Emotional Support Dog

  • Naja es gibt eine Huerde. Nicht bzgl. dem Attest, aber bzgl. den Rechten.

    Wie gesagt, dieses Attest ist ein netter Zettel. Nicht mehr und nicht weniger.

    Wenn man mal ganz ehrlich ist (und das meine ich jetzt nicht boese!!!): Es war doch bequem oder sagen wir 'von Vorteil' fuer dich dass das Attest akzeptiert wurde. Haetten alle Leute das Wissen bzgl. Assistenzhunden und deren alleiniger Sonderstellung (im Bereich Privathunden), haette vermutlich so gut wie keiner dein Attest akzeptiert.

    Wie gesagt: Nicht boese gemeint!!

  • Was man vielleicht noch erwähnen sollte, ich weiß ja nicht was ihr euch bei mir vorstellt. Ich war mit dem Attest in den ganzen Jahren 2x bei einer Behörde, 1x in einem Rathaus, und 1x bei einer Begutachtung. Also so von wegen, ich nutze jede Gelegenheit wo kein Hund rein darf weil ich ja ein Attest habe, so ist es mit Nichten.


    Der Unterschied zu einem ausgebildeten Assistenzhund ist für mich, das er im Alltag Aufgaben übernimmt für die ich keinen extra Assistenzhund brauche. Ich brauche keinen, der Menschen von mir fern hält, oder mich an ruhigere Orte bringt, usw. Ich persönlich fände es moralisch eher fragwürdig, mir nur weils die Diagnose rechtfertigen würde auf Kosten der Allgemeinheit einen Assistenzhund ausbilden zu lassen. Und dann noch dazu dadurch Sonderrechte in Anspruch nehmen zu dürfen, die ich aber so gar nicht bräuchte. Das fände ich dann eher ausnutzen, wie wenn ich in 10 Jahren 4x ein Attest nutze.


    Mir reicht es als Aufgabe, dass der Hund anwesend ist (zusätzlich, das er eben souverän in der Situation ist und sich benimmt) aber spezielle Aufgaben braucht er sonst nicht zu erfüllen. Weshalb ich es Unsinn fände, Kosten und Kapazität von einem Assistenzhund in Anspruch zu nehmen, den andere Menschen eher brauchen würden.

  • Es war doch bequem oder sagen wir 'von Vorteil' fuer dich dass das Attest akzeptiert wurde.

    Nein, es war auch oft das ich gefragt hatte und die Person gar kein Attest o.ä. sehen wollte. Aber es macht dann den Unterschied, ob man einfach so seinen Hund mitnehmen will, oder ob man gesundheitliche Gründe dahinter hat. Und diese werden dann mit dem Attest nachgewiesen.


    Das Attest sagt nicht, dass der Hund rein gelassen werden muss. Sondern es sagt, dass ich Erkrankung xy habe und deshalb den Hund brauche, was stimmt. Da steht auch kein Wort von Assistenzhund o.ä. drauf. Es geht aus meiner Sicht vielmehr darum, dass eben nicht jeder behaupten kann "ich brauch den, weil..." sondern dass man es eben auch Nachweisen kann, dass es stimmt.


    Was denkst du denn, wofür ich das Attest genutzt hätte? Klar ist es von Vorteil, wenn ich den Termin z.B. beim Arbeitsamt überhaupt wahrnehmen kann anstatt wegen Ängsten nicht raus, oder geschweigedenn zu dem Termin, zu können. Und vielleicht Sanktionen befürchten zu müssen, weil ich nicht kommen konnte. Ich mach mir da kein schönes Leben mit dem Attest, sondern es ermöglicht mir überhaupt normale und notwendige Dinge im Leben erledigen zu können. Aber mit bequem hat das sicher nichts zu tun, mir wäre es lieber ich hätte diese Einschränkungen nicht.

  • Punkt 1: Waren sich die Beteiligten da immer im Klaren darüber, dass dieses Attest keinerlei Rechte gewährt?

    Punkt 2: Atteste bekommt man leicht und kann man dann mit jedem Hund nutzen und verpflichtet zu nichts. Heißt man kann seine unerzogene Kackbratze jetzt auch in hundefreien Zonen zur freien Entfaltung verhelfen. Und das kann jeder der einen etwas liberaleren Arzt hat. Praktisch.

    Punkt 3: Auch ein Attest ist eine Leistung des Arztes und wird abgerechnet. Also stellt er das entweder privat aus oder die Krankenkasse blecht dafür. Und dann wissen die darüber auch Bescheid.


    Dieses Ding, dass Emotional Support Dogs quasi durch ein halblegales Attest oder Zertifikat als besondere Begleithunde gelten, aber absolut nicht ausgebildet sind und dann Probleme machen, gibt's doch im Amerika längst schon. Und da hat sich das öffentliche Bild sehr ins Negative verändert und macht es den Leuten mit den "echten" Assistenzhunden schwer im Leben. Und das Problem mit untrainierten Support Hunden ist schon seit Jahren ein bekanntes Thema...


    Kurz:


    Lang:


    Ein ähnliches Thema haben wir mit den Besuchshunden, wo auch Leute die Prüfung machen, dann auf Social Media sagen, dass sie einen Therapiehund nun haben (was einfach falsch ist) und als Krönung noch denken, ihr Hund kann jetzt mit in Supermarkt und sonstwohin. Dann legen die den Test vor und da steht was völlig anderes drauf, aber schön mit Logo von der Orga. Am Ende bekommt dann noch sogar die Orga Ärger. Alles schon gehabt.

  • Grundsätzlich verstehe euch alle, die ihr gegen ESA oder wie man sie abkürzt, in D seid.


    Aber Nono hat doch nichts gemacht davon, was ihr befürchtet.

  • Den Hund habe ich nie mit in den Supermarkt genommen, nie mit zum Arzt und ich habe das Attest nie für privates Vergnügen genutzt wo Hunde verboten wären. Und ich habe auch nie versucht, solche Rechte mit dem Attest zu bekommen. Wie gesagt habe ich das Attest in 10 Jahren 4x genutzt, für Behördentermine und eine Begutachtung weil das Termine waren die sein mussten. Überall sonst wo keine Hunde rein dürften, habe ich das Attest nicht genutzt weil es für mich nicht zwingend notwendig war dort hin zu gehen. Nicht ins Museum, nichts.


    Mag sein, dass das vielleicht eure Vorstellungen davon sind, das ich ihn mit ins Museum und sonst wohin geschleppt hätte. Aber nein, das habe ich vermieden. Weil ich das Attest eben auch nicht dafür gedacht sehe. Ich weiß das es Idioten gibt, die so ein Attest ganz anders nutzen würden, aber ich sehe mich wirklich als eine der letzen der man da irgendwas unterstellen könnte.


    Ja, wenn ich gewollt hätte, ich hätte das Attest ausnutzen können und bei der Möglichkeit gebe ich euch auch Recht. Aber ich mag mich nicht für einen vorbildlichen Hund und einen vorbildlichen Umgang mit dem Attest noch verteidigen müssen. Und nicht das Gefühl haben müssen, dass mir die Notwendigkeit des Ganzen abgesprochen wird. Es sind zwar zugegeben sehr viele, aber doch nicht alle Menschen auf der Welt verantwortungslose und egoistische Idioten. Ich war trotz Hund auch eingeschränkt, auch wenn mir dadurch vieles möglich geworden wäre, aber Hunde dort eben nicht erlaubt wären. Und zum Privatvergnügen habe ich wie gesagt das Attest nicht und überhaupt auf die dreiste Idee das so zu versuchen, bin ich nichtmal gekommen.

  • Hi Nono, du musst dich gar nicht rechtfertigen.

    Du lebst mit einer Einschränkung, dein Arzt hat ihr daraufhin ein Attest gegeben und dein Hund hat Dir in bestimmten Situationen die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht. Genau so soll es sein!

    Hunde sind schon irgendwie coole Tiere… Und die Menschen haben sie immer schon für verschiedene Hilfen benutzt..

  • Wenn man von Vorteil oder bequem spricht, wäre es das wenn ich mir einen ausgebildeten Assistenzhund bezahlen lasse. Und dann zum Privatvergnügen Sonderrechte in Anspruch nehmen würde, nur weil er es eben dürfte aber ich das so gar nicht zwingend bräuchte. Dann bräuchte ich nirgendwo vorher fragen, und könnte wohl einfach überall hin wo offiziell Hunde verboten wären. Das fände ich moralisch fragwürdiger, als ein Attest für zwingend notwendige Situationen zu nutzen.


    Aber ich verstehe auch, dass ich meine Situation vorher nicht ausführlicher beschrieben hatte. Und verstehe und teile auch die Bedenken, dass diese Möglichkeit zu einfach ausgenutzt werden könnte. Und wenn dann jeder 3. plötzlich mit seinem Fifi in den Rosengarten kommt und z.B. Schäden anrichtet, dann hat das leider negative Konsequenzen für alle.


    Es greift Dich doch keiner an. Dir wird lediglich die Frage beantwortet, die Du selbst gestellt hast.


    Ich hatte stellenweise den Eindruck, dass angezweifelt wird dass das mit dem Attest in ordnung wäre. Und gemeint wurde, dass es negative Konsequenzen für richtige Assistenzhunde hätte. Aber ich denke ich bin gerade auch zu aufgewühlt, um irgendwas nicht persönlich zu nehmen. Ich werde demnächst nochmal drüber lesen.

  • Wenn man von Vorteil oder bequem spricht, wäre es das wenn ich mir einen ausgebildeten Assistenzhund bezahlen lasse. Und dann zum Privatvergnügen Sonderrechte in Anspruch nehmen würde, nur weil er es eben dürfte aber ich das so gar nicht zwingend bräuchte. Dann bräuchte ich nirgendwo vorher fragen, und könnte wohl einfach überall hin wo offiziell Hunde verboten wären. Das fände ich moralisch fragwürdiger, als ein Attest für zwingend notwendige Situationen zu nutzen.


    Aber ich verstehe auch, dass ich meine Situation vorher nicht ausführlicher beschrieben hatte. Und verstehe und teile auch die Bedenken, dass diese Möglichkeit zu einfach ausgenutzt werden könnte. Und wenn dann jeder 3. plötzlich mit seinem Fifi in den Rosengarten kommt und z.B. Schäden anrichtet, dann hat das leider negative Konsequenzen für alle.

    Offiziell ausgebildete Assistenzhunde, abgesehen von Blindenführhunden, werden selten von den Krankenkassen bezahlt. Meistens braucht es Sponsoren oder du hast selbst genug Kohle, die Ausbildung zu finanzieren

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