Beziehungskiller Hund oder Lebensretter für mich

  • Es wird dir hier wohl keiner raten, bei deinem gewalttätigen Partner zu bleiben.



    Aber, als kleiner Anstoß...

    Hier lebt ein dsh Mix, der häusliche Gewalt erlebt hat.

    Erlebt hat er sie nur ein paar Monate lang, die Auswirkungen davon spüren wir noch immer nach über 10 Jahren mit diesem Hund.

    Die körperlichen Probleme können wir nicht sicher auf diese Zeit zurück führen, einen sehr großen Teil seiner psychischen Probleme schon.

    Und es ist nicht schön. Überhaupt nicht.

    Die PTBS, mit der er sich, immer noch, rumschlagen muss, wäre für mich schon ein Grund, der einfach nur übel für diesen Hund ist, aber das ist bei weitem nicht mal alles.


    Nur mal als Beispiel, er hatte massive Alpträume, als er zu uns kam. Die gingen sicher 3-4 Jahre.

    Er hat aus dem Schlaf heraus gebissen.

    Aufwecken ging nicht, weil er sofort gebissen hat.

    Jetzt, mit 11 Jahren, kommen sie wieder.

    Seine schreie sind der Horror.



    Wenn du bei deinem Partner, trotz dass er dir gegenüber gewalttätig ist, bleiben möchtest, ist das deine Entscheidung.

    Da aber noch zusätzlich ein weiteres Lebewesen mit rein zu ziehen, der sich nicht wehren kann und wenn er es tut ganz massive Probleme bekommen wird, das geht für mich gar nicht.



    Bleib bei deinem Partner, aber dann ohne Hund, oder trenn dich (und zwar entgültig ohne Rückfall) und erfüll dir den Wunsch vom Hund.

  • Wenn du bei deinem Partner, trotz dass er dir gegenüber gewalttätig ist, bleiben möchtest, ist das deine Entscheidung.

    Da aber noch zusätzlich ein weiteres Lebewesen mit rein zu ziehen, der sich nicht wehren kann und wenn er es tut ganz massive Probleme bekommen wird, das geht für mich gar nicht.

    Genau so!Danke!

  • Wie würde denn Deine Antwort auf Frage Nummer 1 lauten? (Du bist die Antwort nicht dem DF schuldig, sondern nur Dir selbst.)


    Nur Du weisst, was Dir wichtiger ist.


    Wenn Du Dich für Deinen Partner entscheidest, ist dies ein NEIN zur Umsetzung Deines Wunsches.

    Wenn Du Dich für Deinen Wunsch entscheidest - was eigentlich nicht automatisch ein Entscheid GEGEN Deinen Partner wäre - und Dein Partner daraus schlussfolgert, dass dieser Entscheid gegen ihn ist, schmeisst er Dich dann raus? Oder fällst Du damit einen Entscheid pro Hund = contra Partner? Wer trifft aktiv welche Entscheidung?


    Ich sehe die entweder oder Situation nicht so klar, denn beantwortest Du Frage 1 mit "Hund!", hat dies wahrscheinlich automatisch Szenario 2 zur Folge. Oder?


    Zu einer gesunden Beziehung gehören Kompromisse. Mir scheint, Du bist in den vergangenen Jahren bereits sehr viele eingegangen. Es ist an Dir zu werten, ob Geben und Nehmen noch in Balance sind, bzw. innert kurzer Zeit wieder in Balance kommen können.


    Solltest Du mit Hund in der Beziehung bleiben können, kannst Du abschätzen wie sehr er Dich dabei unterstützen würde? Oder besteht das Risiko, dass er die Situation sabotieren könnte? Mit "Sport-Schäfi" im Haus müssten ein paar Haus- und Umgangsregeln klar geregelt sein. Vertraust Du Deinem Partner soweit, dass Du sagen kannst, er wird das mittragen?


    Dieser Hund ist für mich ein Partner, dem ich vertrauen kann, und der mir ebenso vertrauen kann. Ich möchte Schutz bieten, eine Sache, die ich ewig nicht hatte. Es ist also zugleich ein Geschenk an mich aus alter Leidenschaft aber auch aus der Hoffnung heraus, dass mir der Hund wieder ein Leben gibt, dass selbstbestimmt und fröhlich ist!

    Noch ein kleiner Nachtrag, versuch' dem Hund nicht Dein emotionales Paket aufzubürden, der hat damit nichts zu tun. Lass ihn unbeschwert Hund sein, er hat keine Verpflichtung, Deine Vergangenheit mitzutragen.


    Und noch ein Nachtrag: absolut, aus der Ferne ist es total einfach ein Urteil abzugeben und zu werten. In der Situation selbst, sieht es völlig anders aus. Emotionen kollidieren mit der rationalen Ebene.

    6 Jahre schwerer Missbrauch und 1.5 Jahre "nur ein bisschen" (Du schreibst die Intensität hat sich verringert. Das heisst, es ist nicht weg, es ist "nur nicht mehr so schlimm". (Hallo, merkst Du was Du schreibst???, das macht doch auch etwas mit Dir. Bist Du in Therapie? Hast Du Unterstützung? Sagt Dir Co-Abhängigkeit etwas?


    Ich wünsche Dir von Herzen den nötigen Mut, die Klarheit und die Zuversicht, Deinen Weg zu finden und zu gehen

    Serkö

  • Ganz ehrlich?

    Ich sehe da ein EXTREM großes Konfliktpotential.

    Mit einer Rasse wie dem DSH könnte das sehr sehr schlecht werden. Aber wirklich einschätzen kann das weder ich, noch irgendwer anders im Forum.


    Ich sehe da eine sehr starke Bindung, die sich zwischen dir und dem Hund aufbauen könnte. Das könnte innerhalb deiner (wahrscheinlich instabilen) Beziehung zu extremen Spannungen kommen. Eifersucht auf den Hund "Du liebst den Köter mehr als mich!", Wut und durch diese starken Gefühle eben weitere "Ausbrüche". Das wäre mir zu heikel, wenn ich an deiner Stelle wäre.

    6 Jahre lang dermaßen besch***** behandelt zu werden, 1,5 Jahre dann weniger besch***** behandelt werden, DANN ein sehr aufmerksamkeit- und raumeinnehmendes Tier in die Beziehung bringen..... Tut mir leid, aber ich sehe dort keinen Hund, schon garkeinen Welpen.

    Das mag für dich jetzt hart klingen und ich kenne euch nicht, aber das wäre für einen Hund eine EXTREM instabile Gruppe. Wissentlich ein so sensibles Tier da mit reinzubringen ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

    Stichwort: Leiden. Psychische Leiden.


    Schäferhunde sind auch nicht dafür bekannt fromme Lämmer zu sein :)

    Die lösen Probleme fix mit den Zähnen.

    Kein Hund für eine Person, die gerade am Anfang des Weges Richtung Selbstbestimmung geht.

    Gepaart mit starker Bindung zu dir sehe ich einen Hund, der von deinem Partner ebenfalls einen rein gedrückt bekommt.

    Ich sehe einen Hund, dessen Platz in der Gruppe nicht klar ist. Ich sehe eine junge Frau, die neben dem problematischen Aggressionsverhalten ihres Partners auch noch mit ganz normalem Aggressionsverhalten eines pubertierenden, jungen Deutschen Schäferhundes zu tun bekommt.


    Der Hund gibt dir kein Leben, was selbstbestimmt und fröhlich ist.

    Der Hund ist nicht sofort und ohne weiteres dein lieber, netter Seelentröster. Entweder der Hund, oder deine Beziehung.

    DU musst dich zu einer selbstbestimmten Person machen, nicht der Hund. Der Hund ist nur ein Hund. Auch, wenn er das Leben an tristen Tagen weniger unerträglich macht.

    Ein Hund kann dein Leben auch zur Hölle machen.

    Wie willst du einem Schäferhund Schutz bieten, wenn die Gefahr direkt in eurem Nest sitzt?


    Am Ende musst du entscheiden was du tust. Dein Wohl und das des Hundes liegen ganz alleine in deiner Hand. Nur du bist in der Lage dein Leben glücklich zu machen. Niemand anders hat auch nur einen Funken Recht, wenn er/sie versucht über dich zu bestimmen.

    Du und ich, wir sind gleichermaßen freie Menschen. Deine Freiheit zur Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung darf dir keiner wegnehmen.

    Aber auch der Hund hat die Freiheit und das Recht in Sicherheit, physisch sowie psychisch, zu leben. Du kannst nichts vor deinem Hund verbergen.


    :kleeblatt:

  • Die Rasse sollte überdacht werden.


    Ich sehe schon den Partner, der dann doch bleibt und einen Hund, der deinen Partner bei Aggression blöd angeht. Am Ende ist der Hund der gearschte, weil als gefährlich eingestuft. Du kommst nicht klar, der Hund landet im Tierheim und keiner will ein Tier mit Auflagen und Beißvorfall.


    Das Worst Case ließe sich mit einer anderen Rasse deutlich entschärfen.

  • Eine schwierige Situation, in der du bist. Ich wünsche dir sehr, dass du eine Lösung für dich findest.

    Du schreibst, dein Partner hätte sich bereits Hilfe gesucht. Das ist sehr gut.

    Hast du auch (professionelle) Hilfe und Unterstützung? Wenn noch nicht, wäre das vielleicht ein guter Schritt, um dir bei der Entscheidung zu helfen und im Fall der Trennung auch zur praktischen Umsetzung zu beraten. Der Moment der Trennung kann in einer gewalttätigen Beziehung noch einmal wirklich riskant werden.

  • Für dich eine sehr schwierige Situation, für Außenstehende eine einfache Entscheidung:


    Raus da, erholen von dem scheiß, wenn du bereit bist Hund holen, du selbst sein können, dein Träumchen erfüllen können.


    Solange du dort bleibst: Finger weg vom Hund ! Egal welcher !

  • Sorry aber nein, auch die Überlegung da einen Hund mit in die Situation zu bringen, macht aus der Frage wie deine Beziehung und generell deine Lebensplanung weitergehen soll, kein Thema für ein Hundeforum.


    Familie, der Weiße Ring, Therapeuten all das sind passende Ansprechpartner dafür, aber nicht ein Forum mit unserem Schwerpunkt.


    Deshalb ist hier auch dicht.

  • Helfstyna

    Hat das Thema geschlossen.

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