Plauderthread für Ausstellungsverrückte-Besucher &Aussteller Teil 2

  • Also für Schriftführer und Sonderleiter ist es ein Knochenjob.

    Für die Richter ein Risiko, denn sie reisen weit, arbeiten lang und werden dann heftig kritisiert.

    Und für Hunde und Aussteller ist es auch ne Tortour: reisen weit, schleppen Ausrüstung mit, kommen nicht raus, warten stundenlang, zahlen viel Geld, — vor der langen Heimreise.


    Und das läuft schon seit Jahren so?


    Keine Kritik. Ich hab nur den Eindruck, eigentlich gäb‘s genug Menschen, die bereit für ne Reform wären.

  • Gandorf


    Realistischerweise benötigt man, so man denn Ausstellungsergebnisse für irgendwas braucht, 1 bis 2, selten 3 Formwerte.

    Für die Zuchtzulassung oder für die Einordnung in Sportklassen, in denen man mittlerweile Ausstellungsergebnisse vorweisen muss, damit der Hund in die "bessere Klasse" darf.


    Alles darüber hinaus macht man, weil man es aus irgendeinem Grund möchte.


    Aber niemand zwingt einen, weit zu reisen und Hunde in verschiedenen Ländern oder auf 7 verschiedenen CACIBs im eigenen Land auszustellen.

    Sprich: Wer öfter auf Ausstellungen geht, braucht oder will tendentiell keineswegs ne Reform.

    Man macht das ja auch für in- und ausländische Anwartschaften und Titel, Konkurrenz (oder keine Konkurrenz), um andere zu treffen - Menschen wie Hunde, weil Veranstaltung sowieso besonders wichtig ist, weil man gern nach Sowieso fährt, weil man gern mehr Meinungen und nen Vergleich hat, weil...

    Wer nur das Minimalmaß macht und dafür gern nicht weit fahren würde, bräuchte halt Ausstellungen in jeder zweiten Kleinstadt, immer dann, wenn es grad passt.

    Rein auf den Austragungsmodus bezogen.


    Man kann an Ausstellungen (auch am Sport) sicherlich einiges kritisieren, vielleicht gäb es auch Änderungsbedarf.


    Aber wenn ich innerhalb dieses Systems an diesem System teilnehmen, es für mich nutze und nicht mit vorgehaltener Pistole melde und keiner mich dazu nötigt, da und dort hin zu fahren, ist manche Kritik an diesem System eher skuril.

  • Ich liebs einfach. Bei meiner Rasse muss man nicht ausstellen. Aber man sieht eben auch nur die Hunde, wenn man sie zeigt. Ich hab keine Möglichkeit auf einen Hundeplatz zu fahren und mir eine Meisterschaft anzuschauen oder auf die Coursingbahn zu gehen. Ich seh die Hunde im Ring (und außerhalb davon).

    Ich liebe den Wettbewerb. Ich liebe es mit meinem Hund als Team zu laufen, besser zu werden. Sich mit dem Hund zusammen zu entwickeln. Als Deckrüdenhalter steht ich auch in der gewissen Pflicht, ihn zu zeigen. Sonst nimnt den keiner, wenn ihn keiner kennt. Auf Ausstellungen knüpft man Kontakte. Geht hin, unterhält sich, fasst Hunde an, trifft Leute, fachsimpeln zusammen.

    Auf Facebook kannst dir 1000 tolle Bilder anschauen, aber man muss Hunde anfassen und laufen sehen, um zu sehen, was unter dem Haar ist. Ob die Schritte raumgreifend sind, ob der Hund balanced läuft, ob er nur hochgezogen wird oder ob er sich slebst trägt. Ob der Hund den ganzen Tag in der Box weggepackt wird und jammert oder ob er cool auf dem Tisch liegt und das Fußvolk wie ein König beobachtet. Welches Temperament er hat. Das muss man sehen.


    Und ich mag es auch Ringschreiber zu sein. Ich bin da in der priviligierten Position von ganz verschiedenen Profis ihre Meinung direkt zu beobachten und zu notieren. Jeden Gedanken zum Hund festzuhalten. Ich hatte Richter, die haben mich gebeten mitzugucken und die mir dann die Unterschiede und Begründungen für die Platzierungen erklärt haben. Richter, die sich als Ausländer nochmal rückversichert haben, wie bestimmte Eigenarten in Deutschland gehändelt werden. Macht man das paar Jahre, hat man einen sehr guten Überblick über die Entwicklung der Rasse und auch wie gerichtet wird.

    Man ist Teil eines Teams, das man teilweise vorher nicht kennt, und groovt sich ein. Man bekommt einen Blick hinter die Kulissen und man ist Teil davon, dass die Veranstaltung so überhaupt stattfinden kann. Dafür gibt man seine Freizeit auf, fährt weite Strecken, lässt seine eigenen Hunde zuhause und "tut sich das an".


    Und deswegen ätzt mich wirklich an, wenn sich da noch drüber beschwert wird, dass ein handgeschriebener Bericht nach 50 Berichten krakelig ist oder dass da Tippfehler drin sind. Oder wenn Aussteller sauer sind, weil sie noch 15min mehr warten müssen, weil die Papiere noch nicht fertig und sortiert sind. Und einige meckern auch dann wirklich blöde, wenn man am Ende vielleicht noch ein Kreuzchen falsch gesetzt oder vergessen hat, weil schon 20 Leute da stehen und drängeln. Gibt ja auch Leute, die das nicht seit 25 Jahren machen und die erst eingearbeitet werden müssen. Oder Leute, die nur 1x im Jahr am Ringtisch sitzen und wo es nicht so flüssig geht.


    Mit ein bisschen Verständnis für alle Seiten kann das eine ganz tolle harmonische Veranstaltung werden, wo jeder für sich was draus zieht. Oder man fährt am Ende durchgenudelt und mit dickem Kopf nach Hause, weil einige Aussteller meinen sich wie offene Hose zu benehmen und das einem total vermiesen können.

  • Herrlicher Bericht, pinkelpirscher , aber ein Grund mehr, da endlich etwas moderner zu werden! Ich meine, das ganze Theater mit den Startnummern zB ist doch passé, das kann man sich schenken, ausser man will die Ringhelfer absichtlich stressen.

    Bleibt natürlich immer noch viel Arbeit für die verschiedenen Helfer, und dass sich manche Aussteller unmöglich benehmen ist auch unbestritten. Aber dass ein richtig durchvernetztes System wie OnlineDogShows die Arbeit enorm erleichtert hat mir bisher noch jeder bestätigt. Nicht zuletzt weil eben das ganze Gefummel mit Startnummern, Anwartschaftskärtchen, Diplomen usw. wegfällt.

  • Hier stelle ich doch gerne mal ein Gegengewicht. Ich habe mich bislang immer wohlgefühlt und das ausstellen war alles, aber weder eine Tortur für mich, noch für die Hunde. Und die Kosten fielen nicht höher aus, als würde ich Prüfung laufen und sind ein Witz im Vergleich zu anderen Kosten.


    Die Reformbereiten Menschen können sich doch gerne anderweitig organisieren, wäre einfach nur schön, wenn sie einen dabei in Ruhe lassen würden und es nicht damit einhergeht, dass den anderen Verboten gehört, was man selbst doof findet.


    Klar, Kritik habe auch ich, aber die gehört gewiss nicht ins Internet, wo andere User draus basteln, dass das Ganze eine Tortur gewesen sei :ugly:


    Ich hab auch kein Thema damit, wenn Rechtschreibfehler im Bericht sind. Geht halt Schlag auf Schlag und ich selber wäre trotz Studienabschluss wohl viel zu dusselig für den Job :lol:

  • Ich meine, das ganze Theater mit den Startnummern zB ist doch passé, das kann man sich schenken, ausser man will die Ringhelfer absichtlich stressen

    Die Startnummer ist wichtig um zu wissen, welcher Hund da jetzt steht. Die braucht man.

    Auf den meisten Ausstellungen druckt man sich die inzwischen selbst aus und bringt sie mit und gut ist. Bei Klubschauen geht man bei uns zur Anmeldung, bezahlt dann und bekommt seine Nummer in einem Tütchen und fertig.

  • was mich aber schon stört ist, dass es oft mehr Rechtschreibfehler als Zeilen gibt. Das ist manchmal schon wirklich komisch.

    Mach einfach mal selbst. Dann siehst du das schon.


    Also für Schriftführer und Sonderleiter ist es ein Knochenjob.

    das wird ja alles nicht in Abrede gestellt, wie erwähnt.

    Jeder, der viel mit Publikum/Kunden/Patienten zu tun hat, weiß, wie schwer das sein kann und ist.


    Aber warum sich "Rechtschreibfehler" und "Hektik" beeinflussen dürfen (!) - wir reden nicht von Tippfehlern oder von mir aus unausgeführten Verbklammern, weil der Richter plötzlich was anderes sagt - das ist mir bei einem offiziellen Dokument nicht eingängig.

  • Aber dass ein richtig durchvernetztes System wie OnlineDogShows die Arbeit enorm erleichtert hat mir bisher noch jeder bestätigt. N

    was genau ist das, ich finde unter dem Begriff halt Daten, kapiere aber nicht genau, was da so passiert.

    Zoom-Call mit Richter?

  • Aber warum sich "Rechtschreibfehler" und "Hektik" beeinflussen dürfen (!) - wir reden nicht von Tippfehlern oder von mir aus unausgeführten Verbklammern, weil der Richter plötzlich was anderes sagt - das ist mir bei einem offiziellen Dokument nicht eingängig.

    Weil sich nicht genug Germanisten für den Job finden lassen. Manche Menschen machen eben viele Rechtschreibfehler, weil sie da eine Schwäche haben.


    Mangel bei solchen Ämtern herrscht überall, in einigen Vereinen müssen auch Leute den Kassenwart machen, die nur wenig mit Zahlen können.


    Wie gesagt, es steht dir ja frei, dich zur Verfügung zu stellen. Ansonsten muss man einfach damit rechnen, dass auch Legastheniker den Job machen, und mangels Freiwilliger ist man überhaupt froh wen zu haben.


    Mir ist nicht klar, wie sich das so schwer nachvollziehen lässt?!? Da baut doch ehrlich keiner absichtlich Fehler ein um den Hundeführern den Bericht zu verhässlichen.

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