Qualzuchten V
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Bei tief angesetzten, grossen Schlappohren (mit manchmal auch noch viel ) Behang, sind die Augen direkt betroffen und werden oft in Mittleidenschaft gezogen.
Durch das Gewicht der Ohren verzieht sich die Gesichtshaut. Es zieht den Hunden die unteren Lidränder nach unten. Das IST ein Problem, welches züchterisch unbedingt angegangen werden muss. Es entstand halt mal wieder aus der blöden Übertypisierung.
Genauso wie die schweren Lefzen vieler Rassen, die im Vergleich zum Gesicht zu viel Haut aufweisen.
Auch die Lefzen ziehen direkt die Augenlider nach unten.
Es würde vielen Spaniels, Laufhunden, Doggenartigen, Bernhardiner etc etc etc sehr gut tun, leichtere Lefzen und kleinere Ohren zu haben, die höher angesetzt sind.
Form follows function - bei JEDER Rasse! Und fit for function sollte in Zukunft in jedem ZV die Grundlage sein. Sonst knallt der Karren vollends gegen die Wand.
Bei uns schlagen TAs Alarm, weil beim Labrador die Pfotenqualität drastisch abnimmt. Lauf mal auf so platten Füssen in bereits jungen Jahren herum. Womöglich noch bei der Arbeit im Gelönde. Oder als Assistenz oder Blindenhund in der Stadt, viele Stunden. Permanent überdehnte Bänder und überstreckte Gelenke. Freude herrscht. …
Nein, es sind nicht nur Brachys, wo die Kacke deftig dampft. Manche Probleme sind nur nicht so offensichtlich und bekannt.
Ich sehe in letzter Zeit immer öfter Labbis mit Hängelidern - finde das immer ganz schrecklich.
Meist sind es Show-Linien. Hängt das ähnlich zusammen mit den Ohren? Oder weil dort immer irgendwie auf "mehr" Hund gezüchtet wird?
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Ich sehe in letzter Zeit immer öfter Labbis mit Hängelidern - finde das immer ganz schrecklich.
Meist sind es Show-Linien. Hängt das ähnlich zusammen mit den Ohren? Oder weil dort immer irgendwie auf "mehr" Hund gezüchtet wird?
Weil im Show Bereich mittlerweile teilweise Labradore gezüchtet werden, die teilweise Molosser artige Köpfe haben. Gross, schwer mit viel Haut.
Absolut übertypisiert.
Was ich mit meinem vorherigen Beitrag eigentlich sagen wollte:
Wir müssen nicht gegenseitig mit dem Finger aufeinander oder auf andere Rassen zeigen!
Wir müssen objektiv erfassen, was wo falsch läuft und da korrigieren. Wenn möglich.
Und auch differenzieren, was wirklich problematisch ist und was nicht.
Es geht nicht darum, zu sagen, ja aber... der ist noch schlimmer. Oder auch schlimm.
Es geht darum, die gesamte !!! Rassehunde Zucht zu retten. (Oder was davon noch zu retten ist)
Die Chose ist nämlich teilweise schlimmer as man denkt.
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Niemand redet über deine Hunde.
He, normal ist das doch das Argument -Ann- gegenüber
Ich hab im Halbschlaf die Benachrichtigung über die Erwähnung gelesen und nur gedacht, 'was hab ich jetzt wieder angestellt'.
erschreck mich doch nicht so
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Manchmal frage ich mich tatsächlich:
Gibt der Genpool der Rassehunde überall eine gesunde Rückzüchtung wieder her?
Oder wird es langfristig auf Grund von zu wenig "gesunden" Rassehunden zu einem Umdenken kommen müssen?
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und warum wird sich jetzt darüber lustig gemacht? Weil man sich nicht wirklich mit dem Thema auseinandersetzen möchte? Sich nicht wirklich Gedanken machen möchte? Traurig, aber vielsagend
Weil es eine Begriffsverwässerung ist und der Diskussion die Glaubwürdigkeit nimmt, wenn einfach rundum alles als Qualzucht benannt wird.
Der Begriff wird immer und immer mehr abgenutzt, wenn es keine Grauzonen mehr gibt und die Argumentationen so absolut und mit emotionalen Motiven aufgeladen ist, dass es quasi keine Meinungen mehr geben kann.
Das du jetzt direkt davon ausgehst das sich andere Personen nicht damit auseinandersetzen wollen das es Qualzuchten gibt, weil sie auf diese Art der Debattenkultur mit Humor reagieren, finde ich übrigens auch sehr vielsagend.
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wenn einfach rundum alles als Qualzucht benannt wird.
Wer hat das denn nun wieder getan?
Jemand außer WorkingDogs in ihrem gelungenen Versuch, die Diskussion ins Lächerliche zu ziehen?
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Die Diskussion auf einer ganzen Reihe der vergangenen Seiten hat aufgegriffen, welche Aspekte für die Zucht eines körperlich gut funktionalen Hunds berücksichtigt werden oder können. Ja, das ist etwas Anderes, als sich seitenlang über bestimmte Rassen oder irgendwelche Social Media Accounts mit besonders bemitleidenswerten Vertretern aufzuregen.
Aber als Verwässerung der Debatte kann ich das nicht empfinden. Im Gegenteil, für mich ziehe ich da mehr Nutzen draus als aus dem 1111. Resümee, wie furchtbar das ist, was einer da macht, aber dass es ja eh völlig vergeblich ist, da was zu sagen, weil das ja eh geblockt, lächerlich gemacht, ausgeblendet, als Hate bezeichnet … wird und nur eine Gesetzesänderung was bringen kann. Um dann verärgert zu sein, wenn das, was eine geplante rechtliche Änderung bringt, nicht das ist, was man sich vorgestellt hat.
Wir sind in der praktischen Umsetzung und im eigenen Handeln noch weit, weit, weit hinter dem zurück, was schon die rechtliche Definition für Tierschutz vorsieht. Ganz zu schweigen vom theoretischen moralischen Konsens (soweit es den überhaupt gibt). Die Frage ist, wie lange wir uns das noch leisten können und wollen. Gut, für meine noch verbleibende Lebenszeit hab ich die Hoffnung auf einen fundamentalen Wandel da eh schon aufgegeben, aber die Frage bleibt trotzdem wichtig.
Will man sich damit begnügen, nur die allerschlimmsten Auswirkungen vielleicht irgendwann in so zwanzig Jahren rechtlich unterbinden zu können? Das als Fazit aus einer Qualzuchtdebatte wäre mir persönlich zu wenig. Zumal dann auch kommen zu sehen ist, dass dann vielleicht das Thema Brachyzephalie nicht mehr vordringlich ist, aber dafür andere Themen. Will man das vermeiden, dann muss man vielmehr die Erkenntnisse, die man aus der Diskussion von Qualzuchtmerkmalen gewonnen hat, für einen kritischen Blick auf alle Rassen nutzen.
Natürlich ist das schwierig, weil die Definitionen von Qual und Akzeptabilität individuell und volatil sind. Eune allgemeinverbindliche moralische Referenzgröße gibt es da nicht, die gabs auch nicht, als Nietzsche Gott noch nicht für tot erklärt hat.
Gerade darin liegt aber auch die Gefahr einer Argumentation wie „mit etwas sorgfältiger Pflege ist das kein Nachteil“. Diese Argumentation hat die gleiche Struktur - auch wenn der Grad natürlich sehr unterschiedlich ist - wie das Beispiel, das Bonadea mit den Hautfalten gebracht hat, das Beispiel, das CoCo mit dem sorgfältigen Muskelaufbau gebracht hat bis hin zu dem Extremfall und dem Beispiel, mit dem Besitzer von an BOAS leidenden Hunden hier öfter mal zitiert wurden, dass man im Zweifelsfall auch operieren könne. Wichtig: Ich will damit nicht sagen, dass die Einschränkungen und der Grad an Leid gleich sind. Nur die Struktur des Arguments. Und das sollte man sich bewusst machen, wenn man nicht selbst in die Falle der Schönrednerei tappen möchte.
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Jeder Hund der *leidet* (egal durch/mit/an was), ist ein leidender Hund zuviel!!!
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Der Wolf, als "das Original" bleibt es uns aber schuldig zu erforschen, ob es denn in höherem Alter mal hier und dort im Gelenk zwickt - er kommt nämlich in der Regel im besten Alter vor einen Zug oder ein Auto
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Gerade darin liegt aber auch die Gefahr einer Argumentation wie „mit etwas sorgfältiger Pflege ist das kein Nachteil“. Diese Argumentation hat die gleiche Struktur - auch wenn der Grad natürlich sehr unterschiedlich ist - wie das Beispiel, das Bonadea mit den Hautfalten gebracht hat, das Beispiel, das CoCo mit dem sorgfältigen Muskelaufbau gebracht hat bis hin zu dem Extremfall und dem Beispiel, mit dem Besitzer von an BOAS leidenden Hunden hier öfter mal zitiert wurden, dass man im Zweifelsfall auch operieren könne. Wichtig: Ich will damit nicht sagen, dass die Einschränkungen und der Grad an Leid gleich sind. Nur die Struktur des Arguments. Und das sollte man sich bewusst machen, wenn man nicht selbst in die Falle der Schönrednerei tappen möchte.
Damit hast du absolut recht!!!
Geh ich auch zu 100% mit.
Aber bei den Fellmassen, um als Beispiel dabei zu bleiben:Ich kennen viele Nordische, die mit dem europäischem Sommer ein Problem haben. Hier finde ich schon, dass man durchaus auch unterscheiden sollte. Wenn die Rasse grundsätzlich keine Qualzucht per Definition ist. Sondern möglicherweise einfach auf Grund seiner Rasse nicht für unser Klima gemacht ist. Bei zu wenig Fell das gleiche. Möglicherweise ist der Hund an sich dann eben im Winter nichts für diese Region. Dennoch stellt sich mir die Frage, ob dies dann grundsätzlich eine Qualzucht sein soll. Nur weil diese Hunde eventuell nicht für unser Klima gemacht sind. In den passenden Gegenden würde der Hund nicht leiden.
Und auch die Frage nach der Pflege. Wo fängt man an, wo hört es auf?
Ist es ok, dass ein Hund geschoren werden muss? Oder gebürstet?
Auch die Frage nach dem Muskelaufbau. Ich meine bei Menschen gibt es für diverse Schwachstellen Physio und Muskelaufbau. Weil wir unnatürlich leben. Auch da wieder die Frage - wo soll man anfangen das zu bemessen? Seien wir ehrlich, als Bewegungstier hat der Hund als Haustier oft zu wenig davon (genau wie andere Haustiere). Wo geht es als um Unterstützung und ab wann um ein Problem?
Darum finde ich auch ein kritisches Hinterfragen mancher Argumente durchaus auch sinnvoll.
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