Beißen bei Fellpflege

  • Huhu an alle,


    heute war es so weit und er war beim Hundefriseur. Sie meinte er hat eine unglaubliche Ausdauer, das haben wir schon öfters gehört, von Hundetrainern. 😅

    Er hat in diesen 2 Stunden nicht aufgehört immer wieder nach ihr zu schnappen, Maulkorb war ja zum Glück drauf. Obwohl er da einmal rausentwischt ist und sie meinte es war ein riesiger Akt ihn diesen wieder an zu ziehen. Sie tat mir echt leid… Er ist jetzt extrem nackig, außer sein Kopf da konnte sie nicht dran wegen dem Maulkorb, er sieht jetzt etwas aus wie ein Bobbelhead…

    Hauptsache der Filz ist runter und wir können jetzt gut mit dem Bürsttraining von neu starten, jetzt auch mit empfohlener KW Bürste.

  • Von mir gibt's eine Empfehlung für einen richtigen Pflegetisch mit Galgen. Das hat unser Leben so viel einfacher gemacht und damit auch die Arbeitszeit verkürzt!

    Ich habe da lange an der falschen Stelle gespart und mit Notlösungen wie Duschmatte auf einer Truhe gearbeitet.


    Cara hat sich zwar gut bürsten lassen und nie geschnappt, aber wollte ihre Kontrollettinase immer gerne zwischen Pfote und Schemaschine stecken.


    Der höhenverstellbare Tisch bringt den Hund in die richtige Arbeitshöhe, und mit dem Galgen und richtig eingestellem Halsband und Kette hat man das Vorderende einfach viel besser unter Kontrolle.

  • Da wird wahrscheinlich seine Angst verstärken, würde mein Gefühl mir sagen

    Wie kommst du denn bei einem wütend um sich schnappenden Hund auf Angst? Meine Theorie wäre, dass der da keinen Bock drauf hat, dass an ihm rummanipuliert wird, genauso beim TA - und er diktiert euch da seine Regeln auf

    Einfach entspannt, freundlich die Fellpflege durchführen mit MK - so positiv wie möglich, aber mit klaren Grenzen

    Genau so würde ich das auch machen.


    Ordentlichen Trimmtisch mit Galgen anschaffen, einen Maulkorb aufziehen und dann so positiv wie möglich und so konsequent wie nötig.


    Ich finde es bemerkenswert, wie man sich von so einem kleinen Giftzwerg beeindrucken lässt. Man stelle sich vor, ein großer, kräftiger Hund würde so ein Theater veranstalten. Das würde ganz schnell äußerst unlustig. Meine Hunde sind langhaarig, wiegen 50 bis 65 kg und würden ohne regelmäßige Fellpflege gesundheitsrelevant verfilzen. Es gibt Dinge, die müssen funktionieren, da diskutiere ich nicht und ich werde mich ganz sicher nicht beißen lassen.


    Je länger man wartet, desto unangenehmer wird die Fellpflege.


    Als Tierarzt fände ich es auch nur semi gut, wenn man von mir erwarten würde, mich mit einem unerzogenen Hund auseinanderzusetzen.

  • Man stelle sich vor, ein großer, kräftiger Hund würde so ein Theater veranstalten. Das würde ganz schnell äußerst unlustig.

    Keine Sorge... Das betrifft große wie kleine Hunde 😅 nur die großen kannst du noch richtig fest halten, die kleinen winden sich wie Aale.


  • Ich wüsste ehrlich gesagt nicht wo ich so eine Konstruktion hinstellen würde…

    Mal sehen wo wir es in Zukunft drauf machen, er hat gestern gefroren mit der neuen Frisur und es war dann bereits ein riesiger Trigger für ihn den Pulli anzuziehen.

    Hatte zum Glück im vorraus den MK drauf dadurch konnte ich es einfach durchziehen, dachte immer Hunde wären nicht nachtragend, bzw die anderen waren es nie aber er auf jeden Fall 😅😅

  • es war dann bereits ein riesiger Trigger für ihn den Pulli anzuziehen.

    Hatte zum Glück im vorraus den MK drauf dadurch konnte ich es einfach durchziehen, dachte immer Hunde wären nicht nachtragend, bzw die anderen waren es nie aber er auf jeden Fall 😅😅

    Ich glaube, bei deinem Hund lohnt es sich, jeden Tag zu üben, dass er angefasst und angeguckt wird. Also richtig als Training.

    Herrufen, loben, kurz mal ganz ruhig in die Ohren gucken, loben, mit einem Auflösewort wegschicken.

    Das nächste Mal herrufen, mal kurz die Zähne angucken, wieder auflösen. Nächstes Mal die Pfotenballen untersuchen... die Genitalien anschauen... die Krallen... ihm mal kurz den Kopf nehmen und hin und her drehen...


    Ohne Leckerli und ohne Tamtam. Der Hund lernt dadurch, dass er jederzeit überall angefasst werden darf und er das tolerieren muss.Herumgezappel wird hier ausgesessen, auch verbal von mir als unerwünscht kommentiert und ich lasse los, wenn der Hund stillhält.


    Ich frisieren meinen Wheaten Terrier selbst, und manchmal ist es essentiell, dass er wirklich absolut stillhält, zb wenn ich mit der Schere um die Augen herum schneide. Da darf er nicht zucken und muss sich mit einer Hand am Kinn fixieren lassen. Auch an den Pfoten, am Po und den Genitalien muss er stillhalten, wenn es keinen Unfall geben soll. Durch die obigen Übungen haben wir das Recht schnell erarbeitet.


    Natürlich gibt es schöneres für den Hund, aber was muss, das muss. Ich arbeite mit viel Ruhe, konzentriert und flott, und erwarte vom Hund entsprechend Mitarbeit, damit wir schnell fertig werden.


    Der Senior, der letztes Jahr gestorben ist, hat sich auch anfangs gern gewunden und geheult, als würde ihm das Fell abgezogen. Natürlich lässt man es nicht eskalieren, arbeitet dann für ne Minute an einer anderen Stelle weiter und kehrt dann zb zur Pfote zurück, aber auch da ging es am Ende, dass ich ihm ruhig und konsequent die Krallen schneiden konnte, ohne dass er Theater gemacht hat. Und je öfter es gut klappt, umso besser ist das Erlebnis für den Hund positiv abzulegen.



    Was man halt gern macht, ist, Berührungen bei so einem Hund zu vermeiden, weil er es nicht mag. Und das ist mMn kontraproduktiv. Lieber regelmäßig und immer mal eieder nebenbei in den Alltag einbauen, dass Dinge am Hund manipuliert werden und dass das dann eben so ist.

    Und vor allem dann auch durchziehen. Nicht, Hund schnappt, und ich lass los und Hund darf gehen. Dann trainiere ich genau das Verkehrte.

    Sondern, Hund schnappt, ich halte ihn kurz fest, rede mit ihm beruhigend, kämme an der Stelle noch bissi rum, und hält er kurz still, lobe ich ihn und lass ihn dann gehen. Stillhalten muss sich lohnen, weil er dann schneller wieder aus der Situation rauskommt.

  • Ich wüsste ehrlich gesagt nicht wo ich so eine Konstruktion hinstellen würde…

    Kein Problem, die sind zum Zusammenklappen! :D

    Meiner passte problemlos in den Winkel hinter der Küchentür, wo auch der Klapptritt steht.


    Für einen Zwergpudel reicht ein kleiner und preisgünstiger Tisch unter 200 Euro, es muß kein teures Profimodell für den Hundesalon sein. Aber auf jeden Fall mit Galgen!

    Kann dann auch sein, daß der nicht höhenverstellbar ist, ich habe gerade mal gegoogelt, das ist aber auch okay. Meinen Tisch habe ich jetzt nicht gefunden, der war aber damals auch ein Auslaufmodell.

    Google mal "Schertisch" und "Trimmtisch". Ich hatte meinen damals bei Ehaso gekauft.


    Vielleicht fragst du mal im Pudelthread, was die User so empfehlen.


    Falls du einen einigermaßen günstigen Tisch mit doppelseitiger Halterung findest, wo der Galgen also vorne und hinten befestigt ist, würde ich das für einen sehr zappeligen Hund vorziehen. Dann kannst du ihn vorne am Halsband fixieren und zusätzlich hinten mit einer weichen Schlaufe unterm Bauch.

    Für Cara hat der einfache Galgen ausgereicht.


    Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist auch, daß der Hund verknüpft, Bürsten, Kämmen und sonstige Pflegemaßnahmen finden immer auf dem Schertisch statt und nur da. Das heißt, man vergiftet nicht den übrigen Umgang mit den Hund, wenn er jedesmal befürchten muß, daß ungeliebte Pflegemaßnahmen kommen, wenn man ihn auf dem Boden anfasst oder sich dort zu ihm setzt.

  • Man stelle sich vor, ein großer, kräftiger Hund würde so ein Theater veranstalten. Das würde ganz schnell äußerst unlustig.

    Keine Sorge... Das betrifft große wie kleine Hunde 😅 nur die großen kannst du noch richtig fest halten, die kleinen winden sich wie Aale.


    Na klar, es gibt nicht nur unerzogene Kleinhunde :winking_face: .

    Wenn allerdings ein großer Hund ernsthaft Anstalten macht, sich zu wehren oder gar zu beißen, fände ich das deutlich unangenehmer, weil man irgendwann kräftemäßig an seine Grenzen stieße.


    Ich wollte keinem Hundefriseur zumuten, meinen Hund zu waschen und zu schneiden, wenn er einen derartigen Zirkus veranstalten würde. Für Erziehung bin ich als Halter zuständig.

  • Das heißt, man vergiftet nicht den übrigen Umgang mit den Hund, wenn er jedesmal befürchten muß, daß ungeliebte Pflegemaßnahmen kommen, wenn man ihn auf dem Boden anfasst oder sich dort zu ihm setzt

    Wenn es sich manchmal nicht vermeiden lässt: was ich hier mache, ist, eine Massnahme, die ungeplant erfolgt, mit einem festen Satz einzuleiten.

    Beispiel, ich kuschle den Hund auf der Couch oder kraule ihn neben mir sitzend und spüre eine Zecke. Dann sag ich "Darf ich mal eben?" und schau mir das Eck genau an, und der Hund soll dann kurz stillhalten.

    Ich merk mir das dann, entlasse ihn, hole in aller Ruhe die Zeckenzange, und dann ruf ich ihn her und entferne kurz die Zecke. Danach gibt's natürlich Lob und evtl ein Spiel oder Leckerli.



    Unser Schertisch steht hinter einem Paravent. Anfangs hab ich den immer zusammengeklappt, aber das war mir dann zu umständlich. So hab ich jetzt auch alle Utensilien zur Hand und alles schön parat. Allerdings mag mein Hund den Schertisch nicht sonderlich. Räume ich den Paravent weg, macht sich Jack unsichtbar :see_no_evil_monkey:


    Deshalb mache ich dort nur die Pflege, Kleinigkeiten wie mal nen Knoten rausschneiden mach ich nebenbei im Alltag und leite mit obigem Satz ein. Danach wird meistens als Belohnung fürs Stillhalten gespielt oder ein Spieli versteckt (Jacks Lieblingsbeschäftigung).

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