Tourismus vs. Bedürfnisse der Einwohner - Diskussion

  • ich fürchte dafür ist es, zumindest in Europa, schon zu eng.

    Ja, und weil es so eng ist, braucht es in meinen Augen sinnvolle Regeln.


    Ein Beispiel aus meiner Region:


    Hier gibt es einen Fluss, wo es sich schon immer schön mit dem Kanu Kajak paddeln ließ.

    In den letzen Jahren nahm dieser Fluss Tourismus allerdings deutlich überhand.

    Immer mehr Kanu Verleiher, immer mehr private Boote, Sups kamen dazu.

    Es gab Stau auf dem Fluss.


    Die Folgen waren deutlich, immer mehr Müll und Glasscherben am Ufer und im Fluss, zerstörte Schilf Flächen, zerstörte Brutgebiete. Die Anwohner liefen Amok weil immer mehr Menschen ihre Ufergrundstücke als Toilette für alle Arten des körperlichen Outputs genutzt haben.


    Nun wurde gegengesteuert. Es gibt ein Ampelsystem, abhängig von Brut und Setzzeit, von Wasserstand und Temperatur wird die Nutzung des Flusses gesteuert.


    Und das finde ich gut.

    Keine ungeregeltes Tourismus über alles, aber auch kein komplettes Verbot.

  • ... Und das tun die nämlich auch daheim.

    In sehr vielen Fällen nein. Aus meiner Erfahrung nur ein paar Beispiele: Das war schon bei den Seglern vor dreißig Jahren so, oder bei den Campern. Die hingen dann schon nachmittags laut grölend in den Seilen, bis tief in die Nacht. Jeden Tag. Über die Reling kotzen und einheimische junge Frauen dumm anmachen natürlich inklusive. Und von denen WEISS ich, die würden sich Zuhause NIEMALS so aufführen! Oder denk mal an die ganzen Alleinreisenden Männer in thailand. Ja, Klischees, aber leider mit viel Wahrheit dran.

    Viele meinen einfach, im Urlaub die Sau rauslassen zu müssen.

    Und klar, wenn es einen nicht betrifft kann man das gut entspannt sehen 😊

  • Jetzt muß ich die Südtirol Besucher mal in Schutz nehmem.

    SO schlecht benimmt sich hier kaum jemand.


    Tatsächlich durch individuelles schlechtes Benehmen landet menschlicher Kot auf Wanderwegen.

    Angesichts der Menge von Wanderern aber doch relativ wenig.


    Hier sind es wirklich die strukturellen Probleme die anstrengen, nicht so sehr die Gäste.

  • Oder denk mal an die ganzen Alleinreisenden Männer in thailand.

    Es sind die Konventionen zu Hause, die diese Männer davon abhalten, sich wie *** zu benehmen. Wenn die dürften, wie sie wollten, würden sie es natürlich auch zu Hause tun. Darauf verwette ich meine Oma!

  • Tourismus ist nun aber nicht das Einzige, was eine Region zerstören kann:

    Abbau von Bodenschätzen oder Umwelt belastende Industrie eventuell noch mit eigenem Kraftwerk fällt mir da spontan ein.

    Abholzung, Bejagung und Umwandlung in intensive Agrarflächen und Massentierhaltung.


    Das sind alles Dinge, die sich mit Tourismus nicht sonderlich gut vertragen. Wovor Tourismus “schützt”.

    Ja da gebe ich dir recht, aber auch hier gibts wieder ein negativbeispiel - der Touristmus verhindert - zumindest bei uns in Tirol - die errichtung von Kraftwerken für erneuerbare Energien.


    Meine beste Freundin hat darüber ihre Bachlorarbeit geschrieben.


    Man muss sich vorstellen, auf jedem Berg, auf dem ein Skilift ist, hätte die nötige Infrastruktur um dort auch Windräder zu errichten. Oftmals wären sogar die Standorte dafür sehr günstig.

    Was dagegen spricht? Die Lobby vom Touristmus weil es 'das Landschaftsbild verschandelt.

  • Außerhalb touristischer Gebiete gibt es nicht weniger Anwohner, die gegen Windräder sind. Inklusive der Artenschützer, die zuviele tote Greifvögel befürchten.


    Gibt es nicht aktuell Versuche wieder Adler in den Alpen anzusiedeln?


    Alternative Energiequelle ist auch Strom aus Speicherkraftwerke, für deren Stauseen dann nur ganze Täler verschwinden.


    Alles nicht so schwarz weiß.

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