waren es 12-24%
Gentischer COI
ZitatEin Bericht ist noch in Bearbeitung, doch der durchschnittliche COI von 420 zusammen getragenen Testergebnissen ist bereits bekannt. Und auch wenn 420 Hunde nur die Spitze des Eisbergs darstellen, ist dies jedoch alles, was wir aktuell haben und möglicherweise bekommen werden, um einen fairen Eindruck in die Realität zu erhalten.
Der folgende Überblick zeigt die Durchschnitte der genetisch bestimmten Inzuchtkoeffizienten nach Varietäten.
Nehmen wir alle Varietäten zusammen und betrachten die sogenannten Show- und Arbeitslinien, liegt der durchschnittliche COI von Showlinien bei 27,1%, der von Arbeitslinien bei 12,6% und der von Verpaarungen aus Show- und Arbeitslinie bei 17,0%.Quelle: https://www.belgian-shepherd.d…gischen-Schaeferhund.html
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Mit "wie vor 150-200 Jahren" meine ich, daß das Rasse Verständnis eben das ist, was vor Einführung von Crufts und äußeren Rasse Merkmalen praktiziert wurde.
Ich meine damit nicht die Haltung, wie sie vor 150 Jahren normal war.
Damit geht ja aber noch mehr einher. Beispielsweise führt auch eine Verbesserung der Ausbildungsmethoden zu einer Verschlechterung der Hunde. Weil man dadurch mehr Hunde in die Zucht bekam, die da eigentlich nicht reingehörten. Dem war man sich in den 90igern schon bewusst.
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Aber auch etwas was ich ungünstig finde, wir haben so viele Rassen mit Kleinstpopulationen
Und eben diese Aufsplitterung in kleine Populationen ist mMn fatal.
Ich habe hier neben Yara noch einen Schweizer Niederlaufhund.
Davon gibt es eh nicht viele und dann wird ein Teil auch noch nach Farbschlägen getrennt gezüchtet.
Desaster in the making.
Viel sinnnvoller würde ich es finden, wenn man zB die niederläufigen Bracken/Laufhunde, die meinem Verständnis nach ja fast identische Aufgaben haben, zusammen fasst, statt sie immer weiter in Insel Populationen zu züchten.
Dann gibt es keine Schweizer Niederlaufhunde, Tiroler Bracken, Bayrische Gebirgsschweißhunde mehr, sondern eben niederläufige Bracken.
Als Beispiel.
Wenn man dann noch, wie du schreibst, Hunde in die Zucht nimmt, die da eigentlich nicht rein gehören, weil man sie eben innerhalb der zugelassenen Population hat, dann wird es noch schlimmer, ja.
Weil man dadurch mehr Hunde in die Zucht bekam, die da eigentlich nicht reingehörten.
Das ist auch etwas, was in unserer Zuchtform nicht gut läuft. Man greift auf Hunde zurück, die schlechte Merkmale haben, weil man eben in einer geschlossenen Population anders eine noch größere genetische Verarmung hätte.
Das ist eine Argumentationslinie, die bei der Zucht von AH ziemlich absurd wäre.
Wie gesagt, sicher wurden da auch schon schlechte Eigenschaften in Kauf genommen, wenn die gewünschten überwiegen haben.
Aber schlechte Eigenschaften werden nicht in Kauf genommen, um die genetische Vielfalt bei Reinhaltung der Rasse zu gewährleisten.
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Viel sinnnvoller wurde ich es finden, wenn man zB die niederläufigen Bracken/Laufhunde, die meinem Verständnis nach ja fast identische Aufgaben haben, zusammen fasst, statt sie immer weiter in Insel Populationen zu züchten.
Dann gibt es keine Schweizer Niederlaufhunde, Tiroler Bracken, Bayrische Gebirgsschweißhunde mehr, sondern eben niederläufige Bracken.
Als Beispiel.
Das wäre auch mein Ideal. Grade getrennte Farbzucht oder überhaupt Farbzucht kann ich nicht verstehen.
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Bei den SNL stellt sich für mich die Frage, ob sie nicht per se aufgrund des Körperbaus in QZ gehen.
Für den HS gibt es eine eigene Publikation zum Thema Inzuchtkoeffizient.
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Bei den SNL stellt sich für mich die Frage, ob sie nicht per se aufgrund des Körperbaus in QZ gehen.
Für den HS gibt es eine eigene Publikation zum Thema Inzuchtkoeffizient.
Da bin ich voll bei dir. Goofy ist relativ gemäßigt, er hat also relativ zur Rasse eher lange Beine (ich meine er ist auch zu hoch für den Rassestandard) und die Ohren.. Ach die Ohren
Sind erstaunlicherweise fast nie eingesaut oder entzündet.
Funktional ist sein Körperbau trotzdem nicht.
De Rasse ist wohl von Chondrodystrophie betroffen, also auch schwierig
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Bei den SNL stellt sich für mich die Frage, ob sie nicht per se aufgrund des Körperbaus in QZ gehen.
Für den HS gibt es eine eigene Publikation zum Thema Inzuchtkoeffizient.
Ich habe das jetzt nur grob überflogen, korrigiert mich also, wenn ich falsch liege, aber der IK wurde dort doch anhand der Daten der Zuchtbücher berechnet. Wenn ich für meine Cookie den IK über 8 Generationen berechnen lasse, hat sie einen IK von 0,25 %.
Der genetische IK müsste bei ihr jedoch irgendwo zwischen 5% und 18% liegen (geschätzt aufgrund der Ergebnisse der schon ausgewerteten Hunde). Das ist schon ein deutlicher Unterschied.
Für Cookie muss ich das erst noch in Auftrag geben.
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