Schäferhundwelpe - aggressives Verhalten abtrainieren

  • Wir haben unseren kleinen DSH nun knapp eine Woche und er ist recht aufgeweckt und gelehrig.


    Allerdings nervt uns ab und zu aggressives Verhalten, das wir bisher nicht wirklich zufriedenstellend geregelt bekommen haben.

    Schnauzgriff hilft nicht, wenn wir uns abwenden, läuft er nach und beißt in die Füße. Bei kurzen deutlichen Laut, bellt er uns wütend an.


    Ein paar Mal habe ich ihn auch am Boden gehalten, bis seine Wut und Körperspannung ein wenig nachließen, allerdings kommt da unser alter Hund (10 Jahre, Jaghundmix) dazu und signalisiert mir mit Haltung und Blick, dass das too much ist.


    Unser Alter kommt gut mit dem Kleinen zurecht, lässt ihn in seine Nähe, wenn er gerade ruhig ist, reglementiert ihn (manchmal scharf) wenn er aufgezogen ist und ihn anbellt oder zu kneifen versucht. Wenn der kleine aggressiv unterwegs ist, untersagt ihm der Alte sogar nah an seinem Schlafplatz vorbeizugehen. Ist er entspannt, liegen beide Hund nah beieinander - der Kleine sucht natürlich die Nähe des Alten.


    Leider können wir menschlichen Rudelmitglieder nicht so cool auf den Zwerg einwirken. Ich möchte halt zu harte Strafen vermeiden, wegen der Bindung.


    Weiß jemand, wie wir da am besten vorgehen?

  • Wir haben unseren kleinen DSH nun knapp eine Woche und er ist recht aufgeweckt und gelehrig.


    Allerdings nervt uns ab und zu aggressives Verhalten, das wir bisher nicht wirklich zufriedenstellend geregelt bekommen haben.

    Schnauzgriff hilft nicht, wenn wir uns abwenden, läuft er nach und beißt in die Füße. Bei kurzen deutlichen Laut, bellt er uns wütend an.

    Kannst du näher erläutern, wie er sich verhält? Oder hast du mal ein Video gemacht?

  • Stilles Wasser


    Er beißt. Grundsätzlich schnappt er immer nach Körperteilen oder - mehr noch - dem Stoff der Kleidung, wenn man sich ihm zuwendet, aber das ist mit knapp 9 Wochen wohl nicht ungewöhnlich, solange es nicht zu heftig ist.


    Manchmal wird er auch ein bisschen beißwütig, gegen Gegenstände, hauptsächlich sein Spielzeug und bezieht dann unsanft unsere Füße mit ein. Da hat ein heftiges Nein und Seitenstoß im Schulterbereich geholfen und er hat sich wieder Gegenständen zugewandt. Wir dachten schon, wir hätten es im Griff.


    Aber seit gestern ist es wieder recht heftig. Er rennt einem hinterher und beißt in die nackten Knöchel, so dass es weh tut. Da wir schnell reagieren, sind noch keine Verletzungen entstanden. Allerdings bleibt er dann stehen und kläfft uns aggressiv an und wenn wir uns abwenden rennt er wieder hinterher und kneift.


    Ich habe mir heute 2 Mal nicht zu helfen gewusst und ihn für einige Minuten in die Box gesetzt, einfach, weil ich mich nicht mehr beißen oder anbellen lassen wollte. Schien Althund nicht okay zu finden. Er sah erst mich sehr ernst und dann die Box an, danach noch eine Weile mich, bis der Kleine leiser wurde.


    Ein bisschen fürchte ich langsam, dass der Zwerg im Althund den Chef sieht und in uns, rangnähere Gefährten.


    Uns wäre es halt superwichtig weitere Unsicherheiten im Verhalten zu vermeiden...

  • Ich möchte halt zu harte Strafen vermeiden, wegen der Bindung.

    Das tust du bereits, wie dir sogar dein Hund sagt.


    Ein Welpe zeigt kein aggressives Verhalten. Der ist aufgedreht, verspielt, überdreht, frech usw., aber nicht aggressiv. Und lass dieses Weltherrschaftsgebrabbel, dein Welpe will nicht Chef sein.

    Dass Schäferwelpen kleine Schnappschildkröten sind gehört dazu. Das wird aufhören wenn ihr geduldig dran arbeitet, aber wie alles Training und Altern dauert das halt etwas.

    Komplett überzogene Strafen machen das allerdings nur noch schlimmer, es stresst den Kleinen ja, wenn ihr euch so verhalten.


    Die Frage ist jetzt also erstmal, ob das noch das normale Verhalten eines Schäferwelpen ist oder ob der Welpe schon überdreht. Je nachdem ist die Herangehensweise anders.

    Bei ersterem hilft ihm beizubringen wie man mit Menschen spielt, nämlich indem man mit Spielzeug zergelt und nicht mit dem Menschen selbst... und dann halt auch zumindest kurz auf die Spielaufforderungen eingehen bis er gelernt hat. Bei Letzterem sollte man eher erstmal die Ursachen suchen wieso der Welpe überdreht und die abstellen.

  • Javik


    Danke für deine Einschätzung. Wir werden weiterhin mit Geduld und Liebe daran arbeiten.


    Ist halt nicht so einfach, zumal es so viele widersprüchliche Expertenmeinungen gibt.


    Ich habe übrigens nicht gesagt, dass mein Welpe der Chef sein möchte.


    Sehr interessant finde ich die Theorie mit dem "Überdrehen". Woran könnte ich das erkennen und aus welchen Gründen könnte ein Welpe überdrehen?

  • Welpen überdrehen wegen zu vielen Eindrücken, die im Hirn verarbeitet werden müssen, wegen zu müde, wegen zu viel Spielzeug das sie hohl drehen lässt, wegen unklarem Umgang, manchmal wegen zu wenig oder zu viel Bewegung… es gibt zig Gründe.


    Erkennen kann man es daran, dass der Welpe manchmal plötzlich nur noch Quatsch macht. Nur noch doof in alles rein beisst, nur noch hohl herum rennt, keine Ruhe findet, Dinge anstupst um sich wach zu halten, etc.


    Dann hilft eine Auszeit in der - positiv aufgebauten - Box, um zur Ruhe zu kommen. Wenig Raum, um sich hoch zu pushen, Ruhe, keine Störfaktore.


    Wenn du keinen Trainer hast, der dir paar Tips geben kann, schau dir die Doguniversity an. Sie haben viele freie Videos auf Youtube und erklären viele Verhaltensweisen von Welpen und Junghunden.

  • wildsurf


    Danke für die Erklärung!


    Ja, manchmal überdreht er, wie ein Kleinkind und dann wird er richtig wütend und beißt. Wenn ich es zum richtigen Zeitpunkt kurz vorher erwische, kann ich ihn auch mit massageartigem Streicheln ein wenig runterfahren. Aber klappt nicht immer.


    Generell ist es halt schwierig, ihn vom alten Hund zu trennen und der Alte geht halt seinen Gewohnheiten nach - in die Küche schlendern, wenn der Zwerg gerade einschläft und schon springt der auch wieder hoch.


    Danke für den Hinweis auf Doguniversity - werde ich mir ansehen.

  • wildsurf

    Wir haben Gitter an den Treppenaufgängen. Das ist auch schon was wert. Der Alte schläft unten und der Zwerg oben bei uns im Schlafzimmer. Auch vormittags sind beide meist in getrennten Etagen.


    Allerdings ist der Kleine, ohne das Reglement des Alten, bei uns oben manchmal richtig frech. Unten dann, mit dem alten Kollegen eben ab und zu überdreht.


    Ist jetzt nicht so, dass wir ein ernstes Problem haben. Man hinterfragt halt die Methode, wenn man mal an eine Grenze stößt und insofern bin ich dankbar für jede Einschätzung.

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