Der völlig Baustellenfrei-Hund
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Ich finde es traurig und erschreckend, dass man einen ausreichend erzogenen Hund, der im Alltag keine Probleme macht als "langweilig" betitelt.
Sorry, das ist doch genau der Punkt an dem der Spaß anfäng, wenn ich mich nicht mehr mit den "muss er lernen, damit der Alltag gut ist" rumschlagen muss, sondern mich auf die Dinge konzentrieren kann, die gemeinsam Freude bereiten.
Keine Ahnung, vielleicht ticke ich da anders, aber mir hat " trainieren, dass er an der Leine nicht pöbelt", Leinenführigkeit, Alleinbleibtraining, etc noch nie nennenswerten Spaß gemacht. Das ist notwendiges Übel fürs Zusammenleben, aber wirklich Freude empfinde ich bei dem Training jetzt nicht und seh darin auch nicht unsere gemeinsame Bestimmung. Zusammen Sport machen, Dinge erleben und erkunden ohne Training dabei, DAS ist für mich das Schöne und Spannende am Hund haben.
Deshalb ist für mich der baustellenfreie Hund der, mit dem ich aufgehört habe, Alltagsdinge zu trainieren.
Azog würden wohl viele hier nicht als baustellenfrei empfinden. Aber mit ihm bin ich jetzt seit ein paar Jahren an dem Punkt an dem ich sage, so passt es für unseren Alltag. Das Aggressionsverhalten ist keine Baustelle, das ist eine Charaktereigenschaft, die im Alltag hier nicht ins Gewicht fällt.
Gott, was gäb ich dafür, mit Yutani an dem Punkt zu sein. Leinenführigkeit, allein bleiben, da gibt es noch so viele Baustellen in dem Alter, die ich möglichst schnell abgearbeitet haben will, damit wir uns nur noch auf die schönen Dinge konzentrieren können.
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Helfstyna Ja und nein. Ich denke, es ist durchaus Konsens, dass es deutlich einfacher ist einen charakterlich und vom Trieb her ziemlich gemäßigten Hund "baustellenfrei" hinzubekommen (noch dazu ohne der Hundeflüsterer zu sein), als einen Hund der trieblich und sonst ziemlich Oberkante ist.
Ich kann da nur von mir sprechen. Ich hab so einen absoluten baustellenfreien Hund im Alltag, seitdem er 2,5 Jahre alt ist, und war sportlich dann aber recht schnell an einem Punkt, wo er mir nicht mehr geben konnte, weil das, was im Alltag so angenehm ist, sportlich uns im Weg stand. Und ich wollte mehr. Man kann eben nicht immer beides haben.
Deswegen sage ich auch manchmal "etwas langweilig". Weil so unauffällig und entspannt, dass ich stundenlang etwas tun kann, ohne ein einziges Mal mit dem Hund zu interagieren. Die läuft einfach perfekt nebenher.
Ansonsten ist langweilig vielleicht negativ konnotiert, entspannt könnte man auch sagen. Man hat ein entspanntes Verhältnis. Und wenn ich mich beispielsweise in einer menschlichen Beziehung für etwas entscheiden muss, dann definitiv mehr für entspannt und vertraut als für kapriziös, aufregend und nervenraubend. Also eher der stete Beziehungstyp ohne Tellerwerfen und Dramen Finden einige so richtig langweilig, so bleibt denn da die Würze...
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Meine baustellenfreie Border Collie Hündin war das Gegenteil einer Schnarchnase bei der Arbeit. Dort war sie mein bisher temperamentvollster Hund.
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Als direkte Antwort auf die Thread-Frage (baustellenfrei): der Hund der mich bisher am wenigsten forderte und von dem ich so irre viel lernte war meine Rottweilerhündin
Dennoch: für mich waren und sind alle meine Hunde das non plus ultra nie Last immer nur Lust, allesamt komplett unterschiedlich und jeder eine Persönlichkeit. Mal mehr mal weniger fordernd, unterm Strich aber alle sehr gut führbar - für mich, meinen Umgang mit ihnen, meinem Alltag mit ihnen war alles stimmig.
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Ich finde es traurig und erschreckend, dass man einen ausreichend erzogenen Hund, der im Alltag keine Probleme macht als "langweilig" betitelt.
Sorry, das ist doch genau der Punkt an dem der Spaß anfäng, wenn ich mich nicht mehr mit den "muss er lernen, damit der Alltag gut ist" rumschlagen muss, sondern mich auf die Dinge konzentrieren kann, die gemeinsam Freude bereiten.
Keine Ahnung, vielleicht ticke ich da anders, aber mir hat " trainieren, dass er an der Leine nicht pöbelt", Leinenführigkeit, Alleinbleibtraining, etc noch nie nennenswerten Spaß gemacht. Das ist notwendiges Übel fürs Zusammenleben, aber wirklich Freude empfinde ich bei dem Training jetzt nicht und seh darin auch nicht unsere gemeinsame Bestimmung. Zusammen Sport machen, Dinge erleben und erkunden ohne Training dabei, DAS ist für mich das Schöne und Spannende am Hund haben.
Deshalb ist für mich der baustellenfreie Hund der, mit dem ich aufgehört habe, Alltagsdinge zu trainieren.
Azog würden wohl viele hier nicht als baustellenfrei empfinden. Aber mit ihm bin ich jetzt seit ein paar Jahren an dem Punkt an dem ich sage, so passt es für unseren Alltag. Das Aggressionsverhalten ist keine Baustelle, das ist eine Charaktereigenschaft, die im Alltag hier nicht ins Gewicht fällt.
Gott, was gäb ich dafür, mit Yutani an dem Punkt zu sein. Leinenführigkeit, allein bleiben, da gibt es noch so viele Baustellen in dem Alter, die ich möglichst schnell abgearbeitet haben will, damit wir uns nur noch auf die schönen Dinge konzentrieren können.
Das kann ich so 100% unterschreiben! Dieser ätzende Alltagstrainingskram ist für mich auch nur lästiges Übel. Übrigens sind beide meine baustellenfreie Hunde mit gut Temperament gesegnet. Gut June ist 12 Jahre mittlerweile, aber die ist Alltagsfertig seit sicher 10-11 Jahren. Und langweilig war und ist die nicht. War sie beim hüten nicht und im hundesport auch nicht.
Und Nevis ist nur toll, auch im hundesport. Ich setze ihm da leider Grenzen, denn ich bin nicht so gut wie er. Temperamentvoll ist der auch.
Ich genieße es voll mit meinen Hunden mich voll auf Dinge konzentrieren zu können die Spaß machen, unseren Alltag können die nämlich alle problemlos.
Lg
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Ich hab so einen absoluten baustellenfreien Hund im Alltag, seitdem er 2,5 Jahre alt ist, und war sportlich dann aber recht schnell an einem Punkt, wo er mir nicht mehr geben konnte, weil das, was im Alltag so angenehm ist, sportlich uns im Weg stand.
Aber das bedingt sich doch allgemein überhaupt nicht . Bei deinem Hund vielleicht, aber an sich hat das nicht per se etwas miteinander zu tun.
Ich sagte bei Enya ja schon, die einzige "Baustelle", die sie hat, ist Zickigkeit mit anderen Hunden (kein Vergleich zu Grisu, für mich aber... anders wäre halt für mich persönlich einfacher.) Ohne das wäre sie komplett ohne irgendwelche Alltags-Baustellen.
Und tatsächlich stellt diese eine Baustelle in ihrem Fall im Sport eher ein Problem da (gut, alles eine Sache der Führung und wenn sie arbeitet, ist ihr eh alles andere egal), aber in "Baustellenfrei" wäre sie (so als Gegenbeispiel zu deinem Hund) immer noch ein extrem gut zu motivierender Hund, dessen Bremsklotz im Sport ich bin .Baustellenfrei hat ja nichts mit Arbeitsvermögen, Triebigkeit, Einsatzwille, Mitdenken bei seinen Aufgaben etc. zu tun.
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Man kann eben nicht immer beides haben.
Das kann ich so nicht bestätigen, das eine schließt das andere überhaupt nicht aus und ich finde, dass es bei gut gezogenen Sport und Arbeitshunden auch dazu gehört, dass die sich im Alltag gut führen lassen, sonst bräuchte man ja ewig um halbwegs Prüfungen führen zu können.
Aber ja, grade Gebrauchshunde brauchen Führung und Grenzen und dann sind die in der Mehrheit easy going.
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Hach spannend.
Ich hatte einen Hund, den ich als baustellenfrei bezeichnen würde. Ohne, dass das irgendwas mit meinen Fähigkeiten in der Erziehung zu tun hatte. Mit Einzug seiner Nachfolger ging mir dann auf, dass er es mir schlicht geschenkt hat. Ein toller Hund, fein mit meinen damals kleineren Kindern, deren Freunden, allen Hunden, hat nicht gejagt, war everybodys darling und hatte dennoch pepp (Pudelmix). Er hat gebellt wenn es geklingelt hat, das war es aber auch. Man muss dazu sagen, die hellste Kerze war er nicht. Aber eine Seele von Hund.
Meine jetzigen Hunde sind nicht baustellenfrei. Werden es auch nie sein.
Emil ist laut, relativ unverträglich und neigt noch immer dazu sich wahnsinnig zu stressen, wenn er denkt irgendwas steht an.
Lucifer ist ebenfalls laut (jodelt aber eher, als dass er kläfft), dazu hat er ordentlich Jagdtrieb und ist dazu noch sehr reaktiv und schnell. Bis vor ein paar Monaten war er auch gerne mal frech und übergriffig, das hab ich so langsam raus. Aber offline durch die Gegend bummeln, ohne groß gucken zu müssen, so wie das mit Emil (heutzutage) geht, das klappt bei ihm vermutlich nie.
Dennoch bin ich an einem Punkt, wo ich sagen würde, der Alltag klappt so gut, wie mit den beiden Knalltüten halt machbar. Beide hören, nehmen einen Abbruch an, lassen sich vom TA anfassen, fahren problemlos tausende Kilometer im Jahr mit mir durch die Gegend und verstehen sich untereinander prima. Immer bereit was mit mir zu machen (wenn auch gelegentlich sehr lautstark).
Es ist ja immer eine Frage der Ansprüche. Mein Mann neigt dazu unsere Hunde eher in einem negativen Licht zu sehen. Allerdings läßt er ihnen auch schlicht elend viel durchgehen, was ich halt unterbinde. Brüllend zum Auto ziehen, weil man sofooooort losfahren muss (wohin auch immer), gibt es bei mir nicht, mein Mann sieht es als gegeben an. Man geht bei mir gesittet neben mir zum Auto, sitzt dahinter ab, dass ich den Wagen aufmachen kann, Emil heb ich rein, Luci springt auf Kommando und dann wird wieder gesessen, es gibt nen Keks und Klappe zu. Völlig nonverbal, weil ich ihnen den Ablauf vorgebe. Mit Emil allein brauch ich das so nicht (mehr), Lucifer fokussiere ich damit auf mich und dann hält er die Backen. Nur mal so als Beispiel, da gibt es etliches anderes.
Hat zur Folge, dass mein Mann halt beschlossen hat die Hunde sind ja IMMER laut und anstrengend, während ich das seltener so empfinde.
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Meine Hündin Bobo war baustellenfrei. Der Alltag mit ihr war einfach nur traumhaft und entspannt. Sie hat alles mit gemacht. Sie hat mir hervorragend geholfen Leo, den Kleinpudel zu erziehen. Sie hat meine 2 Jahre lang andauernde Phase als Katzenpflegestelle ertragen, war zu allen Besuchskindern meiner Kinder freundlich, auch zu allen Pflegehunden, die im Laufe der Jahre ein- und aus- gingen. Man konnte sie problemlos zur Zugfahrt mit zu meinem damaligen Freund nehmen, sie konnte genau so gut alleine bleiben wie mit zur Arbeit kommen oder zum Hundesitter gehen. Fremdhundekontakte waren kein Problem und sie hat im Freilauf immer einen guten Umkreis um mich herum gewahrt.
Ich werde nie vergessen, wie sie sich damals als alte Hündin bei unseren Spaziergängen immer geduldig neben meine Füsse gelegt und abgewartet hat, dass ich mit Quatschen mit den Nachbarn oder Bekannten fertig war.
Wir hatten ein ganz tiefes und besonders Band...
Nach ihrem plötzlichen Tod ist mir erst bewusst geworden, wie unglaublich viel sie aus Liebe zu mir getan hat.
Donna ist ein Hund mit vielen Baustellen. Aber ich spüre, wie unser seelisches Band immer mehr und mehr wächst und stärker wird. Mittlerweile sind mir alle ihre Baustellen egal, wir kommen im Alltag gut zurecht und alles Wichtige klappt.
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. Bei deinem Hund vielleicht, aber an sich hat das nicht per se etwas miteinander zu tun
Hast du den Satz davor nicht gelesen oder extra nicht zitiert?
Ich kann da nur von mir sprechen
Ich für mich mit meinen Begleithunden habe die Erfahrung in Bezug auf sportliche Leistungen so gemacht.
Und ja, ich finde, wenn gar keine Interaktion nötig ist, weil der Hund absolut gar nichts anstellt, tatsächlich etwas "langweilig". Das ist dann der Punkt, wo ich über den nächsten Hund nachdenke Über die nächste Großbaustelle
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