Zweithund trotz Hürden mit Ersthund?

  • Es liest sich so, als hättest du dich schon entschieden.


    Zu der Idee ist denke ich schon genug gesagt worden, vllt hilft dir ein kleiner Erfahrungsbericjt, von zwei Hunden in einem Haushalt die sich nicht ganz grün sind.


    Mein Diensthund und der meines Freundes haben einen wackeligen Burgfrieden. Klar, trennen während der Arbeit ist einfach. Aber in der Freizeit schon komplexer. Gemütlich komplett abschalten, wenn beide Hunde ungesichert sind ist nicht möglich, vergessen die Hunde zu trennen, wenn man kurz den Raum verlässt, sollte auch nicht passieren, keine hohe Dynamik aufkommen lassen, immer ein Auge auf die Hunde. Bitte nicht einschlafen beim Film, nicht Mal eben fix doe Hunde in den Garten schmeißen, beim Urlaub schauen, dass ausreichend Platz vorhanden ist.....

    In der Anfangszeit dann auch noch versuchen fair zu entscheiden, welcher Hund gerade mit ins Wohnzimmer kann, etc.



    Also ohne Not würde ich das definitiv nicht machen.

  • Bist du bereit, den Hunden zuliebe auf deinen Traum zu verzichten?


    Oder drückst du das durch, egal wieviel Anzeichen es gibt, dass das ein Schuss hinten raus werden könnte?


    Bist du bereit, eine parallel Beziehung zu führen wenn ihr permanent trennen, permanent separat spazieren und nie wieder gemeinsam unterwegs sein könnt?


    Weisst du, Wünsche und Träume darf man haben. Auf jeden Fall.

    Man darf aber den Kopf dabei nicht ausschalten, denn am Ende leiden die Tiere am meisten, unterschätze das ja nicht.


    Der Ersthund wird auch gerade erst richtig erwachsen, macht nochmals eine Entwicklung durch.

    Es wäre sehr viel sinnvoller, wenn ihr zuerst einmal die Entwicklung des Spitzes abwarten würdet. Was da noch an Veränderungen kommt.

    Und vielleicht mal in einer ruhigen Minute in sich gehen und gemeinsam ganz offen und ohne Vorwürfe miteinander reden, wo genau die Probleme des Spitzes liegen, was genau falsch lief.

    Ihr seid zwei Personen.

    Also auch beide verantwortlich. Nimm dich da nicht raus.


    Bevor das nicht aufgeräumt ist, ist ein Welpe einer Artgenossen-unverträglichen Rasse einfach nur ein "aber ich will jetzt". Sorry, aber so liest es sich :ka: der oder keiner ist sehr absolut, sehr ultimativ. Das hat aber bei solchen Entscheidungen nichts zu suchen, da braucht es vor allem Kopf.


    Du wirst dich wahrscheinlich lieber an den Texten hier orientieren, die dir sagen dass das locker geht und kein Problem war bei Person xy.

    Nur leben die nicht euer Leben. Haben nicht euren Spitz.


    Adaptiere nicht die Texte anderer auf dich, sondern überlege gut , was wirklich für euch zutreffend ist. und dann entscheide sinnvoll. Denk daran, ihr habt die Verantwortung dafür, dass alle Tiere in eurem Haushalt entspannt und gesund leben können. Ohne Stress und soziale Isolation (Trennen muss man sehr gut managen können, damit es keine Isolation Haft ist für den Hund!)

  • Ein Einwand an alle anderen noch:


    Aber es ist doch scheinbar gar nicht klar, wie unverträglich/"unverträglich" der Spitz ist?

    Liest sich nach "Eskaliert an der Leine, keift wie ein Berserker und würde ev andere abschnappen". (Also so Typ klischeehafter kreischkeifender Wadenbeißer)


    Bevor ich da überhaupt an nen Zweithund denk, aber auch an echte Unverträglichkeit, würd ich aber so oder so da noch draufschauen.

    Oder dem Hund - für ihn passende - Sozialkontakte abseits von Social Leinenwalks ermöglichen. Sowas gibt es - scheinbar - so ja auch nicht. (Und nein, ein tollpatschiger Riesenwelpe ist nicht passend für nen eventuell kreuzunsicheren kleinen Hund. Ne nette Kleinhunddame oder der gechillte große Oldie vielleicht schon)

  • Hier auch eine Stimme für "erstmal feste Freilauf-Kontakte finden". Und dann vielleicht auch mal schauen, ob ihr besagten Hunde-Freund mal für ein WE oder so mit zu euch nehmen könnt, um zu sehen, wie das funktioniert.


    Das Ding mit der Leinenaggression ist halt, dass es ja nicht umsonst Leinenaggression heißt. Meiner tat an der Leine lange auch, als würd er dem anderen Hund gnadenlos und absolut ernsthaft an den Kragen wollen - im Freilauf war er aber mit den meisten Hunden immer schon wunderbar verträglich.


    Ich würde deshalb erstmal schauen, ob ihr einen festen Hundekumpel für den Spitz findet. Wenn ihr Sorge habt, dass er im Erstkontakt beißt: Wie schaut es mit Maulkorb-Training aus? Ist sowieso immer sinnvoll, aber gerade für euch wäre das eine gute Möglichkeit, mal zu testen, wie (un)verträglich der Kleine wirklich ist. Und ja, Maulkörbe gibt es auch in mini.


    Wenn dann mal absehbar ist, ob und wie gut der Erste tatsächlich kommunizieren kann und idealerweise auch, wie er mit einem weiteren Hund im häuslichen Umfeld zurecht kommt, erst dann würde ich einen Zweithund nachdenken. Weil wenn/falls/wie auch immer der Ersthund tatsächlich so gar nicht kommunizieren kann, wäre ich da sehr, sehr vorsichtig, inwiefern nicht nur der Erste, sondern auch der neue Zweithund darunter in seiner Entwicklung leidet.

  • So vom Standpunkt eines möglicherweise sehr unsicheren Hundes (ob und wie Ressourcen drinnen zb auch Thema werden würden, weiß auch keiner, weil ihr ihn nicht im echten Umgang mit Hunden kennt) ist es wohl richtig beschissen, nen riesigen Welpen mit auch keinem fertigen Sozialverhalten und völlig anderen Interessen einfach dazu gesetzt zu bekommen...


    Dazu noch dauernd trennen (müssen) und dadurch dem Ersthund sein gewohntes Leben nehmen und ihn gewissermaßen sozial auszugrenzen - denn naja, wenn man dann mit Zweithund was machen will und Ersthund kann/darf nicht dazu... ist es vielfach letztlich das.


    Spannend wird auch die Frage: "Wessen Hund darf denn jetzt eigentlich? Deiner war aber vorher grad. Wieso muss immer meiner...?"

    Und dass man "seinen eigenen" Babyhund doch deutlich präferiert, ist halt meistens schon eher so.


    Naja. Für nen Ersthund in der Lage ist das mutmaßlich ziemlich übel. Ganz blödestenfalls steigert es die Fremdhundeliebe nicht, sondern das Gegenteil. Ich würd ja im Stress überall hinpinkeln und erst recht keifen, wenn das wer mit mir macht und die Dreckstöle weg haben wollen, um die sich plötzlich alles dreht und die mir mein gewohntes Hundeleben umkrempelt.

    (Also Begeisterung ist ja selten die erste Reaktion bei "Da zieht ein Neuer" ein. Aber schon mit Vorgabe "Wahrscheinlich wird man trennen müssen" isses halt: wenn das längerfristig so sein müsste, hat der Ersthund echt die A-Karte verpasst gekriegt.)

  • Eure Beiträge geben mir natürlich nochmal mehr zu denken.


    An sich 3 Optionen:


    - warten warten warten evtl. ganz verzichten

    - Risiko eingehen

    - Trennung von Freundin und Hund (nein keine Sorge :beaming_face_with_smiling_eyes: )


    Vom Verstand her ist Option 1 natürlich die Sinnvollste

  • nopro89


    2 Leute zusammen kann die Hundehaltung sehr vereinfachen. Oder sehr erschweren.


    Auch bei "Dein" und "Mein" hat man im Zusammenleben letztlich immer die Problematik: es muss für beide Seiten tragbar sein. (Bzw hier für 3)


    Auch wieder rein so dahingesponnen, in Anbetracht der Unkenntnis Eurer tatsächlichen Situation.

    Wisst ihr, wie das Leben mit molossoidem, potentiell ernstem Hund ist? Weiß es Deine Partnerin?

    Der Schritt vom Kleinspitz zum Boerboel ist halt schon...ähm...naja...ein ordentlicher Sprung.

    Und selbst bei Trennung in Mein und Dein, lebt der Hund immer mit Euch allen zusammen. Passt das auch zu den Träumen der Partnerin?

    (Von Sabber bis "Wenn der Partner nicht da ist, darf ich mich in der eigenen Wohnung nicht mehr bewegen, der Hund lässt es nicht zu" bis "Okay, Partner ist krank. Ich kann die 50, 60, 70 Kilo aber nicht halten - aber der Hund muss raus" oder "Mann nicht da, ich muss aber den Hund weg sperren, der Handwerker muss in die Wohnung dürfen und sollte auch wieder raus kommen" sind halt viele Dinge möglich, die nicht immer so prickelnd sind. Nicht zwingend immer. Aber wenn es Themen gibt, dann sind es u.a genau solche Dinge. Die man mit Hundetyp XY eher nicht hat.

    Damit muss man halt schon auch können. Umgehen. Und es im Idealfall auch mögen, dass da halt auch viel Ernst im Hund stecken kann. Und den kann ich dann nicht aus der Situation raus heben, das Gekeife belächeln und ansonsten unbehelligt meiner Wege gehen.)


    Sprich:


    Warte. Reden - und zwar miteinander. Den Ersthund unterstützen und da mal dran bleiben, welche Themen der wirklich hat. (Ganz eventuell hilft da auch mehr "Unser" Isser ja letztlich trotzdem auch.)


    Und dann, nicht nur dem Hund zuliebe, sondern auch der Partnerin, überlegen, ob der Traumhund nicht auch Alptraum im gemeinsamen Leben sein könnte. Und ob es Alternativträume auch gibt, die vielleicht besser zu allen Beteiligten passen.


    (Da kann ich nur von mir sprechen. Ich hab einige Rassen, die mir sehr zusagen würden. Aber in meiner Partnerschaft, mit Kind und Kegel, schlichtweg ne Schnapsidee wären. Die Familie muss mit dem Hund auch auskommen, nicht nur ich. Mindestens mein Mann braucht nette, harmlose Fifis. Drum hab ich nette, harmlose Fifis. Und auch, weil es so viel praktischer ist.)



    Oder es passt sogar eh. Aber...dann wachst doch trotzdem mal mit Eurem Hund mehr zusammen und schaut, wo es wirklich hakt.

  • Option 4: Andere Rasse planen, wovon auch der Spitz und das gemeinsame Leben profitiert, und danach die Wunschrasse in 10-15 Jahren holen. :smile:

  • wäre an sich eine Option, wenn ich einen kleinen Hund wollen würde, aber alles was ich will wiegt 30kg+

    Der Spitz war rein Ihre Auswahl, ich hab dem nur zugestimmt. Wie gesagt ich liebe den Kerl über alles, aber es ist nicht meine Art von Hund. Bin eher sowas wie Ridgeback gewohnt

  • Punkto Rassen habe ich mir wirklich jegliche angeschaut und meine Auswahl beschränkt sich auf große schwere Hunde.

    Mischling soll es keiner mehr werden.



    Meine Auswahl:

    Rottweiler

    Boerboel

    Broholmer

    Presa Canario

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