Tourismus vs. Bedürfnisse der Einwohner - Diskussion

  • Ersten kann man die zu dem Preis nicht frei kaufen,

    Zweitens geht es nicht darum, ob man irgendwie durch Klüngel irgendwelche Vorteile bekommt.

    Denke ich?


    Es geht doch um (Über-) Tourismus und das, was der für die Anwohner bedeutet?



    Und nur damit das auch klar ist, ich lebe gern hier, auch wenn es mir finanziell das Genick bricht.


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  • Javik, natürlich ist Thailand nochmal eine völlig andere Hausnummer.

    Aber: das durchschnittliche Nettoeinkommen hier liegt bei 1500 Euro. Meine unsanierte 35qm Wohnung kostet 880 Euro, dazu kommt dann noch Strom (anscheinend einer der teuersten in Europa), Telefon und Internet, ÖPNV, Versicherungen, usw.

    Unsere Krankenversicherung ist deutlich schlechter als in Deutschland, mein gebrochener Knöchel vor 7(?) Jahren hat mich eine 4-stellige Summe gekostet.


    Als durchschnittlich verdienender Single hat man also maximal 300-500 Euro im Monat zur Verfügung für Lebensmittel, Klamotten, Freizeit.


    Wie Geringverdiener hier überleben verstehe ich nicht.

  • Als durchschnittlich verdienender Single hat man also maximal 300-500 Euro im Monat zur Verfügung für Lebensmittel, Klamotten, Freizeit.


    Wie Geringverdiener hier überleben verstehe ich nicht.

    Ich frage mich gerade, wo das ganze Geld der Touris liegen bleibt in Südtirol? Ich habe die Region als eine der wohlhabenderen in Italien im Kopf.

    Wird der vergleichsweise niedrige durchschnittliche Lohn/Gehalt durch die (teilweise ausländischen) Saisonkräfte in der Landwirtschaft gedrückt? Das müsste man dann eigentlich rausrechnen. Dass die Gehälter im Dienstleistungsbereich (Stichwort: Tourismus) nicht berauschend sind, ist ja auch in anderen Ländern leider so.

  • Ich frage mich halt auch, was diese Orte ohne Touris wären.

    Ja, wohl hübsch, aber wahrscheinlich auch ausgestorben. Da bleibt eben nichts.

    Vor x Seite hat mal jemand vom Westharz geschrieben, da sieht man, was passiert, wenn die Touris ausbleiben.


    Irgendwie wird halt gern gejammert.

    • Zuviele Touris in Tourismusgebieten
    • Zuviele Menschen in Städten
    • Zuviele Langweiler und Pendler in Vororten (also zb wo ich wohne)
    • Zuwenig Menschen in wirtschaftlich und touristisch abgehängten Gebieten
    • Zu irgendwas
    • Zu x
    • Zu y


    Mir tut tatsächlich niemand leid, auch wenn man in einer Region aufgewachsen ist, wenn es so ganz, ganz schlimm ist, muss man halt umziehen.

    Und neu jammern

  • Man kann über solche Sachen ja auch diskutieren, ohne andere Meinungen lächerlich zu machen und einen Gruppenkonsens gibt es da nun mal nicht. Der eine profitiert, der nächste nicht. Ist doch legitim dass dann einer dafür und einer dagegen ist.


    Eine Region ist überlaufen, die nächste eben nicht. Das Gegenden aussterben hat sicherlich auch nichts mit Tourismus zu tun, sondern allgemein mit der Politik vor Ort.

  • Das Gegenden aussterben hat sicherlich auch nichts mit Tourismus zu tun, sondern allgemein mit der Politik vor Ort.

    Zum Teil ist es der Strukturwandel.


    Wenn aber zb alpine Tourismusorte keinen Tourismus mehr hätten, würde nicht nur der direkte Arbeitsmarkt im Tourismus zusammenbrechen.

    Sondern eben auch die indirekten Profiteure des Tourismus; zb die Schreinereien, das Baugewerbe, die Friseure, und, weil viele Einheimische abwandern würden, gäbe es auch keine Bank mehr, kein Lebensmittengeschäft, mit weniger Einwohnern auch weniger Kinder; also keine Schulen mehr.


    Ok, da kannmam sagen, da ist 'die Politik' schuld, die sollen das halt alles subventionieren. Ganz billig Land für Gewerbe abgeben, dann das Gewerbe unterstützen... und sobald die Unterstützung weg ist, ist auch das Gewerbe weg...

    Die Politik hat ja auch nicht einfach Geld, das muss wo her kommen.


    So ist es docb besser, wenn ist attraktiven Gebieten, das verkauft wird, was eben attraktiv ist

  • Der Tourismusbeauftragte in SH hat stolz einen erneuten Anstieg der Buchungen um weitere 12% verkündet...


    Meinetwegen können die gerne in den Westharz.


    Ja, es kotzt mich an und ja, ich stehe dazu.

    Es ist einfach zu viel.

  • Ich kann das gut verstehen.

    Aber der einzelne Tourist/Urlauber kann nichts dafür.


    Hilt dir auch nichts, wenn deine Wohnregion (SH = Schleswig Holstein?) überrannt wird von Urlaubern, schon klar.
    Habt ihr Einwohner das schon mal angesprochen bei der Kommunalpolitik (Landrat oder Bürgermeister)?

    Was denkt die Einwohnerschaft so allgemein zum Thema?

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