Baustelle: Fahrräder, Belle, Luftballons…

  • Hallo ihr,


    Unser 11 Monate alter Jack Russel ist draußen superbrav, aber zuhause…. Er beißt und verbellt alles, was in irgendeiner Form rund ist und/oder sich bewegt. Bälle, mein Fahrrad, gestern ein Igel im Garten- total wütend, weil dieser sich eingerollt (und dann auch noch Stacheln 😅) hat. Außerdem hasst er den Besen.

    Vielleicht kam ihm zu schnell alles auf einmal, er ist ja vorerst über Herbst/Winter bei uns groß geworden- und dann kam der Tag, an dem wir alle Gartengeräte auf einmal ausgepackt haben.

    Plus Ball für die Kinder zum Spielen.


    Man merkt dabei, dass er wütend ist und Angst hat. Attackiert-weicht aus- attackiert- weicht aus.


    Außer den sich bewegenden Dingen hört er zuhause gut, ist entspannt, freundlich, wartet brav bis er was darf, nur dort geht es mit ihm durch.


    Außerhalb unseren Gartens akzeptiert und ignoriert er all das, läuft brav auch im Freilauf an Radfahrern vorbei, sitzt entspannt neben Ball spielenden Kindern, jagt nicht, schaut zu, wie die Leute ihre Vorgärten kehren oder betrachtet neugierig freundlich Bauarbeiter auf Baustellen.


    Hat jemand eine Idee? Mit Leberwurst klappt das halbwegs, einer aus unserer Familie kehrt/spielt Ball, der andere lenkt die Aufmerksamkeit auf sich oder belohnt bei braver Ruhe. Das hat aber keinerlei dauerhaften Erfolg. Beim nächsten Mal Gartengeräte/Bälle/Spielzeug heraus holen fängt das Ganze von vorne an.

  • Achso, wenn ich den Ball im Wohnzimmer herum rolle, ist er zwar nicht gerade schwer begeistert, aber es geht weitaus besser als im Garten. Und kehren/staubsaugen kann ich drinnen auch gut.

  • Er beißt und verbellt alles, was in irgendeiner Form rund ist und/oder sich bewegt. Bälle, mein Fahrrad, gestern ein Igel im Garten

    Man merkt dabei, dass er wütend ist und Angst hat. Attackiert-weicht aus- attackiert- weicht aus.

    Für mich klingt das - so rein von dem, was du schreibst - mehr nach fehlgeleitetem Beutefangverhalten und daraus resultierender Überdrehtheit als nach Angst.


    Da das Problem ja vorwiegend im Garten besteht: Habt ihr da mal mit ihm Jagd- und Beutespiele gespielt? Oder macht ihr generell viel Action mit dem Hund im Garten? Das würde für mich dann auch erklären, wieso das Verhalten so ortsbezogen auftritt.


    Dass ein Hund so dermaßen auf Bewegungsreize anspringt und da auch mehrfach reinbeißt ist gerade bei Terriern nicht ganz unnormal. Trotzdem ist das ein Thema, bei dem ich sehr hinterher wäre und anstatt nur über Ablenkung zu arbeiten möglichst bald ein gescheites Alternativverhalten aufbauen und das unerwünschte Verhalten deutlich abbrechen würde. Wenn sich sowas erstmal etabliert (und das tun so "spaßige" Verhaltensweisen bei Terriern ja schnell), kann das im Erwachsenenalter richtig unschön werden.


    Als Erste-Hilfe-Maßnahme würde ich dem Hundchen aber ganz unabhängig davon einen festen Platz im Garten zuweisen. Von da aus kann er beobachten, aber aufspringen und nen Terz machen ist nicht erlaubt.

  • dass war doch auch bei euch, dass euer Hund nach der Tochter geschnappt hat, oder?

    Ich schließe mich meiner vorschreibern an und würde noch hin ziehen fügen, lasst mal einen kompetenten Trainer drauf schauen, da scheint sich ein größeres Problem zu entwickeln.

  • Ich habe für Rumi im Garten ein Gitter, in das ich sie setzen kann, wenn es ringsum zu trubelig wird. Gerade wenn Kinder herumrennen, ist das für beide Seiten sicherer.

  • Ja, die Kleine hat eine Weile Fußball gespielt und fand es ganz lustig, das er „mitspielen“ will- und da war der Hase in den Brunnen gefallen… Ich nehme ihn aber schon längere Zeit ins Haus, wenn ein Kind Ballspielen will, damit sich das Problem nicht noch mehr manifestiert.

    Fester Platz im Garten, solange ein Kind spielt/Erwachsener kehrt/etc.? Das wird Arbeit 😅 ich probiere es.


    Beuteverhalten, vielleicht- meinst du, er hat runde Dinge als Beute auserkoren? Aber ihm fehlt irgendwie echter Jagdtrieb (Gottseidank) er jagt weder Mäuse noch Vögel. Die dürfen neben ihm auf der Wiese sitzen und picken. Buddelt auch nicht. Nur Schmetterlingen rennt er nach, aber nie ernsthaft.


    Ach, kompetente Trainer gibts hier in der Ecke nicht- höchstens Selbsternannte mit Wochenendkurs. Da ist das dogforum 3x informativer. 100km weiter fahre ich wegen dem kleinen Teenager nicht, der muss sich so benehmen lernen 😉

  • Ja, die Kleine hat eine Weile Fußball gespielt und fand es ganz lustig, das er „mitspielen“ will- und da war der Hase in den Brunnen gefallen…

    Beuteverhalten, vielleicht- meinst du, er hat runde Dinge als Beute auserkoren? Aber ihm fehlt irgendwie echter Jagdtrieb (Gottseidank) er jagt weder Mäuse noch Vögel. Die dürfen neben ihm auf der Wiese sitzen und picken. Buddelt auch nicht. Nur Schmetterlingen rennt er nach, aber nie ernsthaft.

    Auf was ein Hund jagdlich anspringt, ist sehr individuell. Das kommt zum einen auf den Typ Hund, zum anderen auf das Individuum und die Vorerfahrungen an. Euer Hund hat jetzt wahrscheinlich gelernt, dass es nen wahnsinnigen Kick verspricht, im Garten rollenden Objekten hinterher zu gehen. Noch hat er das scheinbar nicht auf die Welt außerhalb des Gartens übertragen. Aber da er altersbedingt ja noch ganz am Anfang seiner jagdlichen Entwicklung steckt und Terrier zudem einfach wahnsinnig kluge Dinger sind, die super schnell generalisierten, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass das lange so bleibt.

    Ich nehme ihn aber schon längere Zeit ins Haus, wenn ein Kind Ballspielen will, damit sich das Problem nicht noch mehr manifestiert.

    Zu schauen, dass er nicht mehr zum Erfolg kommt, ist ein wichtiger Baustein, um das Problem anzugehen, das stimmt. Aber letztendlich muss er auch lernen, den Reiz auszuhalten - und das kann er nicht, wenn er immer nur weggebracht wird. Als Management-Lösung, wenn ihr gerade nicht die Zeit und Geduld habt, um ihn auch noch anzuleiten, ist das ne gute Lösung, aber Erziehung ist das halt nicht. Und die braucht es an der Stelle meiner Meinung nach ganz dringend, bevor er solche Verhaltensweisen weiter ausbaut.

    Fester Platz im Garten, solange ein Kind spielt/Erwachsener kehrt/etc.? Das wird Arbeit 😅 ich probiere es.

    Nicht probieren, entweder managen (durch besagtes Gitter, anleinen oder ins Haus bringen) oder es durchziehen!

    Wenn du dir unsicher bist, ob/wie du sowas durchsetzen kannst, dann kann auch ich nur zu einem Trainer raten. Zumal ich noch zu bedenken geben möchte, dass ein Hund, der bereits bei kleineren Unannehmlichkeiten zum Schnappen neigt, mit nicht gerade geringer Wahrscheinlichkeit auch (und ggf. deutlich vehementer) schnappen wird, wenn man ihn im Trieb unterbricht. Wäre nicht der erste pubertäre Terrier, der da mal kurz auf seinen Hundeführer losgeht :pfeif: Und das ist dann halt eine Situation, die man in genau dem Moment händeln können muss, sonst gewinnst du nichts und das Tierchen lernt im blödesten Fall auch noch, dass dieses Schnappen absolut erfolgsversprechend ist.

    Ach, kompetente Trainer gibts hier in der Ecke nicht- höchstens Selbsternannte mit Wochenendkurs. Da ist das dogforum 3x informativer. 100km weiter fahre ich wegen dem kleinen Teenager nicht, der muss sich so benehmen lernen 😉

    Ist natürlich so übers Internet schwierig einzuschätzen, aber nach meinem Eindruck muss das bei euren Themen kein wahnsinnig kompetenter Fachmann für krasses Problemverhalten sein. Jemand mit einschlägiger Terrier-Erfahrung würde denke ich ausreichen. Und du musst da ja auch nicht x-mal hinfahren, häufig reichen da schon 1 oder 2 Hausbesuche, in denen der Trainer euch Handwerkszeug mit gibt und dann läuft das. Das dogforum ist, was Informationsbeschaffung angeht, wahnsinnig viel wert - aber bei der konkreten Umsetzung mit einem speziellen Hund braucht es im Zweifelsfall einfach jemanden vor Ort, der sich das ganze live anschaut und anleitet. Erst recht, wenn es um Problemverhalten geht, das recht schnell sehr unschön für alle Beteiligten (und leider auch Unbeteiligten) werden kann.

  • So, ich habe heute 3 Rosen eingepflanzt, also mit Schubkarre, Spaten, Rechen (der ja ähnlich einem Besen ist) hantiert, er hat total brav daneben gelegen, als hätt er nie was anderes getan 🤨 aber wir beide waren auch alleine. Bisher habe ich das allein nie getan, weil sich Gartenarbeit im Familienleben eben mehr anbietet. Heißt ja für mich, dass er anscheinend kein Problem mit diesen Dingen an sich hat, sondern…? (Schaut mit wem er’s machen kann? Oder er überdreht zu sehr wenn alle was anderes reizendes machen und er gar nicht weiß, wo er zuerst reinbeißen soll)

    Eine Gartenleine habe ich jetzt mal installiert, mit dem Ball üben wir auch. (Also vorerst nur er und ich)

    Bei mir ist er eh immer recht brav, aber ich beschäftige mich auch am meisten mit ihm.

    Das „Problemchen“ (was ja aber nötig ist) an unserer Gartenbegrenzung ist, dass er unglaublich gerne mit Kindern spielt, und ist immer etwas enttäuscht, wenn er nicht darf. Das tut mir leid, aber klar, er muss auf sein Kommando warten.

    Die Kinder toben und raufen mit ihm richtig, Ich selbst spiele nicht, außer mal mit dem Seil zergeln wenn er es anbringt, Ich bin in seiner Welt eher so die Vertrauensperson, kein wirklich cooler Spielpartner, kann’s ihm also nicht ersetzen.

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