Osteosarkom / Knochenkrebs im Vorderbein

  • Ich kenne eine Hündin, die Knochenkrebs in einem Hinterbein hatte. Das Bein kam erst relativ spät ab, also nach monatelangen humpeln, weil erst andere Diagnosen im Raum standen.

    Die Hündin bekam eine Chemo, die sie dann nicht so gut vertragen hat und (ich glaube) nach einem Monat wieder beendet wurde.

    Aber sie hat dann trotzdem noch ungefähr 4 Jahre gut gelebt. Außer dem fehlenden Bein war sie ein ganz normaler Hund.


    Ich wünsche Whiskey alles Gute!

  • Ich weiß, dass es Hunde gibt, die mit nur einem Vorderbein klar kommen (war früher viel im Behinderter Hund Forum unterwegs), aber ich persönlich würde es bei meinen Hunden wohl nicht machen. Hinterbeinamputation ja, aber beim Vorderbein nein.


    Finya hat die ersten Jahre bei mir nur ein Vorderbein nutzen können und sie war einfach extrem eingeschränkt, hatte Schmerzen im gesunden Vorderbein, konnte eigentlich nur schnüffeln, weil sie das zweite Vorderbein zumindest als Stütze (wie einen Stock) nutzen konnte, sonst wäre sie einfach umgefallen. Nach 2,5 Jahren bei mir ging nichts mehr und sie war damals ein junger Hund.

    Hunde tragen 2/3 ihres Gewichts auf den Vorderbeinen. Das trägt dann ein Bein alleine, was für einen Hund, der mit Spondylose und Arthrose belastet ist, wahrscheinlich nicht unbedingt angenehm ist.


    Man selbst gewinnt dadurch Zeit mit seinem Hund, aber ob der Hund viel gewinnt, ist, denke ich, die wichtigere Frage. Hunde sind Opportunisten, aber sie wollen auch ein schmerzfreies Leben führen können.


    Letztlich ist es eine Entscheidung, die zu 100% vom einzelnen Individuum abhängig ist.



    Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Kraft für die nächste Zeit und alles Gute :kleeblatt:

  • Erstmal fühle dich gedrückt...


    Zum zweiten, höre auf dein Bauchgefühl. Dein erster Impuls. Das erste was sich für dich 'richtig' angefühlt hast, als du das noch nicht zerdacht hast.. Ich hoffe du weißt was ich meine.


    Meistens hat man das im Gefühl. Wenn es die Option 3 ist, go for it. Alles was 'dagegen' spricht kann auch nur in deinem Kopf ein Problem sein und ist die Situation dann da löst es sich eh irgendwie.


    Bei meiner Hündin wurde die Diagnose Osteosakrom im November gestellt, es wurde dann aber korrigiert, es war ein agressiver Weichteilsakrom der das Schienbein betraf weil er es rausrückte. Bei uns war es das Hinterbein. Bei ihr war es aber so aggressiv, es wuchs innerhalb von 3 Wochen aufs dreifache.

    Wir hatten ebenfalls Option 3 im Raum und irgendwas in mir hat sich falsch angefühlt.

    Der Tag x kam schneller als mir lieb war, aber es stellte sich heraus das meine Entscheidung die richtige war palliativ zu arbeiten weil es tatsächlich so gestreut hat das sie nie übers staging gekommen wäre und ich ihr so diese Untersuchungen und Stress erspart habe.

    Sie war leider so voller Tumore das die inneren Organe wohl schon verschoben waren laut Tierarzt. Und das alles in dem kurzen Zeitraum.


    Deshalb - höre auch auf dein Bauchgefühl.

    Ich wünsche euch jedenfalls alles liebe

  • Ach Scheiße 😕 das tut mir sehr leid! :streichel:


    Habe nicht viel Rat, hatte so eine Situation noch nie und kann daher nur theoretisch sagen, was ich momentan eher als Option wählen würde.

    Das hilft aber nicht wirklich.


    Hör auf dein Gefühl, du kennst Whisky am besten, du siehst ihn tagtäglich, du weißt was aktuell für euch möglich ist und was nicht.

  • Ich danke euch für alle eure Nachrichten. Eine Entscheidung ist noch immer nicht getroffen.


    Ich warte aktuell auf den Rückruf aus der Klinik. Wir waren ja eigentlich auch da, um den Fortschritt von Artrhose und Spondylose zu besprechen. Das haben wir über die Diagnose aber vergessen und das möchte ich Stelle nachholen.

    Denn der Fortschritt würde die Entscheidung ja durchaus auch beeinflussen.

  • Icj denke viel an euch ... :streichel:


    Bei Cara war ja ein ganz anderer Verlauf, aber letzlich wurde es mir - mehr im Nachhinein - klar, daß ihre Lebensuhr einfach abgelaufen war. Es gab eine akute Krise und längerfristige Probleme, die schon in Behandlung waren. Bei einer akuten Krise neigt man dazu, die anderen Sachen zu vergessen, weil man sich dran gewöhnt hat, aber sie gehören ja auch ins Gesamtbild.

  • Meine bisherigen Entscheidungen beim Osteosarkom waren immer die Palliativbehandlung … vor 4 Jahren dachte ich über eine OP nach … der Hund war sehr jung aber definitiv zu groß und schwer, um auf einen Vorderlaif verzichten zu können.


    Eine befreundete Tierärztin hat OP mit Chemo durch … die Hündin lebte nur noch ca 6 Monate.


    Wenn du eine Chemo machen willst, überlege dir vor der Amputation doch mal eine „Limb Sparing“-OP iVm Chemo. Vor Jahren noch nicht sehr häufig, aber mittlerweile hört man immer öfter davon.

    WENN man das Glück hat und schnell genug war, ist die OP für den Hund vermutlich der bestmögliche Weg … aber ich bin kein Mediziner.

  • Wenn du eine Chemo machen willst, überlege dir vor der Amputation doch mal eine „Limb Sparing“-OP iVm Chemo. Vor Jahren noch nicht sehr häufig, aber mittlerweile hört man immer öfter davon.

    Das wurde mir auch vorgeschlagen. Ich habs hier nicht weiter erwähnt, weil die Methode durch die Kosten für mich raus ist.

    Und die Ärztin meinte, dass man damit durchschnittlich keine längere Lebenserwartung erreicht, als nur mit der Amputation.

  • Millemaus

    Ja, davon gehe ich aus….. allerdings ist es eine Option.

    … Zumindest für Hunde, die mit einer Amputation nicht zurecht kommen würden und wenn der Ersatz des Knochens gut klappt, hat der Hund bestimmt mehr Lebensqualität mit 4 Beinen.


    Bei meinem Hund hatten wir den Krebs so früh entdeckt, dass man tatsächlich „unsicher“ bei der Diagnose war. Vielleicht hätte er zu den statistischen 2-10% gehört, bei denen der Krebs noch nicht gestreut hatte …

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!