Hund knurrt 11-jähriges Kind an

  • Ich denke,das hat alles eher mit dem erwachsen werden des HUNDES zu tun, als mit demAlter des Sohnes.

    Und in dem Zusammenhang mit der eh schon bestehenden territorialen Veranlagung und dem Ressourcen Thema.


    Da würde ich als erstes Hund und Kind auf keinen Fall mehr im gleichen Raum haben wollen, ohne dass der Hund gesichert ist. Also so gesichert, dass nichts passieren kann. Leine, allenfalls Maulkorb.

    Und bald möglichst einen sehr guten Trainer holen, der sich das alles vor Ort anschaut, und ohne schräge Ideen einen Plan für euch erstellt.


    Es darf nichts passieren, auf keinen Fall. Sorgt bitte dafür, dass Hund und Kind getrennt sind, dann bleiben nämlich auch alle entspannt.

  • Generell ist Louie aber sehr auf mich fixiert und orientiert sich stark an mir.

    Warst du in den Situationen, in denen er geknurrt hat, immer dabei?


    Und wie äußert sich die starke Fixierung sonst noch so im Alltag?

  • Gammur kann dir sehr eindrücklich schildern, was es mit einem Kind macht sich im eigenen Zuhause nicht ungehemmt bewegen zu können!

    ist Louie abgetrennt in einem Raum und Tom wirft ihm erstmal ein paar Leckerlis zu

    Dieses System hat keine Fehlertoleranz - gerade bei Kindern würde ich da einen Experten draufschauen lassen - keinen (nicht böse gemeint) 0815 Hundetrainer

  • Generell ist Louie aber sehr auf mich fixiert und orientiert sich stark an mir.

    Warst du in den Situationen, in denen er geknurrt hat, immer dabei?


    Und wie äußert sich die starke Fixierung sonst noch so im Alltag?

    Ja, ich war immer dabei.

    Auch war es einmal so, dass ich aufgrund einer Migräne mal im Wohnzimmer schlief (Louie schläft auch grundsätzlich im Wohnzimmer entweder im Korb oder auf der Couch). Und als Tom früh morgens aus seinem Zimmer kam, knurrte er ihn ebenfalls an.


    Hm, also wir mussten extrem daran arbeiten, dass er mir nicht permanent hinterherläuft. Das ist inzwischen aber kein Thema mehr.

    Wenn es ungewohnte Situationen gibt, fragt er mich sehr oft, was er tun soll. Kommandos klappen bei mir aufs erste Mal, bei meinem Mann hingegen nicht. Ich bin grundsätzlich seine erste Wahl.

    Bin ich im Wohnzimmer, will er mit meinem Mann nur mit viel Überredung Gassigehen - da vermute ich, dass da einiges an Kontrollverhalten hinter steckt.

  • Gammur kann dir sehr eindrücklich schildern, was es mit einem Kind macht sich im eigenen Zuhause nicht ungehemmt bewegen zu können!

    ist Louie abgetrennt in einem Raum und Tom wirft ihm erstmal ein paar Leckerlis zu

    Dieses System hat keine Fehlertoleranz - gerade bei Kindern würde ich da einen Experten draufschauen lassen - keinen (nicht böse gemeint) 0815 Hundetrainer

    Wie meinst du das? Kannst du das genauer erklären?

    Unsere Trainerin machte mir immer einen super kompetenten Eindruck. Sie ist ebenfalls Vererinärmedizinerin und bildet sich permanent weiter. Ihre Erklärungen sind auch schlüssig und ihre Ansätze haben uns schon extrem viel weiter gebracht. Wir dachten am Anfang wirklich, wir packen es mit ihm nicht.

    Ich nehme deinen Satz nicht böse auf, möchte nur betonen, dass wir eigentlich dachten, uns da recht gut informiert zu haben.

  • Danke euch schon mal für eure Beiträge!


    Ich muss dazusagen, dass wir noch ein jüngeres Kind (6) haben, bei dem das Knurren bisher nicht vorkam. Tom ist allerdings von seiner Art her sehr viel ruhiger, zurückhaltender und viel weniger selbstbewusst.

    Vielleicht ist es für Louie auch alltäglicher, dass Tom viel eigenständiger ist und wesentlich weniger mit mir körperlich interagiert als das jüngere Kind?

  • Wenn Tom auf dem Boden sitzt, geht Louie oft zu ihm und schmiegt sich an ihn. Wenn er ihn auf die Couch ruft, lässt er sich auch oft auf ihn fallen und schläft dann dort ganz eng an ihm.

    Generell ist Louie aber sehr auf mich fixiert und orientiert sich stark an mir. Aber dann werden wir es fürs Erste wohl so handhaben, dass er erst auf die Couch darf, wenn Tom abends im Bett ist.

    Und dann suchen wir uns mal jemanden, der sich die ganze Situation anschaut.

    Das kann alles auch Kontrollieren sein. Ich würde dies auch nicht mehr zulassen und den Hund generell von der Couch verbannen.

    Hunde sind nicht dumm und auch wenns Kind durch die anfangende Pubertät anders riecht weiss der Hund sehr wohl dass es Tom ist. Der Hund ist 3, also ist jetzt grad erwachsen geworden.


    Noch eine Stimme für kompetenten (!) Trainer. am Besten du schreibst in welchem PLZ Bereich du wohnst, dann können dir entsprechende User Empfehlungen geben.

  • Froschkönigin

    Vorsichtig sein mit Interpretationen in Richtung kuscheln etc.

    Das können auch Kontrollverhalten sein, deinem Sohn gegenüber. Es spricht einiges dafür.


    Nimm das bitte nicht auf die leichte Schulter.

    Niemand sagt, dass der Hund böse ist - auf keinen Fall! Bitte denke das nicht.

    Aber es gibt Anzeichen, dass an einigen Stellschrauben justiert werden muss, unbedingt. Sonst bastelt sich der Hund die Welt, wie sie ihm gefällt.

    Und das wiederum würde euch gar nicht gefallen.


    Versuch also nicht, "positiven" Aspekte heraus zu heben, um den Hund - wie soll ich es sagen... netter zu machen? tönt blöd, aber weisst du was ich meine? - sondern analysiere klar die Fakten mit einer Fachperson, und dann handelt adäquat.

    Je schneller, desto weniger kann in der Zwischenzeit passieren.


    So dass wieder alle entspannt zusammenleben können.


    Edit: ah sorry, den letzten Beitrag habe ich übersehen. Da steht ja schon das Gleiche. 🫣

  • Für die bereits zugezogene Trainerin könnte immerhin sprechen, dass sie Probleme mit diesem einen Sohn offenbar bereits erahnte...

    Dass es sich um ein rein geruchliches Problem handelt, wage ich, wie meine Vorredner, ebenfalls sehr stark zu bezweifeln. Allenfalls, könnte ich mir vorstellen - aber auch das ist natürlich hochspekulativ - dass ein neuer Geruch (Deo / Parfum / Duschgel / Rauch, etc.) die Reaktion des Hundes auslöst.

    Insgesamt hast Du aber viel zu wenig über den Hund erzählt, als dass man sich in einem Forum auch nur ansatzweise auf eine einigermassen plausible Interpretation der Sachlage hinreissen lassen könnte.

    Wichtig ist auf jeden Fall, dass Hund und Kind vorerst getrennt werden, dass das Kind ohne Anleitung eines kompetenten Trainers keine Annäherungsversuche mehr vornimmt und der Hund bei seiner Grenzsetzung respektiert und keinesfalls bestraft wird. Idealerweise sollte der Hund aber bis ein Trainer unterstützend eingreifen kann, gar nicht mehr in die Situation kommen, knurren zu müssen.

  • Hunde, die territorial sind, denken oft räumlich strategisch. Die liegen nie zufällig da, wo sie sind.


    Da würde ich ansetzen. Erkennen, warum der Hund wo liegt, wie er welche Kontrolle ausüben kann, und das dann unterbinden.

    Das wird wohl nur zum Teil gelingen, aber gerade wenn Räume bzw die Couch mit dir drauf verteidigt werden oder das Kind eingeschränkt, wenn es sein Zimmer verlassen mag, ist höchste Eisenbahn.


    Ich würde auch das Anbiedern von Tom beim Hund mit Leckerli lassen. Stattdessen würde ich Tom zum Tabu erklären. Der wird nicht angeschnüffrlt, nicht in seinem Weg rumgestanden, nicht als Kissen missbraucht. Der darf sich frei bewegen, und der Hund hat ihn nicht zu kontrollieren, nicht neben ihm zu liegen oder ihn im Blick zu behalten.



    Es könnte sein, dass dein jugendlicher Sohn schon einen eher männlichen Gang und Körpersprache hat. Viele Hunde aus dem Ausland haben Angst vor Männern. Das könnte ihn stressen.


    Ich wäre da für klare Verhältnisse. Hast du schon mal gesehen, wie ein Hund zwei andere Streithähne splittet? Der geht da einfach körperlich dazwischen und deeskaliert. Das wäre dein Job. Wenn also der Hund da steht und das Kind anknurrt, dann kann man sich dazwischen stellen, den Hund streng wegschicken und so das Feedback geben, dass sein Verhalten von dir nicht erwünscht ist. Du bist der Dreh und Angelpunkt für den Hund, nutz das dafür.



    Hat sich ein distanziertes Miteinander entwickelt, kann man mit Leckerli werfen oder beim Gassi mitgehen oder mal im Garten Ball werfen anfangen.


    Lasst euch unbedingt von eurer Trainerin vor Ort begleiten. Alles Gute! 🍀

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