Futteraggression beim Shiba Inu

  • Hallo zusammen,


    meine Freundin und ich haben uns vor ca. 2 Monaten einen Shiba Inu Rüden geholt, dieser wird nächste Woche 1 Jahr alt. An sich ist er sehr zutraulich und liebevoll. Er hört recht gut auf Kommandos und auch draußen läuft er gut an der Leine. Wir haben aber seit er eigentlich bei uns ist das Problem das er Futterneid hat, dies hatte er bei den Vorbesitzern auch schon. Mit ein paar Startschwierigkeiten hatte es dann gut geklappt. Am Anfang haben wir ihn in der Küche frei gefüttert und wenn man ihm zu Nahe gekommen ist dann hat man gemerkt das er schon leichte Aggressionen zeigte. Auch bei der Vorbereitung des Futters überprüft er die Wohnung. Wenn einer von uns beiden Futter vorbereitet kontrolliert er was der andere dabei macht.

    Als wir Ihn geholt hatten haben wir ein paar Tricks versucht anzuwenden gegen seine Aggression, wie zum Beispiel beim vorbei laufen noch ein besseres Leckerli in den Napf fallen zu lassen, ihm seine Ruhe zu geben und keine Ruckartigen bewegen auszuführen, da ihn das auch schon nervös machte. Nach 3-4 Wochen hatten wir das einigermaßen Griff.


    Seit er dann aber aus dem nichts vor 3 Wochen meine Freundin die Hand leicht blutig gebissen hat beim Füttern und wieder Aggressionen zeigte, füttern wir Ihn nur noch im Käfig der ausreichend Größe besitzt aus Selbstschutz. Dies auf Empfehlung einer Hundetrainerin. Auf Kommando setzt er sich in den Käfig und wir stellen das Futter rein und geben das Freizeichen und schließen die Türe. Er sitzt aber manchmal nur vor seinem Napf und winzelt rum. Normalerweise frisst er nach 5 Minuten und man kann ihm den Napf leer wieder wegnehmen und Ihn aus dem Käfig lassen und alles ist gut. Man muss aber dennoch auf Entfernung bleiben das dies geschieht.

    Nun gestern Abend hat er dann nach 15 Minuten immer noch nichts gefressen und nach 15 Minuten sollen wir Ihm laut der Trainerin das Futter weg nehmen. Dies ist schon 4-5x der Fall gewesen. Sobald er merkt das wir Ihm das Futter wegnehmen fängt er an sehr lautstark zu bellen und die Zähne zu fletschen. Gestern Abend hat er dann mich beim Futter wegnehmen am Handgelenk stark gebissen also nochmal schlimmer als vor 3 Wochen.

    Was wir dabei nicht verstehen, wenn man ihn aus der Hand füttert zeigt er keine Aggressionen, genauso wie wenn man den Napf in der Hand hält und er dann frisst. Bei Leckerlis ist er auch nicht Aggressiv. Wenn man ihm beispielsweise so Kauleckerlis wie Knochen o.ä. gibt dann fängt er auch an Sie zu verteidigen. Praktisch alles was er nicht in einem Bissen fressen kann, verteidigt er.


    Wir sind verzweifelt und suchen deshalb Hilfe und hoffen Leute zu finden die, die Erfahrung gemacht haben mit derselben Rasse.

  • Shiba - Lee

    Hat den Titel des Themas von „Futteraggression“ zu „Futteraggression beim Shiba Inu“ geändert.
  • Seit er dann aber aus dem nichts vor 3 Wochen meine Freundin die Hand leicht blutig gebissen hat beim Füttern und wieder Aggressionen zeigte,

    Wann hat er zugebissen? Beim Napf hinstellen? Oder später?

  • Hm… Erster Rat: nehmt ihm kein Futter weg, zumindest auf keinen Fall so, wie ihr das macht.


    Was sagt eure Trainerin dazu?


    Trägt er eine Hausleine?


    Warum kriegt er Kausachen die er verteidigen kann?


    Ich würde auch nochmal besprechen, warum ihr ihm Futter wegnehmen sollt. Wenn es an der Kennelsituation liegt versteh ich es, weil der Hund wahrscheinlich da wieder raus soll.

    Aber dann würde ich nochmal ganz genau mit der Trainerin besprechen, wie sie sich denn den Ablauf vorgestellt hat.

    Denn das der Hund das kacke findet, wenn ihm Futter weggenommen wird, ist ja bereits klar.

  • wenn man den Napf in der Hand hält und er dann frisst. Bei Leckerlis ist er auch nicht Aggressiv.

    Lasst solche Experimente bitte.


    Ich würde die Probleme einfach auch nochmal mit der Trainerin besprechen.

    Wie stellt sie sich das vor, dass ihr ihm das Futter wegnehmen sollt, wenn ja genau das das Problem ist?

  • Ich denke mal es geht dabei darum sein aggressives Verhalten gegenüber uns und der Futterverteidigung zu unterbinden und zu beenden. Er trägt bei uns keine Geschirr o.ä. innerhalb der Wohnung, warum auch?

    Das mit dem Kausachen ist uns aufgefallen als wir ihm diese das erste mal gaben, seitdem kriegt er Kausachen wenn wir ihn mal alleine lassen müssen. Aber sonst nicht mehr.

    Würden wir ihm das Futter nicht nehmen würde er sicherlich noch eine ganze Weile weiter vor dem Napf sitzen und uns beobachten und den Napf verteidigen wollen.

  • Durch das wegnehmen foerdert ihr das Verhalten aber. Er HAT durch euch ja einen Grund aufzupassen.

    Habt ihr einen Raum, in der er alleine sein und fressen kann? Also z.B. das Schlafzimmer und vorne an der Tuer ein Kindergitter.

    Da dann rein und in Ruhe lassen. Nicht staendig nachschauen o.ae.


    Ich wuerde da erstmal den ganzen Stress rausnehmen und danach kann man dann in aller Ruhe und durchdacht an dem eigentlichen Problem arbeiten.

  • Ich denke mal es geht dabei darum sein aggressives Verhalten gegenüber uns und der Futterverteidigung zu unterbinden und zu beenden.

    Macht aber in der Konstellation keinen Sinn.

    Würde der Hund immer sofort fressen und ihr könntet den Napfdann holen, ok.

    Aber ihm das Futter wegzunehmen, wenn er nicht sofort auffrisst, macht das Problem ja nur noch schlimmer. Ihr bringt den Hund wieder und wieder in die Situation, dass er in seinen Augen sein Futter vor euch verteidigen muss und ihr könnt in dem Moment nichts machen, außer euch beißen zu lassen.


    Das ist einfach nur massiver Stress und macht trainingstechnisch so einfach Null Sinn.

  • Das war ja ein schlimmes Erlebnis gestern! Wie geht es deiner Hand heute? Warst du beim Arzt? Bisse soll man wegen der Infektionagefahr immer ernst nehmen.

    beim vorbei laufen noch ein besseres Leckerli in den Napf fallen zu lassen, ihm seine Ruhe zu geben

    Das ist der klassische und bewährte Weg, um dem Hund zu vermitteln, daß die menschliche Hand in Futternähe keine Konkurrenz ist, sondern im Gegenteil mehr Gutes zum Fressen bedeutet.

    Also Vertrauensaufbau.


    Nach 3-4 Wochen hatten wir das einigermaßen Griff.


    Seit er dann aber aus dem nichts vor 3 Wochen meine Freundin die Hand leicht blutig gebissen hat beim Füttern und wieder Aggressionen zeigte,

    Habt ihr das mit der Futtergabe in den Napf konsequent weiter so durchgezogen wie bisher? Oder eingestellt, weil ihr mit dem Erfolg - vielleicht zu schnell - zufrieden wart?


    Hat sich sonst irgendetwas geändert vor diesem Vorfall?


    Wie genau war die Situation, als deine Freundin gebissen wurde?


    Auf Kommando setzt er sich in den Käfig und wir stellen das Futter rein und geben das Freizeichen und schließen die Türe.

    Also bringt ihr wieder die Hand mit dem Napf direkt vor die Nase des Hundes, wenn ich das richtig verstehe?

    Wenn das so ist, verstehe ich den Sinn des Käfigs nicht so recht. :???:

    Warum nicht erst das Futter in den Käfig stellen, dann den Hund aus etwas Entfernung reinschicken und die Käfigtür schließen?

    Und wenn er fertig gefressen hat, warum nicht erst den Hund aus dem Käfig rauslassen und ihn aus dem Raum bringen und dann erst den Napf entfernen, wenn der Hund es nicht sehen kann?

    Nun gestern Abend hat er dann nach 15 Minuten immer noch nichts gefressen und nach 15 Minuten sollen wir Ihm laut der Trainerin das Futter weg nehmen. Dies ist schon 4-5x der Fall gewesen. Sobald er merkt das wir Ihm das Futter wegnehmen fängt er an sehr lautstark zu bellen und die Zähne zu fletschen. Gestern Abend hat er dann mich beim Futter wegnehmen am Handgelenk stark gebissen also nochmal schlimmer als vor 3 Wochen.

    Das ist nun wieder genau das Gegenteil der vertrauensbildenden Maßnahme, die ihr am Anfang trainiert habt. Nun ist die menschliche Hand wieder die Böse, die ihm sein Futter wegnahmen will.

    Das habt ihr ihm jetzt leider wieder mehrfach erfolgreich gelehrt.

    Warum???

    Warum enpfiehlt die Trainerin hier wieder den Konfrontationskurs?

    Der Hund kommuniziert nach deiner Beschreibung sauber durch Drohen und eskaliert erst, wenn das keinen Erfolg hat und ihr immer wieder neu beweist, daß ihr seine Warnungen ignoriert.


    Warum der Hund bei Leckerchengabe aus der Hand und Futternapf unterschiedlich reagiert, liegt sicherlich an der Vorgeschichte.

    Gut möglich, das der kleine Welpe bereits Drohknurren am Napf gezeigt hat. Da erschrecken dann viele Halter und nehmen sich vor, das Abgeben von Futter besonders intensiv zu trainieren, indem sie den Futternapf öfters wegnehmen, damit der Hund es zu dulden lernt. Dadurch sieht sich aber der Hund in seinem Verdacht voll bestätigt, daß seine Leute ihm das Futter nicht gönnen, und die Eskalationspirale schraubt sich immer höher.


    Gleichzeitig geben seine Leute ihm Leckerchen aus der Hand zur Belohnung beim Gehorsamstraining oder in anderen Allstagssituationen und denken gar nicht daran, sie ihm wegzunehmen, so daß er hier vertrauensvoll und unbefangen bleiben kann.

    Hunde lernen kontextbezogen!

  • Seit er dann aber aus dem nichts vor 3 Wochen meine Freundin die Hand leicht blutig gebissen hat beim Füttern und wieder Aggressionen zeigte, füttern wir Ihn nur noch im Käfig der ausreichend Größe besitzt aus Selbstschutz. Dies auf Empfehlung einer Hundetrainerin. Auf Kommando setzt er sich in den Käfig und wir stellen das Futter rein und geben das Freizeichen und schließen die Türe. Er sitzt aber manchmal nur vor seinem Napf und winzelt rum. Normalerweise frisst er nach 5 Minuten und man kann ihm den Napf leer wieder wegnehmen und Ihn aus dem Käfig lassen und alles ist gut. Man muss aber dennoch auf Entfernung bleiben das dies geschieht.

    Nun gestern Abend hat er dann nach 15 Minuten immer noch nichts gefressen und nach 15 Minuten sollen wir Ihm laut der Trainerin das Futter weg nehmen. Dies ist schon 4-5x der Fall gewesen. Sobald er merkt das wir Ihm das Futter wegnehmen fängt er an sehr lautstark zu bellen und die Zähne zu fletschen. Gestern Abend hat er dann mich beim Futter wegnehmen am Handgelenk stark gebissen also nochmal schlimmer als vor 3 Wochen.

    Da hätte ich mir rein als Schutzmaßnahme längst robuste Handschuhe (so wie Falknerhandschuhe oder so) zum Eigenschutz besorgt … nur für den Fall wie gestern.

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