Welpenblues beim Zweithund

  • Also sorry, aber ich empfinde hier durchaus auch einige als recht übergriffig.


    Ja, natürlich ist es schwer, nur aus der hier geschriebenen Darstellung etwas wirklich korrektes zu empfehlen, da natürlich einfach zu viele Informationen fehlen. Und ja, Sarah ist ohne Frage in einigen Dingen unbedacht, übereilt, überfordert und ungeduldig. Denke da sind sich alle einig.


    Aber ich empfinde sie als sehr bemüht ihren Tieren ein gutes zu Hause zu ermöglichen und sie nimmt sich vieler Ratschläge an und versucht es irgendwie bestmöglich hinzubekommen. Natürlich ist da noch viel Spielraum um es besser zu machen.

    Und ja, dann überholt der eine Ratschlag einfach auch manchmal den anderen. Das heißt aber doch nicht, dass sie nun alles falsch macht. Niemand ist als perfekter Hundeversteher auf die Welt gekommen. Und wie wenig einem angelesene Theorie o.ä. dann in Wirklichkeit hilft, das haben wohl sehr viele erlebt. Die Erfahrung muss man oft aber auch einfach erst machen. Das ist sicher manchmal blöd für den Hund, aber deswegen doch keine Quälerei oder ein Grund den Hund gleich abzugeben.


    Da wird geraten einen Trainer nach Hause kommen zu lassen um das vor Ort zu beurteilen. Das passiert nun und jetzt ist es doch wieder falsch, weil ja erst gesundheitlich alles geklärt werden muss, weil einige hier erfahrene Hundebesitzer einfach mehr im Kopf haben, als ein Hundeanfänger wie Sarah. Ich würde den Vor Ort Termin auch erstmal wahrnehmen, denn es kann ja durchaus hilfreich sein, einen erfahrenen Hundetrainer draufschauen zu lassen. Wenn man selbst kein Profi ist, dann verlässt man sich halt einfach auch mal auf die Profis. Und wenn der Tierarzt des Vertrauens dann halt nur wenig macht, dann vertraut man doch erstmal drauf, dass das richtig ist.


    Auch dieses oft pauschale herab machen von anderen Trainern. Da wird hier in einem oder zwei Sätzen was zu dem Training gesagt, und daraus schließt man dann gleich, der Trainer ist Mist und hat den Schein im Lotto gewonnen? Also bitte Leute...


    Wahrscheinlich merken das viel gar nicht, weil sie mal hier etwas lesen und mal da und dann erst Tage später wieder etwas und den Zusammenhang etwas verlieren. Passiert mir auch oft.


    Ich habe nun den kompletten Beitrag in einem Schwung gelesen und na ja... s.o.


    Ich bewundere es, dass Sarah hier noch nicht das Handtuch geschmissen hat.

    Manchmal denke ich, viele der Vielschreiber, merken gar nicht mehr, wie unemphatisch sie manchmal Beiträge dahinklatschen, und wie schlecht sie das, was sie meinen, manchmal rüber bringen. Auch wenn es noch so inhaltlich richtig ist.



    Sorry, aber musste das einfach mal loswerden. Ich bin auch Hundeanfängerin und habe in den letzten 3 Jahren mit meinem Hund mehr gelernt, als mir alle Bücher/Videos/sonstwas jemals hätten beibringen können. Vielleicht lese/empfinde ich deswegen viele Beiträge auch noch anders, als die "alte Hasen" (die vielleicht oft innerlich die Augen rollen, weil ist doch sooo logisch, dass man das so und so macht und das muss man doch schließlich wissen)

  • Nyriah

    Ich kann dir in vielen Punkten nur zustimmen. Das Ding ist wahrscheinlich, dass in der DF- Bubble gern mal der Fokus auf dem Negativen liegt. Hier sehe ich aber ganz klar bei der TE, dass sie, auch wenn sie vielleicht nicht auf Anhieb versteht warum jetzt zB das Thema Dominanz von vielen hier als kritisch betrachtet wird (weil ja schließlich die Trainer vor Ort das ganz anders einschätzen), dass sie trotzdem so unglaublich bemüht ist alles richtig zu machen.


    Sie hat schon so viele Tipps angenommen, die hier mehrmals genannt wurden. Ich sehe hier einfach eine Neu-Hundehalterin, die etwas ungeduldig und blauäugig an die Sache rangegangen ist, aber das gar nicht mal absichtlich, denn sie hat ja sogar einen Kurs gemacht über Hundesprache und Verhalten und ist so bemüht sich da weiterzubilden. Aber dass das eben leider noch nicht ausreicht um den Hunden ein perfektes und stressfreies Leben zu ermöglichen. Und ich denke es ist ganz normal und sollte für jeden nachvollziehbar sein, dass man auch erstmal seine Zeit braucht um sich einzugestehen, dass manches vielleicht falsch war, wovon man selbst aber vorher noch zu 100% überzeugt war.


    Und da sehe ich eben bei Sarah total die Reflektiertheit. Auch wenn sie nicht sofort Ja und Amen zu allen Tipps hier sagt, sie nimmt sich dennoch viel an, gibt nicht auf. Ich glaube die Hunde können durchaus eine sehr schöne Zukunft bei ihr haben, wenn sie nicht aufgibt, sich weiterbildet und vor allem wirklich eins lernt: Geduld. Geduld Geduld Geduld. Ich weiß, es ist bestimmt nervig mit manchen Problemen erstmal leben zu müssen, das managen zu müssen. Aber es wird besser werden. Aber eben nicht nach 2 Wochen Training. Erwartungen runter, das hat Sarah, denke ich, schon verstanden. Und dann dranbleiben. :) Ich glaube sie wird ihren Weg gehen mit Hunden und Katzen. Ich finde es schön diese Entwicklung hier mitanzusehen, dass sie bereit ist auch wiederholt Geld zu investieren für eine Trainerin bei sich zuhause, für tierärztliche Untersuchungen usw.


    Ich bin ehrlich: Ich glaube ich hätte schon längst aufgegeben. Daher möchte ich hier an der Stelle wirklich stellvertretend für Texas und Lui mal Danke sagen. Auch wenn nicht alles perfekt läuft, aber so ist das eben, wenn man neu zusammenwächst als Team. Das braucht Zeit.


    Und Danke auch an alle, die hier weiterhin sachlich und freundlich antworten. Durch blöde Provokationen erreicht man nämlich i.d.R. nichts von dem, was man eigentlich im Sinn hatte.

  • @TexasundSarah

    Wie sieht es denn aktuell aus?

    Vielleicht noch ein Tipp für deinen Termin mit der Trainerin die zu dir kommt. Ich würde mir vermutlich die ganzen Anregungen hier inklusive Bedenken und Themen die einige auf den Tisch gebracht haben mit zu der Stunde nehmen und direkt nachfragen.

    Sie wird dir hoffentlich sagen können, kann sein weil… oder eher nicht weil… vielleicht gibt dir das dann nochmal etwas Sicherheit. Kann mir durchaus vorstellen, dass man von der Flut hier etwas erschlagen wird.

  • Hallo zusammen,


    Danke für die letzten Nachrichten von allen!


    Leider hat sich in der Zwischenzeit bisschen was geändert bzw. bin ich nochmal tief in mich gegangen. Einige werden meine Entscheidung nicht nachvollziehen können, aber die ist nun mal so getroffen.


    Ich werde Lui abgeben! Ich habe nochmal alles gedreht und gewendet und überlegt was ich noch tun kann. Immer nur Einzelstunden und die mega vielen Tierarzttermine sind einfach nicht händelbar. Genauso wie das alleine bleiben Training komplett aufzubauen.


    Lui wird von dem Tierschutzverein in meinem Ort aufgenommen und dort in eine Pflegestelle kommen. Dort wird er kastriert, vollständig nachgeimpft und generell wird er gesundheitlich abgecheckt. Er wird anschließend dann in eine neue dauerhafte Bleibe ziehen. Es gibt bereits mehrere Interessenten, die ihn aber ausschließlich auf einer Pflegestelle anschauen wollen und nicht direkt adoptieren möchten.


    Noch ist er hier, aber heute unterschreibe ich den Übergabevertrag und mache einen Termin für die Abholung aus.


    Natürlich war meine Entscheidung nicht zu 100 % gut überlegt und es ist nicht so eingetroffen wie ich mir es vorgestellt habe. Aber für mich bedeutet tierlieb sein, auch aufzuhören, wenn’s am schönsten ist. Ich liebe Lui und es bricht mir das Herz.


    Aber es ist einfach für Ihn, Texas und mich und meine Nerven einfach am besten.


    Was ich daraus mitnehmen und lernen konnte ist, das man nicht jedem trauen sollte, das Hundeschulen nicht immer gut sind (heute hat die Trainerin den Texas weil er gebellt hat mit Wasser vollgespritzt, das hat sie Anfangs immer gemacht, aber dank euch habe ich das überdacht und streng gesagt ich möchte das nicht und wurde voll zur Sau gemacht, wir werden trotz Bezahlung auf die nächsten 4 Stunden verzichten). Zudem werde ich Texas weiterhin den Maulkorb antrainieren, damit er ihn draußen komplett tragen kann.


    Ich habe dadurch auch Texas von einer neuen Seite kennen gelernt und er ist ein unfassbar toller Hund geworden und ihn schätze ich wirklich sehr, aber man merkt das er keinen anderen Hund im Haushalt braucht.


    Zudem habe ich viele Nerven und Geduld beweisen müssen, auf Dauer würde mich das aber echt kaputt machen. Mit Texas alleine ist alles etwas entspannter, weil wir als Team wie arsch auf eimer zusammen passen.


    Ich hab mir heute Tiramisubällchen selber gemacht, die lasse ich mir jetzt schmecken und den Abend ausklingen.


    Ich hoffe ihr seid nicht allzu hart jetzt, aber es gibt ja bei jedem Thema Gegner und Befürworter. Das habe ich auch gelernt.


    Texas hat am 11.07. seine Zahn OP und die Schilddrüsenwerte werden gecheckt, da wird es vermutlich ein neues Update geben.

  • Ja auf wenn manche Leute im Forum hart urteilen und es natürlich schwierig ist zu beurteilen, möchte ich euch trotzdem an meinen Entwicklungen teilhaben lassen. :smiling_face:


    Egal ob diese positiv oder negativ sind, keiner ist eben perfekt!

  • Ich finde deine Entscheidung absolut nachvollziehbar und du brauchst dich deswegen auch ganz und gar nicht schlecht zu fühlen. Natürlich hängt dein Herz an Lui und es ist dir alles andere als leicht gefallen diese Entscheidung zu treffen. Ich denke, das weiß man, wenn man deine Beiträge hier im Thread gelesen hat. Ich glaube, diese Entscheidung wird allen Beteiligten gut tun!


    Außerdem finde ich es wirklich großartig, dass du einen kritischeren Blick auf deine Trainer in der Hundeschule bekommen hast. Vor einigen Seiten schrieben hier ja schon einige User, dass man dann lieber das Geld flöten gehen lassen sollte, bevor man dem Hund (und dir) noch weniger einen Gefallen tut und weiterhin zu den Stunden geht. Ich finde es schön, wie du das reflektiert hast und dementsprechend nun deine Entscheidungen getroffen hast. Ich bin sicher, das nimmt dir jetzt auch erstmal ganz viel Druck raus und du kannst dich ganz auf deine Beziehung zu Texas konzentrieren.

  • Finde es sehr reflektiert, weil du für Lui eine, in meinen Augen, absolut sinnvolle Entscheidung getroffen hast.


    Er bekommt eine neue Chance in einem neuen Umfeld und dort passt es für ihn hoffentlich besser.


    Auf Brech alles hinbiegen zu wollen, ist nicht im Sinne des Hundes, nicht im Sinne seines Menschen und auch nicht im Sinne deiner anderen Tiere.


    Texas, den Katzen und dir alles Gute.

  • Ich sehe es so, Lui hat durch dich die Chance auf eine neue Familie bekommen, wo es vielleicht besser passt.

    Seine gesundheitlichen Probleme werden behandelt (hättest du auch, ich weiß, aber finanziell wäre es eine Herausforderung gewesen)

    Tierliebe bedeutet auch sich manchmal von einem geliebten Tier zu trennen.

    Alles Gute für euch

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!