Welpenblues beim Zweithund

  • Hallo liebe Mitglieder,


    Nochmal zur Erklärung für die die meine anderen Beiträge noch nicht gelesen haben.


    Ich bin Sarah und 24 Jahre jung. Lebe mit meinen 6 Katzen (davon 4 Freigänger) und mittlerweile meinen beiden Hunden Mini Aussie Texas 4 Jahre alt und Chihuahua Lui knapp 5 Jahre alt in einer schönen großen Wohnung mit Gemeinschaftsgarten.


    Jetzt ist es so das ich Texas seit Mitte März habe. Wir sind von Anfang an in einer Hundeschule. Er ist mit 50% von dem eingezogen was ich bei einem Hund erwarte bzw. auch erwarten kann. Mittlerweile sind wir bei 80%. Die fehlenden 20 % an denen wir arbeiten müssen sind das anfassen von anderen Menschen, hier beschränken wir uns auf die Nötigsten und das anbellen von Hunden an der Leine oder von Menschen die ihm gruselig sind (meistens Männer oder welche mit Fahrrad, Rollstuhl oder alles was unbekannter ist).


    Lui kam per Zufall zu mir, da eine Bekannte Ihre Hunde abgeben musste. Leider hat die mich ganz schön belogen und er kann leider Nix von dem was gesagt wurde. D. h. Lui kann 10 % von den Themen die Texas nicht kann, hat aber leider auch seine Baustellen.


    Ich bin kein Mensch der leichtfertig aufgibt, aber es bringt mich schon teilweise jetzt an meine Grenzen und ich fühle mich als hätte ich übel den Welpenblues weil es null so ist wie vorgestellt.


    Ging es manchen schon mal ähnlich und was habt ihr dagegen gemacht ? Die Tipps von gestern haben mir schon mal sehr geholfen. Lui hat jetzt einen abgegrenzten Bereich zum fressen, alleine bleiben und nachts zum

    Schlafen.


    Wir gehen morgens und abends jeweils eine eigene Runde. Das heißt er mit Texas, dann mit Lui oder auch mal andersrum.


    Er markiert zwar noch aber seltener und da er noch eine Windel an hat, gibt es auch keine Sauerrei.


    Wir machen weniger Übungen sodass es mich weniger stresst und draußen ist er an einer Flexileine als schleppleinen Ersatz, damit er nicht ausbüchsen kann.


    Allerdings habe ich trotzdem totale Versagensängste weil mir ja auch viele davon abgeraten haben und ich möchte es einfach alles irgendwie richtig machen.

  • (Ich habe andere Beiträge dazu nicht gelesen, nur diesen Thread)


    Ich glaube, Du solltest Euch wesentlich mehr Zeit geben um Euch miteinander bekannt zu machen. Ihr seit ja erst zweieinhalb Monate zusammen und müsst erst noch ein Team werden.

    Die ganzen Prozentangaben verwirren mich ein wenig, insbesondere diese hier:


    "D. h. Lui kann 10 % von den Themen die Texas nicht kann, hat aber leider auch seine Baustellen."   :denker: ?


    Aber ich denke, es ist auch erstmal gar nicht so wichtig, was Texas oder Lui nun schon kann oder eben noch nicht.

    Mir ging es mit meiner Hündin ähnlich und es hat mir sehr geholfen mein Mindset zu ändern und zu akzeptieren, dass


    1. jeder Jeck anders ist, und

    2. meine Hündin leider einen kleinen Sockenschuss hat.


    Ging natürlich nicht von heute auf morgen, und auch ich habe mal über Abgabe nachgedacht, aber letztendlich hat mir ein Perspektivwechsel sehr geholfen:


    - Welche positiven Eigenschaften bringt der Hund eigentlich mit (man sieht ja so oft immer nur die Defizite).

    - Wie kann ich ich das Problem am besten angehen? Und hej - Neue Herausforderungen (inklusive der Misserfolge, die zwangsläufig dabei sind) geben Dir die Chance neues zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Mit anderen Worten: Sei offen für neue Lösungswege.

    - Wo kommt der Hund hin, wenn ich mich für die Abgabe entscheide? Sind die Baustellen für andere mglw Pillepalle oder kommt sie vllt. zu Menschen, die statt auf Geduld und Wissen lieber auf andere Mittel zurückgreifen?


    Die letzte Frage konnte ich nicht eindeutig beantworten und das Thema Abgabe war somit vom Tisch. Das ist zwei Jahre her. Heute ist sie 3 Jahre alt und seitdem hat sich unglaublich viel getan, aber einige Baustellen sind halt geblieben und ich habe mich damit arrangiert. So pöbelt sie zum Beispiel weiterhin andere Hunde an und ich muss mit ihr immer alleine spazieren gehen. Gelegentliche Ausnahmen waren erst nach 2 Jahren möglich und sind bis heute von diversen äußeren Faktoren abhängig. In anderen Bereichen ist sie aber ein großartiger Hund, der meine Erwartungen sogar übertroffen hat, und durch unseren steinigen Weg sind wir ganz dicke zusammengewachsen.


    Allerdings habe ich trotzdem totale Versagensängste weil mir ja auch viele davon abgeraten haben und ich möchte es einfach alles irgendwie richtig machen.

    Hundeschule ist doch schon ein guter Anfang. Tausch Dich mit Leuten aus, die ähnliche Probleme haben oder hatten. Es gibt auch Seminare dazu (auch online) und natürlich diverse Literatur. Die eine Lösung gibt es oft nicht. Du musst ausprobieren was Euch weiterbringt. Manchmal ist es eine Kombi aus unterschiedlichen Herangehensweisen. Wenn ihr Euch besser kennengelernt habt, wirst Du ihn sicher auch besser einschätzen können. UND mach Dir eine Prioritätenliste: Womit kannst Du u.U. leben, was kann warten und was muss direkt angepackt werden.

  • Hallo vielen lieben Dank für die Nachricht !


    Das tut gut sowas zu lesen. Ja wir arbeiten momentan nach Prioritäten.


    Mit den Prozentangaben meine ich folgendes:


    Texas kann folgende Punkte die mir wichtig sind:

    - Frei laufen und immer abrufbar sein

    - Sämtliche Kommandos und Tricks

    - Stubenreinheit

    - Markiert drinnen nicht

    - Zur Ruhe kommen

    - Bellt drinnen nicht

    Texas kann nicht:

    - sich von Menschen anfassen lassen

    - ruhig an anderen Hunden mit Leine vorbei gehen

    - gut an der Leine gehen

    - Auto fahren

    - ruhig an fremden Menschen vorbei gehen


    Somit erfüllt Texas für mich persönlich 80 % von dem was ich von einem Hund erwarte, und an 20 % müssen wir arbeiten.



    Lui kann folgende Punkte die mir wichtig sind:

    -Stubenreinheit

    - sich von Menschen anfassen lassen

    - ruhig an anderen Hunden mit Leine vorbei gehen

    - gut an der Leine gehen

    - Auto fahren

    - Zur Ruhe kommen

    Lui kann nicht:

    - Frei laufen und immer abrufbar sein

    - Sämtliche Kommandos und Tricks

    - markiert drinnen

    - Bellt drinnen sehr oft

    - ruhig an fremden Menschen vorbei gehen


    Somit erfüllt Lui für mich persönlich 10% von dem was ich von einem Hund erwarte, und an 90 % müssen wir arbeiten.


    Die Liste sind nur die groben Dinge und sowas wie Kommandos und Tricks haben erstmal keine Priorität, das bellen und markieren ist prio 1 zum üben.


    Ich erwarte daher etwas von meinen Hunden um einfach gut mit Ihnen den Alltag bestreiten zu können.

  • Jetzt ist es so das ich Texas seit Mitte März habe. Wir sind von Anfang an in einer Hundeschule. Er ist mit 50% von dem eingezogen was ich bei einem Hund erwarte bzw. auch erwarten kann. Mittlerweile sind wir bei 80%. Die fehlenden 20 % an denen wir arbeiten müssen sind das anfassen von anderen Menschen, hier beschränken wir uns auf die Nötigsten und das anbellen von Hunden an der Leine oder von Menschen die ihm gruselig sind (meistens Männer oder welche mit Fahrrad, Rollstuhl oder alles was unbekannter ist).


    Lui kam per Zufall zu mir, da eine Bekannte Ihre Hunde abgeben musste. Leider hat die mich ganz schön belogen und er kann leider Nix von dem was gesagt wurde. D. h. Lui kann 10 % von den Themen die Texas nicht kann, hat aber leider auch seine Baustellen.

    Ersthund Texas - März

    Zweithund Lui - Mai


    Gast112070


    Naja, deswegen haben halt auch 95% der Foristen in deinem Thread dazu geraten, noch abzuwarten. Und nicht nach 2 Monaten direkt den nächsten Hund zu holen, wenn der Ersthund noch gar nicht richtig angekommen ist. Und dir wurde ja auch schonmal gesagt, dass viele Verkäufer bewusst Dinge verschweigen oder beschönigen, trotzdem bist du wieder darauf hereingefallen.


    Kann mir vorstellen, dass du einfach sehr tierlieb und hilfsbereit bist ... und dem Hund dann nicht widerstehen konntest. Geht ja vielen so, die wollten sich die Welpen nur mal angucken und schon haben sie ein neues Familienmitglied.


    Ich denke, du brauchst jetzt einfach Geduld. Musst durchhalten und zu deinen Entscheidungen stehen. Wird vielleicht erstmal eine anstrengende Zeit, aber irgendwann wird es besser und läuft. Du kannst das schaffen! :kleeblatt: :kleeblatt: :kleeblatt:


    P.S.: Und am besten erstmal keine Anzeigen lesen ... nicht dass dann bald doch noch der Shiba als Dritthund einzieht. :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Ich habe schon das Gefühl das Texas gut angekommen ist. Ich bekomme viel Lob für die Arbeit mit ihm und er vertraut mir teilweise blind. Er hinterfragt viel und daraufhin haben ihn bereits 3 Menschen streicheln können, weil er da immer sicherer wird. Wäre er da nicht so hätte ich auch Lui nicht genommen bzw. wäre ich gar nicht hin gefahren wenn ich es mir nicht zugetraut hätte. Es sollte tatsächlich erstmal nur anschauen sein und ggf. helfen beim Weitervermitteln. Hatte ja auch meinen Bruder dabei, damit Lügen nicht durch kommen. Hat ja leider Nix gebracht.


    Danke dir für die lieben Worte! Ich habe ein Jahr im Tierschutz gearbeitet, rate mal warum ich 6 Katzen habe :upside_down_face:


    Musste da dann aufhören weil das Leid von den vielen kitten hab ich nicht mehr mit anschauen können, habe viele mit der Flasche groß gezogen usw.


    Ich hatte schon immer viele Tiere mit 12 meine ersten eigenen Kaninchen da hatte ich beim höchsten Stand 12 Stück. Auch artgerecht ernährt mit eigenen Kühlschrank für Frischfutter usw. Für mich ist es wichtig das alle Tiere trotzdem Aufmerksamkeit bekommen, gutes Futter und tierärztliche Versorgung.


    Nein nein mehr als 2 Hunde möchte ich ja sowieso nicht, da bin ich dann schon vernünftig und weis das ich das nicht Händeln kann, hab ja nur 2 Hände. :rolling_on_the_floor_laughing:

  • was mir dazu einfällt. Wieso ist es Dir so wichtig, dass andere Menschen die Hunde anfassen können? Klar, manche Dinge wie Tierarzt, Hundesitter etc. sind schon wichtig, aber der Rest wäre doch nicht so tragisch.


    Was Lui betrifft. Er ist grade erst bei Dir eingezogen, ich finde da kann man noch gar nichts erwarten. Schon gar nicht Dinge wie Freilauf oder Kommandos generell.


    Natürlich sind einem manche Dinge wichtig, aber manchmal muss man sich einfach auch von dem ein oder anderen verabschieden. Auch wenn es erstmal so scheint, davon geht die Welt nicht unter.


    Ich hatte die naive Vorstellung von einem fröhlich neben mir hertrabenden Hund, der immer im Freilauf ist und alle anderen Hunde toll findet und mit denen begeistert spielt. Tja, jetzt ist er drei, läuft immer noch an der Schlepp weil jagdlich sehr interessiert und andere Rüden findet er manchmal einfach nur überflüssig, was er auch sehr energisch zum Ausdruck bringen kann.


    Ich denke vor allem am Anfang braucht es viel Geduld und runtergeschraubte Erwartungen. Vieles bringt schon die Zeit und konsequentes Training, mache Dinge Deiner to do Liste werden die beiden ev. nie hinbekommen.


    Aber ihr seid noch soooo eine junge Truppe, kennt Euch erst so kurz, da ist bestimmt noch viel, was sich im Laufe der Zeit noch trainieren lässt.

  • Hmm, also ich kann dazu nur sagen, dass ich persönlich auch völlig überfordert wäre, wenn ich mir im Abstand von nur 3 Monaten zwei neue Hunde anschaffen würde. Selbst wenn die beiden Hunde zu 100% unkompliziert wären und keinerlei Baustellen hätten - für mich persönlich wäre das einfach zu knapp hintereinander. Einfach weil das ein völlig von mir abhängiges Lebewesen ist, auf das ich mich einstellen muss, das ich in aller Ruhe kennenlernen, mit dem ich erst mal zusammenwachsen möchte usw. Deshalb habe ich persönlich mit der Anschaffung eines Zweithundes auch gewartet, bis der Ersthund seit 3 Jahren bei mir war.


    Bei dir ist es nun schon geschehen, und eine Abgabe scheint ja absolut kein Thema zu sein, also kann ich auch nur zu Geduld und Entschleunigung raten. Möglichst keine hohen Anforderungen und Erwartungen an die Hunde stellen usw.

  • Vielen lieben Dank auch für deine Erfahrung!


    Anfassen lassen müssen sich meine Hunde natürlich nicht, das ist wahrscheinlich etwas falsch ausgedrückt.


    Texas würde aber beispielsweise wenn ihn jemand ungefragt streichelt wenn wir wo anstehen einfach schnappen. Das wäre halt fatal, wenn ich das nicht rechtzeitig sehe. Daher müssen wir daran arbeiten. Er lässt sich auch von niemanden sein Geschirr anziehen außer von mir. Obwohl meine Schwägerin ihn vor 2 Wochen anfassen konnte. Geht das momentan nicht mehr weil sie schon länger nicht mehr da war. Mir ist es wichtig das meine Familie ihn anfassen kann falls mit mir mal was ist wie Krankenhaus oder Ähnliches die wohnen nämlich direkt 2 Häuser weiter.

  • Für mich liest es sich ein wenig so, als ob Du zu sehr verkopft an die ganze Sache herangehst.

    Diese Prozentangaben von Dingen, die Dir wichtig sind, was der Hund alles (zuverlässig) können mußt, ist ein bißchen verwirrend. Und manches paßt auch nicht zur Rasse, bzw. das, was Du so beschreibst, klingt eher typisch nach der Rasse.


    Und ich erlebe es schon öfters, daß ein Aussie eben andere Hunde und Menschen doof findet. Das scheint nicht so unnormal zu sein, auch wenn man es lieber gerne anders hätte.



    Und, zwei Hunde, direkt hintereinander, ja, das kann einen schon überfordern, zumal ja im Grunde genommen bei beiden Hunden noch die Kennenlernphase im vollen Gange ist!




    Leider hat die mich ganz schön belogen und er kann leider Nix von dem was gesagt wurde.

    Das mußt nicht zwangsläufig so sein.

    Es kann sein, daß die Vorbesitzer mit dem Verhalten vom Hund im Alltag voll und ganz zufrieden gewesen waren. Ihren Ansprüchen nach war der Hund wohl wirklich erzogen. Rest kann auch die Umstellung im neuen Zuhause sein. Das kann einen Körper stressen!


    Da hilft es ihm auch nicht, wenn Du Deine wichtigen Punkte im Kopf hast und eine Tabelle aufstellst, wie gut was funktioniert.

    Klar, Erziehung muß stattfinden, und im neuen Heim gelten neue Regeln, die auch eingehalten werden sollen, nur kann dies auch eine Ursache für Streß sein. Der Hund muß ja auch erst einmal mit der neuen Situation klar kommen!



    Und das hier:

    Lui kann folgende Punkte die mir wichtig sind:

    -Stubenreinheit


    Lui kann nicht:

    - markiert drinnen

    klingt irgendwie nach einem totalen Widerspruch :ka:

    Entweder ist der Hund stubenrein, oder er pinkelt drinnen rein.

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