"Projekt Freilauf" (Ines Scheuer-Dinger)

  • Fährten, wie Du schreibst, klar,

    Also bist du Jäger oder führst ihn jagdlich? Ich meine nicht Spuren etwas schnüffeln lassen, sondern eher so jagdliche Fährtenarbeit. Selbst sportliche Fährte finde ich bei manchen Jagdhundetypen schwierig und unpassend.


    Richtig" jagen (Drückjagd etc.) gibts hier tatsächlich nicht. Weil das schlichtweg bei mir als Nichtjäger unter Wilderei fallen würde..... Bin allerdings grundsätzlich nicht abgeneigt, ihn in die Richtung auszubilden, zB für Nachsuchen, aber ich fürchte, für den tatsächlichen Einsatz darf ich ihn dann nciht verwenden, weil ich als Nichtjäger glaub hier in BY keine Brauchbarkeit machen darf..... Muß ich mich mal schlau machen. Aber das geht eh erst, wenn er entsprechend ansprechbar ist und gelernt hat, sich runterzufahren, und er im Alltag, also in Standardsituationen, mit mir zusammenzuarbeiten in der Lage ist. Erstmal Basics schaffen bei diesem Hund. Kann ja das Abi nicht vor der Einschulung verlangen :smiling_face_with_horns:

    Als Treiber mit Hund braucht man bei uns keinen Jagdschein. Wilderei ist es ja auch als Jäger ohne Erlaubnis. Ich würde sagen, du verlangst grade das Abi vor der Einschulung :ka:

  • Ne, bisher wird er nicht jagdlich geführt.


    OK - gut zu wissen, daß man als Treiber keinen JS braucht..... Danke erstmal, werde mich diesbezüglich mal schlau machen. Hab ja in der HuSchu die Profis vor Ort :-)

  • OK - gut zu wissen, daß man als Treiber keinen JS braucht..... Danke erstmal, werde mich diesbezüglich mal schlau machen. Hab ja in der HuSchu die Profis vor Ort :-)

    Das mach mal ruhig, wenn du daran Interesse hast. Mein Nachbar hat ja so ein Schätzchen geerbt (allerdings geprüft) und hatte den auch ganz normal einsetzen können, ohne JS, er war ja kein Schütze, sondern Treiber und Jagdhelfer. Hatte letztendlich aber Angst um seinen Hund.


    Natürlich geht das ohne Brauchbarkeit nur bis zu einem bestimmten Alter und mit der Versicherung und so kann da dabei euch schon anders sein als bei uns. Aber grundsätzlich unmöglich muss es nicht sein und fragen kostet ja nichts. Die Jägerschaft dürfte ja wissen was in welchem Rahmen erlaubt ist.


    Ohne Jagdschein wird es aber in der Tat an vielen Stellen schwierig.

  • Super - und jetzt sitz ich da, und mir fällt ein, daß ja Donnerstag ist, und hab doch tatsächlich die Stunde verschwitzt?????? Ich glaaaaubs ja net.... Ich bin sowas von deppert...... Hab vorhin noch geschrieben! Sowas von verpeilt,ey..... :pile_of_poo: Verdammt!

  • Mh ich sehe da den Unterschied nicht. Aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden.

    Ich nutze die Marker ja eben auch um den Trieb zu lenken und nicht abzubauen. Das mache ich über die Erregungswellen und nicht über den Marker.


    Genauer gesagt: Ich bestätige richtiges Verhalten im Trieb und nutze den Übergang um z.B. zusätzliche Instrumente zu nutzen damit er runter fährt. Die Marker an sich sind ja auch immer mit Erregung verknüpft weil sie ja weil Tolles versprechen.

    Wenn ich z.B. mit "Konfetti" bestätige ist der Hund ja erstmal erregt. Ich streue dann immer langsam mehr Leckerchen ein bzw. lasse ihn zwischendurch absitzen und schicke ihn aus minimaler Distanz zum suchen um ihn runter zu fahren. Früher musste ich danach noch "härtere Geschütze" wie Leberwursttube auffahren und mit ihm so aus dem aufregenden Bereich zu gehen damit wir normal weiter gehen konnten.

  • Inzwischen gehen wir auf den Platz, ohne zu kreischen, und der Hund konnte sich letzte Woche, als ich mich zu den Andren gestellt hab mit etwas Abstand, sogar von sich aus hinsetzen und mich erwartungsvoll angucken a la "Was machen wir jetzt?" Ich war ganz erstaunt.... Und arbeiten tut er schon ganz gut, trotz Anwesenheit anderer Hunde, was ihn ja anfangs nur noch zum Kreischen gebracht hat, das ist sein größtes Problem, weil er mit Fremdhunden nicht weiß, wie umgehen, also dreht er hohle und kreischt und hüpft. Anfangs war er nicht in der Lage, auch nur ein SITZ auszuführen. Inzwischen ist er nach ein paar Übungen so weit, daß er sich von selbst ablegt, während andre Hundehalter jeweils die Übungen durchführen mit ihrem Hund, einer nach dem Andren. Bei ihm fang ich halt echt auf unterster Stufe an mit dem Training, das war eben erstmal das Herstellen eines ansprechbaren Zustands -

    Wie hast du das gemacht?

  • Vielleicht ist das Typabhängig, aber ich lasse bei uns wenn der Marker fällt den Hund entscheiden mit was die Reizlage gerade belohnt wird.


    Klingt vielleicht im ersten Moment ein wenig Laissez-faire, aber da der zwockel draußen absolut nicht auf Futter reagiert musste ich mir was einfallen lassen und er hat da diverses für mich angeboten.


    Zb laufen wir durch die Gegend und da kreuzt ein Fuchs oder direkt vor ihm geht ein Hase hoch und ich marker ihn und pfeif ihn zurück, da gibt er mir vor wie er jetzt grade die Belohnung ist, zb das er mir in den Arm geflogen kommt und er eine runde knutschen will oder aber das er sich den grasstreifen anschaut und wir die Nase mal ins mauseloch halten und das wechselt bei ihm dann einfach situationsbedingt

  • Mh ich sehe da den Unterschied nicht. Aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden.

    Ich nutze die Marker ja eben auch um den Trieb zu lenken und nicht abzubauen. Das mache ich über die Erregungswellen und nicht über den Marker.


    Genauer gesagt: Ich bestätige richtiges Verhalten im Trieb und nutze den Übergang um z.B. zusätzliche Instrumente zu nutzen damit er runter fährt. Die Marker an sich sind ja auch immer mit Erregung verknüpft weil sie ja weil Tolles versprechen.

    Wenn ich z.B. mit "Konfetti" bestätige ist der Hund ja erstmal erregt. Ich streue dann immer langsam mehr Leckerchen ein bzw. lasse ihn zwischendurch absitzen und schicke ihn aus minimaler Distanz zum suchen um ihn runter zu fahren. Früher musste ich danach noch "härtere Geschütze" wie Leberwursttube auffahren und mit ihm so aus dem aufregenden Bereich zu gehen damit wir normal weiter gehen konnten.

    Du willst ja im Endeffekt auf das hinaus, was ich nicht haben will im Alltag. Das er dir besser zuhört ist super, wir nutzen ja im Sport ähnliche Wege. Funktionieren tut das auf jeden Fall grundsätzlich.


    Meine Frage hast du ja auch beantwortet, wenn euer Ziel gar nicht ist, dass das Jagdverhalten weniger gezeigt wird.

  • Ich kann mir das auch schwer vorstellen bei einem Jagdfreudigen Hund. Da müsste ich ja eher versuchen den Hund ins Meideverhalten zu bekommen durch Strafe.

    Weil was mein Hund jetzt weniger macht ist kopflos auf jeden Jagdreiz zu gehen. Er stoppt jetzt ab, schafft es sogar manchmal sich selbst umzudrehen. Aber das Jagdverhalten ist ja trotzdem voll da. Das lebt er dann mit mir zusammen aus indem er die Leckerchen hetzen und fressen darf.

  • Ich kann mir das auch schwer vorstellen bei einem Jagdfreudigen Hund. Da müsste ich ja eher versuchen den Hund ins Meideverhalten zu bekommen durch Strafe.

    Weil was mein Hund jetzt weniger macht ist kopflos auf jeden Jagdreiz zu gehen. Er stoppt jetzt ab, schafft es sogar manchmal sich selbst umzudrehen. Aber das Jagdverhalten ist ja trotzdem voll da. Das lebt er dann mit mir zusammen aus indem er die Leckerchen hetzen und fressen darf.

    Ich denke vieles ist da auch total Hundetypabhängig und was man ansonsten so mit den Hunden macht.


    Aber ja, ich arbeite durchaus mit Meideverhalten, tatsächlich aber bei den Schäferhunden, die ja gar nicht jagen sollen, wenig Jagdverstand haben und anderweitig gut ausgelastet sind. Bei Jagdhunden weniger, da ist es dann doch mehr Gehorsam. Aber man darf sich hier auch nicht vorstellen, dass der Hund sein Leben lang meidet. Die Phase geht auch vorbei und mündet darin, dass der Reiz einfach ausgeblendet wird und die Hunde ihn ignorieren.


    Da ich den Abbruch aber sehr früh lerne, brauch ich auch wenig, die wissen schon, dass es mir ernst ist. Welpen lassen sich eben leicht beeindrucken und das nehmen die einfach mit, da braucht es dann später gar nicht mehr. Das ist was ganz anderes, wenn man das Thema erst später angeht oder nacharbeiten muss. Und ich mache auch viel über Gewöhnung.


    Persönlich habe ich da was die Entspannung angeht einfach bessere Erfahrungen mit gemacht. Sicherlich spielt da aber auch die Zucht auf immer mehr Motivation eine erhebliche Rolle. Das Energielevel und Aufgeregtheitslevel bei denen kann schon extrem ungesund werden, wenn man die im ganzen Alltag nur über „Trainierbarkeit“ und Motivation arbeitet.


    Ja, sicherlich kann man da nun über diverse Feinheiten im Training diskutieren, das macht ja aber nur Sinn, wenn man Strafe als etwas ansieht, was es zu vermeiden gilt. Ich tue das im Sport und der Ausbildung auch wirklich gerne, aber ich brauche dann doch auch einfach einen Alltag der nicht nur daraus besteht auf jeden Trainingsschritt kleinlich zu achten und alles auszutrainieren. Aber ich hab dafür auch die passenden Hunde.

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