Familienhund... das erste mal... oder doch nicht? Thema Angst

  • Ich fände da einen netten kleinen Begleithund wie Havaneser o.Ä. sehr passend. Vor allem, weil die Rasse nicht haart und Allergiker häufig nicht auf sie reagieren, so wie zB beim Pudel auch. Allerdings ist leider nie eine 100%ige Garantie da, dass es nicht doch zu Reaktion auf den Hund kommt - eventuell könntet ihr da Züchter in eurer Nähe besuchen und ggf. mehrmals testen, ob sie da irgendwie drauf reagiert oder nicht...


    Ich bin auch Autistin mit ADHS (spätdiagnostiziert), ich finde das auch echt individuell, ob das gut klappen kann mit Hund oder nicht. Ich hatte als Kind immer Kleintiere und war immer eher vorsichtig und vernünftig mit denen. Hingegen gibt es js auch Kids ohne Diagnose, die überhaupt keinen behutsamen Umgang mit Tieren pflegen. Aber ihr kennt die Probleme eures Kindes/eurer Kinder, wichtig ist da einfach immer, selbst realistisch einzuschätzen. Bei euch liest sich das alles ja sehr durchdacht und auch passend für Hundehaltung, find ich.


    Mein Chihuahuarüde reagiert zB als eher wenig sensibler Hund null auf meine gelegentlichen Meltdowns, meine Yorkiehündin kommt dann zu mir und kuschelt mit mir, was mir aber eh hilft, runterzukommen. Nur wen ich gereizt bin,,geht sie mir eher kurz aus dem Weg, wobei diese Gereiztheit ja nicht immer autismusbedingt ist und viele sensible Hunde so auf Stimmungen der Hauptbezugsperson reagieren.

  • Es ist nicht so dass 24/7 nur geschrien wird. Aber es wird halt Regelmässig, kann auch mehrmals täglich sein, bestimmt etwas lauter und hektischer.

    Mein Kind ist weit im Spektrum und immer mit mir und unserem Hund zusammen. Wegen der völlig anderen Körperlichen Wahrnehmung zog bei uns ein Retriever ein. Die sind nämlich auch von sich aus, etwas Distanzloser und selber etwas Körperlichere Hunde. Dazu haben sie eine gewisse Größe. Mein Kind rennt täglich hin und her wie in Trance, das übliche Stimming. Wenn da mal ein Hund im Weg steht, ist es gut wenn der nicht gleich zum Tierarzt gebracht werden muss, nur weils Kind mal davor gelaufen ist :tropf: .
    Dieser Test, den dagmarjung da beschreibt, find ich spannend und sehr Realitätsnah. Mein Kind geht öfter zu unserer hin, nimmt den Kopf zwischen die Hände und starrt unserer Hündin in die Augen. Sowas kann für manche Hunde sehr beängstigend und bedrohlich sein. Unsere leckt dem Kind dann über die Nase und da ich die 2 nicht unbeaufsichtigt lasse, beende ich das dann und erkläre Mantra artig, warum das unhöflich einem Hund gegenüber ist. Aber das dem Kind nur über die Nase geleckt und nicht hineingebissen wird, das ist Charakter vom Hund. Unsere war von klein auf verschmust. Solche Situationen kriegt sie auch gut selbst geregelt, indem sie den Bauch zum kraulen anbietet, was oft funktioniert, oder das Kind anfängt zu putzen, oder ein Spielzeug holt und das dann anbietet.

    Bei der Rasse Pudel, hat man den Vorteil, dass es sie in unterschiedlichen Größen gibt.

    - Reizschwelle sollte er eben haben, dass er auch mal ruhig bleibt.

    Wenn du nach Rassen suchst, die es häufiger gibt, wirst du da bei den Elterntieren schon unterschiede sehen. Wie Nervenstark Hunde sind, liegt denen auch immer ein gutes Stück in den Genen. Wenn du bei den Elterntieren schon ein ungutes Gefühl hast, lass es lieber.

    Alles andere ist dann auch einfach Erziehung. Wenn du von Anfang an einen entspannten Umgang, zwischen Kindern und Hund Fördern willst, fängt das Training schon mit dem Welpen an und da kann dir jeder Hundetrainer dann zeigen, wie der Welpe erzogen werden muss. Damit dir der Welpe nicht hinter den Kindern herrennt. Damit er generell von klein auf lernt, was die Kinder grad spielen, geht dich nichts an. Wenn die Eltern was mit den Kindern Regeln, geht dass dem Hund nichts an.
    Und dann hast du nach kurzer Zeit einen Hund, dem es egal ist, wenn es trubeliger und lauter wird mit den Kindern. Guckt höchstens, aber wird dir nicht mitten drin, mit rumwuseln.

    Für uns hatte ich damals beim Einzug auch einen Verein zur Assistenzhundeausbildung von Anfang an, mit dabei. Weil die Erfahrung mit Hundehaltern mit Behinderung haben. Darüber gab es die Option, den Hund dorthin zu bringen und etwas Vorausbilden zu lassen. Wenn irgendetwas gewesen wäre, was ich aufgrund der Umstände Zuhause nicht geschafft hätte dem Welpen zu vermitteln, dann hätte ich es durch die Trainerin Ausbilden lassen. Wie Bsp. liegen bleiben, auch wenn das Kind wild durch die Wohnung läuft. Mit dem Gedanken, dass auch immer Dynamiken beim Kind entstehen können und dadurch das Training mit dem Hund Zeitgleich eventuell nicht funktioniert, weil ich dann 100% beim Kind sein muss und nicht beim Hund sein kann.

    Der Einzug eines Hundes bedeutet auch massive Veränderungen. Von heut auf morgen hockt dann ein fremdes Lebewesen bei euch, welches die gesamte Tagesroutine durcheinander bringt.
    Wäre es an dem Punkt bei uns gekippt, wär der Welpe auch zuerst zur Trainerin gezogen und der Einzug hätte langsamer und Stundenweise stattgefunden.
    Wenn man einen Züchter im Umkreis hat, kann man das ja auch über häufigere Besuche dann schon gut Vorbereiten und die bevorstehende Veränderung langsamer anbahnen. Vielleicht den Züchter mit Welpen Zuhause einladen, damit der Welpe schonmal in den eigenen 4 Wänden Anwesend war. Dann bist du nämlich abends alleine, ohne Welpen im Haus mit den Kindern und die können in Ruhe ihre Aufregung verarbeiten. Dann wäre die Aufregung am Tag des richtigen Einzugs für alle vermutlich auch deutlich geringer.
    Fand die ersten 2 Wochen ziemlich anstrengend und hab mit Box, Türgittern und Welpengittern nachgerüstet. Nicht für den Hund, aber fürs Kind waren die Sichtbaren Abgrenzungen leichter zu verstehen, wo Hundebereich und Kinder Bereich in der Wohnung ist. Und dann hatte es auch Funktioniert, dass der Hund ausreichend Ruhe bekam und nicht ständig das Kind am Hund geklebt hat :tropf: (oder auch anders rum. Hund latscht ständig dem Kind nach).

    Wenn Hunde in das Familienleben reinwachsen, stört die das trubelige auch nicht. Wenn mein Kind hin und her läuft und über Hüpfmatte, Couch, Boden, Boden, Hüpfmatte, Couch und wieder zurück rennt, liegt unsere ganz oft auf der Couch und pennt :lol: .

  • Ich habe auch zwei Jungs im Spektrum, der jüngere hat dazu noch adhs. Ich habe mich bewusst für einen ganz anderen Typ Hund nach meiner Sheltie Hündin entschieden. Ich hatte einige Rassen im Kopf, aber die meisten sind eben auch sensibler und so habe ich mich dann entschieden im Tierschutz zu schauen und irgendwann war da Phoebe. Was genau drin steckt (auf jeden fall was jagdliches und vermutlich Terrier), weiß man nicht, aber sie ist von der Nervenstärke her genau das, was hier rein passt.

    Das einzige, was ich nicht bräuchte, wäre ihre Wachsamkeit.


    Mittlerweile hilft sie mir morgens mit meinem jüngeren Sohn. Er ist morgens ziemlich explosiv und sie schafft es, das er sich meist beruhigt und wieder runter kommt, durch streicheln und Körperkontakt.

  • Der ältere schwebt wenn ein Tier nur in Sichtweite ist. Ein anderer Mensch.

    Hier mag ich dich auch gerne etwas Erden. Schwebt dein Kind wohl immer noch, wenn du Zuhause den Kontakt zum Hund verbietest, weil der Hund grad schlafen soll?
    Ich hab die ersten 2 Tage nach Einzug, mit meinem Kind im Flur gestanden und den Meltdown begleitet, während unser Welpe im Wohnzimmer schlief. Das war nicht schön, sondern einfach sau anstrengend.

    Bis alles rund läuft, kann es dauern. Bis dahin ist es Arbeit und zerrt mitunter auch an den Nerven.

    Wenn der Hund mit allem gut zurecht kommt und sich gut Entwickelt, später hast du dann das was du dir zuvor Schön ausgemalt hast. Mit dem Hund entspannt beim Angeln sitzen etc. Aber bis dahin kann der Anfang auch holprig sein.
    Lohnt sich aber. Wenn wir unterwegs sind und ich leg meine Hündin auf dem Boden ab, in Geschäften, an Kassen Situationen, oder nach Ausflügen legt sich mein Kind sofort dazu und beruhigt sich durch die nähe. Das ist für beide ganz schön, das gemeinsame Kuscheln.

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