Tourismus vs. Bedürfnisse der Einwohner - Diskussion
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Die "typischen" Berlin-Touristen hier sind die Pest. Kommen hauptsächlich zum Saufen und Party machen her, abends gehts ab in den Supermarkt, Getränkeabteilung. Dann setzen sie sich in die Parks oder in ihre AirBnB-Unterkünfte und gehen der Nachbarschaft auf den Sack, bevor sie in irgendwelche Clubs verschwinden, aus denen sie morgens sturzbesoffen wieder herauskommen. Dementsprechend sehen die Straßen nach einem Wochenende aus. Müll, Glasscherben und Erbrochenes. Achja und Wildpinkeln natürlich. Ob die das zuhause in ihren Käffern auch so machen?
Angenehmer find ich die Grüppchen älterer Leute mit super-ordentlicher Kleidung, wo man ebenfalls sofort sieht, dass dass das keine Einheimischen sind.
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Was hat die Kommune, die Gemeinschaft davon? Fast null. Also warum sollte sich die Bevölkerung dann über Touris freuen?Gewerbesteuer ist dir aber schon ein Begriff?
Und wenn ja wie sich diese zusammensetzt und wie diese genutzt werden darf?
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Ich empfinde es oft wie eine Lawine. Da wird ein Fleck "in" und gehypt, und plötzlich hast du am WE, an Feiertagen und wenn Ferien irgendwo sind buchstäblich Blechkarawanen, die sich zu den schönen Ecken der Gegend bewegen.
Weil, laufen ist out, man fährt heutzutage mit dem PS starken Gefährt bis direkt vor Ort, statt außerhalb zu parken und hochzulaufen oder Beförderungsmöglichkeiten zu nutzen. Man steigt aus, macht Bilder und kehrt ein und fährt wieder.
Noch besser ist es, wenn Busladungen von Menschen entladen werden vor Ort. Nicht nur, dass alles zugeparkt wird, sondern auch die Busse müssen irgendwo stehen und auf ihre Gäste warten.
Hast du als einheimischer Freizeitsuchender das Pech, nach der Busladung im Bierkeller anzukommen, kannst du gleich wieder gehen, bis du dran bist, bist du verdurstet
Der viele Verkehr belastet die Anwohner. Hier gibt's viele schöne "Motorradstrecken". Da wanderst du in hügeligen Natur, und von der Bundesstraße unter dir geht es permanent "Wruuuum" "Nääääään" weil eine Maschine nach der anderen durch die Kurven pfeift. Hast du das Pech, da zu wohnen, bist du doppelt angeschmiert, strukturschwach, weite Wege, nie Netz und dann jede freie Minute Verkehrslärm.
Manche Örtchen haben nun zu baulichen Maßnahmen gegriffen, haben Umgehungsstraße gebaut, um ihre Anwohner zu schützen, 30 Schilder aufgestellt, Parkplätze aufgeschüttet, Wege befestigt, reglementiert und gesichert.
Nimmt halt alles von der Natur drum herum weg.
Oft werden Feuchtwiesen aufgeschüttet, damit da geparkt werden kann, und wandern auf geteerten Autobahnen gefühlt hat für mich keinen Reiz. Zudem bin ich gern allein unterwegs und nicht mit zig Stadtmenschen, die (Achtung böse) ihre teure Funktionskleidung zur Schau stellen wollen, aber für gescheite Schuhe hats dann nicht mehr gereicht und deren unerzogene Kinder herumschreien und deren Hunde alles vollkxxxx und wildern. Die Orte verändern sich durch all das, und aus verschlafenen Dörfchen werden funktionelle Ministädte. Kleine charmante Bierkeller werden zu Fressbuden und Abfütterungshallen.
Es gibt hier viele Orte, da brauchst du bei Sonne oder frei gar nicht mehr hin, weil halb Deutschland die gleiche Idee hatte. Klar, alles verändert sich, und auch wir sind woanders Touristen und müssen irgendwo parken. Und ich bin dann auch froh über Parkmöglichkeiten und Toiletten. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
Kleine Anekdote am Rande, ich war schon am Louvre, am Schloss Versailles und Schloss Neuschwanstein. Nur nicht drinnen. Weil die Schlangen bzw wartenden Busse davor (NSS) so dermaßen lang und viel waren, dass wir uns das nicht gegeben haben. Es gibt einfach zu viele Menschen, ich und meine Familie gehören ja auch dazu und ich gönne jedem seinen Urlaub und sein schönes Naturerlebnis. Nur, wenn es dann ausufert, sägt man im Grunde an dem Ast, auf dem man sitzt. Denn die Natur und die lokale Bevölkerung leidet.
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Das Problem scheint doch hauptsächlich zu sein, das viele Touristen meinen, sowohl ihren gesunden Menschenverstand als auch den Anstand zuhause lassen zu müssen (Thema Müll, Thema verhalten in der Natur). Frei nach dem Motto "Ich lasse Geld hier, also darf ich mich benehmen wie offene Hose."
Ich bin im Schwarzwald groß geworden. Manchmal fühlte man sich wirklich wie ein Affe im Käfig.
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In unserem Ballungsraum gibt es praktisch kaum Touristen (hab noch nie einen getroffen), trotzdem sind die schönen Ecken überlaufen, nur halt von Einheimischen. Und die hinterlassen auch Müll und Dreck, besetzen Parkplätze, vandalieren und halten sich in Naturschutzgebieten nicht an die Regeln. Es sind nicht immer nur die Touristen...
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Ich arbeite in einem Ort- Kurort in deutschem Mittelgebirge, in dem der Tourismus nachlässt und das bringt viele negative Effekte - leerstehende Hotels und Geschäfte mit entsprechendem Verfall, Hoteliers, die ihr Geschäft verlieren usw. Der Ort bemüht sich nach Kräften um mehr Touristen, aber die Urlaubswünsche haben sich eben geändert.
Die Infrastruktur wie Wege usw leiden, es fehlt einfach an Einnahmen .
Sieht man doch z.B. auch gut im " West-Harz" . Schade, dass sich die Touristen nicht besser verteilen. Wir fahren gerne auch in solche Regionen, da hat man dann auch seine Ruhe. Aber manchmal ist es schon viel morbider Charme und etwas ausgestorben.
Am Westharz kann man sehr schön sehen was eine Region vom Tourismus hat, der ist da nämlich seit vielen Jahren im Vergleich zu früher kaum noch vorhanden und das nicht unbedingt zum Vorteil für die Region.
Ich kann aber jeden verstehen, der in einer Tourihochburg wohnt und das nicht toll findet, ich selbst bin auch froh, dass es hier kaum Tourismus gibt und die nächste grössere Stadt soweit weg ist, dass selbst an Sonntagen mit tollstem Wetter der Wald nicht überlaufen ist. Nur den einen Hauptweg vermeide ich dann, der wird dann zur "Fahrradautobahn". Wobei da die meisten von euch wohl lachen würden über die Anzahl, aber bin da so verwöhnt, dass mich da dann schon 5 Radlerbegegnungen in einer Stunde "nerven", sonst (unter der Woche oder schlechtes Wetter) trifft man da auf dem Weg halt auch mal ne Woche gar niemanden. Würden hier "ganze Reisebusse" an Touristen einfallen würde mich das wohl auch ziemlich stören (oder ich gewöhn mich dran), so kann ich da aber recht gut drüber hinwegsehen.
Ich selbst bin aber auch kein Freund von "typischen" Urlaubszielen, wenn es mir zu voll ist, hat das für mich nix mehr mit Erholung zu tun, das geht mal für einen Tag oder so, aber als Urlaubsform wäre das heute nix mehr für mich.
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Durch einen prämierten Wanderweg ist es hier seit gut fünf Jahren auch viel, viel voller als es früher war. Ich konnte als Jugendliche bei schlechtem Wetter eine Stunde durch die Gegend laufen und habe keinen getroffen. Das ist jetzt selbst bei leichtem Schneeregen nicht mehr der Fall. Seit Corona gibt es auch das Phänomen spazierengehender Jugendlicher - war vorher wirklich eher eine Ausnahme.
Es nervt mich auch.
Aber andererseits: Die Leute fliegen nicht in die Ferne sondern verbringen ihre Freizeit in "stinknormaler" heimischer Natur. Und ich finde es auch irgendwo gut: Denn wenn nur ein Zehntel... oder jeder Zwanzigste davon mitnimmt das unsere Natur etwas Schönes und Wertvolles ist?
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Und ich finde es auch irgendwo gut: Denn wenn nur ein Zehntel... oder jeder Zwanzigste davon mitnimmt das unsere Natur etwas Schönes und Wertvolles ist?
Kommt halt drauf an wie sich die (1)9 verhalten die das nicht für sich entdecken. Wenn die sich benehmen und es einfach nur nicht für sich entdecken, klar, dann ist es was Gutes. Wenn die sich wie die Axt im Walde aufführen, dann hilft dieser eine auch nichts und alles geht den Bach runter.
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ich verfolge ja die Einsätze der Bergrettung aus Interesse. Ich würde Mal behaupten 80% davon sind hier von Touristen verursacht und davon wieder die meisten weil die vollkommen unvorbereitet (sowohl körperlich als auch von der Ausrüstung her) in Gebieten unterwegs sind wo sie nicht hingehören.
Es können immer Unfälle passieren, im Alltag wie auch im Gebirge. Aber wenn man mitten im Winter vollkommen unvorbereitet über Schneefelder latscht und dann merkt upsi ich komm weder vor noch zurück oder im Sommer in Sandalen und Kleidchen auf 2000m kraxelt dann ist das fahrlässig. Oft berichten die Bergretter dass die Leute anrufen und drauf bestehen mit dem Hubschrauber wieder ins Tal geflogen zu werden.
Ich erinnere mich an so viele Begegnungen wo ich mir dachte wtf habt ihr vor?
Hier sind die Stimmen die sich wünschen dass die Einsätze (die im Moment für alle kostenlos sind) in Rechnung gestellt werden wenn durch absolute Fahrlässigkeit/falsches Equipment/unzureichende Fähigkeiten verursacht immer lauter und ich kann das wirklich nachvollziehen. Ich hab ja meinen Sohn in einem KH mitten in den Bergen bekommen, im Sommer, also Touri-Zeit. Der Hubschrauber landete im Schnitt 3x am Tag...an sonnigen Wochenenden in der Ferienzeit zählt die Bergrettung irgendwas um die 15 Einsätze.
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Meine halbe Familie (Onkel, Cousins ect) ist ja bei der Bergwacht. Und ja, die Einsätze hier bei uns in den Chiemgauer Alpen sind in der Mehrzahl der Fälle tatsächlich Touristen, die sich entweder überschätzen oder die Touren unterschätzen. BGL ist allerdings noch schlimmer - vorallem rund um den Watzmann...
Ich leb ja hier im Chiemgau tatsächlich mitten in einer touristischen Hochburg. Eigentlich ist es traumschön hier - ich hab nur ein paar Minuten zum Chiemsee, zum Waginger See oder in die Berge....
Aber ich glaub ich war seit mindestens 10 Jahren nicht mehr in der Saison am Chiemsee. Da findet man mich nur in der Nebensaison bei schlechtem Wetter und um 5 Uhr früh......viel zuviele Frösche rund um den Teich. Ist nicht so mein Ding.
Aber ich weiss eben auch, dass die Chiemseegemeinden sehr auf den Tourismus angewiesen waren und sind. Vor Corona zumindest. Für die Einheimischen Segen und Fluch zugleich. Eben weils wie so oft zwar Jobs brachte aber eben auch vieles teuerer machte für die Anwohner.
Wenn man das Beispiel Seebruck nimmt: da liegen 80ger Jahre Ferienwohnungs/Apartmenthäuser/Hotels eins neben dem anderen quasi direkt am See...ein Cafe oder Lokal neben dem anderen, ein Andenkenladen neben dem anderen......in der Saison ist da immer ein richtiges gewusel....gewesen.
(Ich gruselte mich immer vor der Ortschaft im Winter oder zeitigen Frühjahr - da waren nämlich immer die Hotels zu und an all den Ferienapartments die Rollos zu....total düster und tot....schaurig, echt.)
Aber jetzt, seit Corona und all den Krisen danach....macht ein Lokal nach dem anderen zu, ein Hotel nach dem anderen und die Ferienwohnungen sind auch meistens nicht mehr voll belegt.
Sie finden nämlich keine Angestellten mehr. Da werden händeringend Köche/Küchenhilfen/Servicepersonal/Reinigungspersonal gesucht - aber niemand mehr wills machen. Hab im Bekanntenkreis mehrere Hotelfachleute - die sind allesamt raus aus dem Job. Und froh drüber.
Die Campingplätze bei uns sind immer sehr gut belegt. Das boomt noch immer. Und seit es EBikes gibt, ist das Fahrradfahren hier so richtig trendy geworden. Was vorallem Alpin ein echtes Problem ist teilweise. Jetzt kommen Menschen den Berg hoch mitm Mountainbike, die früher noch nicht mal drüber nachgedacht hätten.....das Problem ist auch nicht unbedingt das Hochfahren....aber runter müssen sie ja auch wieder irgendwie und da zeigt sich dann, dass sie überfordert sind. Sie können nicht richtig einschätzen wie man auf Kies oder Schotterfeldern bremst, sie können nicht einschätzen ob ein Weg ein Weg ist oder nur ein Trampelpfad und sie unterschätzen einfach, wieviel Kraft und Körperbeherschung man für ein anspruchsvolleres Downhill eigentlich braucht.....was ich da nicht in den letzten Jahren schon ausm Weg springen musste weil jemand sozusagen ungebremst den Berg runter geschossen kam....
Ich persönlich hab nix gegen Touristen. So die wirklichen Geheimtipps haben sie noch nicht entdeckt und ich glaub, das bleibt hier auch so. Aber ich hab was gegen den Massentourismus wie er hier bei uns in manchen Orten Jahrzehnte lang als "Heilsbringer" verehrt wurde. Mit Bettenburgen und "Hollereiduliö-Almdudel-Bierseelig-Lederhosen-Gamsbart-Volkstümelei".....das nervt mich.
Die Touris könnten da nix für - denen wurde das so angeboten und verkauft und jahrelang waren sie ein Goldesel für die Gemeinden und die Tourismusbranche.
Jede noch so kleine Unterkunft hies "Chiemseeblick" selbst wenn man nur vom äussersten Zipfel des Balkons ein Stückchen Wasser sehen konnte - dieser ganze Wahnsinn ging Jahrzehnte lang gut und sie bekamen immer Leute die die Arbeit gemacht haben für kleines Geld als Saisonkräfte. Jetzt ist es plötzlich anders geworden - und sie jammern. Nicht die Touris, die stellen sich schnell drauf ein - aber die ganze Touristikbranche wackelt....weil sie jahrelang auf immer mehr und immer größer und immer mehr Masse gesetzt haben.
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