Welpenblues beim Zweithund

  • Wie ich bereits in einem anderen Beitrag geschrieben habe wollte ich einen zweiten Hund haben den Gedanken aber dann wieder verworfen aufgrund der viele Aussagen von meinen mit Menschen. Daher war es doch mehr oder weniger Zufall das ein zweiter gekommen ist. Zudem wollte ich einen Zweithund der bereits gefestigt und sicher ist und das wurde mir von den Vorbesitzern so vermittelt hätte ich gewusst das er so viele Baustellen hat wie mein Ersthund hätte ich ihn ja nicht genommen.

    ich will dir da nicht reinreden, denn wie gesagt wenn du den Hund wirklich haben willst, wirst du deinen Blues überstehen.

    Aber zwischen "ich will einen Zweithund" und "ich hab jetzt einen Zweithund" lag ja trotzdem nur ein Augenaufschlag., auch wenn du dazwichen einen Atemzug zeit hattest wo du das Thema Zweithund doch nicht mehr wolltest. Du hast die Hunde ja dennoch in Rekordzeit nacheinander angeschafft

    Ja das ist mir schon bewusst. Das Thema Zweithund liegt bei mir schon im Kopf seitdem ich Texas habe, aber das ist eine andere lange Geschichte

  • Danke dir das ist doch mal eine tolle Antwort!


    Ich bin da eventuell so verwöhnt weil alle in meiner Umgebung die einen älteren Hund geholt haben einschließlich bei mir und Texas hat alles von Tag 1 an gestimmt. Also wusste ich worauf ich mich einlasse.


    Natürlich sind manche Themen wichtiger als andere.


    Beispielsweise ist es mir wichtiger das Texas mit dem Kopf viel arbeitet und das kann als Auto fahren, da wir nicht viel fahren müssen und das auslasten bei ihm einfach wichtiger ist.


    Beim kleinen sind dann andere Themen wichtiger, als bei Texas. Das ist mir schon bewusst.


    Ich weis ja worauf ich mich eingelassen habe, allerdings, ist dann doch alles anders als gedacht.

  • Bisher waren es 2 Liegeplätze an der Ecke und sonst nur an Ecken von Möbel usw. Ich habe Lui kaum dabei erwischt. Die beiden sind aber meistens Nicht na beieinander. Die paar mal als ich Ihn erwischt habe war Texas in einem anderen Zimmer.

    Okay,

    nur mal so, als Gedankengang:


    Was ist, wenn der Kleine nur auf diese Weise "sagen" kann, MEINS! ?

    Ob es unsinnig ist, oder nicht, kann der Hund ja nicht wissen. Fühlt sich nur dazu verpflichtet, irgendwie seine Ansprüche anzumerken.

    Möglich wäre allerdings, daß der größere Hund den Kleinen "nicht ernst" nimmt und einfach Dinge ignoriert.

    Da werdet Ihr einfach mal ein Auge drauf halten müssen.


    Vieles an "Zwiegesprächen" zwischen den Hunden findet wortlos statt, eigentlich nur mit Blicken und Körpersprache. Sobald es etwas lauter wird, ist schon fast einen Schritt zu spät gewesen.



    Und das bringt mich auch gleich zum nächsten Punkt:

    liegt der größere Hund stets so, daß er den Kleinen einfach im Blick hat und den ggfs kontrollieren kann?

    Das mögen viele Hunde nicht, und reagieren auch mit Streß auf solche Dinge.

    Dann würde ich mal drauf schauen wollen, daß kein Hund eine "etwas günstigere Position" zum anderen Hund hat, so daß er den im Auge behalten kann.

  • Es kommt doch meist anders als man denkt...


    Ich oute mich mal, als jemand mit klassischem Welpenblues. Das was du hast ist kein Welpenblues. Das ist ankommen in der Realität... :hust:


    Du musst deine Ansprüche runterschrauben. Sorry das klingt hart, aber so ist das eben.

    Warum sollte Lui dir folgen? Wie lange kennt er dich? Warum sollte er dir glauben, dass er keinen Grund hat bei Geräuschen zu bellen? Woher soll er wissen, dass du das regelst? Und wieso soll er auf dich hören?

    Herzlichen Glückwunsch - das kannst und musst du dir alles erarbeiten!!!

    Ihr solltet wohl erstmal eine Beziehung aufbauen, bis du überhaupt Anforderungen an ihn stellen kannst. Wie lange das dauert, wird dir niemand sonst sagen können.


    Und hör auf die beiden Hunde zu vergleichen! Den Spruch mit den Birnen und Äpfeln kennst du vermutlich :tropf:

    Für mich persönlich wäre Texas tatsächlich ein Hund der mir mehr sorgen bereiten würde. Wo bei Lui einfach Dinge vielleicht mit Zeit und Vertrauen zurückkommen hat dein Aussie Probleme die bearbeitet gehören.

    Übrigens - nur so ein Tipp am Rande - wenn er draußen lernen muss ruhig an Menschen und Hunden vorbei zu gehen, solltest du ihn dringend mit MK sichern, egal was die HuSchu sagt. Nur so als Tipp - Aussies sind nicht unbedingt bekannt dafür Everybodys-Darling zu sein. Dumm nur, dass viele Passanten bei den Plüschkugeln einen Milcheinschuss bekommen und dennoch die Grabbelfinger ausstrecken müssen. :ka:

  • Eigentlich liegt der kleine immer im hundebett oder am Sofa und Texas liegt meistens am Boden im Flur oder im U vom Sofa da hat er bei beiden Positionen keinen Blick auf den kleinen. Aber ich werde mir das mal genauer anschauen.

  • Ja Texas kennt zwar den Maulkorb und trägt ihn aber draußen ist das eine Katastrophe da bleibt er dann alle 2 Meter stehen und will den abstreifen. Egal wie gut der Maulkorb war wir haben mittlerweile einen maßangefertigten hat er so viel geschubbert bis teilweise alles wund war. Er hat mit Maulkorb mehr Stress als ohne daher finde ich es ohne einfach besser, damit er nicht so einen Stresspegel hat und es klappt so wirklich sehr sehr gut. Wie gesagt er geht niemanden einfach so an und fremde haben ohne zu fragen nicht meinen Hund anzufassen.


    Ich bin mir sicher das ich das mit Lui hinbekomme, das steht fest aber hab es mir halt eben anders vorgestellt.

  • Ich würde versuchen, mich von dem Begriff „Erwartungen“ lösen. Mit dem hast du ja automatisch einen Defizit-orientierten Blick auf die Hunde: Da und da erfüllen sie die Erwartungen nicht, und es klingt, als seien die Hunde in einer Bringschuld, sie sollen ja deine Erwartungen erfüllen.


    Ich würde es anders formulieren: Du brauchst bestimmte Dinge/Skills/Verhaltensweisen deiner Hunde, damit das Zusammenleben dauerhaft funktioniert. Also musst du ihnen diese Sachen Stück für Stück beibringen. Manche können sie schon - toll. Die anderen priorisierst du ja jetzt und gehst sie an. Das wird schon (auch wenn das bestimmt anstrengend wird, aber das haben dir ja alle prophezeit :winking_face:). Und wenn du wegkommst von den Defiziten der Hunde und stärker auf deine Handlungsoptionen schaust, fühlt sich das alles vielleicht nicht mehr so frustrierend an, Stichwort Selbstwirksamkeitserfahrung.

    Einige Punkte deiner Liste solltest du auch noch mal einem Realismus-Check unterziehen. Ich finde es zum Beispiel völlig utopisch, dass man seinen neuen Hund nach ein paar Tagen zuverlässig frei laufen lassen kann. Aber dass ihr das im Laufe der Zeit hinkriegt, klingt doch machbar.

    Ich denke übrigens auch nicht, dass die Vorbesitzer dich zwangsläufig verarscht haben. Eventuell konnte Lui das alles, und nun ist es deine Aufgabe, mit es ihm zusammen zu schaffen, dass es das auch bei dir wieder abrufen kann.

  • Ich würde versuchen, mich von dem Begriff „Erwartungen“ lösen. Mit dem hast du ja automatisch einen Defizit-orientierten Blick auf die Hunde: Da und da erfüllen sie die Erwartungen nicht, und es klingt, als seien die Hunde in einer Bringschuld, sie sollen ja deine Erwartungen erfüllen.


    Ich würde es anders formulieren: Du brauchst bestimmte Dinge/Skills/Verhaltensweisen deiner Hunde, damit das Zusammenleben dauerhaft funktioniert. Also musst du ihnen diese Sachen Stück für Stück beibringen. Manche können sie schon - toll. Die anderen priorisierst du ja jetzt und gehst sie an. Das wird schon (auch wenn das bestimmt anstrengend wird, aber das haben dir ja alle prophezeit :winking_face:). Und wenn du wegkommst von den Defiziten der Hunde und stärker auf deine Handlungsoptionen schaust, fühlt sich das alles vielleicht nicht mehr so frustrierend an, Stichwort Selbstwirksamkeitserfahrung.

    Einige Punkte deiner Liste solltest du auch noch mal einem Realismus-Check unterziehen. Ich finde es zum Beispiel völlig utopisch, dass man seinen neuen Hund nach ein paar Tagen zuverlässig frei laufen lassen kann. Aber dass ihr das im Laufe der Zeit hinkriegt, klingt doch machbar.

    Ich denke übrigens auch nicht, dass die Vorbesitzer dich zwangsläufig verarscht haben. Eventuell konnte Lui das alles, und nun ist es deine Aufgabe, mit es ihm zusammen zu schaffen, dass es das auch bei dir wieder abrufen kann.

    Danke für den lieben Text. Das klingt gut! 😊

  • Ein Hund der einen MK gut auftrainiert bekommen hat, wird diesen nicht versuchen abzustreifen. Frag mal unsere Hündin, die MK-Pflicht auf Grund der Rasse hat. Allein das auftrainieren hat knapp 3 Monate gedauert. Dafür trägt sie in immer und überall zuverlässig. Wenn sie das Ding mal loswerden will (meist wenn sie etwas frustet) dann gibt es einen Abbruch und fertig. Wird nicht abgezogen. Gibt es keine Debatte drüber.

    Und ja Fremde haben nicht. Aber hält einige dennoch nicht ab. Nur so als Tipp am Rande!


    Zu Lui - gebt euch einfach Zeit.
    Lernt euch kennen. Und zwar ohne Texas. Wie viel Zeit täglich gehörst du nur Lui? Erlebt gemeinsam schöne Dinge die Vertrauen und Bindung schaffen. Auch zu Hause. Lui muss lernen, dass du ziemlich cool bist und er dir vertrauen kann. Da würde ich meinen Schwerpunkt bei dem Hund setzen. Das wird aber nicht von heute auf morgen gehen. Das braucht Zeit.

    Wir hatten hier auch eine Phase, wo jedes Geräusch gemeldet wurde. Es dauert, bis dein Hund die Geräusche einordnen kann. Hier gibt es tatsächlich die Kommunikation. Hund bellt - ich sag "ist alles okay" - Hund weiß das ich Recht hab und hält den Mund. Klar war das anstrengend. Aber hey ich wollte einen Wachhund. Also ist das normal und gehört dazu. Inzwischen weiß sie, welche Geräusche normal sind. Die werden nicht gemeldet. Nicht mal mehr der Kopf hochgenommen. Andere werden einmal gemeldet, von mir zur Kenntnis genommen und es herrscht wieder Ruhe.

  • Ich finde, das sind auch zwei sehr unterschiedliche Typen von Hund. Kann man natürlich beides mögen, aber es ist schon wahrscheinlich, dass einem eins davon näher steht.


    Die Baustellen finde ich persönlich jetzt ehrlich gesagt nicht so rasend groß. Das sind ganz normale Dinge, an denen man halt arbeiten muss bei neuen Hunden. Klar ist der Abstand zu gering, aber nu ja, musst halt viel getrennt gehen und üben. Kostet Zeit, ist aber durchaus machbar, wenn man möchte.

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