"Der Halter macht den Hund" - viel Wahres dran oder eher eine Binse?
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Für mich ist es in allen Bereichen sinnvoll, immer weiter mit dem Hund in die Richtung zu arbeiten, bis ich dann da bin, wo ich sein will
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Hunde gibt, da kommst du nie da hin, wo du hin willst. Vielleicht wenn er mal alt ist und taub und blind
Da ist dann ein Gefühl des Scheiterns sozusagen vorprogrammiert, in dem Sinne, dass man trotz viel Aufwand und Mühe das Gefühl hat, es nicht hinbekommen zu haben.
Da kann es sinnvoll sein, kleinere Brötchen zu backen und die Ziele neu zu überdenken. Dann kann das Ziel dann zb statt "uneingeschränkter Freilauf und Abbruch des aktiven Jagdverhaltens" (der vielleicht sehr mühsam nur abgebrochen werden kann) auch "Schleppleine und Orientierung zu mir bei Wildsichtung, ohne Losspurten" sein.
Dazu werfe ich alles in die Wagschale, was ich habe, und neben Wissen und Erfahrung (also die kognitive Schiene), ist das auch die Persönlichkeit und das Mentale (die soziale Schiene). Und genau wie man Wissen und Erfahrung erwerben kann, kann man m.E. seinen Geist und seine Persönlichkeit formen.
Für mich ist beim "alles in die Waagschale werfen" die Grenze erreicht, wo ich mich nicht mehr wohlfühle mit meinem Hund, weil er Verhalten zeigt, das ich nicht will, und ich immer und immer wieder mit unterschiedlichen Ansätzen über die Zeit daran arbeite, es aber keine Früchte trägt.
Ich denke, alle meine Hunde wussten immer, was ich will, und dass ich das auch durchsetze.
Und dann hab ich hier jetzt einen Kandidaten, der das auch weiß, aber trotzdem eigentlich immer für eine Überraschung gut ist. Der lustige Einfälle hat (nicht). Das ist für einen Terrier wohl ein Stück weit normales Verhalten ( ), auch das nicht ablassen und immer noch einen draufsetzen und immer wieder diskutieren, ob Geklärtes noch gilt, und mich hat es insofern geformt, dass ich schon wesentlich früher prophylaktisch, korrigierend bzw managend eingreife, bevor mein Hund sich voller Verve in eine Situation hineinwirft und im Oberstübchen niemand mehr zu Hause ist und ich mich auch nicht gleich komplett grundsätzlich in Frage stelle.
Gleichzeitig lehne ich mich innerlich dann auch mit einem Augenzwinkern zurück und denk mir "so sind sie halt". Humor war etwas, was mir früher im Umgang mit meinen Hunden völlig abging, was aber dringend nötig ist, wenn du einen Hund mit eigenem Kopf hast.
Mir scheint, man könnte sich an manchen Hunden sein Leben lang (respektive deren Leben lang) abarbeiten und die machen doch im Falle des Falles, was die selber denken. Lieben tust du den Hund ja trotzdem.
Vermutlich reden wir zwei, du KayaFlat und ich, aber aneinander vorbei, weil wir so unterschiedliche Hundetypen haben. Wo deiner vielleicht weich und formbar ist, zeigt meiner mir den Mittelfinger. Und andersherum vielleicht Da ist es doch klar, dass man an Dinge und Situationen auch unterschiedlich herangeht.
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Hi
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Und genau wie man Wissen und Erfahrung erwerben kann, kann man m.E. seinen Geist und seine Persönlichkeit formen
Sowohl meine Meinung als auch die Forschung die ich kenne (da mag ich aber durchaus auf einem veralteten Stand sein), sagt da etwas anderes. Man kann - ähnlich wie Hunde auch - Impulskontrolle lernen und sein Verhalten kontrollieren. Aber das Grundlegende, die Persönlichkeit, formen? Das wäre mir neu und ganz ehrlich, ich finde auch nicht, dass Hundehaltung das nötig werden lassen sollte.
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Wie hätte sich ein Hund unter veränderten Vorausssetzungen entwickelt?
Ich denke in diesem Zusammenhang immer an einen Zwerpudelrüden, den ich regelmäßig im Pudelclub traf. Er hatte etwa Caras Größe, kam wie sie vom anerkannten Züchter, war von Welpe an bei seinen Leuten gewesen. Also vergleichbare Voraussetzungen wie bei Cara.
Weil er offenbar als Welpe recht lebhaft war, hatte er von der Züchterin einen Namen ähnlich wie "Teufel/Kobold/Dämon", den das ältere Besitzerpaar beibehielt. (Ich nenne den Namen nicht, denn es geht ja um dritte Personen).
Dieser Pudel war nervös, kläffte viel, war hektisch, zeigte starkes Suchtverhalten (Ball) und teils auch schnappend Agression. Der Grundgehorsam war schlecht und der Pudel lernte schlecht bis gar nicht.
Die Besitzer liebten ihn zwar, fanden ihn aber auch nervig und führten das auf seinen angeborenermaßen schwierigen Charakter zurück, denn schließlich hatte er seinen Namen ja nicht umsonst von der Züchterin bekommen.
Für Betrachter von außen stellte sich das Bild dagegen ganz anders dar: Das problematische Wesen des Pudels war 100% hausgemacht und die logische Folge der Behandlung durch seine Besitzer, die willkürlich, unsensibel, überfordernd, teils aufhetzend (Bällchen) und oft massiv strafend (meist unbewußt) mit dem Hund umgingen. Dies in bunter Reihenfolge und für den Hund kaum berechenbar.
Nein, Ansprechen half leider nichts, denn man hatte ja vorher schon xx Jahre Rottweiler gehabt usw...
Ich bin zutiefst überzeugt, hätte ich diesen Rüden und das Ehepaar meine Cara gehabt, wäre der Rüde das allseits hochgelobte Musterkind gewesen und Cara hätte als nerviger, ungehorsamer Kläffer am Rande des Wahnsinns existiert.
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Alles ist form- und machbar und du bist ein ganz toller Hecht KayaFlat . So...gibt's jetzt noch irgendwas zu diskutieren?
Nö. Du hast das Offensichtliche ja erkannt.
Jetzt bin ich voll zufrieden, poliere meine Krone noch ein bisschen, schau Netflix und geh zu Bett.
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hab mich mental kurzzeitig komplett aus der Verbindung zum Hund ausgeklinkt.
In anderen Worten du hast einfach nicht aufgepasst?
Ist es das was du mit mental und so meinst?
Das würde meine Verwirrung erklären, weil ich die ganze Zeit drüber grüble worum es dir eigentlich geht, vermutlich steh ich irgendwo auf dem Schlauch?
Weil bei Hami muss ich ja auch aufpassen. Gassi ohne Leine ist immer Aufmerksamkeit beim Hund. Das würde ich aber nicht mit "mental einklinken" oder so umschreiben, weil ich ja trotzdem zig andere Gedanken im Kopf habe.
Für mich ist das einfach normales Gassi mit Aufpassen.
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hab mich mental kurzzeitig komplett aus der Verbindung zum Hund ausgeklinkt.
In anderen Worten du hast einfach nicht aufgepasst?
Ist es das was du mit mental und so meinst?
Das würde meine Verwirrung erklären, weil ich die ganze Zeit drüber grüble worum es dir eigentlich geht, vermutlich steh ich irgendwo auf dem Schlauch?
Weil bei Hami muss ich ja auch aufpassen. Gassi ohne Leine ist immer Aufmerksamkeit beim Hund. Das würde ich aber nicht mit "mental einklinken" oder so umschreiben, weil ich ja trotzdem zig andere Gedanken im Kopf habe.
Für mich ist das einfach normales Gassi mit Aufpassen.
Ja, aber das ist ja so gegenseitig.
Der Hund versichert sich ja rück. Der weiss ja auch, ob ich ein Auge auf den hab oder ob meine Aufmerksamkeit komplett weg ist. Wenn Kaya spannt, dass sie komplett aus dem Focus ist, nimmt sie eben so Gelegenheiten wahr. Ansonsten versucht sie oft gar nicht mehr, dem Reiz nachzugehen.
Und falls doch, reicht halt mittlerweile ein "Lass es", wenn ich sehe, da ist was für sie Spannendes im Busch.
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In anderen Worten du hast einfach nicht aufgepasst?
Ist es das was du mit mental und so meinst?
Ich verstehe das schon und sehe da auch einen Unterschied.
Normalerweise konnte ich Cara beim Spaziergang im Auge behalten, gleichzeitig aber auch ein Gespräch mit einer Begleiterin führen oder meinen Gedanken nachhängen. Also Multitasking, die Aufmerksamkeit aufteilen. Cara wußte das auch und benahm sich entsprechend gut. Ein halbes Auge am Hund reichte aus, daß unsere innere Verbindung stabil blieb. Ich konnte mich darauf verlassen, daß Cara mich im Auge behielt und mir folgte.
Wenn ich mich aber mit etwas beschäftigte, was meine 100%ige Aufmerksamkeit erforderte, bemerkte Cara, daß ich mich innerlich ausgeklinkt hatte und kündigte dann auch ihrerseits.
Ich habe das mal unabsichtlich getestet, als ich eine Weile ein OnlineSpiel ähnlich wie Pokemon Go ausprobiert habe, von dem ich dachte, daß sich das gut mit dem Hundespaziergang vereinbaren ließe. Dazu mußte ich mich aber über jeweils einige Minuten an bestimmten Orten vollständig auf das Smartphone konzentrieren. Da fing Cara dann an, sich weit von mir zu entfernen und von mir weg zu streunen was sonst gar nicht ihre Art war.
Ich hatte also die Wahl, sie dann immer solange anzuleinen oder das Spiel sein zu lassen und habe mich für letzteres entschieden, weil mir die gemeinsame Qualitätszeit mit dem Hund letztendlich wichtiger war.
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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Hunde gibt, da kommst du nie da hin, wo du hin willst. Vielleicht wenn er mal alt ist und taub und blind
Da ist dann ein Gefühl des Scheiterns sozusagen vorprogrammiert, in dem Sinne, dass man trotz viel Aufwand und Mühe das Gefühl hat, es nicht hinbekommen zu haben.
Da kann es sinnvoll sein, kleinere Brötchen zu backen und die Ziele neu zu überdenken. Dann kann das Ziel dann zb statt "uneingeschränkter Freilauf und Abbruch des aktiven Jagdverhaltens" (der vielleicht sehr mühsam nur abgebrochen werden kann) auch "Schleppleine und Orientierung zu mir bei Wildsichtung, ohne Losspurten" sein.
Jap das hab ich hier auch. Es is halt auch einfach jeder Hund anders und jeder hat so seine Stärken und Schwächen.
Mit Susi konnte ich es bspw nie erreichen dass sie bei der Fellpflege entspannt war, das war immer stressig... Dafür war es mit Fremdhunden und Menschen umso entspannter und ich konnte sie mangels Jagdtrieb gefühlt überall ableinen.
Lilo wird immer gewissermaßen problematisch mit fremden Menschen und bestimmten Hunden sein. Ich werde wahrscheinlich immer mal nen Tag haben an dem sie doch wieder pöbelt weil etwas für sie zu viel war oder es einfach nicht ihr Tag ist. Auch werde ich immer im Hinterkopf behalten müssen dass sie Jagdtrieb hat, mir deshalb gut aussuchen wo und wann ich sie ableinen kann.
Dafür hab ich hinsichtlich Fellpflege bspw wieder absolut garkeine Themen, sie lässt sich für alles mögliche begeistern, ist uns ggü selbst dann noch nett wenn wir Dinge tun müssen die unangenehm sind, und alles andere matcht einfach.
Der Zwerg wieder... Wird wahrscheinlich niemals so konzentriert bei der Sache sein wie die Mädels, wird wahrscheinlich immer ne Katastrophe beim Tierarzt sein und im Herzen eine kleine Dramaqueen...
Dafür aber ist er deutlich unkomplizierter im gesamten Handling als Lilo, ist der erste Hund dem Silvester mal vollkommen am Popöchen vorbei geht und ich empfinde ihn insgesamt am einfachsten.
Dass es Dinge gibt bei denen man sich vorgestellt hat dass die anders/besser laufen, finde ich relativ normal bei einem Lebewesen im Allgemeinen.
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In anderen Worten du hast einfach nicht aufgepasst?
Ist es das was du mit mental und so meinst?
Ich verstehe das schon und sehe da auch einen Unterschied.
Normalerweise konnte ich Cara beim Spaziergang im Auge behalten, gleichzeitig aber auch ein Gespräch mit einer Begleiterin führen oder meinen Gedanken nachhängen. Also Multitasking, die Aufmerksamkeit aufteilen. Cara wußte das auch und benahm sich entsprechend gut. Ein halbes Auge am Hund reichte aus, daß unsere innere Verbindung stabil blieb. Ich konnte mich darauf verlassen, daß Cara mich im Auge behielt und mir folgte.
Wenn ich mich aber mit etwas beschäftigte, was meine 100%ige Aufmerksamkeit erforderte, bemerkte Cara, daß ich mich innerlich ausgeklinkt hatte und kündigte dann auch ihrerseits.
Ich habe das mal unabsichtlich getestet, als ich eine Weile ein OnlineSpiel ähnlich wie Pokemon Go ausprobiert habe, von dem ich dachte, daß sich das gut mit dem Hundespaziergang vereinbaren ließe. Dazu mußte ich mich aber über jeweils einige Minuten an bestimmten Orten vollständig auf das Smartphone konzentrieren. Da fing Cara dann an, sich weit von mir zu entfernen und von mir weg zu streunen was sonst gar nicht ihre Art war.
Ich hatte also die Wahl, sie dann immer solange anzuleinen oder das Spiel sein zu lassen und habe mich für letzteres entschieden, weil mir die gemeinsame Qualitätszeit mit dem Hund letztendlich wichtiger war.
Genau das.
Du hast das viel besser beschrieben als ich
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