Rottweiler & will-to-please

  • Wie hoch ist die Mitmach Motivation und die Nähe zum Hundeführer bei euren Rottis?

    Rassestandard ist mir persönlich aber komplett egal, mir geht es um Prägung und Sozialisierung, da wir eine kleine Tochter haben.

    Ich will Dir auf keinen Fall auf die Füße treten, bin mir aber nicht ganz sicher, inwiefern der Arbeitswille und will-to-please jetzt bei Dir erwünscht sind. Willst Du denn Sport machen oder zielt das auf ganz was anderes ab? Die Rottweiler, die ich kenne, haben richtig viel Freude an Arbeit und sind sehr motiviert. Da der Rottweiler zu den Gebrauchshunderassen zählt, ist körperliche und geistige Auslastung gefragt und trägt dazu bei, dass es dann auch "im privaten Bereich" rund läuft und natürlich stärkt das auch die Bindung zum Hundeführer. Insofern ist der Rassestandart dann schon wichtig. Die Prägung findet beim Züchter statt und die Sozialisierung wird umso leichter je besser der Hund seinem Charakter (bzw später dann auch seinen rassebedingten Neigungen) entsprechend erzogen/gefordert wird. Es ist deshalb schon sinnvoll die Geschichte der Rasse zu berücksichtigen.

  • ach das ist spannend

    Wusste nicht das es ein Problem bei dem jagdtrieb gibt. Dachte eher dass man ggf. auf augresssionsprobleme oder dünne nerven Kostüme stoßen würde.


    Zum Thema Gesundheit: eigentl. ist das bei vielen Hunden doch mittlerweile ein Thema oder ? Doberman -> Herz, schäfis -> Hd

  • Ich möchte es nur mal genannt haben:

    Erkundige dich bei den Züchtern wie alt die Verwandtschaft geworden ist und ab welchem Alter Springen, enge Wendungen ( —> Spielen) vermieden werden musste.


    Das ist mit einem Ridgeback-Mix wahrscheinlich nicht zu vergleichen. Auch wenn beides große Hunde sind.


    Mein Hund hatte als Junghund eine erwachsene Rotti-Freundin. Ihr Charme hat bei mir tiefen Eindruck hinterlassen.

    Deren Familie wollte die Hündin als Rettungshund zur Flächensuche einsetzen. Das war aber mit 4 Jahren schon nicht mehr möglich, weil kein lebhaftes Spielen und nur schonende Bewegung auf ebenem Boden erlaubt (Ellenbogen, eventuell auch Hüftprobleme.)


    Den Herzschmerz würde ich nur jedem ersparen wollen, wenn schon ein junger Jund so dringend WILL und Power hat, aber gesundheitlich nicht darf.

  • Wie hoch ist die Mitmach Motivation und die Nähe zum Hundeführer bei euren Rottis?

    Rassestandard ist mir persönlich aber komplett egal, mir geht es um Prägung und Sozialisierung, da wir eine kleine Tochter haben.

    Ich will Dir auf keinen Fall auf die Füße treten, bin mir aber nicht ganz sicher, inwiefern der Arbeitswille und will-to-please jetzt bei Dir erwünscht sind. Willst Du denn Sport machen oder zielt das auf ganz was anderes ab? Die Rottweiler, die ich kenne, haben richtig viel Freude an Arbeit und sind sehr motiviert. Da der Rottweiler zu den Gebrauchshunderassen zählt, ist körperliche und geistige Auslastung gefragt und trägt dazu bei, dass es dann auch "im privaten Bereich" rund läuft und natürlich stärkt das auch die Bindung zum Hundeführer. Insofern ist der Rassestandart dann schon wichtig. Die Prägung findet beim Züchter statt und die Sozialisierung wird umso leichter je besser der Hund seinem Charakter (bzw später dann auch seinen rassebedingten Neigungen) entsprechend erzogen/gefordert wird. Es ist deshalb schon sinnvoll die Geschichte der Rasse zu berücksichtigen.

    keine Sorge, find das eine völlig legitime Frage.

    Ich brauche definitiv keinen reinen arbeitshund aka mali..

    Mein Leben findet also nicht ausschließlich auf dem hundeplatz statt.

    Ich arbeite seit jeher von zu Hause, besuche 1x die Woche den Hundeplatz ( meist UO ) und bin ansonsten , aufgrund der ländlichen Gegend immer 2-2.5h insgesamt mit den Hunden unterwegs ( verteilt auf den Tag) dabei gibt’s kleine Übungen mit Kopfarbeiten.


    Ich hab mal die Annahme gesetzt, dass ich einen rotti mehr als gerecht auslaste wenn es mit dem aussi auch keine Probleme gibt.


    Ich weiß was es heißt einen nicht gut sozialisierten Hund mit kraft zu führen und parallel dazu einen weiteren zu haben, der eben von Natur aus ein flattrigeres Nerven Kostüm hat. Bin sicherlich kein Experte aber auch nicht komplett unbedarft


    Aber mir ist es schon wichtig das ich einen Hund habe der sich schon von natur aus stärker an einem orientiert.


    Das schätze ich zB an den Hütehunden sehr stark, da gibt es eine sehr feste Bindung, Voraussetzung ist eben das man das aktiv fördert.


    Daher interessiert mich der rotti eben, weil er eben nicht ganz so hyper ist wie viele andere Hunderassen

  • Ich hab mal die Annahme gesetzt, dass ich einen rotti mehr als gerecht auslaste wenn es mit dem aussi auch keine Probleme gibt.

    Die Annahme würde ich streichen. Das sind ganz andere Hundetypen.


    Ich weiß was es heißt einen nicht gut sozialisierten Hund mit kraft zu führen und parallel dazu einen weiteren zu haben, der eben von Natur aus ein flattrigeres Nerven Kostüm hat. Bin sicherlich kein Experte aber auch nicht komplett unbedarft

    Ein Rottweiler ist ein Hund, der einen gewissen Gehorsam benötigt. Die sollen sein wie sie sind, das ist nichts was schlecht sozialisiert wäre. Ein flatteriges Nervenkostüm ist auch eher weniger "typisch Rottweiler", wenn es auch durchaus angekratzere Linien gibt, wie sie aktuell einfach von gewissen Züchtern bevorzugt werden, weil leichter ausbildbar im Hundesport.


    Aber mir ist es schon wichtig das ich einen Hund habe der sich schon von natur aus stärker an einem orientiert.

    Eine hohe Arbeitsbereitschaft hat nichts damit zu tun, dass ein Hund sich auch von sich aus sehr Innenorientiert zeigt. Arbeitsbereitschaft schenkt einem keinen Fokus und auch keine Orientierung.



    Daher interessiert mich der rotti eben, weil er eben nicht ganz so hyper ist wie viele andere Hunderassen

    Im Gebrauchshundesektor sind sie nicht so angekratz wie man es bei anderen Typen vorfindet, das stimmt. Das Jagdverhalten und Aggressionsverhalten ist aber hoch und sie sind ernsthafter als Aussies, ohne, dass man sie leicht beeindrucken könnte (Aussies sind da doch mehr Schein als Sein), weil eben doch noch aktiv selektiert wird. Und ein 50kg Rottweiler ohne Erziehung, der auch nach hinten maßregelt oder ein starkes Jagdverhalten mitbringt, den muss man führen können. Und zwar nicht mit Kraft. Da sollte man schon Wissen was man tut, damit man auch nicht Gefahr läuft, dass der Bursche sich den Aussie krallt um Dampf abzulassen. Auf der anderen Seite, sind die nicht so cool wie andere Rassen, sondern neigen doch auch wieder mehr zu Wesensschwächen in einigen Bereichen. Auch das hat nichts mit schlechter Aufzucht zu tun, sondern ist genetisch bedingt.



    Ich glaube, du bist da etwas rosa rot unterwegs und glaubst, eine hohe Arbeitsbereitschaft würde dir vieles schenken. Es sind Hunde für die Arbeit, nicht für stundenlanges Gassi gehen. Für letzteres bist du bei den normales Begleithunden besser aufgehoben. Da ist ein Ridgeback doch ein guter Gedanke.

  • Das schätze ich zB an den Hütehunden sehr stark, da gibt es eine sehr feste Bindung, Voraussetzung ist eben das man das aktiv fördert.

    Da ich ja beides habe bzw hatte: Dann ist der Rotti eher nicht so geeignet.

  • Danke für das ehrliche Feedback!

    Unsere Ridge Hündin ist was hundekontakt angeht meist auch eher ernst unterwegs, wer nicht auf der Freundesliste ist, der ist automatisch ein Feind

    Zumindest in dem Bereich konnte ich mir ein gutes Handling aneignen, wobei sie aber nur nach vorne und niemals nach hinten geht.


    Das sind aber sehr wichtige Punkte und ja, man holt sich keinen Hund ohne sich darüber Gedanken zu machen, was man sich holt

  • Puh also ich habe hier "nur" 50% Rotti - aber die macht dem Aussie im Thema Ausdauer ordentlich was vor und steckt den mit links in die Tasche. Ich lehne mich mal ganz vorsichtig aus dem Fenster und behaupte auch, dass es eine andere Art Power ist.


    Stärker an dir Orientieren würde ich beim Rotti streichen. Ich kenne keinen dieser Hunde die dir etwas schenken würden. Beim Rotti musst du es dir verdienen und das ist harte Arbeit. Hinzu kommt, dass die Gebrauchshunde schlichtweg nicht zu bestechen sind.

    Kurz - wenn ein Rotti dir nicht glaubt, glaubt er dir nicht. Und dann ist es eben auch sehr schwer, diesen Typ Hund in den Gehorsam zu bekommen. Und dieser ist unerlässlich.

    WTP klingt immer ganz toll. Aber das ist kein Garant für gute Bindung und Erziehung. Das können Rottis schon. Aber nur wenn ihr Mensch funktioniert.


    Hyper können die übrigens schon und auch. Wenn du nicht die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen kannst, die dein Hund dafür braucht, können die auch drüber. Wir haben hier so ein Duracell-Exemplar. Die kannst du schneller anschalten als Aussie und Co. Das Abschalten war eher das Problem.


    Und auch wenn ich Rottis wirklich sehr liebe - NIEMALS würde mir so ein Hund zu kleinen Kindern kommen. Nicht weil sie gefährlich sind. Aber auf Grund ihrer Größe rumsen die gerade als Junghund gern alles um. Ein Labbi ist nix dagegen. Du hast vorher keine Ahnung wie groß das Thema jagen für deinen Welpen wird. Nimm mal Größe, Abrissbirnencharakter und Jagen zusammen und setz das Kind als potentielles Jagdziel dazu. Sorry absolutes No-Go. Und nein, dass kann man eben auch nicht mal die ersten drei Jahre managen...

  • Puh, aber vieles was du schreibst, ist auch sehr typisch Ridgeback und wenn der TE damit Erfahrung hat :ka:

    Der massivste Unterschied ist wohl die Lust auf Zusammenarbeit mit dem Führer, aber auch da können Rottis bocken, wenn sie nicht richtig angefasst werden.

  • Danke für das ehrliche Feedback!

    Unsere Ridge Hündin ist was hundekontakt angeht meist auch eher ernst unterwegs, wer nicht auf der Freundesliste ist, der ist automatisch ein Feind

    Zumindest in dem Bereich konnte ich mir ein gutes Handling aneignen, wobei sie aber nur nach vorne und niemals nach hinten geht.


    Das sind aber sehr wichtige Punkte und ja, man holt sich keinen Hund ohne sich darüber Gedanken zu machen, was man sich holt

    Bei Hundekontakten hast du oft auch eher das Thema, dass sie grade kleinere Hunde (und klein heißt: Aussie oder Border Collie) gerne als Beute ansehen. Der Beutetrieb ist bei denen wirklich sehr ausgeprägt und teils auch stark fehlgeleitet.


    Ernsthaftigkeit hast du dann gegen Menschen und ja, auch gegen den eigenen Besitzer kann das durchaus vorkommen, das ist beim Rotti absolut nichts unnormales und auch gar nicht so schwierig regelbar, wenn man den Hund damit nicht durchkommen und stark werden lässt.


    Ich liebe Rottis, habe schon mit so vielen tollen Rottis gearbeitet, habe Züchter in Bekanntenkreis und fahre auch gerne zu den Veranstaltungen.


    Der Fokus von Hundesportlern ist aber völlig anders als der von normalen Hundehaltern und auch die Erziehung sieht oft rudimentärer aus. Ich kenne übrigens kaum einen Rotti der pöbelt (so im Vergleich zu Mali und DSH finde ich Rottis da tatsächlich sachlicher, fallen halt eher ins Jagdverhalten bei anderen Hunden), die sind alle gut geführt und sehr Gehorsam, was in den richtigen Händen auch überhaupt kein Thema ist! Auch gesundheitlich muss man sich wirklich auskennen.


    Total tolle Hunde, aber muss schon passen.

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