Futteraggression beim Shiba Inu

  • Es geht darum, dass sobald wir das Futter anfangen vorzubereiten er schon nervös wird und die ganze Wohnung nach Dingen absucht die ihm während des Prozesses in den Wege kommen könnte. Wir haben ihm Anfangs nicht das Futter weggenommen weshalb er ja eigentlich dann nicht so eine Aggression entwickeln kann. Es war am Anfang schon so wenn man mal zu Nah an ihm vorbeigelaufen ist, wo er außerhalb des Käfigs gefressen hat, dass er schon angefangen hat aggressives Verhalten zu zeigen.


    Aus unserem Schutz wird im Käfig gefressen. Sobald wir ihm das Freizeichen geben, geht er nicht zum Napf sondern setzt sich hin und wartet ab was wir machen. Selbst wenn wir ihn ignorieren achtet er auf uns und frisst nicht. Würden wir den Futternapf nicht wegnehmen würde er da noch stundenlang das Futter verteidigen wollen wenn wir mal zu Nah kommen und er frisst ihn nicht.

    Die Hundetrainerin ist seit 30 Jahren aktiv. Sie meinte wir sollen ihn im Käfig füttern und wenn er nach 15 Minuten den Napf nicht einmal angerührt hat wieder wegnehmen.

    Er hat dieses Verhalten ja scheinbar schon mitgebracht von den Vorbesitzern, er musste diese Futteraggression also nicht bei euch entwickeln - die war schon da, bevor er bei euch eingezogen ist.
    Er verbindet mit der Fütterung ganz offensichtlich massiven Stress, weswegen seine Verhaltensweisen bereits anfangen, sobald das Futter vorbereitet wird. Das Gehirn kommt in den Stressmodus. Und natürlich kann es dann auch sein, dass er vor lauter Stress nicht frisst. Wenn ihr ihm das Futter dann aber nach einer Weile wegnehmt, zeigt ihr ihm, dass dieser Stress und seine Sorgen berechtigt waren (in seinen Augen).
    Auf diese Weise wird das nie und nimmer irgendwie besser.
    Diesen Stress muss man ihm ganz langsam und kleinschrittig nehmen. Sicherheit geben.

    Mag sein, dass eure jetzige Trainerin schon seit 30 Jahren tätig ist. Man kann auch 30 Jahre lang etwas falsch machen. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie bei diversen Problemen und Fragestellungen sehr wohl kompetent ist und helfen kann, aber eben nicht bei eurem spezifischen Problem.


    Ernsthaft, schreibt dem Shibaclub. Das sind idR wirklich nette und engagierte Leute und haben Ahnung. Gerade so eine Futterproblematik kommt beim Shiba gar nicht mal so selten vor. Die können euch Tipps geben und Trainer empfehlen.
    Wenn sich diese Aggression jetzt weiter festigt, werdet ihr das später nur sehr sehr schwer wieder rausbekommen.

  • Wenn ihr am kennel vorbei gehen müsst wenn er drin frisst steht der kennel noch an der falschen stelle. Sucht doch einen Platz dafür in euer Wohnung wo ihr wenn er drin ist nicht ständig dran vorbei gehen müsst. Zum Beispiel im Schlafzimmer oder Badezimmer.


    Das Futter weg nehmen würde ich auch nicht, das finde ich mit dem Käfig auch nicht optimal weil ihr ja ganz nah an den käfig müsst zum Öffnen und ihn das ganz offenbar massiv stresst das er anfängt zu verteidigen.


    Besser wäre ein Raum mit Tür oder türgitter wo ihr seinen Napf aber eben weit hinten in den Raum stellt und er einfach komplett Ruhe hat.

  • Frisst er nur im Kennel nicht sofort oder auch generell nicht?

    Wo wäre das Problem ihm einfach sein Essen zu belassen? Und er kann dann selbst entscheiden wann er es fressen mag?

    Warum darf es nur 15 Minuten dastehen?


    Draußen jetzt wohlgemerkt in ner RUHIGEN Ecke ohne Durchgangsverkehr, dass es nicht möglich ist den Hund 12 h mit dem Futter im Kennel zu lassen ist mir klar.


    Die Ressource Futter stellt ihr gerade selbst auf ein derart hohes Podest.


    Wir haben eine wirklich üble Futteraggression mit den üblichen positiven Methoden und Free Feeding in den Griff bekommen (= Futter steht immer zur freien Verfügung, was bei einem Hund der nicht alles sofort inhalieren will ja nochmal besser funktionieren dürfte aufzubauen)



    Ich empfehle auch gern die Podcastfolge von Rabaukenglück (rabaukenradau) auf Spotify zum Thema Futteraggression bei deren Hund Carlos.

    Carlos verteidigt auch vornehmlich Dinge die er gar nicht unbedingt sofort fressen möchte und hat dann massiven Stress.

  • Step 1 wäre für mich 100% Ruhe beim Fressen. Falls die Wohnung sehr offen ist, stellt halt so einen Sichtschutz auf. Mitten in einer Ecke, sicher für den Hund von mehreren Seiten. Dort wird nicht mal in der Nähe vorbeigelaufen und auch kein Snack reingelegt während er dran ist, oder der volle Napf weggeräumt. Das liefe bei mir einige Monate, bis er wirklich entspannt. (Falls ihr anfangs bedenken habt, dass er beim Hinstellen beißt, leint ihn halt entfernt an, stellt das Essen hin, und leint ihn ab - Stichwort Hausleine für Abstand.)


    Danach würde ich langsam Tauschgeschäfte üben. Er bekommt nach dem Tausch das Ursprungsteil auch gleich wieder zurück. Er verliert also garnichts, sondern gewinnt mittendrin etwas.


    Wenn das alles klappt, kann man mal schauen, wie es ohne den Sichtschutz klappt und auf Normalität üben.


    Es ist unwahrscheinlich, dass der Hund je perfekt mit dem Futter umgehen wird, sollte man wieder zu stark bedrängen. Hier ist wahrscheinlich immer mit Vorsicht zu arbeiten, damit es entspannt bleibt. Aber Alltag ohne Konplikationen müsste drin sein, auch wenn man ihm vielleicht nie Futter aus dem Maul wegnehmen kann.



    Mein Hund ist stark futteraggressiv gegen Artgenossen (durch Shelter und Straße). Man kann ihr als Mensch aber alles aus dem Maul wegnehmen (Knochen aus dem Gebüsch zum Beispiel). Ihr wurde noch nie im Napf rumgefummelt oder was weggeräumt. Es steht halt da, auch wenn sies nicht will, bis gegen was frisches getauscht wird. Oder wenn im Kong hinten noch ein Snack festhängt (und sie aufgegeben hat), kratz ich den raus und leg ihr den Kong wieder hin. Hunde lernen auch, dass der Mensch bei Futter helfen kann.

  • Seit er dann aber aus dem nichts vor 3 Wochen meine Freundin die Hand leicht blutig gebissen hat beim Füttern und wieder Aggressionen zeigte, füttern wir Ihn nur noch im Käfig der ausreichend Größe besitzt aus Selbstschutz. Dies auf Empfehlung einer Hundetrainerin. Auf Kommando setzt er sich in den Käfig und wir stellen das Futter rein und geben das Freizeichen und schließen die Türe. Er sitzt aber manchmal nur vor seinem Napf und winzelt rum. Normalerweise frisst er nach 5 Minuten und man kann ihm den Napf leer wieder wegnehmen und Ihn aus dem Käfig lassen und alles ist gut. Man muss aber dennoch auf Entfernung bleiben das dies geschieht.

    Nun gestern Abend hat er dann nach 15 Minuten immer noch nichts gefressen und nach 15 Minuten sollen wir Ihm laut der Trainerin das Futter weg nehmen. Dies ist schon 4-5x der Fall gewesen. Sobald er merkt das wir Ihm das Futter wegnehmen fängt er an sehr lautstark zu bellen und die Zähne zu fletschen. Gestern Abend hat er dann mich beim Futter wegnehmen am Handgelenk stark gebissen also nochmal schlimmer als vor 3 Wochen.

    Zum Futter nicht wegnehmen wurde ja schon viel Gutes geschrieben und auch der Rat eurer Hundetrainerin vielleicht nicht so gut ist :bindafür:


    Mich würde interessieren, wenn ihr die Käfigtür nicht schließt, bleibt er dann trotzdem drin? Vielleicht liegt es ja an der geschlossenen Tür, dass er nicht entspannen und frassen kann?

  • Was bekommt er denn als Futter? Nafu, trofu, barf? Weil er schon nervös wird wenn ihr es vorbereitet...

    Ich würde da schon anfangen etwas umzustellen... Vorbereitung wenn er nicht dabei ist (zb wenn einer mit ihm spazieren geht) so dass er sich da gar nicht herein steigern kann.


    Kennel in eine absolut ruhige Ecke stellen wo ihr nie vorbei müsst. Blickachsen verbauen/zu stellen dass er niemanden sieht.

    Dann Futter hinein stellen, Hund danach erst hinein und ihm alle Zeit der Welt geben die er braucht! Nach 15-30min kann man ja die Tür öffnen, das Futter aber drin lassen. So kann er lernen dass ihr ihm kein Futter weg nehmt. Muss es trotzdem irgendwann heraus (weil es schlecht wird) dann heraus holen wenn er nicht anwesend ist

  • Ich laber euch jetzt mal ins Blaue hinein mit meinen Erfarungen voll, vielleicht findet ihr da was, wo es bei euch ne Verbindung findet zum weiterdenken.


    Das Problem ist, wenn Futter so eine Wichtigkeit hat, dass der Hund in einem Wahnsinns Konflikt ist, auch alleine.

    Das Kind ist ja schon in den Brunnen gefallen, ihm nie wieder was wegzunehmen, wird einen so misstrauischn Typ eher nicht entspannen lassen, er hats nur eben gerade so geschafft, das das nicht passiert, aber es wird wieder passieren.

    Meine Rumänin konnte zum Beispiel, obwohl Stockmager, zu gutes Futter nicht fressen, hats versucht zu verstecken, kein Versteck war gut genug ... Eigener Kot wurde auch verteidigt wie irre, das war eindeutig der Hungersituation im Shelter über 11 Jahre geschuldet.

    Das war aber defensiv, also jemand näherte sich aktiv, sie drohte eher weg und konnte noch verstehen, das sich jemand abwendete.


    Die andere hingegen hat aktiv verteidigt, da lag ein Fussel, sie ging nicht hin um den zu veruchen zu fressen, sondern ging sofort auf den nächstliegenden Hund los, da gabs heute morgen ein Leckerli, kein Hund konnte die Stelle gefahrlos passieren. Sie hat Futter also nie gesichert, sondern erstmal alle vorsorglich vertrieben und zwar mit dme Maximum was so geht als Teenager.

    Sie ist auch diejenige, die noch nach drei Jahren manchmal in den Zustand gerät, indem euer Hund im Käfig eventuell auch ist. Sie hat etwas, der erste Impuls es zu fressen ist nicht durchgekommen, also gerät sie ins verteidigen. Und kommt dann nicht wieder raus, wegnehmen ist da auch die einzige Möglichkeit ihr zu helfen, in Ruhe lassen ist keine Option, das ginge Stundenlang mit wachsendem Stress...Tauschen auch übel, denn dann waren da ja NOCH MEHR Dinge, die man ihr wegnehmen könnte. Da war die Wertigkeit auch egal.

    Für sie war der Weg im Gästebad gefüttert zu werden, vorallem weil da auch kein Hund dann die nächsten Stunden vorbeimusste, weil sie ja den Fütterungsplatz auch ohne futter wie irre zu verteidigen.


    Also der Käfig ist ne ungünstige Idee, weil er auch noch begrenzt ist. Enge und nicht ausweichen können, begünstigt Stress.

    Das ist eben auch ein gewissen genetisches Programm, das Hunde haben oder eben nicht. Genauso wie es Hunde gibt, die Futter verbuddeln und wieder ausgraben. Oder wahnsinnig gerne in irgendwas beißen, oder eben beute anglotzen, vorstehen ect.

    Das kann man meiner Erfahrung nach nicht einfach verhindern, durch nie was wegnehmen, aber definitiv verschlimmern. Die Erfahrung bei der Zitze an der Mutter, bei den ersten Fütterungen der Welpen (Wo Züchter ja oft gerne einen großen Napf hinstellen, und die Welpen dann erstmal einen riesen Berg sehen, die Konkurrenz aber mitfrisst und es dramatisch schwindet), all das kann man als Besitzer wenig beeinflussen. Und ist eben auch unerheblich für euch, er kam schon so.


    Meinen Weg kann ich euch nicht erklären, dafür muss man keine Angst haben gebissen zu werden und halt mehr Erfahrung. Die Kommunikation herzustellen, dass der Hund überhaupt wieder bei einem ist, statt in diesem Wahn zu versinken ist nicht so leicht.


    Also von dem, was ich da schreibt, wäre mein Weg für euch

    1. Fütterungsplatz suchen, den man abgrenzen kann. Badezimmer zum Beispiel. Kindergitter rein, weil das weniger Käfig ist als Tür zu.


    2. Futter vorbereiten während ein anderer mit dem Hund vor der Tür ist. Keinen Napf benutzen, etwas das anders aussieht als sonst.

    3. Hund kommt rein, erstmal alles wie immer! Bloss nicht reinkommen vom Gassi mit dem Füttern kombinieren, dann nimmt er den Stress bei jedem Gassi mit. Das darf sich nicht koppeln!

    Hund behält Halsband und eine dünne Leine an, die ihr irgendwann anklickt, diese Leine sollte so lang sein, dass sie aus dem Gitter raushängt auch wenn er sich im Bad bewegt

    4. Futter wird nicht mehr mit dem Kommando sitz angekündigt, das ist vergiftet. Alles was ihn festnagelt ist Druck, könnt ihr aber nichtvermeiden, weil ihr euch ja schützen müsst.

    5. Selber locker machen, ihr habt jetzt auch Stress mit der Fütterungssituation. Atmen, an gute Dinge denken.

    6. Hund in den gesicherten Bereich, Gitter zu.

    7. Ankündigung. Eine freundlich fröhliche. Es gibt Futter schatzi! (Was auch immer halt)

    Und dann werft ihr Futterbrocken rein, wie er es frisst und lobt das. Jeden Bissen, Futter fressen ist ne super Leistung! Hund wirds seltsam finden. Aber trotzdem, es ist der tollste Trick der Welt!

    Genau drauf achten, wie er aussieht, nicht warten lassen, kein Sitz verlangen, kein Napf hinstellen.


    Kucken wie er es findet. nachdem ihr es ein paar Mal gemacht habt. Problem, ob ihr kein Kommando mehr braucht, dass er ins Bad geht bei der Fütterungszeit.


    Mag er einen Brocken nicht fressen, friert er fest. Gittertür auf, draußen mit deinem Lieblingsspielzeug spielen, probieren, ob er rausgehen mag, wenn es zum Gassi geht.

    Nicht selten führt das zu noch mehr misstrauen, wenn das so ist. Er friert fest. Tür auf.Eure Sicherheitsleine nehmen, ihr geht an maximale ende und holt ihn ein, auch wenn er bockt, nicht rucken, nicht schimpfen, nicht loben, er wird etwas bocken auf dme Weg an den Brocken vorbei, wenn ihr außer sichtweite seid vom Futter. Loben. Einer bleibt mit ihm im Wohnbereich, der andere Räumt den Brocken weg.

    Ziel wäre es nur so wenig zu füttern, dass er nicht in den Bereich kommt.

    Wenn er aus er Hand kein Problem hat, würde ich so weitermachen und der letze kommt auf einen neuen Teller mit durchloben. Wenn er sich mit Lob in gute Laune versetzen lässt, es ist eben immer ein Balanceakt.

    Man stellt zwei Gefühle gegeneinander. Der Stress beim Futter - Gute Gefühle durch lob. Es ist immer eine realistische Gefahr, dass man das Lob durch den Stress vergiftet.

    Das ist das Problem mit dem Hundetraining. Man kann nicht eine Sache durchziehen und dann wird alles gut. Im Grunde muss man während des Trainierens entscheiden, ist weiter durchhalten gut, bis man einen Punkt überschreitet und es besser wird, ist es der definitiv falsche weg und man modifiziert oder man verwirft den ganzen Weg und denkt nochmal neu.


    Dieses "Plötzlich" gebissen spricht dafür, dass der Drück in dem Käfig viel zu viel ist. auch das vor stress nicht mehr fressen können, also dieser Weg ist definitiv verbrannt.


    Anderer Weg wäre auch, Maulkorb auftrainieren, erstmal auf flüssigeres Futter umsteigen, das er mit Maulkorb fressen kann, aber ich trag den Maulkorb wie eine Brille, dauert Zeit ... und das gebissen worden sein und dann am Kopf rumfummeln ist auch so ne Sache ...


    Könnt ihr Füttern beim Tricks beibringen?

    Dann kann man ihm auch erstmal die Versorgung mit Futter darüber sicherstellen. Und eben nur einen Brocken, wenn er echt gute Laune hat, auf nem Teller hinstellen und fertig.


    Man kann auch drüber nachdenken, die Fütterungssituation ganz anders zu gestalten, ein Hocker, wo er dann auf den Hinterbeinen steht und das Futter von dort fressen muss. Zum aufbrechen, dieses es steht vor mir, ich muss sitzen, ich baue eine enorme Anspannung auf, und fresse dann.

    Und ich würde mir doch gut Handschuhe besorgen, die hochgehen über die Handgelenke, zur Sicherheit für Fehler und schlechte Tage. Da gibts halt wirklich bissfeste, die sehr klobig sind oder stich!feste Arbeitshandschuhe, die schützen aber in der Regel nicht die Handgelenke.


    Man kann sich auch ein riesen festes, nicht zu weiches Stofftier danebenlegen, merkt man das sich die Stimmung ändert, kann man das zwischen sic und den Hund bringen, manchmal tuts auch einfach gut, das Gefühl ableiten zu können durch einen Biss und der hund kann dann quasi aufwachen. Andere steigern sich rein.

    Auch das kann man ausnutzen, meine Rumänin hatte dann ihr wuttuch. Wenn ich merkte, es baut sich etwas auf (alles was sie stresste führte zu attacken gegen die anderen Hunde), habe ich das auf ihr Wuttuch umgelenktm mit einem Knoten, das hat sich sich um die Ohren gehauen, es zerfetzt ... zusammenreißen konnte sie sich nicht, aber es dann eben an dem Wuttuch ablassen, da hatten wir überall in der Wohnung welche.

    Kann eben sein, dass es ihm hilft, etwas haben, dass er dann vermöbeln darf. Da gibts dann den einen speziellen Vermöbelteddy.

  • Teil 2


    Es ist alles nicht so einfach, was funktioniert entscheidet der Hund und leider ists bei so einer Situation immer erstmal klar, was nicht funktioniert, als das was funktioniert.

    Und wenn man neue Dinge einführt, kann es einfach immer sein, dass die neuen Dinge sich am alten Gefühl "infizieren" und es einfach lange braucht.



    Als Beispiel eben meine verrückte kleine Rumänin.

    Vom einsperren in Badezimmer und dann warten bis sie aufgehört hat zu toben, angeleint in einem anderen Raum noch weiter abkühlen lassen zu sie ist der bravste Hund, läuft an den anderen, die ihr Futter schon haben vorbei in ihr Gästebad, liegt da in der offenen Tür und wartet brav auf ihr Futter, frisst es und kommt gutgelaunt wieder raus. Kriegt dafür nochwas leckeres und joah, hat gute Laune, kann die anderen Plätze inspizieren und warnt die andren, statt sie gleich zu vermöbeln, das ist noch ausbaufähig.

    Das ist aber ein fein abgestimmter weg. Also von zwang (ging bei uns nicht anders, schutz der anderen Hunde geht vor und sie hat auch keinen anderen Weg hingenommen, Füttern muss halt sein) zu beim Futter geben immer mehr auf eine Mikrosekunde entspannte Aufmerksamkeit warten, also Verzögerung ne Millisekunde, nicht 10 Minuten warten bis der Hund sich beruhigt! Das nicht ausbauen, so in einer Woche warten wir dann 2 Minuten oder sowas, Das machts nur schlimmer! sondern den Hund ankucken und entscheiden blitzt da freudige Erwartung auf, diese auffangen und bestärken, du machst das super Junge, hast du Hunger, riecht das gut, ja ne bitteschön.

    Lieber so schnell sein, dass die Aufregung sich gar nicht so lange aufbauen kann und die miesen Befürchtungen nicht rumgammeln im Hundehirn. Die sind einfach da, die kann man nicht wegzaubern. Also hilft nur möglichst die Dauer und Intensität und Trigger zu reduzieren und die guten ausbauen.

    Umgang mit Sorge Frust und Angst ist bei tiefsitzenden Problemen ein Marathon, kein Sprint. Gerade, wenn man dann eine Geschichte hat mit Versuchen und Bissen.

    Wenn ihr das aber bearbeitet habt, dann kennt ihr euch viel besser. Könnt ihn viel feiner Lesen und auchh in andren Situationen lesen, wie es ihm geht. Dabei werden auch Fehler passieren, es richtig miese Tage geben, auch weil ihr und der Hund unterschiedlich stressige Tage haben werdet. Blöde Hundebegegnungen, läufige Hündinnen überall. Wetter scheiße, Stress auf der Arbeit. Auch das muss man beachten und trotzdem dran bleiben.

    manchmal findet man sofort DIE Idee.


    We die Sache mit dem Hocker, ich hatte einen Hund, der hat mit Platzwechsel und hoch fressen, sofort alle aggression eingestellt, vielleicht hatte er auch Probleme in der Speiseröhre, wer weiß. Andere bleiben schwierig, brauchen feste Rituale oder bloss nicht zwei Tage hintereinander das selbe.


    Das ist die gute und die schlechte Nachricht. Ihr müsst und könnt es selber rausfinden, wie euer Hund tickt, Fehler macht jeder, auch Hundetrainer können nicht in den Hund kucken, lasst euch davon nicht verunsichern, lernt draus. Eigenschutz ist wichtig, ebenso wie nicht selber in eine Angstspirale zu geraten.



    Also viel Erfolg! So ein Problem braucht kein Mensch, aber wenn man es mal hat, ist es auch ne Chance mehr zu lernen über den eigenen Hund und Hunde an sich.

  • Sockensucher Wow, da sind unglaublich viele Ideen dabei, auf die ich z.B. nie im Leben gekommen wäre. Ganz vielen lieben Dank dafür, dass Du das hier mal so dargestellt hast.

    (Und ich denk immer, ich hätte hier schwierige Hunde. Dabei sind die gegen solche Probleme betrachtet echt leichtführig.)

  • Wenn ihr Hund und Napf trennen wollt, warum nehmt ihr den Napf vom Hund weg und nicht den Hund vom Napf? Sei es duch Abrufen, Locken, Werfen von Spielzeug oder einem Leckerli weg vom Käfig?

    Die Hundetrainerin ist seit 30 Jahren aktiv.

    Das alleine sagt leider nichts über die Qualität.

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