Absitzen in Hundebegegnung?


  • Aber das weiß doch das gegenüber nicht, ob die Hundebegegnung für den anderen Hundehalter mit mehreren Hunden so einfach wird.. :ka:

    das tritt ja nur dann ein, wenn der einzelne Hund ein Problem mit der Begegnung hat, aber alle Hunde des Mehrhundehalters nicht..


    Vlt habe ich einfach schon zu oft blöde Begegnungen mit „der geht jetzt nicht mehr weiter!“ gehabt :fear:

  • Man kann das ja kommunizieren. Wenn ich mit meinen beiden komme und jemand hat doof absitzen lassen, dann spreche ich das nett an. Und dann lass ich die Leute sich neu sortieren oder lasse selbst absitzen oder oder... Je nachdem, worauf man sich im Gespräch einigt. Bei uns gibt es bei sowas eigentlich kaum Probleme.

    Aber ich habe im DF schon häufiger gedacht, dass ich glaube ich wirklich Glück habe mit den HH hier bei uns. Die allermeisten sind wirklich vernünftig und rücksichtsvoll. Man muss also seltenst überhaupt was ansprechen. Und wenn man es doch tun muss, sind die Leute eigentlich fast immer einsichtig und bemühen sich um eine vernünftige Begegnung.


    Ich kann schon verstehen, dass man anders auf Situationen guckt, wenn man im Alltag häufiger nervige Begegnungen macht. Ist immer mal wieder ein Reality Check hier für mich. Nicht alle machen die gleichen Erfahrungen wie ich mit anderen HH. Man (ich) neigt ja doch dazu, die eigenen Erfahrungen zu verallgemeinern.

  • Für mich hat das auch ein gewisses Geschmäckle: man schafft es nicht, einen einzigen Hund in Bewegung in einer Hundebegegnung kontrollieren, aber das gegenüber soll das 2/3/noch mehr Hunde in Bewegung in einer Hundebegegnung kontrollieren…

    Warum soll das ein geschmäckle haben?


    Wenn ich nur meinen ältesten dabei habe und ich nur einem Hund auf einem normal breiten Waldweg, vorbei müsste, wäre das für meinen Hund und für mich schon schlimm.

    Er fixiert, knurrt schon auf ca 10m und rastet dann komplett aus, wenn wir auf gleicher Höhe sind.


    Klar kann ich ihn halten, aber warum sollte ich uns diesem Stress aussetzen? Und vor allem der Gefahr, dass der andere Hund drauf anspringt (was verständlich wäre) und es dann für alle unschön wird?


    Bei mehreren Hunden, wird es dann für mich richtig "schön" und dann kommt noch eine viel größere Gefahr hinzu, dass der andere seine Hunde eben nicht unter Kontrolle hat.



    Gehe ich auf Seite, lass meinen Hund absitzen und wähle die Entfernung dabei, die er aktuell benötigt (da er ja sitzt, kann ich da auch sofort drauf eingehen und den Abstand vergrößern, wenn er es anzeigt), ist er ruhig und entspannt.

    Er fixiert nicht sondern guckt und guckt sofort zu mir, weil's nen Keks gibt.

    Er ist entspannt, ich bin entspannt und der andere hh hat zu 99% ebenfalls keinen Stress, um mit seinen Hunden vorbei zu gehen.

    Das eine Mal, in den letzten 10 Jahren, wo ein anderer hh damit ein Problem hatte, hat er mir zugerufen, dass sein Hund nicht an uns vorbei kommt, wenn wir auf der Seite sind und meiner sitzt.

    Ich habe dann drum gebeten, dass er auf Seite geht und Abstand hält und ich bin dann vorbei gegangen.

    Aber das ist erst ein einziges Mal passiert.

  • Erzähl doch mal was von deinem Hund, liebe/r TE - weiß man, warum er bei Hundebegegnungen unruhig wird, ist es Frust, Artgenossenaggression usw.? Gibt es weitere "Baustellen" ?

    Unser Hund ist generell sehr verträglich er hat weder ein Problem mit Rüden o.ä.

    Er rastet auch nicht auf 10 Meter völlig aus.

    Gehen wir seitlich auf Hunde zu ist auch alles cool. Es dreht sich nur um das frontal aufeinander zugehen mit freier Sichtweite - wenn nicht früh genug ein Bogen gemacht wird.

    Er läuft auch bis er auf gleicher Höhe ist friedlich auf den anderen zu, beschwichtigt , schnüffelt aber sobald wir in gleicher Höhe sind/merkt wir gehen vorbei bellt er und hopst in die Leine. Er hat normalerweise kein Problem mit Artgenossen auch haben wir keine gravierenden anderen Probleme .

  • Ich muss bei solchen Diskussionen schmunzeln. Ich fand es gerade mit reaktiven Hunden (hatte aber immer nur Einen an der Leine) eigentlich immer einfacher, die in Bewegung an Anderen vorbei zu schaffen und war dankbar, wenn der andere Halter ein Stück vom Weg seinen Hund hat sitzen lassen. Man kanns halt nicht allen recht machen. Hier im Dörfchen hilft reden oder gestikulieren aber sehr gut, wir haben wenig Begegnungen und das nimmt viel Spannung raus.


    Wie führst Du Deinen Hund denn, hast Du es schon mit Doppelsicherung an Halsband und Geschirr versucht? Und trägt er Maulkorb?

  • Als ich Hope bekam, war sie sehr unsicher. Hat sie vor oder hinter uns einen Hund entdeckt, konnte sie nicht weitergehen. Sie war nie aggressiv, hat nie gepöbelt, aber sie ist eben eingefroren.

    Klar hätte ich sie mitschleifen können, aber darin sehe ich keinen Sinn.

    Wir sind dann an den Rand gegangen und sie durfte beobachten.


    Trotzdem habe ich weiter daran gearbeitet, sie immer freundlich anzusprechen und auch ein „weiter“-Signal zu etablieren, was ich dann nutzen konnte.

    Mit der Zeit war es dann kein Problem mehr.


    Mit Vega bin ich ganz am Anfang auch stehen geblieben. Ich bin ja direkt immer mit allen Dreien unterwegs gewesen und mit dem Welpen war das dann oft chaotisch und sie zu überfordert.

    Wir haben aber auch da direkt früh geübt und inzwischen gehen wir an allen Hunden einfach vorbei.


    Hope glotzt leider oft zum anderen Hund. Das lässt sich auch kaum durchbrechen und damit lebe ich einfach und der Andere muss das derzeit leider auch. Ich werde daran nun aber auch nochmal verstärkt arbeiten, weil mich das nervt.

    Pöbeln tut keiner meiner Hunde.


    Mich stört es auch nicht, wenn andere ihren Hund absetzen und ich vorbei muss. Wenn er pöbelt, sehe ich das als Übung für meine Hunde.

    Blöd ist natürlich, wenn man den Hund im Weg parkt (das kann Vega dann noch nicht, wenn es zu nah ist) oder wenn der Hund dann auf uns zuspringen kann.


    Ich weiß, wie anstrengend pöbelnde Hunde sein können und wie überfordert man dann manchmal ist (Rudi lässt grüßen). Und ich genieße, dass ich nun Hunde habe, mit denen ich einfach dran vorbei gehen kann und mir bricht da kein Zacken aus der Krone, da kurz Rücksicht drauf zu nehmen, wenn das Jemand eben (noch) nicht kann mit seinem Hund.

    Im Gegenzug nimmt irgendwann sicher auch mal wer auf mich Rücksicht, weil es z.B. etwas länger dauert, drei Hunde anzuleinen und zu sortieren als nur einen :)

  • Ich finde die Diskussion gerade sehr spannend. Mir wahr ehrlich nie bewusst dass es für andere Leute unhöflich bzw nachteilig sein könnte an "ruhenden" (= nicht in Bewegung) Hunden vorbeizugehen.

    Ich bin im Gegensatz dazu immer total froh wenn mal nicht ich sondern jemand anderes "ne Aktion starten muss" um die Hunde aneinandervorbeizubringen. Wenn dann noch der Fokus auf dem Halter liegt (bzw versucht wird) fällt es Ruby eh viel leichter als bei ner regulären Begegnung. An Hunden die bei ner Parkbank oder so sitzen kommen wir dementsprechend auch leichter vorbei.


    Klar, den Punkt dass der andere Hund dann unvermittelt losspringt verstehe ich... aber wer weiß wie furchtbar die Begegnung ansonsten abgelaufen wäre (im Normalfall geiselt man sich als Hundebesitzer ja nicht selbst und wählt die "angenehmste" Möglichkeit).


    Wenn ich ausweichen kann, bleibe ich auch meist stehen anstatt dort wohin ich ausgewichen bin direkt weiterzugehen (weils meist nicht geht zwecks Gestrüpp oder sowas), aber dass das "ein Geschmäckle" haben könnte darauf bin ich ehrlich nicht gekommen.

  • Fixieren kann ein Hund sowohl in Bewegung als auch absitzend am Rand. Genauso kann ein Hund aus beiden Positionen heraus losspringen (oder von hinten an den eigenen Hund rankommen). Habe ich beides bei anderen HH erlebt und es sind beide Situationen gleich doof.

    Selbst fand ich es mit 30kg unverträglichem Hund leichter, sie absitzen zu lassen. Mein Stand war im Stehen sicherer als im Gehen, wenn sie dann noch hinwollte. Sich in den Blick stellen funktioniert mMn nicht, die Hunde können doch leicht an Beinen vorbeigucken.


    Wenn du kaob4 dich damit wohl fühlst, entweder einen Bogen zu laufen (wo es möglich ist) oder ansonsten deinen Hund absitzen zu lassen, dann mach das weiterhin. Halte die Leine kurz, sodass er nicht mit einem Hüpfer die Distanz zum anderen Hund überbrücken kann, und nutze die Situation, um vielleicht Umortientierung zu üben.

  • Noch eine Stimme dafür, dass der Hund im Sitzen oder auf dem Arm deutlich leichter zu kontrollieren ist als in Bewegung, wenn er wie ein Ochse ziehen kann.


    Aber da mein Hund da zum Glück kein großes Thema mit hat (als er noch jünger war, hat er manchmal aus Frust gepöbelt … das Objekt der Begierde vor seiner Nase, aber er darf nicht hin … hat sich mit der Zeit gegeben), können wir vorbeilaufen.


    Ja, er fixiert manche (Klein-) Hunde gerne mal (und provoziert sie so vielleicht), aber wir kommen gut und still an anderen vorbei. Von daher gehen wir zu 95% einfach zügig weiter, wenn beide Absitzen lassen, käme man ja auch nie aus der Situation.


    Klar, wenn ich auf einer Parkbank sitze, bleiben wir natürlich auch sitzen, Hund zwischen meinen Beinen und der andere kann vorbei. Oder bei einer engen Brücke über einen Fluss/Kanal. Wenn der entgegenkommende HH schon weiter ist, warten wir natürlich auch an der Seite sitzend.

  • Erzähl doch mal was von deinem Hund, liebe/r TE - weiß man, warum er bei Hundebegegnungen unruhig wird, ist es Frust, Artgenossenaggression usw.? Gibt es weitere "Baustellen" ?

    Unser Hund ist generell sehr verträglich er hat weder ein Problem mit Rüden o.ä.

    Er rastet auch nicht auf 10 Meter völlig aus.

    Gehen wir seitlich auf Hunde zu ist auch alles cool. Es dreht sich nur um das frontal aufeinander zugehen mit freier Sichtweite - wenn nicht früh genug ein Bogen gemacht wird.

    Er läuft auch bis er auf gleicher Höhe ist friedlich auf den anderen zu, beschwichtigt , schnüffelt aber sobald wir in gleicher Höhe sind/merkt wir gehen vorbei bellt er und hopst in die Leine. Er hat normalerweise kein Problem mit Artgenossen auch haben wir keine gravierenden anderen Probleme .

    Ich muss sagen, da würde ich lieber konsequent an der Leinenführigkeit arbeiten.


    Wie du ja aus den vielen Bsp hier entnehmen kannst, ist dieses Absitzenlassen kein Training, sondern halt die einzige/letzte Möglichkeit, den Hund zu managen, wenn Training nicht erfolgreich war. Besser wird davon aber eher nicht.


    Ich würde sehr genau darauf achten, dass der Hund auf der abgewandten Seite bleibt, konsequent NICHT zum anderen Hund hinkann (auch nicht ein bisschen) und auch nicht auf ihn zu laufen kann, sondern zügig und aufmerksam bei und mit dir läuft. und wenn ihr vorbei seid, belohnen.


    Bellen würde ich ignorieren, Bogen laufen (ggf angedeutet) beibehalten, auf der abgewandten Seite führen.

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