Beißen bei Fellpflege

  • Hallo liebes Forum,


    ich hoffe ich kriege das hier knackig zusammen geschrieben, fragen beantworte ich gerne.

    Es geht um unseren 3 Jährigen Zwergpudel, welcher wenn es um Fellpflege geht echt kaum mehr zumutbar ist. Wir haben das als Welpe extrem langsam aufgebaut… wie z.B Schermaschine nur an machen= leckerlie..Schermaschine mit der Schnauze berühren=leckerlie…


    Trotz allem schnappt er wütend um sich (das bereits seid er klein ist, frage mich ob da was beim Züchter schiefgelaufen ist?), beim bürsten wie auch mit der Schere. Ich habe mehrmals versucht es neu aufzubauen aber er ist schon so extrem skeptisch das wenn ihm etwas komisch vorkommt er bereits nach vorne geht und beißen will, dabei setzt er auch immer wieder nach.

    Hatte z.B üben wollen die Ohren hochklappen zu können, habe den Griff in die Richtung belohnt…3x dann geht er nach vorne…


    Trainer hatten wir bereits auch einmal da das war aber nicht zielführend. Auch mit Maulkorb kriegt man die Fellpflege nicht hin aber langsam kriegt er verfilzte Stellen…


    Hat jemand Erfahrung damit?


    Grüße,

    Sophie

  • Habt ihr ihn mal zum hundefriseur gegeben? Wenn ja was sagt der dazu?

  • Hm,


    Du schreibst, Du hast ihn seit Welpenalter. Also so mit 8 / 9 Wochen bekommen.

    Da hattest Du drei Jahre lang mit ihm geübt, das zu "ertragen" - ohne Erfolg.

    Jetzt soll es am Züchter liegen, der ihn nun diese 8 oder 9 Wochen gehabt hatte.

    Nicht falsch verstehen, könnte eine kleine Option sein, zugegeben. Aber diese kurze Zeit wiegt nicht so kraß, wie diese Zeit danach.


    Manchmal sorgt dieses Gewese drum herum machen auch dafür, daß der Hund denken muß, ui, das muß was Doofes sein. Klar, üben, schon von klein auf, ist schon wichtig.

    Es gibt auch diese Hunde, die das einfach zu doof finden, egal, wie gut sie darauf vorbereitet wurden.

    Und es gibt auch die Option, daß man selbst das "falsche Werkzeug" für eben DAS Fell vom Hund benutzt.



    Und da kann sehr wohl ein guter Groomer helfen.

    Möglich, daß es diese Menschen gibt, die nicht so gut mit Deinem Liebling umspringen werden, um ihren Job ausüben zu können.

    Doch ich könnte mir auch gut vorstellen, daß ein Groomer mit langjähriger Erfahrung einfach eine andere, und für den Hund deutlich bessere Art hat, mit ihm umzugehen, ohne daß es gleich ins Negative gehen müßte. Es gibt immerhin auch die Möglichkeit, daß es besser gemacht wird, als der Besitzer es schafft ;)


    Du kannst bei Deiner Suche ja auch auf die anderen Leute hören. Gute Groomer haben auch zufriedene Kunden, die gerne mündliche Werbung machen.

    Ich würde nur vorab Bescheid sagen, daß man selbst Probleme hat, da der Hund das ungern mit sich machen läßt.

  • Das kann natürlich sein, das es einfach unsere Schuld ist.

    Ist nicht der erste Pudel deshalb würde ich jetzt nicht denken das wir grundauf schrecklich scheren. Er lässt sich ja auch nicht mit einer Schere schneiden bzw ungern. Das tut ja nicht weh…


    Ich denke ein groomer müsste Maulkorb und Halsschlinge benutzen, denn beim Tierarzt muss er auch ganz schön festgehalten werden. Da wird wahrscheinlich seine Angst verstärken, würde mein Gefühl mir sagen. Will ihn ja nicht verstören, ohne das es der Groomer per se böse meint.

  • Ich sag's jetzt mal ganz vorsichtig, weil meine Meinung.


    Viele Hunde, die diese 'hab ich jetzt gar keinen Bock drauf'-Attitüde bei den Besitzern (erfolgreich) anwenden, machen das bei ihnen unbekannten Menschen nicht, wenn sie dort alleine sind.

    Mir haben schon etliche Tierärzte und auch beide meiner bisherigen Hundefrisörinnen gesagt, dass sich die Hunde VIEL besser händeln lassen, wenn die Besitzer nicht anwesend nicht.


    Meine Hündin würde mich zwar nicht beißen, aber es ist trotzdem ein Kampf und Stress für alle, wenn wir das selber machen. Beim Frisör wiederum gar kein Thema.


    Also sollte dein Hund kein generelles Problem mit fremden Menschen haben, würde ich das inkl. Maulkorb einfach mal ausprobieren bei einem professionellen Groomer. Natürlich vorher sagen, wie das Zuhause abläuft. Absagen oder nicht annehmen kann derjenige dann immer noch, wenn er möchte.

  • Unsere Kleinpudel-Hündin (2 Jahre) findet Scheren auch bescheiden, erstarrt aber, anstatt zu beißen. Nur macht sie das bei uns zu Hause genauso. Deswegen geht sie zur Hundefriseurin. Da ist der Schrecken kürzer, weil die das schneller und besser kann, als wir.

    Die wollen auch nicht, dass wir dabei sind. Das haben wir am Anfang ausprobiert, und da macht der Hund mehr Theater als ohne uns.


    Ich würde auch raten, das mal mit einem Groomer zu besprechen. Einen Maulkorb würde ich sowieso auftrainieren.


    Kämmen muss dann halt auch mit Maulkorb sein. Nicht kämmen, ist ja keine Alternative.

    Man kann ja trotzdem jedes Stillhalten loben und mit einem Leckerchen belohnen und den Hund immer wieder streicheln und beruhigen, wenn er Angst hat.


    Meiner Meinung nach, deutet das Verhalten auch darauf hin, dass der Hund Euch entweder nicht wirklich vertraut und glaubt, sich mit den Zähnen gegen Euch verteidigen zu müssen, oder dass er meint, Euch maßregeln zu können, wenn Ihr ihn nervt.

    Was er da macht, ist ja kein einzelnes in die Luft schnappen, sondern schon heftig, und bei einem großen Hund wäre das richtig gefährlich.

    Ihr seid ja auch nicht der potentiell feindliche Tierarzt, sondern seine vertrauten Menschen.

    Ich bin absolut kein Verhaltensexperte für Hunde, aber ich würde darauf tippen, dass es helfen könnte, allgemein an Eurer Beziehung zu arbeiten.

  • Hatte 14 Jahre lang ein Malteser/Mix Mädchen. Die hat Fellpflege gehasst und ja, ich habe mit 8 Wochen angefangen sie an Bürste bzw. Kamm zu gewöhnen, kurz gesagt klappte nicht.

    Hab sie dann zum Hundefrisör zum scheren gebracht, hab nach diesem einen Besuch zu einer anderen gewechselt die war lieber und geduldiger, bei der ging es auch nur mit Maulkorb, wurde aber immer besser.

    Ich habe sie ca. alle 3-4 Monate schneiden lassen (ca. 3 cm), damit wir uns das Kämmen ersparen. (Nicht weil ich nicht wollte, sondern weil sie es nicht wollte)

    Krallenschneiden war immer ein Thema, konnte auch nur der Frisör oder TA.

    Erst mit ca. 10 Jahren hab ich sie selbst scheren können, Krallen gingen nie.


    Es lag eindeutig an mir, ich war viel zu unruhig und nervös, das hat sich übertragen.

    Also probiert es bei einem Frisör

  • Mich würde mal interessieren wie ihr das genau alles aufgebaut habt, wie die Fellpflege bei euch konkret abläuft, welche Werkzeuge ihr habt, wie ihr bürstet ect...


    Dann wäre auch noch interessant wie sonst so der Alltag ist.

    Wenn sich bspw immer wieder mal Übergriffigkeiten einschleichen oder man sich aus Perspektive des jeweiligen Hundes nicht immer so respektvoll am Werk ist, isses oft so dass Fellpflege dann erst Recht nicht toleriert wird.

    Das kann bei vielen Haltern der Fall sein, absolut unbewusst weil weiß man nicht besser.


    Einfach nur für den Fall, dass da vielleicht irgendwo ein anderer Knackpunkt drin ist und vielleicht doch besserungs Potential da ist wenn man an nen paar Schrauben dreht, sozusagen.


    Dann würde ich noch den gesundheitlichen Aspekt einwerfen. Oft isses so dass Hunde die gesundheitliche Themen haben sowas blöder finden weil weniger Nerv für da ist.

    Herzkranke Hunde bspw spulen sich weiter rein, Hunde die bspw ohnehin schon irgendwo Schmerzen haben sagen dann ,,Boa fass mich nicht an !".

    Einfach so als weiteren Aspekt den man auch im Hinterkopf haben kann.



    Hinsichtlich Groomer :

    Wenn man an den "Galgen" denkt- nee der Hund wird da nicht an einer "Halsschlinge" fest gespannt. Der is in der Regel so eingestellt dass der Hund einfach nur gesichert ist damit er nicht vom Tisch springen kann, das is nicht dazu da den Hund zu fixieren. Wenn man dahingehend Hilfe benötigt nutzt man zusätzlich eine Zweitperson die hilft den Hund zu fixieren oder einen Bauchgurt.

    Ein guter Groomer der solche Hunde kann, wird da geduldig, souverän aber konsequent ran gehen.

    Sehr oft isses so dass die Hunde beim Groomer nicht ansatzweise so auffällig sind wie beim Halter selber.

    Es gibt aber auch diese Hunde die dahingehend immer problematisch sein werden...

    In dem Fall isses bei nem passenden Hundefriseur immerhin so dass das Ding schneller durch ist, und oft trotzdem noch etwas stressfreier als beim Halter weil da einfach jeder Handgriff sitzt und mehr Souveränität in der Arbeit drin ist.

    Aber ja, diesen Groomer muss man erstmal suchen und finden.



    Grundsätzlich kann man schon sagen : Die Hunde die Fellpflege so scheiße finden dass sich da absolut nichts oder nur kaum etwas dran drehen lässt sind eher die Ausnahme als die Regel.

    Und man kann auch sagen dass es oftmals nochmal schlimmer wird wenn die Hunde das Seniorenalter erreichen oder gesundheitliche Themen hinzu kommen.

    Deshalb- wenn es da noch etwas zu arbeiten gibt, ist noch Zeit dafür. Aber dafür müsse man auch erstmal wissen, wenn es daran liegt, was man da eigentlich falsch gemacht hat und dann nochmal bei 0 anfangen quasi.

  • Vielen Dank für die Tipps!


    Ich werde mich mal umhören welcher Hundefrisör es “wagen“ würde.

    Ich glaube er instrumentalisiert das Schnappen, da er jetzt teils in Situationen die immer vollkommen okay für ihn waren (abduschen) es benutzt. Einfach das er aus der Situation heraus kommt.

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