Welpenblues beim Zweithund


  • Wo genau kommt dieser Bloedsinn denn bitte her?

    Das ist alles so...aeh ja..

  • Ja das hab ich auch schon verstanden. 😂


    Ich habe einfach ganz normal Dominanzverhalten Hund recherchiert und das aus einer HomePage raus kopiert, weil das die meisten Sachen sind die genannt werden und ich mit daraus das bisherige bild von Lui gemacht habe.


    Könnt ihr professionelle Ratgeber empfehlen ? Weil ich merke schon wenn man im Internet recherchiert gibt es pro Thema 100 antworten und egal was man macht gibt es Befürworter oder Gegner.

  • Also, ich finde es super, dass du soviel annimmst und offen geblieben bist, das ist nicht einfach!


    Bitte sieh es nicht als Angriff auf dich, sondern als Anregung.


    Erstmal ein Lesetipp:

    James o'Heare: Die Dominanztheorie bei Hunden.


    Ich sehe diese "Diagnose" Dominanz sehr kritisch. Dominanz ist keine Charaktereigenschaft.

    Hunde, die auf Menschen dominant wirken, versuchen meistens, eine für sie unverständliche oder verunsichernde Situation unter Kontrolle zu bringen.


    Anzeichen für einen dominanten Hund:

    Alles, was du aufgezählt hast (wo kommt das her?) sind genau solche Verhaltensweisen. Alles im Blick haben wollen, unter Kontrolle haben wollen. NICHT aus Dominanz, sondern aus Sorge, was passieren könnte, wenn man die Kontrolle verliert.


    Wer zuerst durch die Tür geht, ist total egal, das ist so ein altes Märchen... Wichtig ist, dass du, zu jeder Zeit und in jeder Situation, deinem Hund sagen kannst - warte bitte, oder geh voraus, oder geh neben mir. Das ist einfach Erziehung. Und nur, weil dein Hund erlernt hat, sich vom Menschen räumlich begrenzen und lenken zu lassen, hört er nicht mit dem Markieren auf. Das eine hat mit dem anderen nicht direkt zu tun.

    Indirekt evtl - wenn das Markieren teil des erheblichen Stresses ist, den der Hund hat. Und der Stress wird (hoffentlich) weniger, wenn er Anschluss an dich gefunden hat und geführt wird. Das dauert aber!



    , aber ich persönlich dulde kein markierverhalten in meiner Wohnung und er macht es halt meistens wenn ich nicht hinsehe

    Das passt nicht zusammen. Du duldest nicht, aber du schaust nicht hin? Aus HUndesicht ist das inkonsequent.


    Wenn du eine Chance haben willst, das zu ändern, dann musst du konsequent sein. Das heisst: Absolut aufpassen, sofort abbrechen, wenn er Ansätze macht.

    Für die Zeiten, wo das nicht geht, zieh ihm die Windel an.

    Lass ihn nicht frei in der Wohnung rumspazieren, sondern begrenze ihn (auch wenn du das schon versucht hast - aber wenn man alles nach 2 Tagen abbricht, kann man nie eine Wirkung sehen.) Dann ist es leichter, ihn im Blick zu behalten. Und er pisst nicht überall hin, wenn du es nicht schaffst, aufzupassen. Den begrenzten Bereich kannst du ja mit waschbaren Unterlagen auslegen.


    Wenn du nicht bereit oder in der Lage bist, das zu leisten, wirds schwierig. Mit Konsequenz kanns klappen. Wobei ich mir keine Illusionen machen würde - dieser Hund ist NICHT stubenrein, und wenn sie das im Erwachsenenalter nicht sind, dann wird das immer wieder durchkommen. Und zwar genau dann, wenn sie Stress haben. (Ich würde wetten, das war der wahre Abgabegrund.)


    Und Stress hat dein Hund mit Sicherheit - er ist in einer neuen Situation, fremder Hund, fremder (genervter) Mensch - Hundeschule und ständig wird wieder was versucht und verändert - das ist massiver Stress!


    Durch deinen Fokus auf das "dominante" baust du einen Konflikt auf, eine Gegeneinander. Das spürt der Hund, und das ist ganz schlimm für ihn.


    Wenn sie mal zusammen sind geht einer von beiden weg, meistens Texas weil er keine Lust mehr hat Lui zum „Spiel“ aufzufordern, da er eh nicht mit macht.

    Hier würde ich VIEL mehr regeln. Bei mir hätten die Hunde erst mal für die nächsten Wochen gar keinen direkten Kontakt ohne dass du unmittelbar dabei bist. Ich würde die erst mal ganz langsam akklimatisieren lassen, Interaktion auf draussen beschränken, in der Wohnung Ruhe, klare Plätze und keine eigenen Entscheidungen.

    Der Fehler war von Anfang an: "erst mal gucken was passiert". Ich finds besser, wenn man gar nicht erst blöde Sachen zulässt, sondern von Minute Null an lenkt. Dann kann man meist sehr schnell lockerer werden.

    Aber wenn erst mal Misstrauen da ist, wird es ganz ganz schwierig.


    Mein Trainer empfiehlt kastrieren auch nicht gleich, aber bei so „krassen“ Fällen bleibt oft keine Wahl,

    Warum hält er Lui für "krass"?

    Trainer, die das Wort "dominant" gebrauchen, um einen Hund zu beschreiben, sind bei mir sofort raus.

    Es gibt situative Dominanz, ja, aber keine Eigenschaft "Dominanz".


    Worum ich Dich nur bitten möchte, ist, gib dem Hund mal eine Chance, und laß Dich mal darauf ein, daß eventuell der "Stempel" der falsche gewesen sein könnte.


    Da würde ich mich anschliessen.


    Ehrlich gesagt, und ich meine das nicht böse: Ich glaube, nicht der Hund ist krass, sondern es war eine krasse Fehlentscheidung, diesen Hund anzuschaffen.


    Wenn du nicht offen bist für seine Probleme und Eigenschaften (und ich kann das verstehen, Mehrhundehaltung ist anstrengend und schwierig und Unsauberkeit ist wirklich nervig), dann wird das nicht gut.

    Frag dich, ob du damit leben kannst, dass Lui nie 100% sauber werden könnte. Wenn die Antwort Nein ist, solltest du über Abgabe nachdenken.

  • aber wenn er da anderen Tiere oder mich anknurrt Und bei den Tieren sogar schnappt ist das für mich ein absolutes no go!

    Verständlich!

    Ich würde es auch nicht haben wollen.


    Dann wäre die erste Option, den erst gar nciht auf die Couch zu lassen :ka:

    Also, wenn man selbst nicht da ist, den Zugang verwehren.

    Wenn man vor Ort ist, und sieht, der Hund will rauf, dann vorher schon unterbinden.

    Auf die Couch darf er erst wieder, wenn er sich benimmt.



    Auf der anderen Seite, wäre die Frage: wenn er woanders liegen sollte, ganz egal wo, im Körbchen, in seinem Raum, in einer Ecke, wo auch immer, wird er oft gestört?

    Geht da immer ein Tier, oder gar ein Mensch ganz dicht an ihm vorbei?

    Eventuell braucht er tatsächlich ein Plätzchen, wo er mehr seine Ruhe hat :denker:


    Wenn der Hund allerdings sich entscheidet, lieber in der Nähe von Euch und den anderen Tieren zu bleiben, dann kann er auch lernen, daß er nicht immer knurren muß. Sprich, Du wirst ggfs den anderen Tieren beibringen müssen, daß der liegende Hund in Ruhe gelassen werden soll.






    Was Du zu Texas schreibst, ist richtig.

    Er scheint nicht wirklich (gut) zur Ruhe zu kommen.

    Dazu noch eine weitere Gedankenanregung: liegt er jeweils so, daß er auch den anderen Hund stets im Blick haben konnte?

    Eventuell wäre dies auch eine Möglichkeit, wieso Lui meint, alles markieren zu müssen. Es ist nicht nur für den Beobachter selbst ungesund, kaum zur Ruhe kommen zu können, sondern auch für den Beobachteten angenehm, ständig "im Visier" zu sein ;)

  • @TexasundSarah Ich würde dir raten, das Ganze einfach nicht so zu zerdenken. Es geht hier darum zwei Hunde zu halten. Das ist doch keine Raketen-Wissenschaft. Feste Hausregeln, ein geregelter Tagesablauf, klare Kommunikation, angemessene Beschäftigung. Die Hunde zusammenwachsen lassen! (Warum gehst du getrennt Gassi?) Aber generell: So kompliziert ist das nicht.


  • Bezüglich dem begrenzen soll ich Ihn dann den ganzen Tag einsperren ? Wegen dem ich schaue nicht hin das stimmt nicht. Wenn ich daheim bin schläft er den ganzen Tag am Sofa, da hab ich ihn im blick. wenn sie fressen füttere ich parallel die Katzen. Die Windel ist immer voll wenn ich nachhause komme oder in der Früh also quasi über Nacht und da hab ich es auf der Kamera schon gesehen der markiert halt um 0 Uhr oder sowas um den Dreh. Da kann ich ja schlecht den Hund im Auge behalten, würde ich ihn am Tag erwischen dann würde ich ihn auch Maßregeln.


    Mit krass ist das markierverhalten gemeint weil er alles und jeden markiert. Da Maßregel ich ihn draußen an Fahrräder Menschen usw darf er nicht markieren.


    Die Hund sind drinnen nie zusammen. Texas hat seine Plätze und Lui das läuft drinnen gut ab außer das Lui hat das Sofa verteidigt, nachts gibt es null Probleme Lui pennt im Hundezimmer und Texas im Wohnzimmer.


    Draußen gehen ich getrennt spazieren und im Garten läuft Texas frei und Lui an der Leine dadurch hab ich mehr Kontrolle.


    Ich hätte prinzipiell kein Problem wenn er nie stubenrein wird, da er ja Windel tragen kann, allerdings ist da die Frage wie gesund ist das wenn er sich unten nicht putzen kann ? Er hat eine rüdenwindel an, also sein hintern ist frei.


    Abgabe wäre natürlich eine der vielen Optionen allerdings bin ich die 4. Besitzerin, denkt ihr ehrlich das es für ihn gut wäre nochmal wohin zu gehen dann markiert er da auch alles voll und dann wird er wieder abgegeben usw. Dann wird er ja sein Leben lang nicht froh.

  • Lui kann sich jederzeit im Hundezimmer zurück ziehen, dort liegen 4 Körbchen. Da gehen die Katzen auch kaum bis gar nicht rein, da die dort keinen Reiz für sich haben.


    Von den 6 Katzen sind 5 aktuell den ganzen Tag draußen. Und die eine die immer da ist lässt die Hunde in ruhe weil das ist meine Omi Katze die selber ihre Ruhe will 😂


    Er hat im Wohnzimmer ein Körbchen das steht extra so das dort wenig Durchgangsverkehr ist und dort lassen ihn auch alle in Ruhe.


    Am Sofa liegen alle super gerne und es ist nicht immer das er es verteidigt wir sind auch schon mit 5 Katzen und Lui dort gelegen und es gab keine Probleme. Aber momentan bringe ich ihn bei nur auf Kommando hoch zu gehen, da er auch gern mit seinen dreckigen Pfoten hoch geht.


    Das mit Texas war ein Beispiel von früher, er macht das nicht mehr das er an der Türe liegt, da ich das unterbunden habe direkt anfangs und er kommt sehr gut zu Ruhe, er läuft mir auch nicht mehr nach und steht auch Nicht mehr auf wenn es klingelt, die Bettchen im Wohnzimmer stehen auch so das sich niemand gegenseitig anstarren kann, anders im Hundezimmer da ist Texas aber nur zum fressen. Und die Näpfe sind jeweils an einer anderen wandseite sodass die Rücken am Rücken stehen und sich da auch nicht anstarren können.

  • @TexasundSarah Ich würde dir raten, das Ganze einfach nicht so zu zerdenken. Es geht hier darum zwei Hunde zu halten. Das ist doch keine Raketen-Wissenschaft. Feste Hausregeln, ein geregelter Tagesablauf, klare Kommunikation, angemessene Beschäftigung. Die Hunde zusammenwachsen lassen! (Warum gehst du getrennt Gassi?) Aber generell: So kompliziert ist das nicht.

    Ich gehe nicht immer getrennt gassi, ich gehe ja ca. 6x am Tag raus, davon 3x nur in den Garten beide gemeinsam und 1x eine Runde zusammen. 2x am Tag gehen wir getrennt da jeder Hund andere Auslastung braucht udn auch alleine noch üben muss.


    Texas zum Beispiel geht gerne mit mir joggen oder braucht auch mal eine lange Runde zum Rennen, da würde ich mit Lui nicht hinterherkommen, er kann noch nicht so lange Strecken laufen, da er früher auch viel getragen wurde. Texas hat auch Probleme mit anderen Hunden wenn er an der Leine ist weil er da frustriert ist wenn er nicht zum toben hin darf, und das ist alleine besser zu trainieren und klappt schon super gut. Und wenn ich mit Texas an einem Platz ist machen wir draußen oft noch Kopfarbeit und Suchspiele das geht mit Lui leider nicht so easy wenn ich auf beide Schauen muss.

    Zudem zieht Texas noch etwas an der Leine sodass wir das in dem Zug auch üben können alleine.


    Lui der bellt andere Menschen an und kläfft bei Fahrräder usw, weil er sehr ländlich gewohnt hat und daher will ich ihn da einzeln auch Maßregeln das geht mit beiden Hunden zusammen einfach schwieriger, da Texas oft mitbellt wenn Lui anfängt. Daher muss das erstmal besser werden. Und er soll halt die Standardstrecke kennen lernen. Wir üben dann draußen an der Schleppleine gerne den Namen und das er herkommt, damit er im Garten hoffentlich bald auch mal frei laufen kann, da dieser leider nicht ganz eingezäunt ist.


    So kann ich mit beiden Hunden eine Bindung und Vertrauen aufbauen und jeder hat mal Zeit alleine, mir ist das wichtig damit jeder Hund lernt alleine daheim zu bleiben und auch alleine gassi zu gehen etc.


    Wenn beide die gröbsten Themen gelernt haben vor allem das kläffen von Lui draußen wenn das besser ist sind mehr Spaziergänge zusammen auch machbarer, dann steigert sich nämlich Texas nicht mit rein.

  • Bei Deinem Lui muss ich an meinen Spitz denken, wenn er hochgestresst ist bzw. früher war. Er sieht dann unheimlich arrogant aus, pisst sich die Seele aus dem Leib. Typisch ist auch alles kontrollieren zu wollen, denn das hat man nur als unsicherer Hund nötig. Ein souveräner Hund, der eine Situation dominieren könnte, hat ein solches Verhalten gar nicht nötig.


    Du beschreibst eigentlich die ganze Zeit einen extrem unsicheren und sehr gestressten Hund, der nicht weiß wie er mit Situationen umgehen soll. Das permanente Markieren deutet darauf hin, dass er auf den Stress bereits mit körperlichen Symptomen reagiert.


    Das ist für mich kein Hund, den ich in den Freilauf mit jüngeren schicken würde, sondern eher gezielte Spaziergänge mit ein bis zwei sehr coolen und souveränen älteren Hunden machen würde.


    Mein Spitz, jetzt 15 Jahre alt, kam mit einem halben Jahr und konnte mit dem Freiraum in der Wohnung überhaupt nicht umgehen. Er markierte damals alles voll zur Begrüßung. Bei ihm war der Schlüssel über Belohnung auftrainierte Begrenzung. Ob das für deinen Hund eine Option ist, kann ich aber nicht sagen.


    Ich würde dir raten, einen Trainer zu suchen, der diesen Hund wirklich korrekt einschätzt. Auch wenn ein Einzeltraining teurer ist, so könnte es dir und vor allem Lui aber mehr bringen, wenn es inhaltlich wirklich passt.

  • Ist halt alles schwer zu sagen, wenn man den Hund nicht live sehen kann ;)



    Zum Maßregeln:

    sagst Du erst was, wenn er schon seinen Strahl auf Fahrräder und Co verspritzt?

    Oder kommt von Dir schon eine Art "hier nicht, weiter!", damit er erst gar nicht markieren kann.

    Wäre für mich ein großer Unterschied.



    Ich persönlich würde an Deiner Stelle mal einen Trainer (dem Du vertraust) bitten, sich das Ganze in Deinem Haus anzuschauen. Eventuell sieht er noch was, und hat Ideen, an welche Stellschreiben gedreht werden muß, damit sich alles im Hause regelt.




    Hast Du das Gefühl, daß beide Hunde einfach so nebenher im gleichen Haus leben, und eigentlich nichts voneinander wollen?


    Und eine weitere Frage habe ich: hast Du auch schon mal (dort, wo es gut geht) den Texas an der Leine und statt dessen mal Lui frei laufen gelassen?

    Wenn ja, hat dies gut geklappt?

    Wenn nein, da wäre die Frage, wieso durfte er nicht mal frei laufen?





    Wegen Abgabe:

    Kann man schwer sagen!

    Es ehrt Dich, daß Du nicht aufgeben und dem Hund eine Chance geben willst!

    Solltest Du ihn dann doch mal abgeben, so würde ich das auch klar kommunizieren, daß Lui bei Dir stets markiert hat und eine Rüdenwindel tragen mußte.

    Was man halt nicht weiß, ist, ob Lui in einem anderen, ruhigeren, Hunde- oder gar gänzlich Tierlosen nicht doch deutlich besser aufgehoben wäre und sogar sofort mit seinem Markierverhalten aufhören würde! Ich besitze keine Glaskugel, und kann in dieser Hinsicht absolut keinen guten Rat geben!

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