Frustriert und verzweifelt: Mein Hibbelhund bekommt nie genug / Jagdtrieb

  • Kläffigkeit, genereller Schnappigkeit und Agggressivität gegen Artgenossen

    Ich hatte vor einigen Jahren recht viel Kontakt zu Islandhunden, war mit auf einem Ausstellungswochenende vom Club für nordische Hunde und beim Islandhundetreff in Dänemark, bis auf Kläffigkeit kann ich von oben genannten nix bestätigen.

    Die kann man ja durchaus erziehen, was Züchter bzw. erfahrene Menschen bei der Rasse sicher gut hinbekommen. Aber, wer mit dem Hundetyp zum ersten Mal konfrontiert ist und eben die Knackpunkte noch nicht kennt ...

  • Der ganze Einsatz einer Reizangel macht in dem Kontext überhaupt keinen Sinn. Das Ding dient dazu, Hunde auf ein bestimmtes Beuteobjekt anzufixen, Beutetrieb zu fördern oder später den Gehorsam zu festigen (bei Jagdhunden, ganz anderer Typ).

    Eine Reizangel kann man durchaus nutzen, aber eben völlig anders, indem man den Hund nämlich einfach niemals nie hinterhergehen lässt (Und das fängt beim Appetenzverhalten an) . Das setzt aber bereits eine gewisse Kontrollierbarkeit und Frustrationstoleranz am Bewegungsreiz voraus, die ich hier eher noch nicht sehe.

  • Also erstmal: Wow, ihr seid ja der Wahnsinn!!


    Vielen Dank für die ganzen Antworten. Ich werde heute Abend versuchen, alles gründlich zu lesen und Rückfragen zu beantworten.


    Danke schon mal 😊

  • Zitat

    bis auf Kläffigkeit kann ich von oben genannten nix bestätigen.

    Glück gehabt ,bzw Hunde bei fachkundigen Besitzern. Ich bin mehr als einmal samt Welpe ins Auto geflüchtet, wenn die Dreier-Meute von weniger fachkundigen wieder mal den Hof terrorisierte. Da ihre Besitzerin regelmäßig da war, hatten sie den nämlich zu ihrem Territorium erklärt und gingen auf alles los, was sich da sonst noch aufzuhalten wagte. Die Besitzerin fand das saukomisch (waren ja nur kleine Hunde, und das bißchen Bellen...) und war erst nach einem Riesenkrach mit den Hofbetreibern bereit, die Spitze halbwegs zu sichern. Das war natürlich das Extrembeispiel, aber in Ansätzen habe ich sowas über lange Zeit immer wieder erlebt und kenne sogar einen Hof, auf den ein Islandspitz genau deshalb nicht mehr mitkommen darf.


    Versteht mich bitte nicht falsch: Es sind ohne Zweifel tolle Hunde, ich habe ja selbst mal mit dem Gedanken gespielt, mir einen anzuschaffen. Aber für mich ist klar, dass die schon ziemlich hohe Ansprüche stellen.

  • Witzig, ich kenne Islandhunde aus Island (ich habe da vor gut 25 Jahren mal für 2 Jahre gelebt), und unter anderem deswegen sitzt hier jetzt ein (deutscher) Spitz bei mir zu Hause. Ich fand die Islandhunde ja uneingeschränkt toll - quirlige, witzige, freundliche Hofhunde, zwar durch die Bank weg komplett unerzogen (war halt in dieser Zeit auf dem Land nicht so üblich, irgendwelche Erziehungsarbeit in die Hunde zu stecken), und auf den Schafabtrieben waren die mitlaufenden Islandhunde eigentlich immer eher ein Hindernis als eine Hilfe, aber sie haben immerhin alle nach langen Tagen im Hochland bei Dauerregen noch zum Lachen gebracht, wenn so ein kleiner frecher Islandhund einfach mal mit Karacho in den Hohlweg springt, dass die Schafe nur so rausspritzen... (Sicher hätte man die auch zu einigermaßen hilfreichen Hütehunden ausbilden können - hat aber damals und in diesem Umfeld niemand gemacht.)


    Du hast doch geschrieben, dass Du ländlich wohnst, hast Du denn ein eingezäuntes Grundstück, wo Dein Islandhund ein bisschen ein "Hofhundeleben" führen und für ein paar Stunden am Tag einfach entspannt wachen, herumschnüffeln und ein paar Krähen verscheuchen kann? Damit kommt er vielleicht eher zur Ruhe als mit der x-ten Hundesportart, wofür diese kleinen Freigeister wahrscheinlich nicht unbedingt gezüchtet sind.

  • Eine Reizangel kann man durchaus nutzen, aber eben völlig anders, indem man den Hund nämlich einfach niemals nie hinterhergehen lässt (Und das fängt beim Appetenzverhalten an) . Das setzt aber bereits eine gewisse Kontrollierbarkeit und Frustrationstoleranz am Bewegungsreiz voraus, die ich hier eher noch nicht sehe.

    Auch im Gehorsamstraining an der Reizangel ballert der Hund nicht sinnlos hinterher, sondern lernt zuzuhören und kontrollierbar zu sein. Genauso bei Beutearbeit im Schutzdienst. Da fängt der Aufbau beim Welpen an und das Resultat sind sehr kontrollierbare Hunde, auch in hoher Reizlage.


    Aber das macht in diesem Falle doch alles keinen Sinn, weil ein Anfänger da viel mehr herbeifördern wird, als sinnvoll lenken wird.

  • Eine Reizangel kann man durchaus nutzen, aber eben völlig anders, indem man den Hund nämlich einfach niemals nie hinterhergehen lässt (Und das fängt beim Appetenzverhalten an) . Das setzt aber bereits eine gewisse Kontrollierbarkeit und Frustrationstoleranz am Bewegungsreiz voraus, die ich hier eher noch nicht sehe.

    Auch im Gehorsamstraining an der Reizangel ballert der Hund nicht sinnlos hinterher, sondern lernt zuzuhören und kontrollierbar zu sein. Genauso bei Beutearbeit im Schutzdienst. Da fängt der Aufbau beim Welpen an und das Resultat sind sehr kontrollierbare Hunde, auch in hoher Reizlage.


    Aber das macht in diesem Falle doch alles keinen Sinn, weil ein Anfänger da viel mehr herbeifördern wird, als sinnvoll lenken wird.

    Habe ich denn das Gegenteil behauptet? :???:


    Ich weiß, wie man mit einer Reizangel normalerweise arbeitet und das hat in dem Kontext, wo dies so gemacht wird, auch absolut seine Berechtigung und ist höchst sinnvoll. Man kann sie aber auch anders einsetzen und dann ist sie auch in anderen Kontexten sinnvoll eingesetzt. Das liegt doch an mir, wie ich ein Hilfsmittel einsetze und welche Ziele ich damit verfolge.

  • Ich weiß, wie man mit einer Reizangel normalerweise arbeitet und das hat in dem Kontext, wo dies so gemacht wird, auch absolut seine Berechtigung und ist höchst sinnvoll. Man kann sie aber auch anders einsetzen und dann ist sie auch in anderen Kontexten sinnvoll eingesetzt. Das liegt doch an mir, wie ich ein Hilfsmittel einsetze und welche Ziele ich damit verfolge.

    Natürlich kann man Hilfsmittel für alles mögliche anwenden, aber das macht doch hier überhaupt kein Sinn.


    Einfach Finger weg von der Reizangel und gut ist‘s. Das Tier hat so viel Programm, bevor man da wieder irgendwas trainiert macht es viel mehr Sinn sich einen vernünftigen Trainer zu suchen.

  • Ich weiß, wie man mit einer Reizangel normalerweise arbeitet und das hat in dem Kontext, wo dies so gemacht wird, auch absolut seine Berechtigung und ist höchst sinnvoll. Man kann sie aber auch anders einsetzen und dann ist sie auch in anderen Kontexten sinnvoll eingesetzt. Das liegt doch an mir, wie ich ein Hilfsmittel einsetze und welche Ziele ich damit verfolge.

    Natürlich kann man Hilfsmittel für alles mögliche anwenden, aber das macht doch hier überhaupt kein Sinn.


    Einfach Finger weg von der Reizangel und gut ist‘s. Das Tier hat so viel Programm, bevor man da wieder irgendwas trainiert macht es viel mehr Sinn sich einen vernünftigen Trainer zu suchen.

    Es hat hier niemand eine Reizangel empfohlen. Es gab lediglich den Hinweis von mir, wie unterschiedlich man je nach Zielsetzung mit einer Reizangel (und das kann man auch stellvertretend für andere Reizsituationen sehen) arbeiten kann. Und zwar um zu verdeutlichen, dass es nicht "nur" um eine Impulskontrolle geht, wenn man an der Reizempfänglichkeit arbeitet.

  • Zitat

    Hofhunde,

    Genau das war meiner Erfahrung nach auch immer der Schlüssel zu unkomplizierter Freundlichkeit. Als Hofhunde mit Job waren die allesamt nett. Ohne aber...

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