Tourismus vs. Bedürfnisse der Einwohner - Diskussion

  • um was gehts hier inzwischen eigentlich? :ka:

    Frag ich mich auch.


    Mir scheint, irgendwie wird kritik an dem Massen- und Übertouristmus mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Gleichgesetzt. Schade!

    Genau das hab ich mich auch seit paar Seiten schon gefragt, diese ganzen dunklen Andeutungen sagen mir leider auch rein gar nix. Danke Hektorine für den Link, der Vorfall der da beschrieben wird hat ja mit diesem Thread genau gar nichts zu tun.

  • Man muss sich vorstellen, auf jedem Berg, auf dem ein Skilift ist, hätte die nötige Infrastruktur um dort auch Windräder zu errichten. Oftmals wären sogar die Standorte dafür sehr günstig.

    Was dagegen spricht? Die Lobby vom Touristmus weil es 'das Landschaftsbild verschandelt.

    Fotovoltaik ginge auch, denn die Lifte sind ja meist tagsüber in Betrieb, also wenn die Sonne scheint. Etwas Schnee der auf denen liegt lässt die Spannung nicht komplett einbrechen. Da der Strom direkt am Verbraucher erzeugt wird, spart man sich auch einen größer dimensionierten Netzausbau. Bei mir laufen im Sommer die Wärmepumpen (Split-Klimageräte) bei Sonnenschein auf Hochtouren und im Winter heizen die tagsüber.

  • Tourismus ist nun aber nicht das Einzige, was eine Region zerstören kann:

    [...] Bejagung [...]


    Das sind alles Dinge, die sich mit Tourismus nicht sonderlich gut vertragen. Wovor Tourismus “schützt”.

  • Frag ich mich auch.


    Mir scheint, irgendwie wird kritik an dem Massen- und Übertouristmus mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Gleichgesetzt. Schade!

    Genau das hab ich mich auch seit paar Seiten schon gefragt, diese ganzen dunklen Andeutungen sagen mir leider auch rein gar nix. Danke Hektorine für den Link, der Vorfall der da beschrieben wird hat ja mit diesem Thread genau gar nichts zu tun.

    Es waren wohl Touristen, die diese Parolen gebrüllt haben...


    Wenn in nem Ort irgendwann alle Einheimischen verschwunden sind und quasi nur noch Ferienwohnungen , Hotels und Zweitwohnsitze übrig bleiben , ist das vermutlich auch nicht grad gut für den Ort. Geschäfte würden sich vermutlich nicht rentiereren, wenn die nur in der Saison geöffnet haben können, weil zu anderen Zeiten kaum Kundschaft , abgfesehen davon das die angestellten dann ja auhc von woanders her kommen müssen.

  • Ich wohne hier im städtischen Naherholungsgebiet 20min aus der Stadt raus, Vogelschutzgebiet, mehrere Seen vor der Haustür usw.


    Also im Sommer muss ich schon sagen, dass ich auf unserem Seerundweg nicht zu finden bin (bzw nur vor 6Uhr morgens). Mit den Hunden ist es mir zu voll. Da rennt einmal jeder um den See, Jogger, Radfahrer (insbesondere die Ebike Fahrer, die weder Bremse noch Absteigen kennen), Kinderwagen, Gruppen von Menschen, Familien, Hundehalter. Dazu ist das ein landwirtschaftlich benutzter Weg, dir kann auch ein Traktor inklusive Anhänger entgegen kommen.

    Es ist mit den Hunden zu voll, sie müssten permanent an der kurzen Leine gehen. Für so einen Übungsspaziergang mit einem jungen Hund super, aber Erholung ist das nicht. Im Winter oder bei Regen durchaus nett, weil man da viel weniger Leute trifft.


    Was mich stört, ist vor allem der Dreck. Leute werfen ihren Müll in die Büsche am Wegesrand, erleichtern sich selbst, überall Taschentuchhaufen, Glasmüll, viel gesplittertes Glas, ins Schilf geworfene Windeln. Wir haben hier ein paar Stege aber Badeverbot. Was machen die Leute? Gettoblastermusik, leere Pizzakartons und Dönertüten, Lagerfeuer, schwimmen. Generation Fridays for Future benimmt sich nicht sehr vorbildlich leider. Richtig geil im Schutzgebiet. Jetzt im schönen Mai wurden mehrere Wege mit Baugitter gesperrt, weil es in den vergangenen Jahren so viel Müll und Probleme gab, dass sämtliche Zuwege direkt zum Wasser gesperrt wurden. Das sind meine morgendlichen Gassiwege eigentlich.

    Ich gehe dann hinten raus in die Felder. Hab zum Glück genug Ausweichmöglichkeiten, sobald man hier von den Touristenwegen abgeht, hat man zum Glück noch seine Ruhe.


    In Bezug auf Hunde: Die Hunde rennen auf den geschützten Wiesen rum und kacken die Wege und die Futterwiesen voll. Es ist eigentlich überall Leinenpflicht, die Bauern, die die angrenzenden Wiesen bewirtschaften, sind super angepisst.

    Das hat für mich zur Folge, dass ich beispielsweise nirgendwo bei einem Bauer Fährtenfläche bekomme, die sind absolut schlecht auf Hundebesitzer zu sprechen.


    Ansonsten mag ich es eigentlich, wenn im Dorf was los ist. Wir haben noch eine Dorfkneipe, die macht im Frühling und Sommer ihr Hauptgeschäft mit den Touristen, die dort Kaffee trinken, Waffeln oder Schnitzel essen. Das ist schon eine nette Stimmung.

    Es sind eben die Leute, die rücksichtslos sind, die einen nerven. Wenn Leute ihren Müll und die Kacke ihrer Hunde mal wieder mitnehmen würden, zuhause aufs Klo gehen oder auch mal vom Rad steigen anstatt durch die Menschenmengen zu rasen, wäre es deutlich angenehmer. Und man merkt sich ja doch eher die schlechten Begegnungen, die durch die Menschenaufläufe prozentual nicht selten sind.


    Ich slebst reise sehr viel alleine durchs Ausstellen. Letztes Jahr waren es alleine 4 Länder. Das sind eher Kurztrips. Viel über Air Bnb, da habe ich jetzt zum allerersten Mal wirklich ins Klo gegriffen. Und wir essen dann abends auch regional, kaufen im Supermarkt ein. In Budweis sind wir abends in die wunderschöne Altstadt, einmal durchgelaufen und am Ende in einer tollen Pizzeria gelandet und dort gegessen uns Aperol getrunken. Das war herrlich.

    Im März war ich mit Freunden in der böhmischen Schweiz in einem Dorf zum Entspannen und Wandern (ich eher nicht Wandern wegen Fuß). Da sind wir abends in einer ansässigen Brauerei gelandet und haben da viel Geld bei gutem Essen und einheimischen Bier gelassen. Paar Städtetrips gab's auch. Jetzt im Juli fahren wir das erste Mal mit einem Camper weg.

    Wir versuchen uns eben auch so zu verhalten, wie ich es selbst gern hätte. Unter der Woche keine Dauerbeschallung, keinen Müll liegen lassen und die Hunde auch nur dort laufen lassen oder mitnehmen, wo es auch erlaubt ist. Freundlich, rücksichtsvoll und auch einmal mal Warten und die Einwohner erstmal durch lassen. Wir sind doch im Urlaub und haben Zeit...

    Einzig Öffis nutze ich persönlich quasi gar nicht. Ich fliege nicht, bin das letzte Mal vor 8 Jahren Zug gefahren, mag keine Busse. Mit drei Hunden sind wir da auch eine ganz schöne Behinderung und mir ist das zu doof und oft zu teuer.


    Bin aber auch typischer Pendler. Ich bin den Großteil des Tages arbeiten in der Großstadt, profitiere nicht vom Tourismus, werde aber nicht sonderlich gestört, mir wird nichts zugeparkt oder so. Da sind die Kirchgänger ätzender, die parken mir oft vors Tor, dass ich weder rein noch raus komme. Und das sind Leute aus dem Umkreis. Bin weder Jäger noch Bauer und bin insofern nicht betroffen.

  • Ui, das ist hart. Gg Übertourismus sein und dann das Geld zu AirBnB tragen. :lepra:

    Magst du das erklären? Also, wir nutzen es eh nicht, da Wohnmobil (und viele Hunde). Aber was unterscheidet es von anderen Plattformen (fewo direkt nur als Beispiel), was es indiskutabel macht?

  • remmidemmi ich weiß, was du meinst. Naja, die Leute kriegen auch ihr Geld fürs Vermieten. Und das sind oft Leute, die auf ihrem Hof eine Ferienwohnung haben oder bei sich zuhause eine Einliegerwohnung. Die inserieren die in allen möglichen Portalen. Hier bei mir auf dem Dorf genauso, gibt einige Ferienwohnungen, die haben Homepages, sind bei booking, air bnb und sonstwo angemeldet und überall zahlen die natürlich auch eine Gebühr, wenn über das Portal gebucht wird.

    Ich persönlich bin nicht so der Freund von Hotels oder Ferienanlagen. Mit Privatvermietern, die man über FB Gruppen findet oder erstmal deren Homepage suchen muss, habe ich persönlich schlechte Erfahrungen gemacht und dann auch mit der Reklamation Stress gehabt. Dazu bezahlt man oft pro Hund eine unglaublich hohe Gebühr in Hotels, was ich echt nicht einsehe. Bei Booking oder Airbnb kann ich die Vermieter direkt anschreiben und es ist auch schon vorgekommen, dass wir statt der Tagesgebühr pro Hund nur eine Endreinigung bezahlen oder bei Wieder-Buchung gar nichts, weil wir das Ferienhaus so sauber hinterlassen haben. Das Bewertungssystem mag ich auch. Dort können die Vermieter beispielsweise auch lesen, dass wir schon viel gebucht haben und es nur positive Bewertungen gab. Vice versa genauso. Und wir sind oft mit 5, 6 Hunden unterwegs, da stockt so manchem Vermieter erstmal der Atem...

    Und ich finde, dass man darüber auch interessante Möglichkeiten findet. In Husum zum Beispiel waren wir in einem kleinen Appartement direkt in der Innenstadt. Jetzt in Polen waren wir in einem alten Ständerbauernhaus,dss eigentlich echt cool war (wenn es nicht so ekelhaft dreckig und ungepflegt gewesen wäre). In Tschechien waren wir in einem restaurierten Jagdhaus mit riesen Grundstück und in Alleinlage. Das findet man nicht an jeder Ecke sowas. Und da trägt der Tourismus auch dazu bei, dass durch die Indivualreisen solche Schmuckstücke restauriert und genutzt werden.

  • AirBnb steht ziemlich in der Kritik weil es gerade in Grossstädten so ist dass da eine Person mehrere Wohnungen hat und über Airbnb an Touristen vermietet, während der Wohnraum so knapp ist dass die Mieten unbezahlbar sind.

  • Ui, das ist hart. Gg Übertourismus sein und dann das Geld zu AirBnB tragen. :lepra:

    Magst du das erklären? Also, wir nutzen es eh nicht, da Wohnmobil (und viele Hunde). Aber was unterscheidet es von anderen Plattformen (fewo direkt nur als Beispiel), was es indiskutabel macht?

    Avocado hat es perfekt erklärt.

    AirBnB ist ein Konzern, über den man nicht nur abgerockte Bauernhöfe am A der Welt buchen kann, sondern v.a. Wohnungen in Innenstädten, wo es kaum bezahlbaren Wohnraum gibt und so die einheimische Bevölkerung par excellence verdrängt wird.

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