Qualzuchten V
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Nehmen wir alle Varietäten zusammen und betrachten die sogenannten Show- und Arbeitslinien, liegt der durchschnittliche COI von Showlinien bei 27,1%, der von Arbeitslinien bei 12,6% und der von Verpaarungen aus Show- und Arbeitslinie bei 17,0%.
Was ist ein hoher COI und was ein niedriger? Betrachten wir die Embark-Ergebnisse, liegt der Deutsche Schäferhund bei einem COI von ungefähr 35%, der Schottische Schäferhund bei etwa 45% und die Border Collies bei etwa 20%. Der Belgische Schäferhund ist also keine Ausnahme und schneidet im Vergleich zu anderen Rassen scheinbar nicht allzu schlecht ab. Doch bedeutet dies, dass es keine Probleme gibt? Das Lehrbuch „Animal breeding and genetics“ (Oldenbroek & Van der Waaij, 2014) besagt, der Inzuchtkoeffizient sollte nicht über 1% liegen. Carol Beuchat vom Institute of Canine Biology weist darauf hin, dass sich ab einem Inzuchtkoeffizienten von 5% die schädlichen Effekte von Inzucht auszuprägen beginnen. Bei einem COI von 10% seien laut Beuchat die Risiken von Gesundheitsproblemen deutlich erhöht und der Verlust von Vitalität deutlich erkennbar.
Ich meine, wie kann es sein, daß hier nicht alle Alarmglocken läuten?
Wie kann es sein, daß man nicht die Notwendigkeit zum Umdenken sieht?
Wie kann es sein, daß man -im Gegensatz zu Wissenschaftlern-- andere Formen von Rassezucht nicht spannend findet?
Es geht doch gar nicht darum, daß beim Alaskaner alles richtig gemacht wird, aber die Rassezucht iSv FCI ist dabei langsam aber sicher alle Rassen zu schädigen.
Warum sucht man dann lieber den Fehler bei den Mushern, als zu überlegen was man von denen eventuell lernen kann?
Ich bin mit gesunden Berner Sennenhunden aufgewachsen, die gibt es heute nicht mehr.
Warum will man das System weiter beibehalten, das schon einige ehemals gesunde Rassen kaputt gezüchtet hat?
Warum will man an einem System festhalten, was auf genetischen Flaschenhälsen aufgebaut ist?
Das alles wäre in erster Linie Aufgabe vom VDH und von RZV, aktuell noch nicht zwingend bei allen Rassen vom Gesetzgeber.
Vielleicht sollte man sich dahinter klemmen, daß nicht die nächsten Rassen so kaputt sind, daß eine Zucht eigentlich ethisch nicht mehr vertretbar ist und damit dann gesetzwidrig wird.
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Bei wie vielen deiner AH wurde denn der genitische COI ermittelt?
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In den beiden Artikeln die ich oben zitiere wurde zusammen für etwa 550 Alaskaner der COI per DNA Test bestimmt.
Hier nochmal eine Tabelle aus dem ersten Artikel, der durchschnittliche Wert von 681 getesteten reinrassigen Hunden liegt bei 25,38%,
Der Durchschnitt von 199 getesteten Alaskanern bei 5.14%
https://bmcgenomdata.biomedcen…/1471-2156-11-71/tables/2
Findest du es ernsthaft fragwürdig, das eine offene Zucht einen niedrigeren Inzucht Koeffizienten hat, als es eine geschlossene Zucht hat?
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Welche anderen Rassen werden denn eingekreuzt? Denn nur dann würde das ja einen Unterschied mach
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Da passiert sicher auch Inzucht, keine Frage, in dem Wiki Artikel dürfte aber eher das gemeint sein was ich oben schreibe.
In Deutschland weiß ich bei einem Hound Kennel explizit, daß massive Linienzucht betrieben wird, das schreibe ich oben ja auch schon.
Die Hunde empfinde ich als nervlich Wracks. Epi ist in der Population ein großes Problem, kA was sonst noch.
Ähm...langsam. Der Kennel fährt aber primär Mitteldistanz und die Hunde werden auch als Gespannhunde verkauft. Epi ist unter Mitteldistanz Hounds überhaupt keine Seltenheit. Die Begründung mit dem "kurz arbeiten" macht halt auch wenig Sinn, denn einer der Gründe, warum beim Hound Epi so stark vertreten ist, ist die Einkreuzung vom Deutsch Kurzhaar. Der DK ist eine stark Epi belastete Rasse. Die Arbeitseinsätze eines DKs sind jetzt nicht unbedingt...kurz...
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Bei wie vielen deiner AH wurde denn der genitische COI ermittelt?
Wer will, kann hier stöbern, um sich mehr Überblick zu verschaffen:
https://www.trekkhundregisteret.no/
Direkt das erste willkürliche Beispiel von der Startseite ist ein AH:
https://www.trekkhundregistere…66-storm-mats-pettersson/
Aber Achtung, in der Datenbank sind nicht nur AH.
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Bin ja wirklich immer für Selektion über Arbeit und wenn ich noch die passenden Lebensumstände hätte, würde hier auch wieder was vom Schäfer leben.
Nur das ist eben die Krux, je spezialisierter der Hund, je härter er selektiert wurde, desto weniger passt er in ein Leben abseits dieser Nische.
Ich finde viele Arbeitshunde wirklich einfach bzw. sogar einfacher als viele andere Hunde, wenn in ihrem Metier. Auf meiner Suche nach einfach nett und unkompliziert war ich negativ überrascht wie huschig und schwierig viele "Begleithunde" (ich fasse den Begriff mal sehr groß und nicht rein nach FCI Definition) sind.
Man kann sagen, man züchtet nur noch Hunde mit Job. Das würde aber bedeuten 95% der deutschen Hundehalter können zukünftig keinen Hund mehr halten. Dann bleiben nur noch die Menschen übrig, die diese Hunde brauchen und ein paar wenige Idealisten, die ihr Leben an genau diese Hunde anpassen für den Ausschuss. Wobei ich befürchte, dass es nicht genug Liebhaberplätze gibt und wir glücklicherweise nicht mehr in Zeiten leben in denen überflüssige Hunde getötet werden. Kann man so sehen, ist aber wirklich weit weg von Qualzucht
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Bei wie vielen deiner AH wurde denn der genitische COI ermittelt?
Wer will, kann hier stöbern, um sich mehr Überblick zu verschaffen:
https://www.trekkhundregisteret.no/
Direkt das erste willkürliche Beispiel von der Startseite ist ein AH:
https://www.trekkhundregistere…66-storm-mats-pettersson/
Aber Achtung, in der Datenbank sind nicht nur AH.
Ja also da die COI Werte dort sind in vielen Fällen aber nicht zu gebrauchen.
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Welche anderen Rassen werden denn eingekreuzt? Denn nur dann würde das ja einen Unterschied mach
Wenn du die Quellen anschaust, die ich oben zitiere kannst du dir deine Frage selbst beantworten.
ZB mit dieser Tabelle
https://bmcgenomdata.biomedcen…1471-2156-11-71/figures/6
Und was meinst du mit "nur dann macht es einen Unterschied*?
dragonwog, ich babe gestern abend aus einem seiner Stammbäume rekonstruiert.
Der Mensch ist einer der Gründe, warum gesetzliche Vorgaben bei der Zucht keinen Unterschied zwischen Reinrassig und allen anderen machen dürfen.
Die Fragezeichen stehen nicht für unbekannt, sondern nur für "nicht nochmal eingesetzt Iim erkennbaren Stammbaum".
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dragonwog, ich babe gestern abend aus einem seiner Stammbäume rekonstruiert.
Der Mensch ist einer der Gründe, warum gesetzliche Vorgaben bei der Zucht keinen Unterschied zwischen Reinrassig und allen anderen machen dürfen.
Die Fragezeichen stehen nicht für unbekannt, sondern nur für "nicht nochmal eingesetzt Iim erkennbaren Stammbaum".
Ja also a) was hat das mit dem Epilepsie Thema zu tun? b) Natürlich ist das starke Linienzucht, aber so in der Form sind die klassischen Rassen überhaupt erst entstanden bzw. deswegen der hohe Inzuchtkoeffizient. Verstehe mich nicht falsch, ich finde die Zuchtpraktiken des entsprechenden Menschens nicht gut.
Solange aber andere Leute selbst hier in Deutschland munter mit eindeutig Epilepsie vererbenden Hunden herumzüchten..weil da ist es ja ganz anders, da sind Akarizide und Stress und was weiß ich dran Schuld, im Gegensatz zu den Hunden von H.S, da sind es die Gene...jaja genau.... bringt ein mit dem Finger auf eine Person zeigen genau gar nichts.
Es ist halt auch alles wieder..menschlich. Ich verstehe das, du verteidigst den Alaskaner, weil du einen emotionalen Bezug dazu hast.
Eine Freundin hat sich nach einem sehr kranken GTH der mit drei Jahren verstorben war, einen Hund mit hohem Egil Ellis Anteil geholt. Also mindestens Mitteldistanz. Ergebnis ist ein Hund mit noch schlimmerer Epilepsie, noch schlimmeren körperlichen Einschränkungen durch Fehlstellungen, massivem Überbiss, deformierten Atemwegen und und und...
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