Osteosarkom / Knochenkrebs im Vorderbein

  • So, ich hab vorhin das Gespräch mit der Ärztin gehabt.


    Er hat zwischen dem 7. Lendenwirbel und dem Kreuzbein eine mittelgradige Stenose, einen Bandscheibenvorfall (gering gradig mehr linksseitig), Spondylose (der Nerv ist aber nicht gereizt). Das waren die Schlagworte, die ich mir notiert habe. Geht ja immer so schnell... Bekomme den Befund aber auch noch per Mail, genau wie die Haustierarztpraxis.


    Von den 4 Proben, die sie vorne rechts genommen haben, waren 3 unauffällig, aber eine hat halt den hochgradigen Verdacht auf das aggressive Osteosarkom. Deswegen nehmen sie immer mehrere. Bei den 3 haben sie wohl einfach gesundes Gewebe erwischt. Spricht eben dafür, dass es sehr früh und die Stelle noch nicht so groß ist.



    Ich tendiere momentan tatsächlich zu einer palliativen Behandlung.

    Bei Arbeit an 6 von 7 Tagen, davon 4 mit jeweils einer Stunde Hin- und Rückfahrt, einem Partner, der zwar viel Home Office hat, aber auch einfach mal komplette Wochen lang nicht zu Hause ist, weiß ich auch einfach nicht, wie wir das logistisch und von der Betreuung her regeln sollen. Andere Betreuungen, die über "mal kurz Gassi gehen" hinausgehen, haben wir hier auch einfach nicht.
    Klar kann er mit zur Arbeit auf den Hundeplatz kommen und dann im Auto warten (müssen beide Hunde ja gleich auch). Ist bei den Temperaturen aber auch alles andere als ideal, schon in seinem jetzigen Zustand.


    Ich bin einfach so wahnsinnig müde momentan. Also physisch wie psychisch.
    Mehrere Personen in meinem Umfeld haben schon gesagt "Wenn es keine richtige Entscheidung gibt, gibt es auch keine falsche." Das mag sein, macht es aber momentan auch nicht einfacher oder weniger schmerzhaft.


    Dieser Hund... Es passt einfach zu ihm, dass er mir auch damit den letzten Nerv raubt. Einfach in Ruhe mit 20 einschlafen wäre nicht "sein Stil".

  • Zum einen, dass es ohne Chemo (die Zeit braucht, die ich eigentlich nicht habe, ohne Umsatzeinbußen zu haben, und Geld braucht, das ich nicht habe, wenn ich nicht so wie gewohnt arbeiten kann) wohl nicht viel mehr bringt, als es komplett zu lassen. Also außer Schmerzen und nen ggf. längeren Heilungsprozess.

    Dann, dass er zwar super auf dem UWL läuft, sich aber nicht gut (fast gar nicht) physiotherapeutisch behandeln lässt.

    Das mit Spondylose und Bandscheibenvorfall hinten spricht für mich auch dagegen, da jetzt noch mehr Belastung drauf zu packen.

    Weiterhin, dass ich ihn mit der frischen Wunde nicht gerne mit zum Platz nehmen möchte. Das wäre grundsätzlich sicherlich machbar, ja. Ich stelle es mir bei ihm nur einfach umständlich und schwierig vor, schlicht weil er ist wie er ist.

  • Du wirst die richtige Entscheidung treffen, die für euch passt! :streichel: Und wenn es die ist, ihm noch eine schöne, kurze Zeit zu ermöglichen, dann ist es so!

  • Ah ok.


    Ich weiß nur von einem Fall wo es ähnlich früh entdeckt wurde, da wurde amputiert und sonst nix und der hund hatte noch 6 Jahre.


    aber du wirst die richtige entscheidung für euch treffen ❤️


    alles gute

  • Ich denke, ich würde auch, wenn es nicht nicht metastasiert hat, amputieren lassen beim sonst fitten Hund.


    Ich hab das mit der Chemo gerade mal angegoogelt. Interessehalber: Wie wird die beim Hund verabreicht? Intravenös oder als Tabletten? Über welchen Zeitraum?

    Beim googeln erschienen natürlich zuerst mal die Kosten. Das scheint auch ein beachtenswerter Faktor zu sein.


    Weiterhin, dass ich ihn mit der frischen Wunde nicht gerne mit zum Platz nehmen möchte.

    Musst du denn da zwingend hin?

  • Die Kosten variieren halt sehr stark von 500 bis 1000€ pro Behandlung (und mehr). Und es müssten minimum 5 Behandlungen sein.

    Weiterhin, dass ich ihn mit der frischen Wunde nicht gerne mit zum Platz nehmen möchte.

    Musst du denn da zwingend hin?

    Da der Hundeplatz meine Arbeit ist: Ja. Das ist nicht optional am Mi, Fr, Sa und So.


    corrier Das ist es ja... Er ist ansonsten nicht fit. Also klar... Er benimmt sich wie ein 1 jähriger irrer Hund. Aber er hat ja schon seit 4 Jahren Probleme im Bewegungsappart.


    Das soll nicht wie eine Rechtfertigung klingen oder irgendwas. Einfach nur Fakten, die berücksichtigt werden müssen.


    Ich habe zunächst stark Richtung Amputation und Chemo tendiert. Da ging es in meinem Kopf primär um das Mindset des Hundes. Und das wäre bei der Amputation kein Hindernis. Null. Ich glaube, dass er damit zurechtkommen und es ihn nicht großartig stören würde (im krassen Gegensatz zu Nala zum Beispiel).

    Aber mit mehr und mehr Zeit kamen immer mehr Faktoren, die dagegen sprachen. Durchaus auch einige, die ich hier nicht nennen mag.

  • Da der Hundeplatz meine Arbeit ist: Ja. Das ist nicht optional am Mi, Fr, Sa und So.

    Wusst ich nicht, deshalb hab ich gefragt. Eine Betreuung für die Zeit im Umfeld wäre nicht aufzutreiben?


    Weil es mir eben im Vorbeilesen hängen geblieben ist. Wenn er Physiotherapie nicht gut toleriert, kann Akkupunktur helfen.

    Ich war völlig baff, wie anfangs diese eine einzige Nadel die Kooperationsbereitschaft meines Rüden gesteigert hat. Ist so ein Beruhigungspunkt am Kopf.

  • Ich finde Deine Überlegungen absolut sinnvoll, denn nicht immer ist das medizinische Optimum auch das Beste für die Lebensqualität des Hundes, der ja bereits Probleme mit dem Bewegungsapparat und wahrscheinlich schon dadurch Schmerzen hat.


    Theoretisch klingt das gut mit höchstwahrscheinlichem Tumor-Frühstadium und valider Behandlungsoption Amputation und Chemo - aber das hieße auch, wie Du m. E. völlig zu Recht einwendest, dass man die Versorgung und Betreuung nach der OP sowie die Einschränkungen im Alltag stemmen können muss.


    Und der Tag hat nun mal nur 24 Stunden.

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