Schwarmwissen gefragt - Großpudel mit (morgendlichen) Bauchschmerzen

  • Ich würde mir auch die Bauchspeicheldrüse nochmal ansehen und ansonsten auch über einen Kastrationschip nachdenken. Vergrößerte Prostata mit nur 1 Jahr ist schon auffällig.


    Warten ist schwierig, bis nach der Pubertät in 1,5-2 Jahren ist der Magen ruiniert, sollte es wirklich an den Sexualhormonen liegen. Und auch dann reicht warten nicht immer, sondern der Hund muss sich aktiv auseinander setzen und Anleitung bekommen und das durchstehen/habitualisieren. Es hat ja nicht jeder regelmäßig läufige oder gar standhitzige Hündinnen um sich. Da ist ebenfalls die Frage, ob sich der Stress und Aufwand insgesamt rechnet.


    Sowas wie Sanofor Moor von Grau habt ihr bestimmt schon ausprobiert oder? Das hilft hier gegen erste Anzeichen von Magenbeschwerden, um Ruhe rein zu bringen.

  • Unsere Kleinpudelhündin hat Futterunverträglichkeiten, die sich meistens mit Durchfall, zum Teil auch mit Kratzen äußern.

    Da war es auch so, dass sie Futter, das sie nicht ganz schlecht vertragen hat, einige Tage oder sogar 2 Wochen lang gefressen hat, bevor es verweigert wurde. Zum Teil hatte sie dann nur weichen Kot oder auch mal tageweise normalen.

    Aber bei Menschen gibt es ja auch Sachen, die ab und zu ok sind, aber blöd, wenn man sie öfter isst.


    Wir haben eine Ausschlussdiät gemacht und sind letztendlich bei Ziege-Nassfutter, selbst gekochter Hirse und selbst gekochten Zucchini oder Möhren gelandet. Trockenfutter kann man bei uns vergessen. Das gibt es nicht in der Zusammensetzung.

    Aber bei Euch würde ich sagen, Ziege passt nicht.

    Wenn Ihr Pferd probieren wollt, würde ich auch den Reis gegen etwas anderes austauschen, das er noch nicht hatte.

    Auf jeden Fall kann es eine Weile dauern, bis die Beschwerden komplett weg sind, weil der Magen-Darm-Trakt sich erstmal erholen muss.


    Wenn Ihr Pech habt, kann es auch etwas sein, das dem Hundefutter zugesetzt wird oder bestimmte Innereien oder so. Das ist dann schwierig, herauszufinden.


    Bei uns gab es noch das Problem, dass der Hund im Garten irgendwas gefressen hat und nach Garten-Tagen ohne ständige Aufsicht weichen Kot oder Durchfall hatte. (Wir dachten erst, sie verträgt die Ziege nicht mehr. :fear: )

    Aber sie trägt da jetzt so einen Fress-Maulkorb und seitdem ist das nicht mehr.

    Du könntest mal darauf achten, ob Euer Hund beim Spaziergang an Pflanzen knabbert.

  • Danke Zucchini fürs Erwähnen... Und ja ich sehe in der Tat vieles was wir auch durchgemacht haben mit Baxter in den ersten 2 Jahren..... Nur war er nie so extrem Hormongesteuert, dass wir auf die Hormone kamen... anfangs jedenfalls nicht...


    Baxter wurde sowas von auf den Kopf gestellt, und alles ohne Befund (Ausschlussdiät; Ultraschalle; Röntgen; Prostata; irgendwelche Medikamente oder Homöopatisches Zeugs; dies das Ananas ausprobiert...) Letzter Weg wäre eine Magenspieglung gewesen.. Und da meinte ich dann: Können wir ihm nicht einen Chip setzen lassen? Einfach nur um zu schauen, ob es etwas bewirkt? Wenn nicht dann läuft der halt aus... Unsere TÄ ist nie darauf gekommen und fand meine Bitte sehr komisch... Aber ich setzte mich durch... Also gab es mit 2,5 Jahren den Chip. Nach ca. 8-12 Wochen (ich weiß das ehrlicherweise nicht mehr, müsste ich hier im DF recherchieren), waren seine ganzen Symptome weg, komplett weg. Kein Bauchweh mehr, kein Erbrechen mehr, keine Durchfälle mehr... Der Hund konnte endlich unbeschwert leben... Der Chip war für 6 Monate, hielt aber hier 9 Monate und wir haben den bewusst auslaufen lassen, umzuschauen ob es wirklich daran liegt. Zack der Chip lief aus und Baxter hatte direkt wieder alle Symptome (Bauchweh, Erbrechen; Übelkeit; Magenkrämpfe; Durchfall usw).


    Also stand fest, dass er kastriert wird. Dies geschah dann im September 2019 (da war er 3,5) und seit ca. Oktober 2019 hatte er nie wieder diese Probleme, wirklich nie wieder. Er kann auch alles fressen, egal. Er lebt seitdem unbeschwert.


    Und seitdem weiß ich bzw bin ich auf dem Standpunkt: Nie wieder würde ich einen Hund so lange leiden lassen. Vor allem nicht, wenn man schon alles abgeklärt hat. Nur weil, ja weil der Hund durch die Hormone durch "MUSS", weil er sonst nicht richtig erwachsen werden kann... Ich kann das sogar nachvollziehen und eigentlich gehts mir genauso, aber nur bei Hunden die keinerlei so arge Probleme haben, sondern "nur" was weiß ich: zu viel und stark schnuppern; bisschen rummheulen usw usf... Aber nicht wenn sie so arg leiden, dass es ihnen körperlich und dadurch auch psychisch schlecht geht. Dann muss man zum Wohle des Hunde entscheiden.


    Daher finde ich das was Lysaya sagt absolut zustimmend:


    Naja, wenn die Probleme wirklich von den Hormonen kommen, ist der Tipp noch zu warten nicht so sinnvoll. Es bringt halt nichts, noch zwei Jahre zu warten, bis die Pubertät "durch" ist und der Hund leidet derweil permanent Schmerzen und Stress. Das grenzt für mich an Tierquälerei. Wenn - nach guter Diagnostik - die Prostata der Übeltäter ist, gehört das behandelt und notfalls auch durch eine Kastration oder Chip.


    Ich drücke euch ganz lieb und fest die Daumen, dass ihr eine Lösung finden werdet und er unbeschwert leben kann :kleeblatt:

  • Vergrößerte Prostata mit nur 1 Jahr ist schon auffällig.

    Ich hoffe, das geht jetzt nicht zu arg ins OT, aber ist das tatsächlich so?

    Mein Rüde hatte so mit 8 oder 9 Monaten das erste Mal eine leicht vergrößerte Prostata und dann immer wieder. Meine damalige TÄ meinte allerdings, dass das in der Pubertät durchaus mal vorkommen kann. Also nach dem Motto: "Im Auge behalten ja, besorgniserregend nein". Inzwischen ist der Kerle eh kastriert (u.a., weil die Prostata eben bis zum Alter von 3 Jahren immer wieder Probleme gemacht hat), aber jetzt interessiert mich doch, inwiefern man schon früher hätte eine Kastration in Betracht ziehen können, weil eine Prostatavergrößerung während der Pubertät eben doch nicht so "normal" ist?

  • Meine Terrierhündin hatte/hat lebenslang ähnliche Schübe, früher nur 1-2 mal im Jahr, letztes Jahr, mit 14, plötzlich einmal im Monat. Morgens war ihr übel mit starkem Bauchgrummeln, sie hat hektisch Gras zu fressen versucht und war elend, bis sie sich gegen Mittag übergeben hat. Dann hing sie noch ein paar Stunden matschig rum, kam dann plötzlich betteln, und alles war vorbei wie nie gewesen. Ursache wurde nie gefunden, alle Organwerte sind sogar jetzt im Alter noch vorzüglich. Bekocht wird sie wg. sensiblen Magens eh, irgendwelchen getrockneten Kaukram gibt es nicht, geänderte Futterzeiten/Happen vor dem Schlafengehen und andere Tricks brachten nichts. Durchfall ist übrigens nie dabei, es ist immer nur der Magen.


    Was geholfen hat, war zweierlei: das Futterfleisch auch abzukochen, weil sie roh offenbar im hohen Alter nicht mehr gut verträgt, und als Hilfe im akuten Fall Gelusil Lac (nach Absprache mit TÄ natürlich). Eine Tablette zerstoßen, aufgelöst und per Spritze ins Maul, hilft komplett, wenn ihr nur ein bißchen übel ist. Ist es schlimmer, bekommt sie es nach dem ersten Erbrechen eingeflößt, und dann kann man zusehen ,wie es ihr schnell besser geht. Im Moment ist seit Monaten Ruhe, und ich hoffe, bloß, es bleibt so.


    Die akuten Beschwerden haben also auf jeden Fall mit Magensäure zu tun, aber was das Ganze nun auslöst, hat sich, wie gesagt, nie rausfinden lassen.

  • Erstmal vielen, vielen, vielen Dank für die Rückmeldungen, die Ideen und Gedanken.


    Ihr denkt alle in ähnliche Richtungen, in die wir schon gedacht haben, das ist für mich erstmal per se auch beruhigend. Man macht sich ja irgendwann selbst wahnsinnig.


    Shadow Walker Wir werden auf jeden Fall noch ein weiteres Protein (Pferd in diesem Fall) testen und schauen, wie es sich dahingehend entwickelt. Das, was mich halt ein wenig stutzig macht ist, dass es bis auf

    die Bauchschmerzen (und die treten ja auch nicht immer auf) sonst keine Beschwerden gibt, die für eine Unverträglichkeit sprechen. Aber wie gesagt, es ist eh geplant, nochmal Pferd zu testen. Reis lassen wir

    jetzt erstmal bis auf weiteres weg. Gestern Abend gab es zB zum Nachtfutter Ziegendose und tatsächlich etwas Ziegen-Trofu drunter gemischt, was er mit großem Appetit verspeist hat. Heut Morgen war komplett

    Ruhe, auf dem Morgengassi hat er normal Leckerlis genommen.


    Es gibt halt gefühlt einfach kein Muster (wir führen mittlerweile natürlich Tagebuch), außer eben Hormone/Läufigkeiten/Pipischleck-Intensität. Das macht mich schon extrem nachdenklich. Wir hatten auch keinen direkten "Auslöser" beim ersten Vorfall, außer

    dass er da das erste Mal wirklich heftig Pipi geleckt hat. Ich nehme also auf jeden Fall mit, dass wir uns nochmal die Prostata und die Bauchspeicheldrüse anschauen. flying-paws Ich hab dir mal die Werte vom Bluttest hochgeladen, ich bin da totaler

    Laie, und habe mich jetzt erstmal auf die Aussage der TÄ verlassen, dass das so passt. Kot wurde auf Giardien, Peitschenwürmer, Hakenwürmer und Spulwürmer untersucht, also klassischer Parasitencheck denke ich?




    Im Grunde war ich immer gegen Kastration, habe immer gesagt: Nur, wenn es nicht anders geht, also medizinische Indikationen. Allerdings habe ich mittlerweile ähnliche Befürchtungen wie Lysaya und Czarek - wenn es hormonell

    bedingt ist, möchte ich auf gar keinen Fall durch viele Warterei und Probiererei das ganze zukünftig verschlimmern und/oder chronifizieren oder ihm den Magen vollständig ruinieren. Er war nämlich vor dem heftigen Pubertieren absolut

    normal und tatsächlich recht robust.


    Wir werden uns also auf jeden Fall nochmal die Prostata und die Bauchspeicheldrüse ansehen. Außerdem auf Pferd switchen, und am Mittwoch dann mal die weiteren Möglichkeiten, inklusive Chip mit dem Tierarzt besprechen.

    Danke dir auch Dogs-with-Soul für den Erfahrungsbericht. Vieles davon erinnert mich an unsere Situation. Ich glaube, wenn Merlin schon 2,5 wäre, würde ich gar nicht so groß zögern. Er ist eben noch echt jung, leider.


    Was ich mir auch vorgenommen habe, ist, heute mal den Züchter anzurufen. Merlin stammt aus einer Wiederholungsverpaarung des Züchters, der in 2019 den ersten Wurf gleicher Elterntiere hatte und ihn in 2023 wiederholte.

    Die Rüden aus dem Wurf in 2019 sind damals komplett an eine Ausbildungsstätte für Blindenhunde gegangen, die Hündinnen hat er privat verkauft. Da die Rüden damals alle Blindenhunde geworden sind, wurden sie entsprechend

    laut den Schilderungen des Züchters kastriert (deswegen wollte die Ausbildungsstätte auch die Rüden, Kastration bei den Hündinnen sei immer deutlich risikoreicher.). Ich werde ihn mal fragen, ob er weiß, wann die Hunde kastriert

    wurden, und ob sich Änderungen im Wesen ergeben haben. Das wär nämlich echt schlimm, weil Merlins Wesen einfach zauberhaft ist, das kann man nicht anders beschreiben. Werde ihn auch mal fragen, ob er von ähnlichen Problemen

    bei seinen Hunden weiß, schadet ja auf jeden Fall nicht.


    Vielleicht hilft der Chip auch temporär einfach etwas Ruhe in die ganze Situation zu bringen. In uns, in den Hund, in den Hundekörper. Irgendwie habe ich das Gefühl drehen wir uns alle ein wenig in einer Abwärtsspirale, und es ist

    schwer da raus zu kommen. Wir wachen morgens auf mit der Angst "Hat der Hund Bauchweh?" und sind gestresst, er ist so sensibel, dass er merkt, wenn wir gestresst sind, hat aber keine Ahnung, wieso, und ist deswegen mitgestresst

    und skeptisch, dann das ganze Drama wenn er nicht nicht fressen will (werd mal schauen ob ich was gutes finde, was er IMMER nimmt, sodass wir da auch einen Plan haben), das Brimborium ums fressen selbst, die Sorge, wenn er Leckerlis

    verweigert..... das ist alles grad nicht gut.

  • Zusatz Czarek Ja, von den gängigen Mitteln Ulmenrindenschleim, Heilmoor, Darmflora mit Sivomixx/Bactisel, Sucrabest haben wir gefühlt alles durch, ohne signifikante Besserung. Am besten hilft vermutlich noch der Ulmenrindenschleim.

  • Kot wurde auf Giardien, Peitschenwürmer, Hakenwürmer und Spulwürmer untersucht, also klassischer Parasitencheck denke ich?

    Okay, da wäre natürlich noch viel mehr möglich. Bei Enterosan zum Beispiel gibt es da umfassender Tests.


    Was mich noch interessieren würde: Wie fütterst Du jetzt genau im Verhältnis was?

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