Wer hat Lust seine Ideen und Gedanken mitzuteilen - Thema Umerziehung von Hund

  • Hallo liebe Gemeinschaft,

    ich habe mich soeben separat vorgestellt, hier nun möchte ich gerne unser Thema eröffnen.

    Es geht darum, dass ich einen Trainingsplan für unsere Hündin erstellen möchte. Sie hat eine schwierige Vergangenheit hinter sich und ist daher sehr nicht einfach im Umgang. Mit Menschen im direkten Kontakt und Kindern verhält sie sich lieb, sie respektiert Grenzen, wie auf Ihr Futter warten, "bleib" im Korb oder auch würde sie nie auf Sofa und Co springen. Jedoch wacht sie wie verrückt, lässt sich nicht beruhigen wenn es klingelt und die Probleme beginnen sobald man draußen ist. Ziel ist mit ihr sowohl lange Rad und Wandertouren zu machen. Interessante Spiele zu spielen - da sind wir noch offen. ZB Agility oder Dymmytraining.

    derzeit kommt man jedoch kaum dazu mit ihr ein paar Meter zu gehen. Da sie bei jedem Menschen oder Hund dem man begegnet ein Riesen Theater macht, Leinenführigkeit ist auch nicht. Sie ist aber einfach auch nicht ausgelastet genug.

    Wir haben einen Plan mit einem Trainer erarbeitet. Ich würde gerne dennoch einmal brainstormen in welcher Reihenfolge ihr vorgehen würde?

    Das Problem kurz gefasst: sie ist eigentlich schon zu alt, um nur kurze Trainings zu absolvieren. Sie ist leistungsstark, aber es gibt kaum Arten, wie sie mal richtig auf ihre Kosten kommen kann - ohne dass man ihr dabei wieder etwas blödes angewöhnt. Wie würdet ihr vorgehen? Zeit und Ressourcen sind da, wir sind voll motiviert es mit ihr zu schaffen und einen verträglichen Hund aus ihr heraus zu kitzeln, :winking_face: :kleeblatt:

    Liebe Grüße

    Merle

  • Ennaversum

    Hat den Titel des Themas von „Wer hat Lust mit seine Ideen und Gedanken mitzuteilen - Thema Umerziehung von Hund“ zu „Wer hat Lust seine Ideen und Gedanken mitzuteilen - Thema Umerziehung von Hund“ geändert.
  • Okay, von was für einem Hund ( Rasse/ Rassemix) reden wie hier?


    In welchem Alter ist sie?


    Vorgeschichte?


    So ist es doch ein bissl schwierig, was zu sagen.

  • Hallo Merle, ich setze mal deine Vorstellung mit hier rein, damit alle wissen um welchen Hund / Rasse es sich handelt. ;)


  • Wenn der Hund sobald er aus der Tür rausgeht in massiven Stress verfällt würde ich momentan mitnichten an zusätzliche Auslastung denken. Jeder Schritt bei euch aus der Tür ist Training und somit anstrengend für das hier geschilderte momemtan noch sehr überforderte Hundehirn.


    Training, ja, aber fast noch wichtiger sind für mich dabei Zeiten zum Verarbeiten und ganz ganz wichtig sofern es irgend möglich ist auch Spaziergänge in komplett reizarmen Umgebungen (mit dem Auto zur Not rausfahren auf ne einsame Wiese oder sowas) sodass sie mal unbeschwert ihren Bedürfnissen nachgehen kann.


    Eure momentanen Spaziergänge sind für sie ja kein "Seele baumeln lassen" sondern purer Stress.


    Vernünftige Auslastung ist wichtig, definitiv, aber bedenkt dass das was Eure Hündin momentan geistig leisten muss auf den Gassigängen nicht ohne ist. Gebt ihr unbedingt die Chance vom Stresslevel auch mal wieder runter zu kommen, dann lernt es sich auch gleich viel besser.

  • Es handelt sich um eine Langhaar Weimaraner Hündin Mix. Sie ist drei Jahre alt und Ihre Vorgeschichte kann nicht genau rekonstruiert werden. Aber es geht in die Richtung, dass sie einfach nicht artgerecht gehalten wurde als sehr junger Hund. Auf engem Raum, etc. hatte diverse Verhaltensauffälligkeiten als Jungtier, das würde den Rahmen sprengen. Sie wurde schlecht sozialisiert, hatte zu wenig Futter, Mutter zu jung, etc.

  • Vielen Dank Yelly, du hast genau den Punkt erfasst. Zur Zeit ist es sehr schwierig in eine Situation zu kommen, in der wir wirklich eine schöne Basis zum üben finden. Denn der erste Schritt raus - hängt dann oftmals gleich mit den ersten Frustrationen zusammen. Sie bellt, zerrt etc. Trainer raten dazu wirklich konsequent alle Erfordernisse abzuverlangen. Nicht ziehen lassen etc. alles direkt unterbinden, nur dass ich denke, dass es sinnlos ist all dieses Dinge abzufordern, wenn ihr Stresspegel bereits auf 60-70 ist. So optimistisch ich selbst rangehe, die Stimmung kann nicht lange gehalten werden und das färbt auf sie dann auch ab.

    Also Dein Vorschlag wäre erst einmal für eine gewisse Zeit die reizärmste Umgebung aufzusuchen die geht, und dort? Was zum Beispiel toll funktioniert ist an abgelegene Orte zu fahren, dort spiele ich mit ihr zum Beispiel so Dinge wie, dass sie ihre Impulse unterdrücken muss. Ich lasse sie sitzen und verstecke oder werfe etwas etc. was sie dann im Anschuss apportieren darf, das macht sie super ambitioniert und liebt es auch. macht das Sinn? was ist der nächste Schritt? wie lange würdest du das machen? und wann und wie wäre der Übertritt in die soziale Situation? über welche Zeiträume spricht man?

    Wenn ich sie einfach an der Schleppleine lasse, beginnt sie sich reinzusteigern, schnüffelt zieht etc. manchmal lasse ich das zu, aber es regt sie m it der Zeit eher auf, als ab. daher bin ich selbst immer etwas unsicher, wie lange ich was mit ihr machen sollte. Wenn ich die genannten Kommandos mit ihr übe, ist sie geradezu hyperfokussiert. sollte ich diesen zustand ruhig solange beibehalten, wie sie es halten kann? ich denke immer dass es besser wäre irgendeine art des runterfahren in der Öffentlichkeit ohne ein direktes Spiel etc. zu erreichen. Weisst du? wisst ihr wie ich meine? Liebe Grüße

  • Wie lange ist sie denn schon bei dir?


    Ich würde auf jeden Fall mal vor die Tür, und da rumstehen bis sie sich beruhigt hat. Sowas hat meinem sehr geholfen, zwar in anderen Situationen aber gegen die Aufregung war das super. Er hatte dann Zeit sich zu orientieren, sich umzugucken und an alle Geräusche zu gewöhnen.

    Er hatte anfangs auch viel gepöbelt, jetzt nach ca 1,5 Jahren ist es sehr viel weniger geworden. Anfangs sind wir oft rausgefahren, auch für mein Nervenkostüm war es super auch entspannte Spaziergänge zu haben.

  • Du hast einen Weimaraner der wacht, an der Leine andere Hunde anpöbelt, frei aber fiddelt, teils ein Problem mit Menschen hat, nicht leinenführig ist und obendrein nicht ausgelastet ist. Habe ich das richtig zusammengefasst?

    Denn sorry, der Hund wie du ihn beschreibst ist nicht verhaltensauffällig. Das ist einfach nur ein normaler, nur teilweise erzogener, unausgelasteter Weimaraner in Händen die mit dem Typ Hund scheinbar nicht umgehen können. Eigentlich scheint das sogar noch ein richtig einfaches Exemplar zu sein.

    Ihr müsst lernen diesen Hund zu bieten was er braucht und wie man diesen Typ Hund führt. Der Hund selbst braucht nur etwas mehr Erziehung.


    Interessante Spiele zu spielen - da sind wir noch offen. ZB Agility oder Dymmytraining.

    derzeit kommt man jedoch kaum dazu mit ihr ein paar Meter zu gehen.

    Falscher Hund für sowas wie Agility. Macht Nasenarbeit und zwar was Richtiges, nicht diese Begleithunde-Bespaßungs-Pillepalle.

  • Also Dein Vorschlag wäre erst einmal für eine gewisse Zeit die reizärmste Umgebung aufzusuchen die geht, und dort?

    Den Hund Hund sein lassen. Schnüffeln und die Welt kennen lernen. Spazierenstehen zulassen.


    Ich habe auch einen nicht sozialisierten Hund. Jedes Gassi ist immer noch anstrengend für ihn. Nachmittags gehen wir z.B. so 20-30 Minuten. Das einzige worauf ich jetzt nach 1,5 Jahren Wert lege ist Wegetreue, nicht in die Leine ballern, nicht pöbeln (Was noch gar nicht klappt) ansonsten "nur" Welt erkunden, schnüffeln markieren, rennen etc. Danach pennt er locker 3 Stunden. (Morgens machen wir mehr mittlerweile) ist also tierisch anstrengend, die kaum vorhandenen Reize zu verarbeiten.

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