Der völlig Baustellenfrei-Hund

  • Ohne gesundheitliche Baustellen? Dann hier: Baustellenfreier Hund.


    Ein paar Monate hat sie aufgrund meiner Anfängerfehler leinengepöbelt, aber das war mit kundiger Trainerin genauso schnell wieder abgewöhnt (und war ja nicht ihre Werkseinstellung). Ganz perfekt läuft es natürlich nicht, aber das sind eher Schlaglöcher, die man im Alltag gut umfahren kann, da stelle ich nicht mal ein Hinweisschild auf, geschweige denn einen Baustellenzaun. Wer auch immer bei ihr erziehungsmäßig vorgearbeitet hat - vielen Dank!


    Und langweilig finde ich sie nicht, sondern für mich einfach passend.

  • Für mich ist eine Baustelle ein Problem, das ein Dauerthema bleibt und das erfordert, dass man da immer ein Auge bzw einen Daumen drauf hat.


    Zum Beispiel bei Max, dass er ggf jemanden (entweder fremd oder er weiß, er kommt bei der Person damit durch) gängelt oder beißt, wenn es ihm gerade in den Kram passt.

    Muss ich also immer aufpassen.

  • Für mich ist eine Baustelle ein Problem, das ein Dauerthema bleibt und das erfordert, dass man da immer ein Auge bzw einen Daumen drauf hat.

    Bedeutet "baustellenfrei" also, dass der Hund im Alltag von sich aus niemals nie unerwünschtes Verhalten zeigt, auch ohne entsprechende Führung und Anleitung? Da fallen dann ja alle Hunde raus, die in irgendeiner Form Jagd-, Wach- und Schutzverhalten haben. Das heißt aber im Umkehrschluss auch, dass viele Hundetypen aufgrund ihrer rassetypischen Verhaltensweisen gar nie die Chance hätten, jemals als baustellenfrei zu gelten.


    Oder bedeutet es doch nur, dass der Hund bei entsprechendem Handling und Führung im Alltag kein unerwünschtes Verhalten zeigt? Da kenne ich dann schon einige, auf die das zutrifft. Aber die würde ich nach meinem Empfinden nicht als "vollkommen baustellenfrei" bezeichnen, sondern eher als "Baustellen gut im Griff".


    Und was ist mit den Hunden, die nur für das subjektive Empfinden des jeweiligen Halters kein unerwünschtes Verhalten zeigen? Also die, bei denen der Halter (ggf. aus Unwissen oder Desinteresse) keine Bestrebungen zeigt, an dem Verhalten zu arbeiten? Ich erinnere mich gerade lebhaft an die junge Galgo-Mix-Hündin auf der Kuhweide, die "ja immer so toll mit den Kühen spielt". Oder diverse vom Halter falsch gedeutete Hund-zu-Hund-Kontakte. Gelten die dann als baustellenfrei?

  • Ja, hatte ich. Meine erste Hündin, Pudeldackelterrierschnauzer, hatte ihr Leben lang weder gesundheitliche noch sonst irgendwelche Baustellen - also der one in a million-Glücksgriff, kerngesund, absolut souverän in jeder Lebenslage und selbsterziehend.


    Dumm nur, dass ich in meiner jugendlichen Naivität dachte, das sei auf mein enormes Talent als Kynologin zurückzuführen. Die nächsten Hunde waren dann ein ziemlicher Realitätsschock, und so ein Tier ist mir bis heute nie wieder begegnet.

  • Wilma ist für mich baustellenfrei!


    Schutz- und Wachtrieb ist rassenbedingt vorhanden, ist aber super händelbar.


    Dass sie nicht gerne Auto fährt, nervt manchmal, würde ICH aber nicht als Baustelle bezeichnen.


    Dass sie unterwegs perfekt ist, verträglich mit allen Hunden, etc. macht es für mich so angenehm, dass ich sie guten Gewissens für mich als baustellenfrei bezeichnen würde.

  • Habt/hattet ihr einen solchen völlig "Baustellenfreien" Hund?


    Hier ist es tatsächlich Peaches, die ich als absolut baustellenfrei ansehe. Da ist absolut nichts, woran man arbeiten müsste oder was im Alltag auch nur ansatzweise stören würde und das ganz ohne irgendwelche Management-Maßnahmen und egal wo und was um uns herum passiert. (für ihr Plüsch-Fell kann sie ja nichts |) )


    Die anderen 4 empfinde ich nicht als schwierig, aber ein paar Fitzelchen hier und da :roll:

    Mulder passt da auch dazu.


    Sicherheitshalber hatten wir mit dem Worst Case, was ein Border Collie so mitbringen könnte, ist aber nicht eingetreten.


    Er kann allein bleiben. Er kommt aber in letzter Zeit überall hin mit, wo Hunde willkommen sind.

    Fast die gesamte Verwandtschaft und ein paar Freunde hatten ihn mal zu Gast — mal nen halben Tag, mal über Nacht.

    Die Frage ist eigentlich nur “Ist jemand allergisch?” oder “Wohnt da ne Hündin, die läufig sein könnte?”


    Besonders find ich das nicht.


    Unser Nachbar hatte auch eine Dalmatiner-Mix Hündin ohne Baustellen.

    Die war genauso unkompliziert. Die konnte ich auch von Anfang an zum Gassi mitnehmen ohne Leine und als ich sie mal spontan shampoonieren musste, “durfte” ich das auch.

  • Bedeutet "baustellenfrei" also, dass der Hund im Alltag von sich aus niemals nie unerwünschtes Verhalten zeigt, auch ohne entsprechende Führung und Anleitung?


    Das wäre schon so meine Definition dafür, ja!




    Oder bedeutet es doch nur, dass der Hund bei entsprechendem Handling und Führung im Alltag kein unerwünschtes Verhalten zeigt? Da kenne ich dann schon einige, auf die das zutrifft.


    Ich ebenfalls, meine beispielsweise. Zumindest meistens.

    Würde ich aber nicht als baustellenfrei bezeichnen, denn man hat ja das Problem trotzdem und es erfordert Arbeit vom Halter.



    Und was ist mit den Hunden, die nur für das subjektive Empfinden des jeweiligen Halters kein unerwünschtes Verhalten zeigen? Also die, bei denen der Halter (ggf. aus Unwissen oder Desinteresse) keine Bestrebungen zeigt, an dem Verhalten zu arbeiten? Ich erinnere mich gerade lebhaft an die junge Galgo-Mix-Hündin auf der Kuhweide, die "ja immer so toll mit den Kühen spielt". Oder diverse vom Halter falsch gedeutete Hund-zu-Hund-Kontakte. Gelten die dann als baustellenfrei?


    Nervige Hundehalter, die Baustelle schlechthin :ugly:

  • Ich glaube dass ist wirklich sehr individuell und Ansichtssache.


    Ich finde mein Platschihund zb völlig baustellenfrei. Immer lustig, immer gut gelaunt, freundlich, hört wenn sie Lust hat- ich übe da aber auch nicht viel xD , verschmust.. einfach ein Hund der gut tut und der jeden Tag das Herz erfreut. :herzen1: Andere nennen sie distanzlos und dezent aufdringlich. |)


    Peppi.. mchm steht er sich mit seiner Aufregung selbst im Weg aber in Summe der Prototyp des guten Käferhundes. :herzen1: Immer bemüht alles richtig zu machen, immer da wenn man ihn braucht, eine treue Seele.. :herzen1:


    Frodo.. Wenn man akzeptiert, dass man eine halbe Katze hat und eben manchmal Personal ist, dann ist das Leben mit diesem lustigen kleinen Gesellen sehr amüsant. Wie er sich großartig finden kann, wie begeistert er bei einer Sache sein kann wenn er Kekse und Würdigung seiner Grossartigkeit dafür kassiert.. :herzen1: Ich finde alle drei recht unkompliziert und ohne wirkliche Baustellen aber jemand anderes würde dass wohl ganz anders einordnen.

  • Das wäre schon so meine Definition dafür, ja!

    Ich habe "Baustelle" bisher immer als etwas, das ich noch am Hund verändern möchte, verstanden und "Baustellenfreiheit" demnach als den erstrebenswerten Zustand, wenn ich irgendwann zufrieden mit dem Erziehungsstand und Verhalten meines Hundes bin. Da sind wir bis auf Leinenbegegnungen mit anderen Hunden und dem Bewachen vom Auto tatsächlich recht nah dran.

    Aber nach deiner Definition würde ich sagen, dass er doch sehr weit entfernt von "baustellenfrei" ist. Wenn er immer dürfte, wie er wollte, hätten wir hier einige Probleme :lol: wobei Baustellenfreiheit für mich dann auch gar nicht mehr erstrebenswert ist, weil das einfach so gar nicht "meinem" Hundetyp entspricht.


    Allerdings kenne ich dann auch in live keinen Hund, den ich tatsächlich als komplett baustellenfrei betiteln würde. Mal abrufen, anleiten, anleinen usw. muss man die irgendwie alle. Die Frage ist nur, wie oft und wie sehr.

  • Baustellenfrei bedeutet für mich, da gibt es nichts, was noch verbesserungswürdig ist. Und "verbesserungswürdig" liegt jetzt wieder im Auge des Betrachters und ob man Typ "Perfektionist" ist, engagierter HH, eher laisser-faire oder einem alles wurscht ist, solang keiner blutet.


    Ich glaube, komplett baustellenfrei war keiner meiner Hunde. Die hatten alle ihre Vorzüge, aber eben auch Seiten, die ich gern anders gehabt hätte. Einer hat permanent gejagt, dafür extrem menschenfreundlich, eine war artgenossenunverträglich, aber super gehorsam, die nächste mochte keine kleinen, keifenden Hunde, nachdem sie einer gebissen hatte und hat plötzlich gejagt, war aber der pflegeleichteste aller meiner Hunde, der nächste hat viel gebellt, war aber klein, hat nie gejagt und super gehört, der nächste mag keine Besucher allgemein, lässt sich aber gut regulieren, haart nicht und pöbelt wirklich nie zurück, wenn er angebellt wird, sondern bleibt fast immer deeskalierend und gut zu führen.



    Auch wenn Hunde als Traumhunde beschrieben werden, seh ich persönlich manchmal Verbesserungspotential. Ein Hund (nicht meiner) rennt zb immer zu fremden Hunden hin, geht dann aber weg, wenn die unfreundlich reagieren oder rennt dem Hasen nach, dreht aber irgendwann um. Seine Leute total begeistert. Für mich definitiv eine Baustelle.



    Liegt also ein bisschen im Auge des Betrachters und welche Ansprüche man hat, denk ich =)

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