Welpenblues beim Zweithund

  • Zudem würde er knurren und bellen würdest du dann noch den Hund anfassen

    Es gibt leider Menschen, die das tun. Und oft reagiert der Hund schneller als der Mensch. Mensch streckt die Hand nach dem Hund aus, Hund knurrt schon präventiv, aber der Mensch reagiert zu langsam. Oder der Mensch hört es schlicht nicht, weil die Umgebung zu laut ist, weil der Mensch vielleicht schwerhörig ist ... usw. usf.

    Verlass dich bitte wirklich nicht zu 100% auf deine Mitmenschen und deine Umgebung. Du kannst aufpassen wie ein Luchs, es kann (kann!) trotzdem was passieren.


    nach euren Aussagen sollte ich am besten keine Tiere halten.

    Hat hier keiner behauptet. Auf den 6 Seiten hab ich nirgendwo rauslesen können, dass du keine Tiere halten sollst. Ja, das Thema ist mit Emotionen behaftet. Ja, der Tonfall war rau und forsch, auch von mir. Aber ich für meinen Teil bin ehrlich gesagt auch etwas genervt, dass die Ratschläge, die du auch in den vorherigen Threads bekommen hast, einfach abgetan wurden oder dass du darauf gar nicht erst eingegangen bist. Deshalb war mein Tonfall in meinem vorherigen Beitrag auch sehr hm, schnippisch?

    Ich muss halt auch sagen, dass ich als Halter eines gefährlichen Hundes einfach deutlich vorsichtiger geworden bin, was solche Dinge angeht. Auch, was Zweithunde angeht. Ich hab mit dem Thema meine Erfahrungen gemacht, mein Hund hat angegriffen und wurde auch angegriffen (mehrfach übrigens). Mit der Erfahrung im Gepäck sieht man z. B. deine Situation deutlich kritischer. Sieht die Fallstricke, die du übersehen hast (sei es wegen der rosa Brille, weil dir die Erfahrung gefehlt hat, ... was auch immer). Und wenn man die Leute wiederholt darauf hinweist "Ey pass auf, das und das kann passieren, überleg dir das noch mal, pass lieber auf" und die Ratschläge dann trotzdem ignoriert oder nicht für voll genommen werden - jo, dann ist man eben auch ein Stück weit genervt. Ist sicher nicht okay, ich bemüh mich in aller Regel auch darum, diese Genervtheit nicht zu sehr zu zeigen.


    Texas Erziehung spielt keine Rolle. Es wird aber darauf rumgeritten als wär er Mega der schlimme Hund

    Und hier muss ich nochmal kurz ein bisschen garstig werden: doch, Texas' Erziehung spielt eben doch eine Rolle. Weil seine Erziehung bzw. Verlässlichkeit maßgebend dafür ist, wie (un)entspannt das Zusammenleben mit dir UND Lui ist bzw. wird. Hier hat niemand behauptet, dass Texas ein (übertrieben formuliert) brandgefährliches Monster wäre - nein. Isser nicht. Die Leute haben dir aber aufgezeigt, womit du rechnen solltest.

    Ich hätte früher, so vor ~4 Jahren, auch nie gedacht, dass Dino mal zwei kleine Hunde "aus dem Nichts heraus" (Gründe gabs durchaus) angreift. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihm die Luft abschnüren muss, damit er loslässt. Es ist aber eben trotzdem so gekommen. Kann man nicht ändern. Haben die Leute, die uns damals schon kannten, damit gerechnet? Vermutlich nicht. Hoffe ich jedenfalls, haha.


    So, und nachdem ich mal wieder das Zeichenlimit gesprengt habe, will ich mit 'nem altbewährten Ratschlag abschließen:

    Schnapp dir n Tee, n Eis, Schokolade - was auch immer dir gut tut.

    Schnapp dir Texas und Lui und machs dir mit denen im Wohnzimmer gemütlich. Vorher lässt du alles, was in Richtung Erwartung oder Wünsche an die Hunde geht, im Flur. Und dann Füße hoch, abschalten, entspannen. =)

  • Huhu - ich hab mal beim Lesen nen Haufen Zitate gespeichert, zu denen ich meine Gedanken schreiben möchte, und zum besseren Zuordnen schreib ichs direkt rein, ok? Die Vorgeschichte hab ich mal nicht gelesen, weil die ja nicht relevant für die aktuelle Situation ist, die Hunde sind nunmal da. Beweggründe nicht ausschlaggebend.


    Also erstmal: Du hast Dir da ne gewaltige Aufgabe rausgesucht. Hast ja schon gemerkt.... *gg Und für gewaltige Aufgaben braucht man: Geduld und Zeit. Generell: Hunde lernen orts-/personen-/situations-/zeitbezogen etc. Die verknüpfen SÄMTLICHE Umgebungsbedingungen erstmal mit.


    Das bedeutet: was Hund im Schlafzimmer kann, muß er nicht unbedingt auch im Wohnzimmer können. Was er kann, wenn Zweithund dabeisteht, ist was Anderes, als wenn er alleine dasteht. Wenn er beim Vorgänger alleinsein konnte, muß er das nicht notwendigerweise bei Dir auch können. Erstens: andrer Ort, andre Leute, andre Situation, zweiter Hund dabei. und zweitens: für den Hudn ist komplett alles nur. Weg aus der Familie, neue Rituale, neue Regeln, Kommunikation ist anders, Fütterungszeiten anders, Gassigebiete anders, Deine Erwartungen anders. Das alles verunsichert einen Hund u.U. massiv, udn er kann (noch!) nicht zeigen, was er wirklich kann, weil einfah alles sooo neu und aufregend ist, und er dadurch verunsichert ist und den Kopf auch einfach nicht dafür hat. Der hat daher Streß. und Zeichen für Streß is zB, daß er viel bellt, oder pinkelt/markiert. Weil Streß vermehrt auch das Trinkverhalten! Überleg mal: hast Du nen wichtigen Termin oder ne Prüfung vor Dir, DU bist aufgeregt. Was machst Du? Du rennst aufs Klo :rolling_on_the_floor_laughing: und wenn das Futter neu ist, muß isch uU. auch der Körper/der Stoffwechsel etc. drauf einstellen. Auch das ist Streß für den Körper. Das nur mal so als kleine Erklärung, was für den Hund alles neu ist, und WIEVIEL er damit schon zu tun hat. Der braucht erstmal keine neuen Kommandos oder so. Der muß erstmal ankommen.


    Das heißt: bringst Du ihm heute SITZ bei, merkt er sich: wenn ich nachmittags im Schlafzimmer bin, Fraule die grüne Hose an hat, das Fenster offensteht und es draußen regnet, während das Körbchen links steht, bedeutet SITZ: Arsch zum Boden. Was genau davon für SITZ relevant ist, schließt er erst im Laufe der Zeit aus: mal früh, mal nachmittags geübt. Mal in grüner, mal in blauer Hose, mal im Rock. Mal im Wohnzimmer, mal in der Küche, mal im Garten. Mal neben dem Körbchen, mal vorm Schrank. Mal daheim, mal bei der Oma. Oder an der Ampel, wenn das Auto vorbeifährt. So lange und so oft, bis der Hund kapiert hat: die einzige Gemeinsamkeit der Situatioen ist der Hintern am Boden. KÖrbchen, SChrank, Tageszeit etc. sind nicht relevant, das muß IMMER so gehen. SItz = Arsch am Boden, egal wo und wann und mit wem. Das nennt man dann Generalisierung. Du hast also beim Lernen 2 Schritte: einmal: Du bringst ihm das Kommando bei und zum Zweiten das Generalisieren, sodaß es (möglichst) immer und überall klappt.


    Allein daraus kannst Du schließen, daß er, wenn er im alten ZUhause alleinsein konnte, das nicht notwendigerweise bei Dir auch kann, das muß neu aufgebaut werden. Geht bestimmt schneller, weil er das Konstrukt >Alleinsein schon kennt und sich nicht fürchtet - aber muß trotzdem in kleinen Schritten gezeigt werden, daß das auch in Deiner Wohnung genauso geht wie in der alten. Hinlegen, warten, in der Zeit passiert nix. Ich darf trinken, umherwandern, alls gut - das Fraule kommt scho irgendwann wieder. und auch da: erst kurze Zeit, dann etwas verlängern dn variiieren. Damit nicht ein "jedes Mal bleibt die länger weg :face_screaming_in_fear: *help" reinkommt. Damit macht man sich u.U. viel kaputt.

    Das Gute daran: das, was der Hudn kann, wird er auch bei Dir können. Das weniger Gute: Du mußt ihm halt zeigen, wie´s geht. :-) Kann anstrengend werden in der ersten Zeit, aber laß Euch die Zeit einfach. Muß ja net alles in 3 Wochen klappen.


    Viele schreiben, Deine Erwartungen sind zu hoch. Ich sage: die Anforderungen selbst sind nicht wild. Aber Du hast Dich halt beim Aufwand bissel verschätzt. UNd Du setzt Dich unter Druck, weil Du schnell möglichst viel erreichen willst. In einer Situation, in der für den Hund aber noch alles neu ist. Der hat einfach noch nur Streß wegen der vielen Veränderungen. UNd was braucht man NCIHT, wenn man lernen will? Ein gestreßtes Hirn. Weil dann bleiben zum Denken und Lernen keine Kalazitäten frei, und dann tust Dir sehr schwer, ins Hirn was reinzukriegen. Daher wäre mein Ansatz: Streß reduzieren. ERSTMAL geringere Anforderungen. Mach Dir ne Liste. Du hast Dir ja schon Prioritäten überlegt. Das Pinkeln und Bellen. Wobei Beides durch Streß verstärkt zutage treten kann. Also auch deswegen: Streß reduzieren alleine wird schon weiterhelfen, Dein Ziel zu erreichen.

    Das ist ein super Ansatz. Mach eine Luste, was genau soll er können, aber OHNE timeline. Ganz zwanglos. Arbeite der Prio nach ab. Denn sobald auch nur EINES der Themen "sitzt" beim Hund, fällt auch von Dir der Streß bissel ab, weil Du hast im Hintergrund die komplette "toDo"-Liste, was der Hund alles noch lernen muß, das streßt Dich ja selbst. Und jedes Etwas, das der Hund gelernt hat und kann, verringert Deinen eigenen Streß. Und wer nicht gestreßt ist, kann dem Hund besser Sicherheit geben dun ihn souverän führen udn ganz klar kommunizieren, was gut ist und was bäh. Schwarzweiß hilft sehr, daß der Hund versteht, mein aktueller Neuzugang (! der ist seit nem Jahr bei mir!! Ja, NEUzugang! Immer noch) versteht megaschnell, wenn ich ganz klare Verbote ausspreche oder Handlungsanweisungen gebe. Ruhig, besonnen, aber verständlich und klar. Immer dasselbe Kommando für dieselbe Handlung. Kein AUS für "aufhören" und zeitgleich für "gib was her". Wie soll Hund verstehen, wann was mit dem Kommando gemeint ist. Alle nutzen dieselben Kommandos in der Familie. Und anfangs gar keines - weil erstmal entscheidest DU, welches für Dich wichtig ist, und übst das, BEVOR irgendwer es anwenden kann. WEil anfangs ist es für den Hund einfacher, beim Üben nur die Körpersprache EINER Person dabei kennenzulernen, ist weniger verwirrend, weil jeder bewegt sich ja doch bissel anders. Dann versteht er einfach schneller.


    So, jetzt die Zitate.....


    Kein Hund muß sich von Fremden anfassen lassen, das hast Du ja schon erkannt, find ich super! Mit Familie kann man üben, erstmal eine Person, dann eine zweite, wenn Du mal krank bist. Müssen nicht alle durcheinander üben. Und evtl. tut er sich dabei leichter, wenn Du ein Ritual dafür einführst: wenn er vorher weiß, was kommt, und was erwartet wird, dann ist es später einfacher. Wenn ich zB den Hund hochnehme, dann sage ich dazu TRAGEN. Hat er das verknüpft, kann ich dann, wenn ich ihn einladen möchte, die Treppe sich runtertragen zu lassen, mit TRAGEN das Angebot machen. Meine Kleine kam dann her und hat sich so hingestellt, daß ich sie nehmen konnte, und ist schon selbst mit auf den Arm gesprungen, wenn ich zugegriffen habe. Wenn jetzt wer Andres den Hund irgendwo raufheben möchte, kann er auch TRAGEN sagen, und der Hund weiß, was passieren wird, und kann sich drauf einstellen. Das gibt ihm Sicherheit, und keiner "überfällt" ihn quasi, indem er einfach unangekündigt nach ihm greift zum Hochheben, was ihn dann zum Abschnappen provozieren könnte. Und genauso kann man das mit Streicheln machen:

    Komm mal her

    setz Dich

    schau mal (eigene Hand wird präsentiert)

    "streicheln?" und man berührt kurz. Erstmal nur kurz an einer Stelle, das dann etwas ausdehnen, damit er merkt, streicheln ist das, was mit der Hand passiert, egal, wo. Erstmal nur mit Dir alleine, um das Ritual einzuführen und zu festigen.

    Durch das Ritual weiß er, was als nächster Schritt kommt, wird nicht überrascht, kann sich drauf einstellen. Und indem er sich, wenn er das Kommando dafür kennt, vor Dich setzt, siganlisiert er dann letztlich ja auch die Bereitschaft, sich streicheln zu lassen. Ganz wichtig dabei ist: zeigt er Signale für Unbehagen, also Lefzenlecken, Weggucken, Beschwichtigen, Ausweichen (auch ein Aufstehen könnte ein Ausweichen sein!) - sofort Finger weg. Kurz warten, nochmal anfragen" Streicheln?", Hand langsam nähern, minimalste Berührung, gehen lassen. Damit er lernt, er darf zeigen, wenn er keinen Bock mehr drauf hat und man respektiert das auch. und: dabei aufpassen, welche Stellen akzeptiert er, an welchen weicht er aus, weil unangenehm! Es kann helfen, nur die Stellen zu berühren, die ihm angenehm sind. Erhöht die Kooperationsbereitschaft dann beträchtlich..... ;-)


    Wenn das so verinnerlicht ist, kann man als nächstes mit dem Familienmitglied üben, das der Hauptvertreter im Krankheitsfalle sein wird. Ebenfalls so kleinschrittig.

  • Lui kann folgende Punkte die mir wichtig sind:

    - Stubenreinheit

    - sich von Menschen anfassen lassen

    - ruhig an anderen Hunden mit Leine vorbei gehen

    - gut an der Leine gehen

    - Auto fahren

    - Zur Ruhe kommen

    Lui kann nicht:

    - Frei laufen und immer abrufbar sein --> mein Hund ist jetzt ein Jahr hier, und läuft alle paar Tage mal so 100 Meter frei. Ich gebe Leckerlies, nehme welche in die Hand, damit er von sich aus (!) bei mir bleibt. Beobachte, was ihn zum Rennen animiert (das erstmal lassen, weil damit ist er sehr schnell weit weg - udn je weiter weg, desto schlechter abrufbar!), was ihn runterfährt und dableiben läßt. Ich mach das immer auf nem schmalen Weg mit rechts und links Zaun hier, da kann er nur geradeaus weg, und da sehe ich sehr weit und kann ihn zurückrufen, wenn ich wen kommen sehe.

    - Sämtliche Kommandos und Tricks --> völlig unwichtig. Wie oben schon geschrieben, alles noch neu, Hund unsicher, der hat grad keinerlei Kapazitäten für Kunststückchen. Weil was Andres ist das nciht. Erstmal kennenlernen und eine Basis schaffen, auf der Du mit ihm arbeiten kannst. Bei meinem hat das echt fast das ganze Jahr gedauert, bis wir ne Basis gefunden haben, zu kommunizieren, die Bereitschaft unterwegs, auf mich zu achten. Bissel korrekte Einschätzung meinerseits, wie er wann wo reagieren könnte. Generelles Aufregungslevel reduzieren. JETZT fang ich an, gezielt mit ihm zu arbeiten, alles Andre war eigentlich nur Beziehungsaufbau. Was nicht dagegenspricht, wenn Du an der Ampel stehenbleibst und er sich setzt, SITZ dazuzusagen, vlt. verknüpft er´s wenn oft genug gehört/gemacht. Aber wichtiger wäre mir da jetzt, Ruhe reinzubringen, Regeln daheim (Hund kennt SEINEN Platz und Akzeptiert, daß er dort bleibt, ohne den andren Hunde zu belästigen! Oder: Hund weiß, was zu tun ist, wenns klingelt oder er was hört - nämlich zB in die Küche gehen und Leckerlie bekommen (statt kläffen!) --> Alternative zeigen!)

    - markiert drinnen --> evtl. Hausleine dran und verhindern, weil Du es siehst, wenn er neben Dir ist. Wenn Du mal ne Viertelstunden in den Keller gehst zum Wäschewaschen, kanns ihn mitnehmen, oder er sitzt solange halt in einer Box/einem Kennel. Aber bitte echt nur so kurze Zeiträume!! Nicht wegsperren, es geht nur darum, ohm keine Möglichkeit zu geben, dieses Fehlverhalten zu zeigen. Aber mit weniger Streß udn Anspruchsdenken Deinerseits wird sich das minimieren, da bin ich ganz sicher.

    - Bellt drinnen sehr oft --> wird sich mit der Zeit geben, und Du kannst ihm zeigen, Was er tun soll, wenns klingelt, s.o. - das ist einfacher, als beizubringen, daß er nicht bellen soll, weil dafür müßtest dauernd strafen/verbieten, dun das erzeugt Frust. Und damit noch mehr Streß.

    - ruhig an fremden Menschen vorbei gehen --> mach erstmal nen Bogen um die Leute oder weich aus, wenn möglich. ODer such Gassigebiete, wo net viel los ist. Jede solche Situation erhöht den Streßpegel, mach das 10mal auf einem Gassigang, und der Hund ist "durch" für den Tag, weil ers noch net kann. Auch da kann Alternativerhalten helfen. Egal, ob das ein Aufdenarmnehmen des Hundes ist, ein Aufdieandreseitenehmen des Hundes (Abstand schaffen), ein Kurznehmen der Leine mit Leckerlivordienasehalten (NACHDEM er die Leute gesehen hat, Du lenkst die Aufmerksamkeit um, und er lernt auf Dauer: Leute sind toll, weil da krieg ich jedesmal Leckerli. und er wird anfangen, statt die anzubellen o.ä., Dich erwartungsvoll anzugucken. Statt zu bellen. Und dazu gehört auch: striktes Verbot an andre Leute, ihn anzufassen. WEil wenn ers icher sein kann, Du verhinderst das, hat er keinen Grund, die anzukläffen, der will sich damit ja nur die Leut vom Hals halten. Wenn Du das also überimmst, braucht er das nicht zu machen, und kann entspannen --> allg. Streßlevel sinkt. Merkst was? spielt alles ineinander!)

    Ich habe schon das Gefühl das Texas gut angekommen ist.


    Nö. Er hat akzeptiert, daß er jetzt da ist. Aber angekommen, das dauert u.U. MONATE. Das bedeutet, er findet sich ein, es entwickeln sich Rituale, Gewohnheiten, er hat nen klar strukturierten Alltag, er kann die Halter einschätzen etc. Das alles gehört zum "Ankommen"!


    Texas würde aber beispielsweise wenn ihn jemand ungefragt streichelt wenn wir wo anstehen einfach schnappen. Das wäre halt fatal, wenn ich das nicht rechtzeitig sehe. Daher müssen wir daran arbeiten. Er lässt sich auch von niemanden sein Geschirr anziehen außer von mir.

    Laß das Geschirr einfach an, is ja kein Thema. Und wenn Du keinen Maulkorb dauerhaft drauf haben möchtest, dann ist es Dein Job aufzupassen. Ich kann aus Erfahrung nur sagen: macnhmal kommt es dümmer als man denkt. Dich fragt einer nach der Uhrzeit, Du guckst und sagst es ihm, bleibst dafür stehen - und schon ist irgendein Kind am Hund - zack. Aua. Ich hab so nen Hund. Nicht lustig. Und: wenn Du dauernd gucken mußt, ob keiner in Reichweite ist, der grapschen möchte, dann bis Du im Dauerstreß!! Was kiommt beim hund an? Streß! Der nimmt Dein Erregungslevel ganz schnell an. Und je gestreßter, desto schneller wird er zupacken. Ein TEufelskreis. Mit Mauli kannst Du entspannter sein und vermittelst ihm daher auch Entspannung, und damit wird seine Toleranzgrenze deutlich höher sein.


    ie ganze Zeit bellen wenn er war hört

    Jo - is so. Hab schon geschrieben. Alternativverhalten beibringen. Nicht im Flur vor der Haustür liegen lassen, wenn 5 Parteien da dauernd durchlaufen. Statt zu klingeln die Familie bitten, kurz aufm Handy anzurufen, wenn Du die Tür unten öffnen sollst. So ne Dinge halt. WEnn keiner von Euch die Geräusche zur Kenntnis nimmt, muß er die ja quasi anzeigen und macht sich das zu seinem Job. Also: "ist nur der Nachbar!" - Leckerli, fertig. Zeigt ihm, daß die Gerusche irrelevant sind, Dafür muß er aber sehen, Ihr nehmt die auch wahr, und beansprucht die Bewertung der Geräusche (Gefährlichkeit?) für Euch.


    So - Rest folgt, Hunde müssen Pipi. :-) Kannst ja schonmal sacken lassen....

    (sry für Rechtschreibfehler, ist ziemlich viel Zeugs.....)

  • Ich lasse meine Hunde nicht aus den Augen also kann niemand meinen Hund hinter dem Rücken anfassen.

    Ich rede nicht nur vom Freilauf - da kann der Hund ja sogar leichter ausweichen - sondern gerade auch vom angeleinten Hund.


    Zwei Situationen aus meinem und Caras Leben:


    -Ich stand am Fahrkartenautomaten der Bundesbahn, war voll damit beschäftigt, dem Ding durch mehrere Menüs hindurch eine Fahrkarte abzuringen, Cara kurz angeleint und leicht versetzt hinter mir, als hinter meinem Rücken jemand den Pudel angrabbelte. Und beleidigt war, als ich darauf wenig begeistert reagiert habe.


    - Ich war auf der Pferderennbahn und schaute direkt an der Bande dem laufenden Rennen zu, Cara wieder kurz angeleint hinter mir. Ich fühle ein Ruckeln, drehe mich um und sehe einen jungen Mann, der ein Baby mit dem Gesicht voran direkt vor Caras Schnauze hält, so daß es mit den Händchen an Cara herumpatschen kann.

    Keine Worte... :shocked:


    So bescheuert kann man gar nicht denken, wie manche Leute sind. Leider sind wir als Hundehalter trotzdem voll haftbar. Mit einem Hund, der nicht so grundgutmütig ist und leichter mal schnappt, egal wie berechtigt, darf man kein Risiko eingehen.


    Und falls du jetzt sagst, mein Fehler, ich hab mich halt ablenken lassen - ja sicher. Man kann und will sich nicht überall und unter allen Umständen ausschließlich auf den Hund konzentrieren - deswegen hat man ihn dann ja an der Leine. Das ist trotzdem, wie beschrieben, nicht narrensicher.


    Ich erwarte eigentlich schon das wenn ein Hund was lernt das er es immer abrufen kann. Ich kenne das nicht anders von eben vorherigen Hunden. Die haben das gelernt und konnten das bei jedem anwenden,


    Von all meinen Hund war das bei genau einem so. Und selbst bei ihr war das nur unverbindlicher Spaß und wenn es ernst wurde war es vorbei mit dem Gehorsam bei Fremden.

    Cara beherrschte auch allerhand Kommandos und machte auch bei fremden Leuten gerne mal Sitz, Pfötchen und Hopp. Aus Spaß und für Leckerchen. Das ist aber etwas ganz anderes als ein verläßlicher Gehorsam inclusive verbindlicher Rückruf auch bei Ablenkung.

    Den muß man sich mit einem neuen Hund immer neu erarbeiten. Und dazu gehört es, daß der Neue eben eine Weile lang noch nicht frei laufen kann, bis der Rückruf sicher sitzt. In dieser Zeit benutzt man eben eine Schleppleine. Und bloß nicht zu früh leichtsinnig werden!


    Auf der Tasso Seite werden die Hauptursachen genannt, warum Hunde entlaufen. "Schlechte Bindung zum Halter" gehört dazu, außerdem "fehlende/zu kurze Eingewöhnung und Spaziergang ohne Leine". Das gehört natürlich beides zusammen, denn ein neuer Hund hat logischerweise noch gar keine oder nur eine schwache Bindung an den neuen Halter.

    Dazu kommt noch das Risiko "Schrecksituation", welches nochmal dramatischer ausfällt, wenn der Hund aufgrund mangelnder Bindung nicht beim Halter Schutz sucht oder nachhause läuft sondern in blinder Panik davonstürmt.

  • Viele schreiben, Deine Erwartungen sind zu hoch. Ich sage: die Anforderungen selbst sind nicht wild.

    Das stimmt. Ich hätte sagen sollen: Deine Erwartungen sind langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit erfüllbar. Das Problem ist, daß du alles und zwar sofort willst - damit sind wir wieder beim Stichwort Geduld.

    Was glaube ich hier ein ganz zentrales Wort ist.


    Deine Qualitäten sind, daß du Dinge aktiv in Angriff nimmst, auch bereit bist, Arbeit zu investieren, zur Hundeschule zu gehen oder einen Theoriekurs zu machen. Das ist gut, längst nicht jeder geht Hundehaltung so engagiert an! :smile:


    Was dir dagegen nicht so leicht fällt, ist Geduld. Wachsen lassen, in Ruhe beobachten und dann erst deine Schlüsse ziehen. Nicht zu früh Risiken eingehen. Den Tieren wirklich Zeit lassen, ohne gleich zuviel von ihnen zu verlangen.

    Da mußt du zum Wohle deiner Tiere noch an dir arbeiten.

  • Herzlichen Glückwunsch - das kannst und musst du dir alles erarbeiten!!!

    Meine Rede. ;-) Du bist diejenige, die entscheidet, wie das Leben bei Dir aussieht. Wenn Du das entspannt haben möchtest, mußt den Hunden das beibringen. Zeig ihnen, was Du erwartest, nach und nach - erwarte nicht nur. "Dafür bist Du nicht zuständig, ich mache das". Klingel: "mein Bier". "Während ich koche, bleibst bitte im Körbchen". Und "wenn ich Kaffee trinke, darfst gern kuscheln kommen". Klare Regeln und deutliche, einfache Rituale, gerade für den Anfang, die Sicherheit geben. Gewöhnung. Strukturierter Tagesablauf. Aufwachen. Pipi machen. Frühstück, Gassi. Schlafrunde, während Du putzt, arbeitest oder was weiß ich. Mittags Gassirunde, danach Telefonat mit der Lieblingsfreundin, währenddessen dürfen sie Leckerlies suchen daheim (lastet aus, und fährt runter!). Einer im Wohnzimmer, der Andre in der Küche (--> keinen Streß aufkommen lassen, welches Leckerli wer fressen darf). Jeden Tag dasselbe, damit sie wissen, was sie wann erwartet. Das gibt Sicherheit, strukturiert den Tag und entstreßt dadurch.

    Texas kennt zwar den Maulkorb und trägt ihn aber draußen ist das eine Katastrophe da bleibt er dann alle 2 Meter stehen und will den abstreifen.

    Kommando WEITER etablieren. Und dabei forsch angehen. Oder immer wieder mal, sobald er drei-vier Schrittchen anständig mit Mauli kläuft, Leckerlie durchs Gitter stecken. Mauli is toll, wenn man damit läuft, gibts Leckerli. Abstreifversuche mit einer ganz klaren Konsequenz abstrafen. NEIN und weitergehen oder sehr bestimmt abdrängen von dem Gegenstand, an dem er abstreifen möchte. Anständig laufen mit Mauli = weiß, Abstreifversuche = schwarz. NEIN. Gibts nicht. Und: passenden Maulkorb wählen. Wenn der nicht paßt, ist er lästig und das triggert Abstreifversuche. Der muß Platz bieten, aber fest sitzen. Nirgendwo scheuern.

    Ich finde es zum Beispiel völlig utopisch, dass man seinen neuen Hund nach ein paar Tagen zuverlässig frei laufen lassen kann.

    Bingo. Da ist NULL Bindung da. Nenn mir einen Grund, warum der Hund auf Dich gucken sollte? Der weiß doch gar nicht, daß er jetzt für immer bei Dir ist, der hat den Vertrag nicht gelesen. Das lernt er, indem er dauerhaft dableibt. Aber daher kann er auch nicht wissen: "Mein Haus, meine Regeln". Auch da also: zeig ihm, was Du erwartest. Laß ihn anständig an der Leine laufen, leinenführig. Dann die Leine etwas länger wählen. Und IMMER Zeichen der Aufmerksamkeit, Zeichen dafür, daß er im Kopf bei Dir ist, bestätigen. Dreht sich zu Dir: Party. Bleibt stehen um auf Dich oder Deine Richtungsentscheidung zu warten: Klasse! Es kommt was Unheimliches und er wendet den Kopf zu Dir: Geil! Und wenn er einfach nur stehenbleibt, und überlegt, was er tun soll: Super - er denkt und fängt nicht einfach mal zu kläffen an. Und in dem Moment, wo Du ihn obst, wendet er sich Dir vlt. auch zu, um ein Leckerlie abzustauben. Das ist dann ein weiters Lob wert.

    Also erstmal schaffen, daß er Dich unterwegs immer im Hinterkopf hat, weil das ist die Voraussetzung dafür, daß er auch gehorchen kann: ein offenes Ohr für Deine Kommandos. Wenn er grad wie auf Speed auf ner Spur ist, wird er Dich ausgeblendet haben, also auch die Kmmandos gar nicht wahrnehmen können. und wenn er so weit ist, daß er ich im Hinterkopf hat, DANN kann man mal anfangen zu testen, ob er im Freilauf nah genug bleibt. Oder als Zwischenschritt an der langen Schlepp. Erstmal ne kurze Strecke, weil die Aufmerksamkeit immer bei Dir zu halten, ist ja auch anstrengend für ihn, die Ausdauer, dabei zu bleiben, muß erst aufgebaut werden.

    Ich denke übrigens auch nicht, dass die Vorbesitzer dich zwangsläufig verarscht haben. Eventuell konnte Lui das alles

    Ja - dazu hatte ich ganz oben im ersten Post von mir schon geschrieben. Orts-/sitautiobns/personengebundenes Lernen.

    Allein das auftrainieren hat knapp 3 Monate gedauert.

    Wenn ein Hund nach vorn geht oder in bestimmten Situationen zupackt, dann fang ich da net an, mit Wattebäuschen zu werfen! Da kommt der Mauli drauf und fertig, und ich diskutiere da ganz scher NICHT (siehe weiter oben), ob er den drauf haben möchte. Es gibt Dinge, da laß ich den Hund gern mitreden. Ob er an der Ampel steht oder liegt - scheißegal, solang er am Bordstein bleibt. Aber der Mauli ist bei mir kein Objekt für Diskussionen. Der ist für einen Hund, der situativ nach vorn geht, einfach obligatorisch, da wird nicht rumdiskutiert, da hat Hund schlichtweg kein Mitspracherecht. Weil ICH bin hinterher die Gearschte, die den Schaden zahlen darf. Und das kann teuer werden!! Laß den Hund irgendwem begegnen, der meint, er wäre Hundeflüsterer und den Hund angrapscht. Hund langt zu. "Nur" in die Hand. Während Du Dich grad allein auf weiter Flur wähnst, und ein Schaufenster samt Reiseangeboten begutachtest und bissel vom nächsten Urlaub träumst. Wir sind alle nur Menschen! Blöderweise hats damit ausgerechnet den Chefchirurgen der Kardiologie erwischt. Weißt Du, was Du alles zahlen darfst, wenn Du ihm damit den Job verunmöglichst? Du zahlst dem sein Gehalt bis zur Rente!! Und den Unterhalt für seine 9 Kinder gleich dazu. Nur, weil Du der Meinung warst, so nah kommt keiner an Deinen Hund. Jo. Dacht ich auch mal, bei meiner Frieda. Bis der erste Hund n Loch im Hals hatte (bei ihr waren´s gottseidank nur Hunde..... Mit Menschen war sie freundlich.) Der war echt von hinten gekommen. Hatte ihn nicht wahrgenommen, weil war ohne Halter unterwegs. Mitten in der Stadt. Das geht so verdammt schnell!

    Texas ist ein kleiner Stressi

    Umso wichtiger, klare Grenzen zu setzen, wenig auf einmal zu verlangen, Streßfaktoren fernzuhalten. Und: den Mauli einfach einzuführen mit "Nimm und akzeptiere!". Weil das ist weniger Streß als monatelanges Antrainieren und Leckerliegeschmeiße. Wir machen das jetzt so und gut is. Basta.

  • Hey, ich möchte dir einen Tipp geben: Betrachte die Situation aus der Sicht deiner Hunde. So richtig. Fühl dich in das ein, was für sie Realität ist.


    Eines Tages kommt ein fremder Mensch zu dir. Packt dich ein, nimmt dich mit. Du hast keine Ahnung, warum. Du hast deine Familie, Freunde und vertraute Umgebung nicht mehr. Anrufen kannst du niemanden. Du musst da jetzt eben durch. Ob du da jetzt für immer wohnst, oder dich jemand abholt :ka: Wirst du hier drei Tage verbringen oder :ka: Was passiert?????

    Jetzt stell dir noch vor, du sprichst die Sprache von der Person nicht. Du kannst nicht fragen, was hier gerade los ist. Du verstehst nicht, was der Mensch von dir will.


    Fühlst du dich bei der Vorstellung tiefenentspannt? Bist ruhig und zuversichtlich? Passt alles so für dich? Oder hast du gerade Angst und Stress bei der bloßen Vorstellung?


    allerdings habe ich einfach Erwartungen weil sonst mein Alltag nicht funktioniert und diese werde ich daher nicht nach unten schrauben. Ich denke es ist selbstverständlich das ein Hund nicht drinnen markieren soll oder eben die ganze Zeit bellen wenn er war hört ? Ich denke nicht das jemand das einfach so hinnimmt und meine Erwartungen sind sowieso relativ klein bzw. das meiste gehört einfach zum grundgehorsam.

    Hier muss ich deutlich werden. "Es ist selbstverständlich, dass ein Hund nicht drinnen markieren soll" - und das wissen die Hunde? Woher? Es gibt sehr viele Faktoren, die zur sogenannten "Unsauberkeit" führen. Stress ist einer davon. Ihr seid gerade Stress-Central-City.


    "Einfach so hinnimmt"... uff. "meine Erwartungen sind sowieso relativ klein". Doppel-Uff. Wie genau sehen für dich hohe Erwartungen aus? in dem Kontext. Hunde in sehr kurzer Reihenfolge, keiner von beiden richtig angekommen, du erwartest aber eigentlich, dass die beiden schon das Hunde-Abitur ablegen. Grundgehorsam ist kein vorinstalliertes Programm. Das ist eine erarbeitete Basis. Und das, was du als Grundgehorsam betitelst, ist teilweise schon fortgeschrittenes Level.


    Natürlich habe ich auf eure Erfahrungswerte gehört, allerdings hatte ich ein tolles Gefühl bei der Sache und mich darauf verlassen als ich vor Ort bei der Dame war. Tut mir leid ich sehe den Fehler ehrlich gesagt teilweise bei ihr und nicht bei mir. Sie sagt er markiert drinnen nicht, tut er. Sie sagt er kann die Grundkommandos, kann er nicht (ja wir haben sie vor Ort getestet, da war er allerdings sehr aufgeregt wegen Texas und weil einfach alles viel war), er kann laut ihr frei laufen, hier absolut nicht Abrufbar und rennt teilweise Passanten hinterher. Wie gesagt hätte ich die Punkte vorher gewusst hätte ich ihn nicht genommen! Daher bitte ich einfach die Vorwürfe zu lassen das bringt mich jetzt auch nicht voran. Ich will aus der Situation das beste machen und will da nur Tipps.

    Nein, du hast nicht darauf gehört.

    Ansonsten wärst du nicht in der Situation.

    Ich hatte schon Hunde, die haben gebissen, nicht gehört, an der Leine gezogen, waren angeblich nicht stubenrein, kommen nicht mit dem gleichen Geschlecht klar, sind ressourcenaggressiv etc. bei den Vorbesitzern. Die müssen alle gelogen haben. Denn bei mir waren sie das nicht.


    Wurde von keinem einzigen gebissen und das waren Hunde, die sollten eingeschläfert werden, weil Beißvorfälle mit Menschen. Gab nie Aggression in meine Richtung.

    Puncto Stubenreinheit: Unfälle sind passiert, ja, aber grundlegend haben sich die Hunde gemeldet oder gezeigt, dass sie müssen. Usw.


    Wie Hunde agieren und reagieren ist ganz genauso wie bei Menschen vom Umfeld, von der Situation und von vielen anderen Faktoren abhängig. Deine Hunde haben gerade ein Stresshormonlevel in Höhe des Mount Everest. Ebenso hoch sind deine Erwartungshaltung und dein Anspruch. Damit tust du keinem von euch dreien einen Gefallen. Du wolltest einen Hund, der von Anfang an perfekt funktioniert. So läuft das bei Hunden nicht. Das musst du erkennen und senken, damit ihr vorankommt. Und das werdet ihr. WENN, du dich auf eine Sache konzentrierst. Eine. Wenn die klappt geht es weiter zur nächsten. Schritt für Schritt. Nicht alles auf einmal. Alles auf einmal geht nach hinten los. Das hast du dir gerade selbst bewiesen. Und glaub mir: Du wirst überrascht sein, wie gut Sachen klappen, wenn man fokussiert an einer Herausforderung arbeitet, und den Rest für den Moment den Rest sein lässt. Dann geht ohne Leine eben gerade nicht. Und? Dann musst du ermahnen, wenn er bei der Klingel bellt. Und?


    Denk bitte daran: Die Hunde wissen noch gar nicht, dass sie jetzt dauerhaft bei dir bleiben. Ihr seid komplett am Anfang eurer gemeinsamen Reise. Nimm den Druck raus sagt sich so einfach, ich weiß. Aber nimm dir immer mal wieder ein paar Minuten, um durchzuatmen, auf das Positive zu schauen und die Situation aus der Perspektive deiner Hunde zu sehen.


    Und da du gerne vergleichst: Es gibt Hunde, die verkriechen sich tagelang in der hintersten Ecke, stellen das Trinken und Fressen ein, machen unter sich, wenn man sie anschaut, pinkeln und kacken die Bude voll, fressen sich durch Wände und Türen oder verletzten sich selbst. Macht das einer von deinen? Nein? Schon mal diverse Gründe, froh zu sein.

  • für Lui plane ich einmal die Woche eine Aktivität ein

    das ist gut - zu einer festen Tageszeit, mit vorgegebenen Abläufen, das schafft Erwartungssicherheit, und lastet aus. Und dabei noch das jeweils aktuelle Streßlevel berücksichtigen. D.h. gabs am Vortag die ganze Familie zu Besuch, jält man die Aktivität kürzer, oder bläßt sie bei Bedarf auch ausfallen. Also situativ entscheiden, was und wie lange und ob überhaupt eine Aktivität angebracht ist, vom allgemeinen Aufregungslevel des Hundes her. Einfach, um den Streß zu minimieren.


    Ich erwarte eigentlich schon das wenn ein Hund was lernt das er es immer abrufen kann.

    Ne - siehe orts-/personen/sitautionsbedingtes Lernen. Wenn Du das erwartest, muß Du ihm das vorher beibringen. Das ist nicht angeboren, kann man auch nirgendwo bestellen :-) Da kannst erwarten, was Du möchtest, es wird nicht passieren, wenn Du es ihm nicht beibringst. Denk dran: der Hund zeigt immer nur das, was er gelernt hat! Egal, ob bei Dir oder dem Vorbesitzer. Wenn Du was willst, zeig ihm das, bring es ihm bei. Und wenn Du was nicht willst, zeig ihm auch DAS. Ob mittels Vorschlag eines Alternativverhaltens, oder über Verbote/Abbruchsignal, das ist individuell. Und kann sich auch unterscheiden, je nachdem wie wichtig dem Hund das jetzt gerade ist. Ist meiner ausgelastet, reicht ein "äh-äääh!", um ihn nicht in die Leine springen zu lassen angesichts einer Katze. Hatte er an dem Tag schon etliche Begegnungen, die ihn gestreßt haben, wird es eher ein donnerndes "NEIN!!!" sein müssen. Es kann also für dasselbe Verhalten unterschiedliche Reaktion nötig sein. Die Reaktion selbst (Verbot) immer dasselbe (siehe Sicherheit, Streßarm etc.)- ein Verbot. H.eute und morgen udn nächste Woche, Katzen sind tabu. Aber der Tonfall darf gern variieren.....

    weil ich eben dachte er ist abrufbar,

    Denkfehler ;-) Dafür kann aber der Hund nix. Träumen darf man ja - aber wenn man träumt, darf man den Hund net dafür abstrafen, wenn ers net kann. Da kannste in ein paar Monaten mal dran denken, das zu testen - wenn da eine Beziehung vorhanden ist, ein Grund, auf Dich zu achten, und Bereitschaft, sich auf Dich einzulassen. Und der gröbste Streß durch die Eingewöhnung weg ist.

    er stirbt dann weil er 24/7 wegen des Maulkorbs gestresst ist

    Genau deswegen: einfach drauf und fertig. So selbstverständlich wie Du den draufpackst, wird er ihn akzeptieren. Ganz klare Grenze für den Hund: "hier akzeptiere ich als Halter kein NEIN."

    es wurde ihm 1 Jahr trainiert

    .. und da kommt man nicht mal auf die Idee, daß das der falsche Weg sein könnte? :winking_face: Hund sind nicht doof. Es kann nur sein, daß ein Kommando oder Verhalten nicht gezeigt wird, weil der Hund etwas nicht versteht. Weil der Halter keine zum Kommando oder Verhalten passende Körpersprache zeigt. Zum Beispiel: ich will, daß der Hund herkommt, rufe ihn aber mit zorniger Stimme "Jetzt komm endlich her!!", oder beuge mich vor, was beim Hund als Aggression verstanden werden kann. Paßt nicht. So werde ich mein Ziel nicht erreichen. An wem liegt dann der Fehler? Immer an dem, der´s erklärt. Oder eben nicht so erklären kann, daß der Hund es versteht. Nochmal: der Hund zeigt nur das, was ihm beigebracht wurde, bzw. das NICHT, was ihm NICHT beigebracht wurde. Ganz wertungsfrei. Egal, von wem. Kein Vorwurf, nur so isses halt. Ich kann nur Kuchen backen, wenn ich Mehl da habe, und das Rezept kenne. Ich kann Dir net sagen, ich will nen Obstkuchen und schick Dir dafür nen Blumenkohl. Funzt net. Da muß ich schon das PASSENDE finden und schicken. Und Du mußt es verarbeiten können. Gelernt haben. Ich kann Dir das jeden Tag schicken. Wenn ich das Rezept dafür net mitschicke, oder Dir verrate, wo es steht, wird nie n Kuchen bei rumkommen. Zumindest kein Obstkuchen. Vielleicht muß ich dann mal umdenken, und überlegen, was ICH falsch gemacht habe, sodaß ich keinen verdammten Obstkuchen geschickt bekomme. Weil das, was ich schicke, führt ja nicht zum gewünschten Ergebnis.


    habe für Texas über 3.000€ für Zubehör ausgegeben

    :face_screaming_in_fear: :face_screaming_in_fear: Du bist ja verrückt - sympathisch verrückt :smiling_face_with_hearts: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: Meine ERfahrung sagt. 90 Prozent davon landet irgendwann in ner Schublade *gg Aber egal: das allein zeigt mir schon, daß Dir daran liegt, es den Hunden möglichst GUT zu machen. Ein schönes Leben zu bieten. Und um das zu können, zeig einfach ein bissel mehr Geduld, geh eines nach dem Andren an. Laß Euch allen Zeit. Genießt das Miteinander, und lobe ganz viel das, was die Hunde schon mitgebracht haben. Freu Dich daran, daß das Dinge sind, an denen Andre lange üben. Jeder Hund ist anders. Jeder muß lernen, wenn er neu dazukommt, und bei zwei Hunden gibts halt nicht nur Hudn und Halter, sondern auch Zweithund und Halter und Hund-Hund als Beziehungen, die geklärt und aufgestellt werden müssen. Das dauert einfach etwas länger. Logisch, oder?


    Du schaffst das - nicht verzweifeln. Es is ne Aufgabe, keine Frage - aber wie sagt man immer so schön: man wächst nur an Herausforderungen..... :person_shrugging: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Vielleicht noch ein Tipp zum Thema Maulkorb… oftmals haben Menschen da ein größeres Problem mit als Hunde.

    Als unsere Knalltüte erstmals mit meinem Mann mit MK los musste war der Männe geknickt. Das ist Quälerei, der arme Hund ist so nett, blödes Gesetz. Und rate mal wer den Maulkorb da ganz blöd fand. Die Knalltüte obwohl sie ihn kannte und nie Probleme damit hatte.

    Also hat mein Kerlchen erstmal nen Anschiss kassiert er solle sich mal nicht so mädchenhaft anstellen. Das wussten wir als der Hund einzog. Und siehe da seither hat die Knalltüte bei ihm auch kein Problem mehr damit.


    Also trenn dich von Maulkorb = armer armer Hund im Kopf. Der Hund hat da keinen Stress mit. Erst recht nicht wenn er ihn schon kennt wie du sagst.

  • Du hast also seit knapp 3 Monaten einen, bzw 2 Hunde. Von denen einer bereits ohne Leine perfekt hört, aber nicht stubenrein ist. Und der andere zwar stubenrein aber nicht hört. Hm. Da haben die Vorbesitzer wohl gute Arbeit geleistet. Bzw einiges vergessen. Denn bei dir sind die beide noch nicht mal lange genug, um auch nur ansatzweise von dir irgendwas gelernt oder verlernt zu haben. Aber Du hast inzwischen noch einen Kurs in Körpersprache erfolgreich absolviert und bist bestens in Ausbildung und Erziehung. Ich denke damit wirst du in ca weiteren 3 Monaten beide Hunde bestens führen können. Ich denke da brauchst du die Tips hier nicht. Aber berichte doch gern weiter

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