Zweithund trotz Hürden mit Ersthund?

  • Ich bin bei mehr als 70%, denen ich vom Boerboel abraten würde :smile: Ich mag den Typ optisch sehr, aber die Schutz- und Wacheigenschaften, die er mitbringt, sind für die üblichen Lebensverhältnisse hier einfach nicht optimal.


    Vor so 20 Jahren hat es hier angefangen, dass die Interessenten für Molosser oder Pit/AmStaff angefangen haben umzuschwenken auf Hunde, die entweder (noch) nicht gelistet sind oder im Fall der Molosser noch nicht so kaputt gezüchtet sind wie Bordeauxdogge, Bullmastiff und Mastiff. Da kamen dann vor allem Presa Canario und Cane Corso, aber auch Ca de Bou und Boerboel in unsere Breitengraden.


    Ich sag es mal ganz wertfrei: Es hat sich nicht durchgesetzt. Außer bei Leuten, bei denen der Hund auch wirklich die Chance zum Wachen hat. Gibts hier im Umkreis ein paar und da machen sich Presa Canario und Cane Corso toll. Vom Interesse an Ca de Bou und Boerboel höre ich hingegen gar nichts mehr, da hat sich recht schnell Ernüchterung breit gemacht.


    Man sollte diese Hunde nicht wegen ihrer Optik halten wollen, sondern wegen ihrer Eigenschaften. Und da gibt es halt nicht so viel Bedarf. Wer die ausgeprägten Wach- und Schutzeigenschaften nicht mag, nicht brauchen kann und im schlimmsten Fall auch nicht weiß, wie er sie zu führen hat, der hat mit diesen Rassen viel Arbeit damit, gegen diese Eigenschaften anzutrainieren. Das macht keinen Spaß und klaut viel von der Zeit für entspanntes Miteinander.


    Ich finde diese Hunde optisch toll und die Präsenz spricht mich auch an. Aber ich will keinen Hund mit Wach- und Schutztrieb, weils in meine Vorstellungen von Miteinander mit Hund - entspannte leinenfreie Spaziergänge, gemütliches Gammeln im Garten, Spaß mit Tricksen und kleinen Frechheiten - einfach nicht passt. Während ich immer bereit bin, für einen Hund aus dem Tierschutz an meinen Vorstellungen zu schrauben, sehe ich aber überhaupt keinen Sinn darin, mir gezielt eine Rasse auszusuchen, die nicht zum Bedarf hier passt.


    Klar, es gibt auch Ausnahmen, nicht jeder Hund bringt das rassebedingte Potenzial mit bzw. hat es in voller Ausprägung. Aber ich würde beim Kauf nicht damit rechnen, dass ich den entsprechenden Griff tue und mich auf das einrichten, was im Paket enthalten sein kann.


    Völlig ab von der Frage des Miteinanders der Hunde und der Frage, ob die Kompetenz vorhanden ist, zwei so unterschiedliche Hundetypen stressfrei nebeneinander zu führen: Die erste Frage, die ich mir an Deiner Stelle stellen würde, ist: Habe ich das Lebensumfeld für einen starken Wach- und Schutzhund und was fange ich mit diesen Eigenschaften an.

  • Warum sollen wir den Spitz denn abgeben? Das ist unser Familienmitglied und kein 2. Hund würde Ihn ersetzen.

    Kann sein das ich mich irre, ich meine das du weiter vorne gemeint hattest das auch deine Freundin eher große Hunde mag. Und wenn (persönlicher Eindruck) man grundsätzlich bereit wäre (so wirkt es auf mich, soll keine Unterstellung sein) seinen Traum von einem großen Hund über die Bedürfnisse des vorhandenen Hundes zu stellen, könnte eine Weitervermittlung (ernst gemeint) eine Lösung für alle sein.


    Es scheint ja mit dem Spitz (vielleicht passt die Rasse vom Charakter nicht so zu euch?) nicht so super zu laufen. Mir geht es bei der Weitervermittlung nicht um einen Ersatz, sondern um eine Option für alle beteiligten. Ihr hättet dann eben euren großen Hund, und der Spitz könnte auch in einem anderen Zuhause glücklich sein, wo er einfach Einzelhund blieben könnte.


    Das heißt ja nicht, dass ihr euren Spitz nicht mehr liebt habt, im Gegenteil. Aber so im Hinterkopf wäre dann halt auch der Spitz quasi immer "dran Schuld" dass ihr keinen Zweithund, und keinen in eurer gewünschten Größenordnung haben könntet. Mal mindestens für die nächsten 12+ Jahre. Das es für dich in Ordnung wäre auf deinen Traumhund zu verzichten oder noch 12+ Jahre zu warten, den Eindruck hatte ich bei deinen Texten nicht. Sondern eher, dass Möglichkeiten gesucht wurden wie es trotz der Widerstände irgendwie möglich wäre.

  • Und wenn der boebol zum Junghund oder zum Jungerwachsenen Rüpel wird und das doch nicht so zuverlässig klappt mit den beiden, wär halt sichergestellt, dass der spitz dabei nicht schwer verletzt oder permanent gefährdet lebt.

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